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1.
Erscheinungsdatum:
12.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Roboterwagen „Hubi″ hat′s nicht leicht
App-gefahren!
Zwischenüberschrift:
So klappt′s mit Osnabrücks fahrerlosem Shuttlebus / Hubi-Buchung im Praxistest
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seit
Mitte
Dezember
kreist
–
landesweit
einmalig
–
ein
fahrerloser
Minibus
auf
öffentlichen
Straßen
durch
den
Osnabrücker
Wissenschaftspark.
Die
Stadtwerke
testen
ihn
dort
als
abrufbereiten
Hol-
und
Bringdienst
für
den
öffentlichen
Nahverkehr.
Dahinter
steckt
der
Plan,
dass
Roboterwagen
wie
dieser
eines
nicht
allzu
fernen
Tages
Fahrgäste
aus
entlegenen
Gebieten
auf
Bestellung
zu
den
Haltestellen
des
Linientaktverkehrs
bringen
beziehungsweise
von
dort
abholen.
Wer
das
autonome
Fahrzeug
mit
dem
Spitznamen
„
Hubi″
in
Osnabrück
nutzen
will,
muss
es
deshalb
per
App
reservieren.
Unsere
Redaktion
hat
das
Buchungssystem
ausprobiert
–
und
ist
dabei
auf
Mängel
gestoßen.
Als
weitaus
größeres
Hindernis
erweisen
sich
im
Hubi-
Experiment
jedoch
die
vielen
Falschparker.
Osnabrück
Wo
ist
Hubi,
wenn
man
ihn
braucht?
Seit
Kurzem
können
Testnutzer
per
App
eine
Fahrt
mit
Osnabrücks
fahrerlosem
Shuttlebus
buchen.
Unsere
Redaktion
hat′s
ausprobiert
–
und
auf
Anhieb
einen
Fehler
im
System
aufgedeckt.
Der
Roboterwagen
selbst
kämpft
derweil
mit
anderen
Problemen.
Eins
davon
sind
die
vielen
Falschparker.
Der
Osnabrücker
Feldversuch
mit
einem
selbstfahrenden
Minibus
geht
in
die
entscheidende
Phase.
Kreiste
der
Roboterwagen
(Spitzname
„
Hubi″)
zunächst
zwei
Monate
in
Dauerschleife
auf
öffentlichen
Straßen
am
Westerberg,
muss
sich
der
knubbelige
Sechssitzer
seit
Mitte
Februar
im
sogenannten
On-
Demand-
Verkehr
beweisen
–
das
heißt,
er
fährt
nur
noch
auf
Bestellung.
Registrierte
Testnutzer
können
ihn
mithilfe
einer
speziellen
Smartphone-
App
anfordern,
die
an
den
bekannten
„
VOS-
Pilot″
der
Verkehrsgemeinschaft
Osnabrück
(VOS)
erinnert.
Sie
soll
dafür
sorgen,
dass
Hubi
seine
Fahrgäste
bei
Reisen
zwischen
Hauptbahnhof
oder
Stadtzentrum
und
bestimmten
Zielen
im
Wissenschaftspark
pünktlich
an
der
Endhaltestelle
der
Linie
16
(Campus
Westerberg/
ICO)
abholt
beziehungsweise
dort
hinbringt.
Dazu
steuert
der
kleine
E-
Bus
auf
einem
1,
1
Kilometer
langen
Rundkurs
vier
provisorische
Stationen
an:
Innovationscentrum
Osnabrück
(ICO)
,
Albert-
Einstein-
Straße,
Friedrich-
Jansen-
Straße
und
Sedanstraße/
Wissenschaftspark.
Erweist
sich
dieser
neuartige
On-
Demand-
Verkehr
mit
einem
autonomen
Fahrzeug
als
tauglich,
könnten
hoch-
oder
sogar
vollautomatische
Hol-
und
Bringdienste
eines
Tages
in
vielen
Städten
und
Dörfern
auf
der
sogenannten
letzten
Meile
eingesetzt
werden.
Aber
wie
schlägt
sich
der
Osnabrücker
Pionier
in
der
Probezeit?
Unsere
Redaktion
machte
den
Praxistest
–
wurde
aber
erst
einmal
von
Hubi
ausgebremst.
Und
zwar
buchstäblich:
Denn
kaum
hatte
die
App-
Testphase
am
12.
Februar
offiziell
begonnen,
ging
an
dem
Minibus
eine
Bremse
kaputt.
Die
Ersatzteile
musste
der
Hersteller
aus
Frankreich
liefern,
deswegen
blieb
der
Roboterwagen
elf
Tage
lang
außer
Betrieb.
Erst
danach
konnten
wir
das
Hub-
Chain-
System
auf
Herz
und
Nieren
prüfen.
Doch
auch
dabei
lief
nicht
alles
glatt.
Das
erste
Problem
stellte
sich
bereits
bei
der
Installation
der
Hub-
Chain-
App.
Die
funktioniert
in
der
Versuchsphase
nämlich
nur
auf
Android-
Geräten.
Testnutzer
mit
einem
Apple-
iPhone
können
sie
also
nicht
anwenden.
Das
Herunterladen
der
App
über
den
Kurzlink
bit.ly/
hubiosna1
sowie
die
Einrichtung
auf
dem
Smartphone
bereiteten
uns
hingegen
keine
Schwierigkeiten.
Schritt
2:
Routenplanung
und
Reservierung.
Wer
schon
etwas
Übung
mit
dem
„
VOS-
Pilot″
hat,
bekommt
das
leicht
hin.
Wir
haben
an
einem
Donnerstag
Ende
Februar
mit
der
Test-
App
eine
Hubi-
Fahrt
für
den
folgenden
Freitagmittag
gebucht.
Start
unserer
Route
war
die
Bushaltestelle
Berliner
Platz,
Zielort
das
Innovationscentrum.
Laut
Reservierung
sollte
Hubi
uns
um
13.31
Uhr
an
der
Station
„
Wissenschaftspark″
abholen
zur
Weiterfahrt
nach
„
ICO″
(planmäßige
Ankunft:
13.39
Uhr)
.
Doch
der
Roboterwagen
kam
nicht.
Warum?
Nach
Angaben
des
Stewards,
der
die
autonomen
Fahrten
im
Auftrag
der
Stadtwerke
Osnabrück
zur
Sicherheit
begleitet
und
dabei
auch
sämtliche
Computer
an
Bord
kontrolliert,
hat
unsere
Bestellung
Hubi
nie
erreicht.
Bei
einer
folgenden
Proberunde
über
die
Teststrecke
erwies
sich
das
Shuttle
jedoch
als
zuverlässig.
Der
Rückweg
vom
„
ICO″
in
die
City
ließ
sich
diesmal
nicht
ausprobieren.
Grund:
Im
On-
Demand-
Testbetrieb
fährt
Hubi
montags
bis
freitags
nur
zwischen
10
und
14
Uhr.
Offenbar
waren
wir
nicht
die
Einzigen,
bei
denen
die
Reservierung
per
App
nicht
klappte.
Eine
Woche
nachdem
unsere
Redaktion
die
Stadtwerke
über
die
festgestellten
Mängel
informiert
hatte,
verschickte
das
Unternehmen
eine
E-
Mail
an
alle
Testnutzer.
Darin
heißt
es:
„
Aufgrund
eines
Fehlers
im
Hubi-
Reservierungssystem
konnten
Buchungen
nicht
korrekt
verarbeitet
werden,
bei
denen
von
einer
anderen
Buslinie
auf
Hubi
umgestiegen
werden
sollte.″
Eine
Leerung
des
App-
Zwischenspeichers
(Cache)
,
vorzunehmen
in
den
Smartphone-
Einstellungen,
löse
das
Problem
aber.
Auf
Nachfrage
erklärt
Projektleiterin
Sandra
van
Tongern:
„
In
einem
Forschungsprojekt
wie
Hub
Chain
gehören
solche
Lernprozesse
im
Reallabor
dazu.
Wir
sind
dankbar,
wenn
Testnutzer
uns
ihr
Feedback
direkt
zurückmelden,
damit
wir
die
App
weiter
optimieren
können.″
Jedoch
lassen
die
Fahrgastzahlen
ausgerechnet
in
der
heißen
Testphase
spürbar
nach.
Waren
es
in
den
ersten
beiden
Monaten
noch
mehr
als
400
Personen,
die
nach
Belieben
bei
Hubi
ein-
und
ausstiegen,
so
beträgt
die
Zahl
der
registrierten
App-
Testnutzer
gerade
einmal
160.
Und
denen
läuft
die
Zeit
davon:
Nur
noch
bis
Ende
März
können
sie
den
On-
Demand-
Shuttleservice
in
der
Stadt
ausprobieren.
Danach
wandert
Hubi
aufs
Land
nach
Bad
Essen.
Van
Tongern
hofft
deshalb
auf
einen
Endspurt
bei
den
Osnabrücker
Probanden.
„
Die
Tests
haben
für
uns
eine
sehr
hohe
Relevanz,
um
Erkenntnisse
zum
Nutzerverhalten
zu
sammeln
und
das
neue
Mobilitätsangebot
weiterzuentwickeln.″
Schon
jetzt
steht
aber
fest:
Viele
Osnabrücker
haben
Hubi
ins
Herz
geschlossen.
Der
Roboterwagen
sei
„
ein
sehr
beliebtes
Fotomotiv″,
berichtet
die
Projektleiterin.
Fahrgäste
zeigten
sich
neugierig
und
„
sehr
interessiert
daran,
das
landesweit
einzige
autonome
Fahrzeug
auf
der
Straße
zu
erleben″.
Mit
Autofahrern
jedoch
gebe
es
ab
und
zu
Konflikte,
zum
Beispiel,
„
wenn
Hubi
aufgrund
seiner
Geschwindigkeit
von
15
km/
h
den
Verkehr
auf
der
Sedanstraße
auch
mal
aufhält″
oder
sogar
„
Notstopps″
einlege,
weil
etwa
Laub
vor
die
Sensoren
am
Fahrzeug
geweht
sei
und
als
Hindernis
wahrgenommen
werde.
Besonders
ärgerlich
für
die
Stadtwerke
und
das
gesamte
Hub-
Chain-
Projekt
sind
aber
die
vielen
Falschparker
auf
Hubis
Teststrecke
im
Wissenschaftspark.
Sandra
van
Tongern:
„
Falschparker
stören
den
Betrieb
leider
in
einem
erheblichen
Maße,
da
hierdurch
der
autonome
Fahrmodus
unterbrochen
werden
muss.
Dies
geht
zulasten
der
Fahrzeiten,
die
Hubi
für
eine
Runde
benötigt,
sowie
der
Planbarkeit
der
Anschlüsse
an
den
Linienverkehr.″
Anwohner
würden
zwar
regelmäßig
auf
das
vorläufige
Parkverbot
hingewiesen.
Zudem
führe
die
Stadt
in
wiederkehrenden
Abständen
Kontrollen
durch.
Große
Wirkung
zeigt
das
nach
Angaben
verschiedener
Stewards,
mit
denen
unsere
Redaktion
bislang
sprach,
allerdings
nicht.
Bildtexte:
Wagen,
hol
schon
mal
den
Harry!
Im
Osnabrücker
Wissenschaftspark
testen
die
Stadtwerke
einen
selbstfahrenden
Minibus
als
abrufbereiten
Shuttleservice
mit
Anschluss
an
den
Linienverkehr.
Unsere
Redaktion
hat
die
Buchungs-
App
für
den
„
Hubi″
genannten
Roboterwagen
ausprobiert.
An
der
Haltestelle
"
Wissenschaftspark"
am
Westerberg
in
Osnabrück
begegnen
sich
der
Linienbus
und
der
nur
auf
Bestellung
fahrende
autonome
Shuttlebus.
Warnschilder
im
Osnabrücker
Wissenschaftspark
weisen
auf
den
Test
mit
einem
autonomen
Fahrzeug
hin.
Roboterwagen
Hubi
bittet
zur
Probefahrt
im
Osnabrücker
Wissenschaftspark.
Doch
auf
seiner
Teststrecke
behindern
regelmäßig
Falschparker
den
Test.
Fotos:
André
Havergo,
Michael
Gründel
Warum
heißt
der
Minibus
Hubi?
Der
Spitzname
ist
abgeleitet
von
dem
Begriff
„
Hub
Chain″.
So
heißt
das
von
den
Osnabrücker
Stadtwerken
geleitete
Förderprojekt,
in
dem
seit
2018
daran
getüftelt
wird,
wie
sich
ein
getakteter
und
ein
bedarfsgerechter
öffentlicher
Nahverkehr
sinnvoll
kombinieren
lassen.
Das
englische
Wort
„
hub″
steht
dabei
für
Knotenpunkt,
„
chain″
für
Kette.
Dahinter
steckt
die
Idee,
dünn
besiedelte
und
vom
ÖPNV
bislang
unzureichend
erschlossene
Gebiete
–
etwa
am
Stadtrand
oder
auf
dem
Land
–
durch
neuartige
Vehikel
wie
selbstfahrende,
abrufbereite
Shuttles
mit
dem
örtlichen
Linienbus-
System
zu
verzahnen.
Das
Hub-
Chain-
Projekt
ist
auf
drei
Jahre
angelegt
und
wird
vom
Bund
mit
drei
Millionen
Euro
bezuschusst.
Kommentar
Hubi
braucht
Hilfe
Wer
schon
einmal
im
Osnabrücker
Wissenschaftspark
am
Westerberg
eine
Runde
mit
dem
Roboterwagen
gedreht
hat,
kennt
das
Problem:
Immer
wieder
muss
das
autonome
Fahrzeug
anhalten
und
vom
Bordpersonal
manuell
um
Autos
herummanövriert
werden,
die
„
Hubi″
auf
seiner
fest
einprogrammierten
Route
den
Weg
versperren.
Die
Autos
stehen
dort
am
Straßenrand
trotz
eines
absoluten
Halteverbots,
das
die
Stadt
für
die
Dauer
des
bundesweit
einzigartigen
Feldversuchs
verhängt
hat.
Aber
es
scheint
die
Fahrer
der
Wagen
nicht
abzuhalten.
Auch
Kontrollen
zeigen
kaum
Wirkung.
Offenbar
finden
sie
zu
selten
statt.
Durch
ihre
Rücksichtslosigkeit
torpedieren
die
Falschparker
jedoch
den
kompletten
Testbetrieb.
Sie
sorgen
dafür,
dass
Hubi
für
seine
1100-
Meter-
Strecke
länger
braucht
als
nötig
und
deshalb
Anschlüsse
an
den
Linienverkehr
verpasst,
die
er
eigentlich
garantieren
soll.
So
kann
das
möglicherweise
bahnbrechende
Experiment
mit
einem
hoch
automatisierten
On-
Demand-
Verkehr
nur
schwer
gelingen.
Und
um
aussagekräftige
Ergebnisse
über
die
Anwendbarkeit
in
der
Stadt
zu
erzielen,
bleibt
dem
Hub-
Chain-
Projekt
nur
noch
wenig
Zeit.
Die
knapp
drei
verbleibenden
Wochen
bis
Ende
März
sollten
deshalb
auch
all
jene
nutzen,
die
an
dem
Feldversuch
als
Testnutzer
mitwirken
wollen.
Es
ist
eine
einmalige
Chance,
die
Zukunft
des
öffentlichen
Nahverkehrs
aktiv
mitzugestalten.
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker