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1.
Erscheinungsdatum:
11.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Millionenprojekt kommt ins Rollen
Millionenprojekt in der Altstadt
Zwischenüberschrift:
Bau der Neuen Schule am Nikolaizentrum kommt ins Rollen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Altstadt-
Quartier
zwischen
Nikolaizentrum
und
Katharinenkirche
wird
sich
dramatisch
verändern.
An
der
Rolandsmauer
entsteht
ein
Schulzentrum.
Dadurch
wird
die
Fläche
der
Hauptschule
Innenstadt
für
Wohnungsbau
frei.
Osnabrück
Der
Bau
der
Neuen
Schule
neben
dem
Nikolaizentrum
wird
die
Osnabrücker
Altstadt
verändern.
Das
Bauamt
und
die
Politik
haben
sich
auf
ein
Modell
verständigt,
das
zudem
Raum
für
Stadtgestaltung
und
Wohnungsbau
lässt.
Ein
Millionenprojekt
kommt
ins
Rollen.
Der
Bau
der
Neuen
Schule
ist
ein
Kernpunkt
der
großen
Schulreform,
die
der
Rat
im
vergangenen
Jahr
auf
den
Weg
gebracht
hat.
Haupt-
und
Realschulen
werden
abgeschafft
und
in
Oberschulen
verwandelt.
An
der
Hakenstraße
zwischen
Nikolaizentrum
und
Katharinenkirche
wird
dieser
Reformschritt
in
Beton
gegossen:
Hier
ist
ein
Schulkomplex
geplant,
der
die
bisherige
Möser-
Realschule
(Lotter
Straße)
,
die
Hauptschule
Innenstadt
(Hakenstraße)
und
die
Förderschule
an
der
Rolandsmauer
zusammenführt.
Vor
einem
Monat
hatten
sich
Stadtbaurat
Frank
Otte
und
die
Schulpolitikerinnen
von
CDU,
SPD
und
Grünen
noch
über
das
Baukonzept
gestritten.
Jetzt
liegt
ein
Kompromissvorschlag
vor,
der
in
der
Ratssitzung
am
kommenden
Dienstag,
17.
März,
mit
hoher
Wahrscheinlichkeit
eine
Mehrheit
finden
wird.
Was
ist
geplant?
Die
Neue
Schule
soll
dort
entstehen,
wo
heute
die
Förderschule
an
der
Rolandsmauer
und
das
Gesundheitsamt
von
Stadt
und
Landkreis
ihre
Heimstätten
haben.
Die
Fläche
ist
knapp
einen
Hektar
groß.
Sie
wird
umrahmt
vom
Nikolaizentrum,
dem
Fachgerichtszentrum,
der
Hauptschule
Innenstadt
und
der
Straße
Rolandsmauer.
Auf
diesem
Grundstück
sollen
zwei
Lernhäuser
errichtet
werden
–
eines
für
die
Förderschule,
das
andere
für
die
künftige
Oberschule.
Außerdem
sind
eine
Zweifachturnhalle,
eine
Mensa
und
ein
Verwaltungstrakt
vorgesehen.
Der
Schulhof
soll
so
gestaltet
sein,
dass
sich
jüngere
Schüler
(Jahrgänge
5
bis
7)
und
ältere
(8
bis
10)
aus
dem
Weg
gehen
können.
Die
Stadt
wird
einen
Realisierungswettbewerb
starten.
Das
heißt:
Architekten
sind
aufgerufen,
konkrete
und
realisierbare
Entwürfe
für
die
Neue
Schule
unter
diesen
Rahmenbedingungen
vorzulegen.
Über
das
Haus
der
Gesundheit
an
der
Hakenstraße
–
der
Sitz
des
Gesundheitsamtes
von
Stadt
und
Landkreis
–
ist
das
letzte
Wort
noch
nicht
gesprochen.
Das
Gebäude
ist
erst
2010
energetisch
saniert
worden
und
steht
mit
einem
Wert
von
640
000
Euro
in
den
städtischen
Büchern.
Den
Architekten
wird
im
Realisierungswettbewerb
freigestellt,
ob
sie
das
Gesundheitsamt
in
das
Schulprojekt
integrieren
oder
durch
einen
Neubau
ersetzen
wollen.
Der
Umzug
des
Gesundheitsamtes
ins
Kreishaus
ist
schon
lange
geplant
und
wird
vollzogen,
sobald
der
Erweiterungsbau
am
Schölerberg
fertig
ist.
Vom
Tisch
ist
aber
die
Option,
das
Gebäude
stattdessen
für
städtische
Ämter
zu
nutzen.
Was
geschieht
auf
der
Nachbarfläche?
Durch
den
Schulneubau
wird
nebenan
das
7000
Quadratmeter
große
Areal
der
heutigen
Hauptschule
Innenstadt
frei.
Die
Bauverwaltung
wird
sich
–
nach
Zustimmung
des
Rates
–
an
die
Arbeit
machen,
ein
Konzept
für
die
künftige
Nutzung
des
Hauptschulgebäudes
und
des
Schulhofes
zu
erstellen.
Die
denkmalgeschützte
Doppelturnhalle
an
der
Katharinenkirche
soll
auf
jeden
Fall
erhalten
bleiben,
allerdings
nicht
als
Turnhalle:
„
Wir
müssen
mal
in
Ruhe
darüber
nachdenken,
was
sich
daraus
machen
lässt″,
sagte
Stadtbaurat
Otte
kürzlich
in
der
Sitzung
des
Schulausschusses.
Erklärtes
Ziel
von
Politik
und
Verwaltung
ist,
auf
dieser
zentralen
Fläche
Wohnungsbau
zu
ermöglichen.
Dazu
muss
nach
Einschätzung
des
Bauamtes
das
heutige
Gebäude
der
Hauptschule
Innenstadt
abgerissen
werden.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
forderte
in
der
Sitzung
des
Immobilienausschusses
die
Verwaltung
auf,
auch
über
eine
„
grüne
Oase″
nachzudenken.
Hier
ergebe
sich
die
seltene
Gelegenheit,
eine
innerstädtische
Fläche
zumindest
zum
Teil
zu
entsiegeln.
Wie
geht
es
weiter?
Der
Rat
wird
den
Realisierungswettbewerb
für
die
Neue
Schule
voraussichtlich
am
kommenden
Dienstag
auf
den
Weg
bringen.
Dann
kann
die
Verwaltung
eine
Ausschreibung
vorbereiten.
Es
wird
Herbst
werden,
bis
die
Wettbewerbsergebnisse
vorliegen
und
eine
Jury
eine
Entscheidung
treffen
kann.
Baubeginn
wird
voraussichtlich
im
kommenden
Jahr
sein.
Experten
schätzen
die
Gesamtkosten
grob
auf
20
Millionen
Euro,
Bildtexte:
Die
Grundlage
für
den
Bau
der
Neuen
Schule:
Die
roten
Flächen
stellen
Lernhäuser,
Turnhalle,
Mensa
und
Verwaltungstrakt
dar.
Die
Gebäude
der
Hauptschule
Innenstadt
(dunkelgrau)
werden
dann
nicht
mehr
gebraucht.
Die
Verwaltung
erarbeitet
Vorschläge,
wie
der
Bereich
nördlich
der
Katharinenkirche
(grün
)
künftig
genutzt
werden
kann.
Hauptschule
Innenstadt
an
der
Hakenstraße.
Das
Gebäude
wird
bald
nicht
mehr
gebraucht.
Und
dann?
Grafik:
Matthias
Michel
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Lehrstück
der
Kommunalpolitik
Wie
ist
der
Kompromiss
als
politisches
Format
doch
verhöhnt
und
verteufelt
worden
in
den
vergangenen
Jahren.
Wer
sich
auf
einen
Kompromiss
einließ,
galt
als
Verlierer.
Der
Schul-
Kompromiss
von
Osnabrück
ist
ein
kleines,
aber
sehr
eindrucksvolles
Beispiel,
wie
Kommunalpolitik
in
ihrer
besten
Form
funktioniert.
Vor
wenigen
Wochen
prallten
in
einer
Sitzung
zwei
Welten
aufeinander.
Hier
die
Welt
der
Leute
vom
Bau
mit
Stadtbaurat
Frank
Otte
an
der
Spitze,
die
das
Projekt
Neue
Schule
auch
als
Chance
begriffen,
den
Wohnungsbau
im
Herzen
der
Stadt
voranzutreiben.
Dort
die
Schulpolitikerinnen
von
CDU,
SPD
und
Grünen,
die
im
Schulneubau
zunächst
nichts
anderes
sehen
wollten
als
die
Chance,
ein
anspruchsvolles
pädagogisches
Konzept
in
bauliche
Formen
umzusetzen.
Und
dann
erst,
wenn
noch
Platz
sein
sollte,
könne
über
Wohnungen
nachgedacht
werden.
Die
Meinungen
prallten
aufeinander,
und
beide
Seiten
brauchten
ein
wenig
Zeit,
sich
auf
die
Sichtweise
des
anderen
einzulassen.
Da
die
Zeit
drängte,
sollte
ursprünglich
schon
im
Februar
der
Rat
eine
Entscheidung
treffen.
Es
war
klug,
noch
eine
weitere
Runde
zu
drehen,
die
Gemüter
abkühlen
zu
lassen
und
sich
die
Dinge
noch
einmal
von
allen
Seiten
anzusehen.
Was
jetzt
als
Vorschlag
auf
dem
Tisch
liegt,
ist
besser
als
alles
vorherige.
Der
Kompromiss
als
Königsform
der
politischen
Entscheidungsfindung
scheint
ja
unmodern
geworden
zu
sein
in
einer
Zeit,
in
der
viele
sich
nur
noch
in
ihren
Blasen
bewegen
und
jedes
Nachgeben
als
Niederlage
und
Gesichtsverlust
empfinden.
Der
Schul-
Kompromiss
von
Osnabrück
ist
ein
Kompromiss
im
allerbesten
Sinne
–
bei
dem
keiner
verliert,
sondern
alle
gewinnen.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs