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1.
Erscheinungsdatum:
09.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tiertransfers im Zoo unter der Lupe
Partnertausch gegen das Artensterben
Zwischenüberschrift:
Von wo der Zoo Osnabrück Tiere erhält und wohin er welche abgibt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Wenn
im
Zoo
neue
Tiere
einziehen
oder
von
dort
weggehen,
passiert
das
nicht
aus
Jux
und
Tollerei.
Stattdessen
folgt
ihre
Umsiedlung
einem
wissenschaftlichen
Plan,
der
in
erster
Linie
ein
Ziel
hat:
die
jeweilige
Art
durch
gezielte
Nachzucht
zu
erhalten
und
so
eine
stabile
Population
abseits
der
freien
Wildbahn
aufzubauen.
Allerdings
spielt
die
Natur
nicht
immer
mit.
Der
Fall
eines
jungen
Schimpansen,
der
im
Dezember
nur
zwei
Monate
nach
seiner
Umsiedlung
vom
Schölerberg
in
den
Zoo
Basel
von
Artgenossen
getötet
wurde,
hat
die
Frage
nach
Sinn
und
Unsinn
von
Tiertransfers
neu
aufgeworfen.
Unsere
Redaktion
hat
sich
die
Situation
im
Zoo
deshalb
genauer
angeschaut.
Sie
listet
auf,
wie
viele
Zu-
und
Abgänge
es
bei
den
tierischen
Bewohnern
gab,
woher
sie
kamen
und
wohin
sie
gingen.
Osnabrück
Die
Zootierwelt
ist
in
Bewegung
–
und
zwar
buchstäblich.
Beinahe
wöchentlich
ziehen
ausgewählte
Arten
im
Zoo
Osnabrück
ein
und
aus.
Allein
2019
waren
es
70
Tiere,
die
entweder
neu
an
den
Schölerberg
kamen
oder
ihn
verließen.
Wie
der
Zoo
Osnabrück
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mitteilt,
siedelten
im
vergangenen
Jahr
insgesamt
38
Tiere
in
einen
anderen
Zoo
um.
Nicht
immer
geht
die
Reise
dabei
so
weit
wie
im
Fall
einer
Tüpfelhyäne,
die
im
April
nach
Miami
(Florida/
USA)
gebracht
wurde.
Manchmal
liegt
das
neue
Zuhause
ganz
nah:
in
Detmold
zum
Beispiel,
seit
November
Heimat
für
einen
höchst
seltenen
Balistar
aus
Osnabrück,
oder
Herford,
wohin
im
Mai
sieben
Eurasische
Zwergmäuse
wanderten.
Umgekehrt
zogen
2019
insgesamt
32
Tiere
neu
am
Schölerberg
ein
–
darunter
eine
Schwarzbärin,
die
aus
Malta
kam,
eine
Sandkatze
aus
dem
französischen
Lyon
sowie
ein
Rothandtamarin
aus
Jerusalem.
Aber
eben
auch
zwei
Europäische
Nerze
aus
Bissendorf,
sieben
Waldrappe
aus
Rheine
und
ein
Bartkauz
aus
Bielefeld.
Was
ist
der
Grund
für
das
Kommen
und
Gehen?
„
Zu
den
wichtigen
Aufgaben
des
modernen
Zoos
gehören
Naturschutz
und
Arterhaltung″,
erklärt
Tobias
Klumpe,
wissenschaftlicher
Kurator
im
Osnabrücker
Zoo.
Dank
spezieller
Zuchtprogramme
gelinge
es,
bedrohte
Tiere
in
Zoos
zu
vermehren,
und
manchmal
sogar,
sie
wieder
auszuwildern.
Ein
gutes
Beispiel
dafür
sei
der
Wisent:
Er
wäre
ohne
die
Hilfe
der
Zoos
längst
ausgestorben.
1927
wurde
das
letzte
frei
lebende
Tier
im
Kaukasus
getötet.
Zwölf
Exemplare
gab
es
zu
dem
Zeitpunkt
noch
in
Zoogehegen.
1952
wurden
die
ersten
nachgezüchteten
Wisente
in
Polens
Urwald
Bialowieza
entlassen.
Inzwischen
leben
wieder
mehr
als
3000
Stück
in
freier
Wildbahn.
Um
eine
stabile
und
gesunde
Tierpopulation
zu
erhalten,
könne
man
in
vielen
Fällen
aber
nicht
ausschließlich
mit
den
Tieren
des
eigenen
Zoos
züchten,
erklärt
Klumpe.
„
Das
führt
früher
oder
später
zu
Inzucht.″
Deswegen
tauschen
die
Zoos
und
Tierparks
die
Tiere
untereinander.
Wer
behält
den
Überblick,
wer
bestimmt
den
Austausch?
Koordiniert
werden
Zuchtprogramme
auf
europäischer
Ebene
von
dem
Europäischen
Verband
Zoologischer
Gärten
und
Aquarien
(EAZA)
sowie
weltweit
im
Rahmen
von
internationalen
Zuchtbüchern.
Jedes
Zootier
bekommt
eine
eigene
Identifikationsnummer
und
ist
damit
im
Computerprogramm
des
Zoological
Information
Management
Systems
zu
finden.
„
Das
ist
ein
bisschen
wie
das
Facebook
der
Tiere″,
sagt
Klumpe:
Einige
Tiere
seien
dort
sogar
mit
Foto
angelegt.
Benötigt
ein
Zoo
nun
ein
Tier
für
die
Zucht
oder
um
seinen
Bestand
zu
vergrößern,
kann
er
im
System
sehen,
welche
anderen
Zoos
genetisch
geeignete
Individuen
haben
und
somit
die
Nachzucht
unterstützen
können.
Das
Tier
selbst
trägt
seine
Nummer
auf
einem
Transponder
unter
der
Haut
oder,
bei
Vögeln,
auf
einem
Ring
am
Bein.
Nur
einige
Arten
werden
nicht
als
Individuum,
sondern
als
Gruppe
erfasst,
so
zum
Beispiel
die
Eurasischen
Zwergmäuse
oder
kleine
Fische
wie
die
Roten
Neons.
Werden
die
Tiere
vor
dem
Transport
narkotisiert?
Bevor
ein
Tier
seine
Reise
von
Zoo
zu
Zoo
antritt,
wird
es
vom
Tierarzt
genau
untersucht.
Es
muss
fit
für
den
Transport
sein
und
darf
keine
Krankheiten
in
seine
neue
tierische
WG
einschleppen.
„
In
Ausnahmefällen
wird
bei
besonders
scheuen
Fluchttieren,
wie
zum
Beispiel
den
Antilopen,
ein
leichtes
Beruhigungsmittel
verabreicht,
damit
die
Tiere
möglichst
stressfrei
in
die
Transportkiste
gelangen″,
berichtet
Kurator
Klumpe.
Lange
dürfe
das
Mittel
aber
nicht
wirken,
denn
zu
Reisebeginn
müsse
ein
Tier
voll
bei
Bewusstsein
sein.
„
Ein
angedröhntes
Tier,
wackelig
auf
den
Beinen,
würde
umfallen,
wenn
mal
gebremst
wird.″
Die
Erfahrung
zeige,
dass
viele
Tiere
durch
die
monotonen
Fahrgeräusche
schnell
ruhig
würden
und
sich
hinlegten.
Wie
transportiert
man
Giraffen,
Nashörner
und
Elefanten?
Einige
Tierarten
erfordern
hohen
logistischen
Aufwand.
So
ist
zum
Beispiel
für
die
Verfrachtung
einer
Giraffe
laut
Klumpe
ein
Anhänger
mit
höhenverstellbarem
Dach
nötig,
das
bei
Brücken
und
Tunneln
heruntergefahren
wird,
dahinter
aber
direkt
wieder
hoch,
damit
sich
das
langhalsige
Tier
nicht
zu
lange
bücken
muss.
Elefanten
werden
mithilfe
eines
Krans
in
Spezialcontainern
auf
Schwertransporter
verladen.
Ähnlich
geht
der
Zoo
Osnabrück
bei
Nashörnern
vor.
Wie
reisen
Fische
und
Reptilien?
Ganz
andere
Aspekte
gilt
es
bei
Fischen
zu
beachten:
Ihre
Transporttüten
müssen
mehrfach
gesichert
sein,
damit
kein
Wasser
ausläuft.
Arten
mit
Stachel,
wie
etwa
Rochen,
kommen
samt
Wasser
und
Sauerstoffversorgung
in
Kunststoffbehälter.
Reptilien
wiederum
benötigen
elektrische
Wärmematten
oder
Wärme-
Packs
umhüllt
mit
Tüchern,
damit
sie
unterwegs
nicht
auskühlen.
Was
passiert,
wenn
ein
Tier
ins
Flugzeug
steigen
muss?
Reist
ein
Tier
nicht
nur
auf
der
Straße,
sondern
auch
auf
dem
Luftweg,
spricht
der
Zoo
im
Vorfeld
mit
der
Fluggesellschaft
über
die
benötigte
Temperatur
im
Flugzeugbauch.
Tiere
wie
Menschenaffen
oder
Elefanten,
die
eine
starke
Bindung
zu
ihren
Pflegern
aufbauen,
werden
von
diesen
nach
Möglichkeit
auf
ihrer
Tour
begleitet.
Im
neuen
Zoo
bleibt
der
Tierpfleger
noch
einige
Tage
vor
Ort
und
unterstützt
das
Eingewöhnen.
Die
auf
der
Reiseroute
liegenden
Zoos
werden
informiert
und
können
als
Zwischenstopp
dienen,
sollte
sich
der
Gesundheitszustand
eines
Tieres
während
der
Fahrt
verschlechtern
oder
eine
Reinigung
der
Transportbox
nötig
sein.
„
Sowieso
werden
regelmäßig
Pausen
eingelegt,
um
den
Zustand
des
Tieres
zu
kontrollieren
und
Wasser
und
Futter
zu
reichen″,
versichert
Klumpe.
Wer
bezahlt
den
Transport,
und
was
kosten
die
Tiere?
„
In
der
Regel
zahlt
der
Empfänger″,
sagt
der
Osnabrücker
Zoo-
Kurator.
Dabei
fallen
ausschließlich
die
Transportkosten
an,
die
bei
manchen
Tieren
aber
durchaus
im
vierstelligen
Bereich
lägen.
Die
Tiere
selbst
kosten
nichts.
Autor:
sst, Carolin Hlawatsch