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1.
Erscheinungsdatum:
07.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was geschieht in der Johannisstraße?
Johannisstraße: Ist die Rettung nah?
Zwischenüberschrift:
Was das Sofortprogramm bislang bewirkt hat
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Im
September
hat
der
Rat
ein
Sofortprogramm
zur
Rettung
der
Johannisstraße
beschlossen.
Sechs
Monate
später
ließ
sich
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
informieren,
was
inzwischen
umgesetzt
wurde.
Leerstandsmonitoring
und
Zwischennutzungen,
ein
Quartiersmanagement
und
ein
Kunstprojekt,
Außengastronomie
und
konsequente
Straßenreinigung
stehen
auf
der
Agenda,
die
Claas
Beckord,
Leiter
des
Projektmanagements
Neumarkt,
für
die
Johannisstraße
abarbeitet.
Als
sichtbares
Zeichen
sind
kürzlich
Blumenkübel
und
Bänke
aufgestellt
worden.
Aber
was
geschieht
eigentlich
auf
längere
Sicht?
Osnabrück
Blumenkübel
und
Bänke
als
Zeichen
des
guten
Willens
–
das
ist
die
erste
sichtbare
Maßnahme,
die
auf
das
Sofortprogramm
Johannisstraße
zurückgeht.
Ob
die
von
den
Anliegern
herbeigesehnte
Neugestaltung
der
Straßenoberfläche
noch
in
diesem
Jahr
beginnen
kann,
ist
allerdings
fraglich.
Leerstandsmonitoring
und
Zwischennutzungen,
ein
Quartiersmanagement
und
ein
Kunstprojekt,
Außengastronomie
und
konsequente
Straßenreinigung
stehen
auf
der
Agenda,
die
Claas
Beckord,
Leiter
des
Projektmanagements
Neumarkt,
für
die
Johannisstraße
abarbeitet.
Sechs
Monate
sind
vergangen,
seit
der
Rat
auf
Antrag
der
Grünen
das
Sofortprogramm
für
die
vom
Abwärtssog
bedrohte
Einkaufsstraße
beschlossen
hat.
Über
den
Sachstand
ließ
sich
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
jetzt
von
Beckord
informieren,
ohne
allerdings
eine
längerfristige
Perspektive
in
den
Blick
zu
nehmen.
Wie
soll
die
Straße
demnächst
aussehen?
Nach
den
schlechten
Erfahrungen
mit
verschiedenen
Pflasterungen,
die
dem
Gewicht
der
Busse
nicht
standhielten,
soll
eine
andere
Straßenoberfläche
her:
Die
Johannisstraße
soll
auf
dem
nördlichen
Abschnitt
bis
zur
Süsterstraße
ebenso
wie
der
Neumarkt
mit
grauem
Streifenbeton
versehen
werden.
Eigentlich
sollten
diese
großformatigen
Platten
zumindest
teilweise
schon
verlegt
sein.
Die
Arbeiten
wurden
aber
kurzfristig
gestoppt,
weil
Zweifel
an
der
Tragfähigkeit
der
Betonelemente
bestehen.
Auf
dem
Rosenplatz,
wo
vor
einigen
Jahren
erstmalig
Streifenbeton
verwendet
wurde,
haben
sich
Risse
gezeigt.
Solange
deren
Ursache
nicht
geklärt
ist,
wartet
die
Stadt
ab.
Schneller
soll
es
mit
der
neuen
Beleuchtung
gehen.
Die
Johannisstraße
bekommt
nach
dem
Vorbild
der
Hasestraße
an
Stahlseilen
befestigte
LED-
Leuchten.
Nach
Auskunft
von
Claas
Beckord
wurden
schon
erste
Vereinbarungen
mit
Hauseigentümern
getroffen,
an
deren
Fassaden
die
Halterungen
angebracht
werden
sollen.
Leerstände:
Drei
leer
stehende
Geschäftslokale
zwischen
Neumarkt
und
Johanniskirche
–
das
ist
aus
Sicht
der
Stadtplaner
keineswegs
bedrohlich,
zumal
nach
Einschätzung
von
Projektkoordinator
Beckord
die
Chance
besteht,
dass
sich
für
zwei
davon
(ehemals
Quick
Schuh
und
der
Bäcker
bei
Edeka)
neue
Nutzungen
finden
lassen.
Schwieriger
sei
das
beim
ehemaligen
griechischen
Restaurant
Samos-
Grill.
Bei
mancher
Immobilie
stelle
sich
die
Frage,
„
ob
das
noch
für
den
Einzelhandel
trägt″,
wie
Beckord
es
formuliert.
Quartiersmanagement:
Im
Sofortprogramm
wird
angeregt,
eine
Instanz
zu
schaffen,
die
vor
allem
Anwohnern
und
Geschäftsleuten
helfen
kann,
wenn
es
Fragen
oder
Probleme
gibt.
In
Sanierungsgebieten
hat
die
Stadt
damit
schon
Erfahrung
gemacht.
Für
die
Johannisstraße
ist
eine
halbe
Stelle
angedacht,
eventuell
ein
Auftrag
an
einen
externen
Träger.
Jetzt
sollen
Gespräche
mit
der
Interessengemeinschaft
Südliche
Innenstadt
geführt
werden.
Beschlossen
ist
aber
noch
nichts.
Kunst
und
Kultur:
Für
ein
Kunstprojekt,
das
Anziehungskraft
und
Identität
stiften
könnte,
stehen
10
000
Euro
bereit.
Konkrete
Vorstellungen
gibt
es
allerdings
noch
nicht,
Claas
Beckord
schwebt
ein
Wettbewerb
vor,
an
dem
sich
Künstler
beteiligen
können.
An
der
Jury
sollte
dann
die
Interessengemeinschaft
Johannisstraße
beteiligt
werden.
Um
die
Straße
zu
beleben,
soll
sie
möglicherweise
auch
in
das
Straßenmusikprogramm
„
Osnabrücker
Sommer″
einbezogen
werden.
Schon
fest
terminiert
ist
der
Hollandmarkt
am
5.
April,
der
in
diesem
Jahr
nach
einjähriger
Unterbrechung
wieder
stattfinden
soll.
Zwischennutzungen:
Die
meisten
Gebäude
von
Unibail
Rodamco
Westfield,
die
nach
der
inzwischen
aufgegebenen
Planung
einem
Einkaufscenter
weichen
sollten,
stehen
für
eine
vorübergehende
Nutzung
nicht
zur
Verfügung.
Lediglich
die
ehemalige
„
Ihr-
Platz″-
Immobilie
am
Eingang
der
Seminarstraße
sei
„
von
der
Größe
her
bespielbar″,
sagt
Claas
Beckord.
Konkrete
Überlegungen
dazu
gebe
es
aber
nicht.
Skeptisch
bewertet
der
Projektmanager
eine
Wiederinbetriebnahme
des
ehemaligen
Wöhrl-
Parkhauses.
Es
gebe
viele
offene
Fragen
zum
Brandschutz,
zur
Zufahrt
und
zur
Sicherheit
der
Treppenhäuser.
Das
sei
voraussichtlich
mit
hohen
Investitionen
verbunden.
Zur
Frage
der
Machbarkeit
würden
aber
Gespräche
geführt.
Das
äußere
Bild:
Mit
Blumenkübeln
und
Bänken
hat
die
Stadt
einen
ersten
Akzent
gesetzt,
um
der
Trostlosigkeit
der
provisorischen
Straßenoberfläche
etwas
entgegenzusetzen.
Die
Stadt
möchte
auch
Außengastronomie
ermöglichen,
sieht
aber
bislang
wenig
Interesse
von
Betreibern
der
Restaurants.
Weil
es
schon
häufig
Klagen
über
den
Zustand
der
Arkaden
unter
den
Gebäuden
von
Unibail
Rodamco
Westfield
gab,
wurde
der
Konzern
angesprochen
mit
dem
Ergebnis,
dass
dort
Leuchten
installiert
werden.
Beim
Anblick
der
beklebten
Wände
wird
es
aber
voraussichtlich
bleiben.
Die
Sauberkeit:
Vom
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
werde
der
öffentliche
Raum
der
Johannisstraße
täglich
gereinigt,
versichert
Beckord.
Klagen
gibt
es
allerdings
über
die
Vermüllung
der
Randbereiche,
auch
auf
der
Fläche
vor
dem
ehemaligen
Parkhaus.
Was
sagen
die
Politiker?
Die
Diskussion
im
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
drehte
sich
zunächst
um
den
ästhetischen
Wert
der
Blumenkübel
und
die
Frage,
ob
sich
mit
Sofortmaßnahmen
überhaupt
etwas
zum
Besseren
bewegen
lasse.
Der
Antrag
der
Grünen
sei
eine
„
Luftnummer″
gewesen,
kritisierte
FDP-
Ratsherr
Oliver
Hasskamp.
Er
habe
lediglich
Erwartungen
geschürt,
die
nicht
eingehalten
werden
könnten.
„
Es
war
doch
klar,
dass
die
Johannisstraße
damit
nicht
zum
Wohlfühlquartier
wird″,
entgegnete
Jens
Meier
von
den
Grünen.
Heiko
Panzer
(SPD)
begrüßte
den
im
Sofortprogramm
verfolgten
Ansatz,
mahnte
aber
an,
auch
den
Center-
Investor
in
die
Pflicht
zu
nehmen.
Für
die
CDU
machte
Markus
Keite
deutlich,
dass
mehr
getan
werden
müsse,
um
die
Straße
wieder
attraktiver
zu
machen.
Bildtext:
Ein
bescheidener
Anfang:
In
der
Johannisstraße
wurden
Blumenkübel
und
Bänke
aufgestellt.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Stadtentwicklung
oder
Blumenkübel?
Ist
ja
in
Ordnung,
dass
im
Stadtentwicklungsausschuss
die
Meinungen
über
das
Sofortprogramm
für
die
Johannisstraße
auseinandergehen.
Schade
nur,
dass
sich
der
Ausschuss
nicht
die
Zeit
nimmt,
über
die
Zukunft
dieser
vom
Niedergang
bedrohten
Straße
zu
reden.
Wie
ein
Flickenteppich
sieht
die
Fahrbahn
aus,
nachdem
die
Stadtwerke
ihre
Leitungen
verlegt
haben.
Mit
dem
Provisorium
müssen
alle
Beteiligten
leben,
bis
die
offenen
Fragen
zum
Streifenbeton
geklärt
sind,
der
die
Johannisstraße
wieder
zu
einer
vorzeigbaren
Fußgängerzone
machen
soll.
Aber
wer
glaubt
denn,
dass
damit
die
Probleme
gelöst
wären?
Dass
der
brach
liegende
Center-
Komplex
rund
um
das
ehemalige
Wöhrl-
Gebäude
einen
dunklen
Schatten
auf
die
Neustadt
wirft,
belastet
das
Geschäftsklima
in
der
Johannisstraße.
Ebenso,
dass
die
Einkaufsmeile
der
Stadt
Osnabrück
eigentlich
zu
lang
ist.
Und
dass
immer
mehr
Menschen
online
einkaufen,
schwächt
den
gesamten
City-
Handel
–
aber
in
besonderer
Weise
die
Randlagen,
zu
denen
die
Johannisstraße
zu
rechnen
ist.
Es
ist
unwahrscheinlich,
dass
diese
Straße
wieder
so
wird,
wie
sie
einmal
war.
Der
Strukturwandel
hört
ja
nicht
auf,
wenn
Sinnleffers
durch
ein
Hotel
ersetzt
ist.
Wo
soll
es
hingehen
–
mehr
Wohnungen
vielleicht
und
weniger
Geschäfte?
Es
könnte
nicht
schaden,
wenn
sich
der
Rat
mit
solchen
Fragen
befassen
würde,
statt
sich
über
das
Aussehen
von
Blumenkübeln
zu
mokieren.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert