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1
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1.
Erscheinungsdatum:
07.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Garten als Rückzugsort
„Siri, gieße meinen Rasen!″
Zwischenüberschrift:
Neue NOZ-Serie über des Deutschen liebstes Fleckchen Erde
„Smart Gardening″: Entspannen, während die Technik ungeliebte Arbeiten übernimmt / Was passiert mit den Nutzerdaten?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
dem
Frühlingsbeginn
steigt
auch
die
Gartenlaune:
Rund
35
Millionen
Gartenbesitzer
gibt
es
in
Deutschland,
aber
auch
Balkonbesitzer
stellen
sich
immer
öfter
Pflanzen
vor
die
Tür.
Das
kurbelt
die
Geschäfte
der
Gartenbranche
an.
Insgesamt
sorgten
die
Ausgaben
der
Deutschen
für
Blumentopf
bis
Gartengestaltung
2019
für
einen
Umsatz
von
18,
7
Milliarden
Euro.
Dabei
beeinflussten
die
extremen
Witterungsbedingungen
das
Geschäft:
In
einem
heiter-
milden
Frühjahr
investieren
Grünflächenbesitzer
verstärkt,
beobachtet
der
Industrieverband
Garten
(IVG)
.
Dagegen
sorgt
anhaltende
Dürre
nicht
nur
bei
Landwirten,
sondern
auch
bei
Hobbygärtnern
für
Gartenfrust.
Stärker
nachgefragt
waren
im
heißen
Sommer
2019
laut
IVG
die
Sortimente
„
Wasser
im
Garten″
und
„
Balkon-
und
Gartenmöbel″,
während
Gartengeräte
und
Pflanzenschutzmittel
weniger
Absatz
fanden.
Viele
Produkte
kosteten
bis
zu
vier
Prozent
mehr
als
im
Jahr
davor.
Doch
die
Deutschen
schätzen
ihre
grüne
Oase
als
Rückzugsort.
Etwa
die
Hälfte
der
Haushalte
hat
einen
eigenen
Garten,
und
zwei
Drittel
verfügen
über
eine
Terrasse
oder
einen
Balkon,
hat
das
Institut
für
Handelsforschung
Köln
ermittelt.
Bildtext:
Grüne
Oase:
Drei
von
vier
Haushalten
verfügen
über
Garten
oder
Balkon.
Foto:
imago
images/
Westend61
Osnabrück
Intelligente
Beleuchtungs-
,
Überwachungs-
und
Bewässerungssysteme
sowie
Mähroboter
sind
kein
Trend
mehr
–
für
die
Gartenbranche
ist
das
„
Smart
Gardening″
längst
ein
Bereich
mit
ganz
eigener
Produktpalette.
Dabei
reichen
die
Angebote
von
Mährobotern
über
smarte
Windmesser
und
Bodensensoren
bis
hin
zur
intelligenten
Außensteckdose.
Gärtnern
mithilfe
von
vernetzten
und
programmierbaren
Geräten
verspricht
weniger
monotone
Arbeit,
weniger
Schweiß
und
mehr
Füße-
hoch
im
eigenen
Grün.
Was
ist
zu
beachten
–
und
was
passiert
eigentlich
mit
den
Nutzerdaten?
Ein
Überblick.
Worauf
ist
vor
dem
Kauf
zu
achten?
Zunächst
mal
muss
geklärt
werden,
was
wirklich
benötigt
wird.
Muss
ein
kleiner
oder
großer
Garten
versorgt
werden,
gibt
es
Steigungen?
Diese
Fragen
sind
etwa
bei
den
Mährobotern
ausschlaggebend.
Wer
große
Rasenflächen
gepflegt
haben
will,
sollte
auf
eine
ausreichende
Mähdauer
pro
Ladezyklus
achten.
Ansonsten
kann
der
Mäher
seine
Arbeit
nicht
zuverlässig
erledigen,
da
ihm
vor
Beendigung
der
Arbeit
der
Saft
ausgeht
und
er
zurück
zur
Ladestation
fahren
muss.
Bei
smarter
Bewässerung
gibt
es
ähnliche
Kriterien
zu
beachten.
Der
Hersteller
Eve
bietet
mit
Eve
Aqua,
ähnlich
wie
etwa
bei
Gardena,
einen
Kontrollcomputer,
der
an
den
Hahn
angeschlossen
und
per
Smartphone
bedient
wird
–
allerdings
sind
Eve-
Produkte
bislang
ausschließlich
über
Apple-
Endgeräte
nutzbar,
also
iPhone,
iPad
oder
Apple
Homekit.
Wer
sich
also
für
eine
Bewässerungssteuerung,
Wetterstation,
Bewegungsmelder
oder
LED-
Lampe
der
deutschen
Firma
mit
Sitz
in
München
entscheidet,
sollte
überzeugter
Apple-
Kunde
sein.
Die
Kompatibilität
der
Systeme
ist
ebenfalls
ein
Aspekt,
der
vor
dem
Kauf
beachtet
werden
muss.
Denn
der
eigentliche
Gedanke
hinter
der
„
smarten″
Bewegung
ist
ja,
mit
möglichst
wenig
Aufwand,
also
Tippen
auf
dem
Smartphone,
möglichst
effektiv
den
Garten
zu
versorgen.
Im
Idealfall
hat
der
smarte
Gärtner
ein
System
eines
Herstellers,
welches
mit
einer
einzigen
App
steuerbar
ist.
Hat
der
Hersteller
der
Wahl
jedoch
nur
Mähroboter,
aber
kein
Bewässerungssystem
im
Programm,
muss
vielleicht
kombiniert
werden.
Das
bedeutet
dann
im
Umkehrschluss
mehrere
Apps,
denn
im
Gegensatz
zu
„
Smart
Home″-
Angeboten
werden
im
Outdoor-
Bereich
große
Plattformen
wie
Google
Assistent,
Amazon
Alexa,
Apple
Homekit
oder
Automatisierungsdienste
wie
IFTTT
oder
ZigBee
nicht
immer
unterstützt.
„
Gardena
smart
systems″
läuft
nach
Herstellerangaben
mit
IFTTT,
Apple
Homekit
und
Magenta
Smarthome.
Von
unterwegs
den
Befehl
geben
„
Hey
Siri,
bitte
bewässere
meinen
Garten!
″ –
das
kann
in
der
Theorie
funktionieren.
„
Vom
Prinzip
her
möchten
wir
ein
offenes
System
anbieten,
das
sich
ganz
im
Sinne
der
Anwender
mit
möglichst
vielen
Lösungen
des
Smart
Home
kombinieren
lässt″,
erklärt
Gardena-
Sprecher
Heribert
Wettels
gegenüber
unserer
Redaktion.
Aber
der
smarteste
Mähroboter
kann
nicht
arbeiten,
wenn
er
keine
Verbindung
mit
dem
W-
Lan
aufbauen
kann.
So
muss
bei
großen
Grundstücken,
die
nicht
quadratisch
praktisch
sind,
über
Repeater
oder
sogenannte
Access
Points
nachgedacht
werden,
die
das
W-
Lan-
Signal
verstärken
und
bis
ans
hintere
Ende
des
Gartenzauns
transportieren.
Was
ist
bei
der
Installation
zu
beachten?
Ein
Garten
nach
englischem
Vorbild
mit
nur
wenigen
Fingertipps
auf
dem
Smartphone?
Ganz
so
einfach
geht
das
natürlich
nicht.
Denn
bevor
es
komfortabel
und
„
smart″
wird,
muss
das
System
installiert,
verlegt
und
vernetzt
werden.
Und
das
bedeutet
in
den
allermeisten
Fällen
zunächst
einmal:
buddeln.
Bewässerungssysteme
müssen
unterirdisch
verlegt,
Regensensoren
in
den
Boden
gesteckt
werden.
Und
Mähroboter
werden
vom
Begrenzungsdraht
im
Zaum
gehalten,
damit
sie
nicht
beim
Nachbarn
fleißig
weitermähen,
in
den
Gartenteich
plumpsen
oder
über
die
Einfahrt
abhauen.
Für
etwaige
Grabungsarbeiten
muss
der
Hobby-
Gärtner
einige
Stunden
einplanen.
Die
Hersteller
Wiper
und
Zucchetti
etwa
setzen
auf
drahtlose
Mähroboter-
Navigation.
Diese
Roboter
arbeiten
mit
Rasensensoren,
die
die
zu
schneidende
Grünfläche
vom
angrenzenden
Blumenbeet
und
Kiesweg
unterscheiden
soll.
Wenige
Anbieter
von
smarten
Mährobotern
setzen
dagegen
auf
GPS-
Navigation,
etwa
Worx
und
Husqvarna.
Dadurch
werden
Redundanzen
beim
Mähen
vermieden:
Arbeitet
ein
„
normaler″
smarter
Mähroboter
nach
dem
Chaosprinzip,
erkennen
Roboter
mit
GPS-
Funktion,
welche
Rasenstellen
länger
nicht
gemäht
worden
sind.
Ist
alles
mehr
oder
minder
mühsam
installiert
und
eingerichtet,
können
Routinen
und
Zeitpläne
erstellt
werden.
Auch
hier
hat
die
smarte
Technik
ihre
Grenzen:
So
können
Sensoren
die
Bodenfeuchte
messen
und
dementsprechend
den
Bewässerungsrhythmus
anpassen.
Dass
die
Systeme
allerdings
auf
Wetterberichte
für
die
kommenden
drei
Tage
Rücksicht
nehmen,
ist
meist
nicht
gegeben.
Auch
An-
und
Abwesenheitsfunktionen
wie
etwa
bei
den
smarten
Lampen
von
Philips
Hue,
sind
derzeit
nicht
im
Repertoire
diverser
Roboter
und
Sensoren.
So
wird
der
Rasensprenger
also
auch
starten,
wenn
man
mal
auf
der
Gartenliege
eingeschlafen
ist.
Lagerung
und
Instandhaltung:
Nicht
alle
Komponenten
eines
smarten
Gartensystems
sind
frostsicher.
So
sollten
etwa
Mähroboter
zum
Überwintern
ins
Haus
oder
die
Garage
gebracht
werden.
Es
liegt
in
der
Natur
der
Sache,
dass
smarte
Geräte
mit
Software
arbeiten,
und
diese
benötigt
dann
und
wann
Updates
und
sind
abhängig
von
Servern
und
Anbietern.
Das
kann
natürlich
Nachteile
mit
sich
bringen:
Viratec
beispielsweise,
ein
Unternehmen
aus
Österreich,
ging
im
Jahr
2015
mit
seinem
Bewässerungssystem
„
Miyo″an
den
Smart-
garden-
Markt.
Im
Dezember
2019
musste
Miyo
Insolvenz
anmelden.
„
Aktuell
arbeiten
wir
an
einer
Lösung,
die
Ihnen
einen
Betrieb
für
die
kommenden
Saisons
sichern
kann.
Alle
Server
sind
derzeit
noch
online.
Wir
können
für
die
Zukunft
jedoch
nichts
versprechen″,
schreibt
Miyo
in
einer
Stellungnahme.
Sollte
keine
Lösung
gefunden
werden,
sind
die
Miyos
wohl
nicht
mehr
nutzbar.
Und
was
ist
mit
Datenschutz?
Smart-
Garden-
Systeme
werden
mit
Daten
gefüttert
–
das
sollte
sich
der
Gartenfreund
immer
vor
Augen
halten.
Gardena
betont
auf
Nachfrage,
dass
ihnen
„
Datenschutz
beim
Thema
,
Internet
der
Dinge′
ein
wichtiges
Anliegen
ist.″
Man
erhebe
und
speichere
so
wenig
Daten
wie
möglich.
Dazu
gehören
etwa
E-
Mail-
Adresse
und
Name
des
Nutzers.
Die
verwendeten
Geräte
sind
außerdem
durch
eine
eindeutige
Identifikationsnummer
zuordnenbar.
„
Der
Anwender
hat
in
der
App
aber
die
Wahl,
seine
Einwilligung
der
Datenfreigabe
zu
treffen
und
auch
jederzeit
zu
ändern″,
so
Sprecher
Wettels
in
Bezug
auf
Direktmarketing
oder
Qualitätsmanagement.
Eve
Aqua,
das
Apple-
kompatible
System,
betont,
dass
die
Geräte
ausschließlich
über
das
HomeKit
kommunizieren.
So
würden
keinerlei
persönliche
Daten
erfasst,
in
keiner
Cloud
gespeichert,
weitergegeben
oder
verkauft.
Das
System
funktioniere
ohne
Tracking,
ohne
Registrierung
und
ohne
Account.
„
Kompromissloser
Datenschutz
und
maximale
Sicherheit
sind
für
Eve
selbstverständlich″,
heißt
es
von
Eve.
Wer
sich
nicht
allein
auf
die
Angaben
der
Hersteller
verlassen
möchte:
Der
Tüv
Rheinland
testet
und
zertifiziert
„
Smart
Gardening″-
Systeme
in
Sachen
Datensicherheit.
Wohin
führt
„
Smart
Garden″?
Was
gibt
es
Neues?
Fliegt
bald
ein
drohnenbasierter
Hochentaster
an
Nachbars
Hecke
entlang?
Das
wohl
nicht.
Neben
effizienter
Bewässerung
steht
die
kontinuierliche
Weiterentwicklung
der
bestehenden
Systeme
im
Vordergrund.
Wie
bei
allen
Software-
abhängigen
Geräten
ist
die
Aktualisierung
und
Verbesserung
ein
fortlaufender
Prozess.
Größere
Reichweite
durch
längere
Akkulaufzeit,
Steigungen,
Einsatz
bei
Regen,
GPS
–
das
sind
Gebiete,
die
bei
Rasenmährobotern
im
Fokus
liegen.
Gardena
plant
die
Verbesserung
ihrer
„
smart
garden″-
App.
So
sollen
sich
geplante
Zeiten
für
Bewässerung
und
Rasenpflege
mit
neuen
Funktionen
besser
steuern
lassen:
„
nach
Sonnenstand,
mit
automatischen
Anpassungen
je
nach
Jahreszeit,
über
Sensorwerte
sowie
demnächst
auch
über
die
Wettervorhersage.″
Auch
auf
die
Kritik
zahlreicher
Tierschützer
hat
Gardena
nach
eigenen
Angaben
reagiert:
Die
App
soll
den
Nutzer
darauf
hinweisen,
dass
Mähzeiten
in
der
Dämmerung
und
zu
Nachtzeiten
Tieren
wie
Igeln
gefährlich
werden
können.
Die
Funktion
„
Mähen
bei
Tageslicht″
sorgt
dafür,
dass
Mähpläne
die
ganze
Saison
über
entsprechend
angepasst
werden
und
der
Roboter
weder
vor
der
Morgen-
noch
nach
der
Abenddämmerung
auf
Tour
geht.
Hersteller
Worx
bewirbt
seine
neuesten
Mäher
mit
einem
integrierten
Anti-
Kollisionssystem:
Die
Landroid-
Mähroboter
umfahren
Hindernisse
mithilfe
einer
Autopilot-
Funktion
auf
Basis
von
Ultraschallsensoren.
Das
Thema
Bewässerung
wird
in
Zeiten
von
extremer
Trockenheit
an
Bedeutung
gewinnen.
In
den
Dürresommern
2018
und
2019
litten
nicht
nur
die
landwirtschaftlichen
Nutzflächen.
Auch
die
Gärten
der
Deutschen
ächzten
unter
Wassermangel.
Einige
Kommunen
verhängten
gar
ein
„
Rasensprengverbot″.
Bei
Gardena
heißt
„
smartes
Bewässern″,
dass
„
die
wertvolle
Ressource
Wasser
dank
Steuerung,
Sensorik
und
effizienter
Ausbringung
als
Tropfbewässerung
optimal
genutzt
wird″.
Was
früher
vielleicht
Gärtner
Pötschkes
Gartenbuch
war,
ist
heute
die
App:
Neben
der
Steuerung
der
smarten
Geräte
erweitern
die
Anbieter
ihre
Apps
um
Wissenswertes
rund
um
die
Pflanzenwelt,
inklusive
Bestimmungsmöglichkeiten,
Pflanzenbibliothek
und
Bildergalerien.
Bildtexte:
Etwas
weniger
Arbeit
und
mehr
Zeit
zum
Entspannen
im
Garten:
Die
Technologien
des
„
Smart
Gardenings″
können
das
ermöglichen
und
etwa
Rasenmähen
oder
Gießen
von
der
Aufgabenliste
streichen.
„
Gardena
Smart
System:
″
Per
App
kann
sich
der
Gartenbesitzer
jederzeit
darüber
informieren,
was
zu
Hause
gerade
geschieht.
Wann
steht
das
nächste
Mähen
an?
Die
„
Bosch
Smart
Gardening″-
App
zeigt
es.
Fotos:
dpa/
Christin
Klose,
dpa/
GardenaDeutschland,
dpa/
Wolfram
Kastl
Autor:
Lorena Dreusicke, Annalena Klein