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1.
Erscheinungsdatum:
26.11.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Aufschwung kommt nicht auf Kommando
Er bringt die Schulen ans Netz
In Twer steht der Atomstrom weiter hoch im Kurs
Zwischenüberschrift:
Waggonwerk Twer kann 100 Reisezugwagen pro Monat bauen, ist aber bei Weitem nicht ausgelastet
Der IT-Unternehmer Alexej Andreew
Energieagentur achtet vor allem auf stabile Preise
Artikel:
Originaltext:
TWER.
100
Reisezugwagen
könnte
das
Waggonwerk
Twer
jeden
Monat
bauen.
Aber
die
Aufträge
reichen
nur
für
58.
Vor
zwei
Jahren,
auf
dem
Höhepunkt
der
Wirtschaftskrise,
waren
es
noch
weniger.
Dann
kam
Premierminister
Putin,
sah
die
Kurzarbeit
und
versprach
neue
Aufträge.
Aber
der
Aufschwung
kommt
nicht
auf
Kommando.
Was
VW
für
Osnabrück
ist,
ist
Tverskoj
Vagonostroitelnyj
Zavod
für
die
russische
Partnerstadt.
Seit
1889
werden
auf
dem
Fabrikgelände
an
der
Wolga
Eisenbahnwaggons
gebaut.
Schon
damals
als
Aktiengesellschaft
und
heute
wieder,
in
einem
Verbund
mit
großen
Konzernen
wie
Siemens
und
Alstom.
7000
Mitarbeiter
sind
derzeit
im
größten
Waggonwerk
Russlands
beschäftigt.
Es
waren
schon
einmal
12
000,
wie
Peter
Gorelow,
der
stellvertretende
Direktor,
vorrechnet.
Von
2003
bis
2008
wurde
der
Betrieb
mit
internationalem
Kapital
modernisiert.
Roboter
aus
Deutschland,
aber
auch
aus
Schweden,
lasern,
bohren,
sägen
und
schweißen
vollautomatisch
Profile
für
Karosserie
und
Innenausstattung
der
Personenwaggons.
Mit
der
Modernisierung
stieg
die
Kapazität
auf
1200
Reisezugwagen
pro
Jahr.
Aber
kann
kam
die
Wirtschaftskrise
und
erwischte
auch
die
russische
Staatsbahn.
Seitdem
geizt
sie
mit
Aufträgen.
Auch
die
Nachfrage
aus
Lettland,
Weißrussland,
Kasachstan
und
der
Ukraine
konnte
die
Flaute
nicht
ausgleichen.
Kürzlich
hat
Kuba
ein
paar
Waggons
geordert,
wie
Peter
Gorelow
vermerkt,
und
gelegentlich
beliefert
sein
Betrieb
auch
afrikanische
Eisenbahngesellschaften.
Das
Waggonwerk
ist
stolz
auf
seine
Neuentwicklung,
einen
modernen
zweistöckigen
Schlafwagen.
Ein
Prototyp
des
5,
30
Meter
hohen
Waggons
steht
seit
zwei
Jahren
auf
dem
Werksgelände,
die
Produktion
ist
noch
nicht
angelaufen.
Soll
sie
aber
demnächst:
Für
die
Olympischen
Spiele
in
Sotchi
hat
die
Staatsbahn
50
Stück
geordert.
2013
sollen
sie
ausgeliefert
werden.
Leider
nur
50
Stück,
verrät
der
Blick
von
Peter
Gorelow.
Insgesamt
habe
sich
die
Situation
aber
schon
verbessert,
fügt
der
Vizedirektor
hinzu.
Das
große
Waggonwerk
hat
gelernt,
auch
kleine
Aufträge
zu
schätzen:
Mal
sind
es
Waggons
und
technische
Bauteile
für
die
Moskauer
Metro,
Radsätze
für
Reisezugwagen
oder
Drehgestelle
für
andere
Hersteller.
Peter
Gorelow
ist
zuversichtlich,
dass
es
bald
wieder
bergauf
geht
mit
dem
Waggonwerk
Twer.
Bei
der
russischen
Staatsbahn
müssten
demnächst
viele
Züge
ersetzt
werden.
Da
winkten
schon
neue
Aufträge
für
das
Werk
in
Twer.
Und
wenn
es
gut
laufe,
könne
auch
wieder
in
zwei
Schichten
gearbeitet
werden,
in
einigen
Abteilungen
sogar
in
drei
Schichten.
Bildtexte:
Endmontage
im
Waggonwerk
Twer:
Hier
werden
die
Batterien
eingebaut.
58
Reisezugwagen
verlassen
im
Monatsschnitt
den
Betrieb.
Hier
wird
noch
von
Hand
geschweißt.
Das
ist
die
Ausnahme
im
Waggonwerk
Twer.
Überall
stehen
deutsche
Roboter.
Das
Vorzeigemodell
ist
ein
neuer
doppelstöckiger
Schlafwagen,
hier
präsentiert
von
Vizedirektor
Peter
Gorelow.
Fotos:
R.
Lahmann-
Lammert
Twer:
Osnabrücks
russische
Partnerstadt
liegt
170
km
nordwestlich
von
Moskau,
hat
etwa
405
000
Einwohner
und
ist
Hauptstadt
der
Oblast
Twer,
einer
Art
Bundesland.
Die
Städtepartnerschaft
besteht
seit
20
Jahren.
Eindrücke
aus
der
Wolgastadt
Heute
erscheint
der
dritteTeil
unserer
Reportageserie
über
Osnabrücks
russische
Partnerstadt
Twer.
Drei
Tage
lang
war
unser
Redakteur
Rainer
Lahmann-
Lammert
dort,
um
über
seine
Eindrücke
vom
Leben
in
derStadt
an
der
Wolga
zu
berichten.
Ein
vierter
Beitrag
mit
einem
sozialen
Schwerpunkt
wird
demnächst
folgen.
Weitere
Reportagen
über
die
Partnerstädte
Osnabrücks
sind
geplant:
Auf
der
Agenda
stehen
Çanakkale
(Türkei)
,
Derby
(England)
,
Greifswald
(Mecklenburg-
Vorpommern)
und
Vila
Real
(Portugal)
.
Bereits
erschienen
sind
Berichte
über
Haarlem
(Niederlande)
,
Angers
(Frankreich)
und
Gmünd
(Österreich)
.
Foto:
Rainer
Lahmann-
Lammert
in
Twer
TWER.
Im
Vorzimmer
seines
Büros
hängt
ein
Foto,
das
ihn
Hände
schüttelnd
mit
Barack
Obama
zeigt.
Über
seinem
Schreibtisch
lächelt
Henry
Ford
von
einem
Porträt
herunter.
Alexej
Andreew
ist
IT-
Unternehmer
in
Twer.
Seine
Mission
heißt
Ausbilden.
Und
damit
beginnt
er
schon
in
den
Schulen.
Alexej
Andreew
(51)
ist
Kooperationspartner
von
Microsoft.
Sein
Unternehmen
bietet
maßgeschneiderte
Systemlösungen
an.
Zu
seinen
Kunden
gehören
das
Waggonwerk,
die
Stadtverwaltung
und
das
Atomkraftwerk,
aber
auch
Banken
und
viele
Schulen,
die
mit
drahtlosen
Internetzugängen
ausgestattet
werden.
300
Mitarbeiter
sind
bei
Andreew
Soft
beschäftigt.
Jeder
Zweite
von
ihnen
schult
Kinder
und
Jugendliche
im
Umgang
mit
Computer
und
Internet.
„
Wir
haben
ein
eigenes
Bildungszentrum″,
sagt
der
IT-
Unternehmer,
der
selbst
Vater
von
vier
Kindern
ist.
Andreew
Soft
bietet
zum
Beispiel
Ferienlager
an,
in
denen
die
Kids
im
Alter
von
7
bis
17
lernen,
mit
Programmen
wie
Word,
Excel
oder
Photoshop
umzugehen.
Bezahlt
werden
die
Kurse
von
den
Eltern,
denn
Alexej
Andreew
weiß,
dass
der
Staat
dafür
kein
Geld
hat.
Auch
mit
den
staatlichen
Schulen
würde
der
IT-
Spezialist
gern
zusammenarbeiten.
Mit
viel
Überzeugungsarbeit
und
„
Lobbying″,
wie
er
es
ausdrückt,
hat
es
immerhin
für
ein
Pilotprojekt
gereicht,
das
in
der
Schule
einer
Kleinstadt
für
vier
Jahre
eingerichtet
wurde.
Falls
der
Staat
Geld
für
eine
Fortsetzung
bewilligt,
wird
das
Projekt
ausgeschrieben.
Ob
seine
Firma
dann
noch
im
Rennen
ist,
weiß
der
Unternehmer
nicht.
„
Wir
gewinnen
auch
nicht
jede
Ausschreibung″,
sagt
er.
Alexej
Andreew
findet
nicht,
dass
Unternehmern
in
Russland
rote
Teppiche
ausgebreitet
werden.
Vor
zehn
Jahren
habe
es
noch
viele
Neugründungen
gegeben.
Heute
strebten
die
jungen
Menschen
doch
mehr
in
staatliche
Strukturen.
„
Es
ist
schwieriger
geworden,
sich
selbstständig
zu
machen″,
resümiert
Andreew.
Und
das
hänge
von
der
gesamten
Politik
ab.
Bleibt
noch
die
Frage,
wie
der
Unternehmer
aus
Twer
mit
Barack
Obama
aufs
Foto
gekommen
ist.
Alexej
Andreew
lacht:
„
Das
ist
ein
Fake.
Das
können
schon
die
Kinder!
″
Bildtext:
Vor
20
Jahren
hat
Alexej
Andreew
in
Twer
sein
IT-
Unternehmen
gegründet.
Heute
beschäftigt
er
300
Mitarbeiter.
TWER.
Deutschland
steigt
aus
der
Atomenergie
aus.
Und
für
das
Kernkraftwerk
Kalinin
bei
Twer
wird
jetzt
ein
vierter
Block
gebaut.
In
der
Zeit
von
Gorbatschows
Perestroika
sollte
es
schon
abgeschaltet
werden.
Die
Energieagentur
Twer
verkauft
den
Strom
an
1,
5
Millionen
Einwohner,
in
einem
Gebiet
so
groß
wie
Österreich.
„
Wir
liefern
den
Strom
bis
in
die
Häuser″,
sagt
Peter
Konyushenko
(36)
,
der
Generaldirektor
der
Energieagentur.
Die
Netze
seien
in
einem
guten
Zustand,
„
weil
die
Kontrollen
sehr
streng
sind″.
Schon
vor
60
Jahren,
also
zu
Sowjetzeiten,
wurde
das
Unternehmen
gegründet.
Seit
2006
ist
es
als
Aktiengesellschaft
organisiert,
„
alles
privat″,
wie
der
Energiemanager
betont,
aber
mit
einem
Gebietsmonopol.
Seine
Hauptaufgabe
sieht
Konyushenko
darin,
den
Strompreis
stabil
zu
halten.
Privatkunden
zahlen
für
die
Kilowattstunde
2,
87
Rubel,
das
sind
etwa
7
Cent.
In
Deutschland
kostet
der
elektrische
Saft
fast
das
Vierfache.
Hauptlieferant
ist
das
Atomkraftwerk
Kalinin,
das
zu
Twer
gehört
und
etwa
150
km
entfernt
ist.
Ein
kleinerer
Teil
kommt
aus
dem
Wasserkraftwerk
Konakovo.
Generaldirektor
Konyushenko
bekennt
auf
Anfrage,
dass
die
Atomenergie
wohl
nicht
die
Energie
der
Zukunft
sei.
In
Russland
werde
auch
schon
„
ein
ganz
bisschen″
über
mögliche
Risiken
diskutiert,
aber
die
Bevölkerung
achte
vor
allem
auf
die
Preise.
Schon
deshalb
werde
es
in
absehbarer
Zeit
bei
der
Kernkraft
bleiben.
Bildtext:
So
groß
wie
Österreich
ist
das
Gebiet,
das
die
Energieagentur
beliefert.
Das
Foto
zeigt
Generaldirektor
Peter
Konyushenko.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert