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1.
Erscheinungsdatum:
05.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Als Sutthausen Teil der Stadt wurde
Zwischenüberschrift:
Beginn der Gebietsreform vor 50 Jahren: Osnabrück erhält einen neuen Teil
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
In
den
1960er-
Jahren
wurde
immer
dringlicher
diskutiert,
die
Gemeindegrenzen
neu
festzulegen.
Kleine
Landgemeinden
waren
oft
nicht
in
der
Lage,
die
stürmischen
Entwicklungen
angemessen
zu
gestalten.
Das
Oberzentrum
Osnabrück
hingegen
sah
sich
durch
die
Raumenge
in
seinen
Entwicklungsmöglichkeiten
beschnitten.
In
einem
ersten
Schritt
bescherte
die
niedersächsische
Gebiets-
und
Verwaltungsreform
Osnabrück
vor
50
Jahren
Zuwachs:
Sutthausen
wurde
am
7.
März
1970
ein
Stadtteil
Osnabrücks.
Sonderrolle
Dabei
spielte
Sutthausen
insofern
eine
Sonderrolle,
als
der
Anschluss
zwei
Jahre
eher
erfolgte
als
bei
den
übrigen
Randgemeinden
Atter,
Darum,
Gretesch,
Hellern,
Lüstringen,
Nahne,
Pye
und
Voxtrup.
Warum
war
das
so?
Auskunft
geben
kann
Alfons
Worpenberg.
Der
heute
83-
Jährige
saß
ab
1968
für
die
CDU
im
Gemeinderat
von
Holzhausen,
zu
dem
Sutthausen
zu
der
damaligen
Zeit
noch
gehörte,
und
nahm
an
den
Verhandlungen
teil.
„
Ich
war
damals
das
jüngste
Ratsmitglied
und
habe
sicherlich
nicht
alle
Hintergrundgespräche
der
„
alten
Hasen″
mitbekommen,
aber
so
viel
war
wohl
klar:
Treiber
war
die
sich
formierende
Großgemeinde
und
spätere
Stadt
Georgsmarienhütte″,
sagt
Worpenberg.
Das
Stahlwerk
in
Alt-
Georgsmarienhütte
dehnte
sich
weiter
in
Richtung
Oesede
aus,
die
alten
Kommunalgrenzen
wurden
hinderlich.
Gleichzeitig
wuchs
die
Sorge
vor
einer
zu
großen
Abhängigkeit
von
nur
einem
Arbeitgeber.
Alternative
Gewerbeansiedlungen
in
den
Dütetal-
Gemeinden
schienen
kaum
möglich.
Anders
in
Harderberg
mit
viel
Freiraum
und
günstiger
Verkehrsanbindung.
Und
so
einigten
sich
die
Kommunalpolitiker
der
sechs
Nachbargemeinden
Georgsmarienhütte,
Oesede,
Kloster
Oesede,
Holsten-
Mündrup,
Harderberg
und
Holzhausen
Anfang
1970
auf
einen
Zusammenschluss.
„
Holzhausen
war
allerdings
ein
Sonderfall:
Der
südliche
Teil,
also
das
eigentliche
alte
Holzhausen,
strebte
ganz
klar
zur
Hütte″,
so
Worpenberg.
„
Dabei
mögen
die
Verlockungen
des
starken
Gewerbesteuerzahlers,
der
die
Hütte
damals
auf
jeden
Fall
war,
eine
Rolle
gespielt
haben.
Der
nördliche
Teil,
also
unser
Sutthausen,
tendierte
hingegen
aufgrund
alter
Wirtschafts-
und
Verkehrsverbindungen
zu
Osnabrück.″
Es
gab
natürlich
den
Haken,
dass
Osnabrück
wie
die
meisten
Großstädte
arm
war.
„
Die
Pro-
Kopf-
Verschuldung
in
Osnabrück
war
wohl
zehnmal
so
hoch
wie
die
in
Holzhausen.
Andererseits
fehlte
in
dem
ländlich
geprägten
Holzhausen
vieles
an
Infrastruktur,
was
für
eine
Großstadt
selbstverständlich
war.
Da
bot
der
Gebietsänderungsvertrag
die
Chance,
der
Stadt
manches
abzutrotzen.″
Der
Vertrag
vom
30.
Dezember
1969
regelt
in
16
Paragrafen
den
Übergang
Sutthausens
in
die
Stadt
Osnabrück.
Weitgehend
verbindlich
wird
darin
der
Anschluss
an
die
Frischwasserversorgung
der
Stadtwerke
und
an
die
Abwasserkanalisation
festgeschrieben,
die
Schaffung
des
Sportplatzes
am
Ernst-
Stahmer-
Weg
zugesagt
und
der
zügige
Ausbau
der
Kreisstraße
1
nach
Hagen
(Hermann-
Ehlers-
Straße/
Sutthauser
Straße)
gewährleistet.
Regenwasserkanalisation,
Straßenbeleuchtung,
Hauptschule
und
Erweiterung
der
Friedhofskapelle
sind
weitere
Punkte.
Alfons
Worpenberg
gehörte
dem
Übergangsortsrat
für
Sutthausen
bis
1972
an,
dann
wurde
er
in
den
Rat
der
Stadt
gewählt.
„
Die
Stadt
tat
sich
in
den
ersten
Jahren
sehr
schwer,
die
gemachten
Zusagen
auch
umzusetzen.
Wir
Sutthauser
mussten
immer
wieder
bohren″,
sagt
der
Ehrenringträger
der
Stadt,
der
bis
1991
Ratsmitglied
und
bis
2002
Ortsbürgermeister
für
Sutthausen
war.
Sein
Rückblick
fällt
versöhnlich
aus:
„
Das
Zusammengehen
mit
Osnabrück
war
richtig.
Alles
andere
wäre
ein
Fehler
gewesen.″
Schön
wäre
es
ja,
wenn
man
die
historische
Beziehung
Sutthausens
auf
Osnabrück
auch
aus
dem
Namen
„
sudhusen″,
also
„
Südhausen″,
herleiten
könnte.
Wenn
man
Sutthausen
schon
seit
dem
13.
Jahrhundert
als
den
südlich
der
Stadt
gelegenen
Ort
bezeichnete,
dann
wurde
also
vor
50
Jahren
alles
richtig
gemacht,
als
man
zusammenwachsen
ließ,
was
zusammengehört?
Nein,
sagen
die
Historiker,
so
darf
man
das
wohl
nicht
sehen.
Die
Gutshöfe
in
„
Südhausen″
bezogen
sich
ebenso
wie
die
Nordhaus-
Höfe
in
Hellern
auf
den
etwa
in
der
Mitte
liegenden
Siedlungskern
der
Bauerschaft
Hörne,
den
alten
Meierhof
auf
dem
Gesmoldsberg.
Historische
Schätze
Sei′s
drum,
heute
bereut
wohl
niemand
mehr,
dass
Osnabrück
mit
dem
7.
März
1970,
dem
offiziellen
Beitrittsdatum,
einen
Stadtteil
mit
3700
Einwohnern,
landschaftlich
hübsch
eingebundenen
Wohngebieten,
aufstrebenden
Gewerbegebieten
und
reicher
kultureller
Vergangenheit
hinzugewann.
Gleich
drei
historische
Schwergewichte
zeichnen
Sutthausen
aus:
Der
Wulfter
Turm
aus
der
Zeit
um
1300
ist
letzter
steinerner
Zeuge
der
Landwehr,
die
Osnabrück
einst
umgab.
1147
wird
Gut
Wulften
erstmals
erwähnt,
die
heutige
Anlage
des
Barockschlosses
wurde
1684
errichtet.
Und
schließlich
das
Schlossgut
Sutthausen,
1283
bezeugt,
von
dem
das
barocke
Herrenhaus
von
1696
erhalten
ist.
Es
bildet
heute
als
Berufsfachschule
Marienheim
mit
der
neugotischen
Schlosskapelle
von
1894,
der
Wassermühle
von
1589
und
dem
weitläufigen
Park
ein
attraktives
Ensemble.
Sutthausen
feiert
Die
adligen
Gutsbesitzer
auf
Wulften
und
Sutthausen
beherrschten
und
verwalteten
noch
bis
ins
19.
Jahrhundert
den
ganzen
Bezirk.
Erst
durch
die
Gemeinde-
und
Kreisreform
von
1850
im
Königreich
Hannover
wurde
deren
Vorherrschaft
beendet.
Zu
dieser
Zeit
entstand
die
politische
Gemeinde
Holzhausen
mit
den
Ortsteilen
Holzhausen
und
Sutthausen.
Über
die
Jahrzehnte
wuchs
Holzhausen
mit
6650
Bürgern
zur
drittgrößten
Gemeinde
im
Kreis
Osnabrück
heran.
Der
Gemeindedirektor
erledigte
die
Gemeindegeschäfte
von
seinem
Hof
aus.
Erst
nach
dem
letzten
Krieg
gab
es
bescheidene
Mieträume
in
der
Straße
Im
Erlengrund.
1963
hatte
man
die
Mittel
zum
Bau
eines
vergleichsweise
repräsentativen
Rathauses
zusammengebracht.
Es
entstand
neben
dem
Sutthauser
Bahnhof
an
der
heutigen
Hermann-
Ehlers-
Straße
61
etwa
in
der
Mitte
der
Gemeinde
und
sollte
als
neues
Zentrum
wohl
auch
das
Zusammengehörigkeitsgefühl
der
Holzhausener
stärken.
Die
Verwaltung
mit
Gemeindebücherei,
Leseraum
und
einem
Erste-
Hilfe-
Raum
zog
ein,
und
auch
der
Feuerlöschverband
Holzhausen-
Ohrbeck
bekam
endlich
angemessene
Bereitschaftsräume
und
Garagen.
Wenn
man
1963
geahnt
hätte,
dass
bereits
sieben
Jahre
später
die
Großgemeinde
Holzhausen
ein
Ende
haben
würde,
hätte
man
sich
den
Kraftakt
von
fast
einer
halben
Million
DM
vermutlich
erspart.
Heute
nutzt
neben
der
Feuerwehr
die
evangelisch-
lutherische
Apostel-
Kindertagesstätte
das
Haus.
Am
kommenden
Wochenende
feiert
Sutthausen
die
50
Jahre
seiner
Zugehörigkeit
zur
Stadt.
Der
sehr
rührige
Bürgerverein
unter
seinem
Vorsitzenden
Friedrich
H.
Petersmann
ist
Initiator
eines
bunten
Nachmittags
am
8.
März
ab
15
Uhr
im
HHO-
Saal,
Industriestraße
17,
auf
dem
auch
Alt-
Bundespräsident
Christian
Wulff
sprechen
wird.
Bereits
am
6.
März
geben
Stadt
und
Bürgerverein
im
Friedenssaal
des
Rathauses
ab
17
Uhr
einen
Empfang.
Die
niedersächsische
Justizministerin
Barbara
Havliza
(CDU)
hat
ihr
Kommen
zugesagt.
Bildtexte:
Kulturelle
Schätze
aus
der
fast
900-
jährigen
Geschichte
Sutthausens
schmücken
seit
1970
auch
die
Stadt
Osnabrück
–
wie
etwa
Schloss
Wulften
(oben)
und
der
Wulfter
Turm
(unten
links)
.
Das
Rathaus
der
Altgemeinde
Holzhausen
(unten
Mitte)
wurde
1964
in
Nachbarschaft
des
Sutthauser
Bahnhofs
eingeweiht.
Mit
der
Aufteilung
Holzhausens
1970
verlor
es
seine
Hauptfunktion.
Die
Verhandlungen
über
die
Eingemeindung
hat
Alfons
Worpenberg
als
jüngstes
Mitglied
des
alten
Holzhausener
Gemeinderates
damals
miterlebt.
Das
Rathaus
der
Altgemeinde
Holzhausen
wurde
1964
in
Nachbarschaft
des
Sutthauser
Bahnhofs
eingeweiht.
Mit
der
Aufteilung
Holzhausens
1970
verlor
es
seine
Hauptfunktion.
Fotos:
Fotoflug
Schürmann,
Hans
Hasekamp,
Archiv/
Kurt
Löckmann,
Bürgerverein
Sutthausen,
Archiv
NOZ.
Autor:
Joachim Dierks