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1.
Erscheinungsdatum:
02.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nutria-Population nimmt überhand
Zwischenüberschrift:
„Auf dem Weg zu einer Plage″
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Sie
sehen
niedlich
aus,
doch
sie
richten
große
Schäden
an
und
können
gefährlich
werden:
Nutrias.
In
Osnabrück
nimmt
ihre
Zahl
stetig
zu.
„
Wir
sind
auf
dem
Weg
zu
einer
Plage″,
sagt
Osnabrücks
Jagdaufseher
Reinhold
Rethschulte.
Die
Jägerschaft
bekämpft
sie
nun
mit
16
neuen
funkgesteuerten
Lebendfallen.
An
seine
erste
Nutria
in
der
Stadt
Osnabrück
erinnert
sich
Rethschulte
noch
genau.
Es
war
im
Januar
2016,
er
schaute
gerade
die
Tagesschau,
als
der
Anruf
kam:
Am
Haarmannsbrunnen
sei
eine
verletzte
Bisamratte
unterwegs.
Vor
Ort
stellte
sich
jedoch
raus,
dass
es
eine
Nutria
war
–
rein
optisch
eine
Kreuzung
aus
Biber,
Meerschweinchen
und
Ratte.
„
Das
war
damals
noch
Neuland
für
mich″,
sagt
der
Jagdaufseher
heute.
Seitdem
musste
er
immer
wieder
verletzte
oder
verirrte
Nutrias
–
auch
Biberratte
oder
Sumpfbiber
genannt
–
in
der
Stadt
erlegen:
in
Gärten,
an
kleinen
Flüssen
oder
Teichen,
auf
einem
Schulgelände,
im
VW-
Werk
und
zuletzt
am
Adolf-
Reichwein-
Platz.
Wie
viele
Nutrias
in
Osnabrück
leben,
könne
man
nicht
sagen.
„
Aber
es
werden
immer
mehr″,
sagt
Rethschulte.
Sie
seien
an
„
allen
Ecken
und
Kanten″.Neue
Lebendfallen
Das
größte
Problem
sei
ihre
rasante
Vermehrung.
Zwei-
bis
dreimal
im
Jahr
kann
ein
Weibchen
Nachwuchs
mit
durchschnittlich
fünf
Jungtieren
bekommen.
Diese
sind
dann
bereits
nach
einem
halben
Jahr
selbst
geschlechtsreif.
Von
einer
Plage
will
der
Jagdaufseher
trotzdem
noch
nicht
reden,
aber
„
wir
sind
auf
dem
Weg
dorthin″.
Das
bestätigt
auch
Kreisjägermeister
Jürgen
Lambrecht:
„
Wenn
wir
jetzt
nichts
machen,
haben
wir
in
zwei,
drei
Jahren
eine
Plage,
und
dann
kommen
wir
nicht
mehr
dagegen
an.″Mehr
als
200
Tiere
getötet
Im
vergangenen
Jahr
wurden
nach
Angaben
von
Lambrecht
rund
200
bis
250
Nutrias
in
den
Revieren
der
Stadt
Osnabrück
getötet.
Zum
Vergleich:
Im
Jagdjahr
2016/
17
waren
es
noch
79.
In
Niedersachsen
waren
die
Biberratten
laut
dem
Landesjagdbericht
2018/
19
das
meistgejagte
Tier
und
dürfen
das
ganze
Jahr
gejagt
werden.
Seit
Kurzem
setzt
die
Jägerschaft
Osnabrück
auch
16
Lebendfallen
mit
einem
elektronischen
Fangmeldesystem
ein.
Krabbelt
eine
Biberratte
in
das
Rohr,
wird
durch
ihr
Gewicht
die
Falle
geschlossen
und
ein
elektronischer
Sensor
ausgelöst.
Der
Jäger
erhält
umgehend
eine
Nachricht
über
eine
App
auf
seinem
Handy,
dass
die
Falle
geschlossen
ist.
„
Das
ist
ein
ganz
tolles
System″,
sagt
Rethschulte.
„
Es
verkürzt
die
Stresssituation
des
Tieres,
weil
es
nur
kurzzeitig
gefangen
ist.″
Die
Nutrias
werden
dann
von
den
Jägern
erlegt.
Wie
gut
die
neuen
Fallen
funktionieren,
muss
sich
noch
zeigen.
„
Für
ein
Fazit
ist
es
jetzt
noch
zu
früh″,
sagt
Lambrecht.
Nutrias
können
bis
zu
65
Zentimeter
lang
und
bis
zu
14
Kilogramm
schwer
werden.
Rethschulte
hat
sogar
schon
ein
Tier
erlegt,
dass
16
Kilogramm
auf
die
Waage
brachte.
Das
Fell
und
den
Schädel
mit
den
markanten
braunen
Zähnen
hat
er
bei
sich
zu
Hause.
Die
Biberratten
stammen
aus
Südamerika
und
wurden
Anfang
des
19.
Jahrhunderts
wegen
ihres
Pelzes
–
meist
in
unterschiedlichen
Brauntönen,
in
Ausnahmen
auch
mal
weiß
–
nach
Deutschland
geholt.
In
der
DDR
wurden
sie
nach
Angaben
von
Rethschulte
und
Lambrecht
gezüchtet
und
nach
der
Wende
einfach
frei
gelassen.
„
Vor
zehn
Jahren
hatten
wir
hier
in
der
Region
auch
schon
recht
viele,
aber
im
Frühjahr
waren
sie
immer
weg″,
berichtet
Kreisjägermeister
Lambrecht.
Denn
Nutrias
sind
sehr
frostempfindlich
und
erfrieren
in
ihren
Höhlen.
„
Wenn
wir
vernünftige
Winter
hätten,
würde
ein
Großteil
sterben″,
nennt
Rethschulte
ein
weitere
Ursache
für
die
stetig
steigende
Population.
Schädlich
sind
die
Tiere
für
die
Landwirtschaft
–
wenn
sie
auf
nah
gelegenen
Äckern
Nahrung
suchen
–
aber
vor
allem
für
die
Böschungen
an
Flüssen.
Denn
die
Nutria
graben
ihre
Höhlen
weit
in
die
Flussufer
hinein.
In
Osnabrück
sind
besonders
die
Hase,
Nette
und
Düte
betroffen.
Bereits
mehrfach
sind
in
der
Region
Trecker
abgesackt,
wenn
sie
über
die
Bauten
der
Biberratten
gefahren
sind.
Auch
Rethschulte
selbst
landete
schon
im
Wasser,
weil
die
Böschung
unter
ihm
wegrutschte.
In
den
Niederlanden
richten
die
Nutria
mit
ihren
Höhlen
millionenschwere
Schäden
an
den
Deichen
an.Von
Natur
aus
friedlich
Gefährlich
werden
sie
laut
Lambrecht
nur,
wenn
sie
sich
bedroht
fühlen.
Rethschulte
wurde
bereits
berichtete,
dass
eine
Biberratte
mit
ihren
scharfen
Krallen
und
Zähnen
einen
Hund
schwer
verletzt
habte
–
allerdings
habe
dieser
zuvor
auch
die
Jungtiere
angegriffen.
Sowohl
der
Jagdaufseher
als
auch
der
Kreisjägermeister
warnen
dringend
davor,
die
Nutrias
zu
füttern.
Dem
Osnabrücker
Naturfotografen
Hans-
Detlev
Kampf
kommen
die
Nutrias
immer
wieder
vor
die
Linse.
„
Ich
finde
es
interessant
und
spannend,
dass
sie
in
der
Natur
ihre
Nische
gefunden
haben
und
dort
überleben
können″,
sagt
Kampf.
Das
Nutria-
Problem
müsse
seiner
Meinung
aber
mit
mehr
Bedacht
angegangen
werden.
Auch
diese
Tiere
hätten
ihre
Berechtigung,
hier
zu
leben.
„
Ich
bin
nicht
gegen
die
Jagd
der
Nutria
dort,
wo
sie
Schaden
anrichten,
aber
das
Thema
darf
nicht
in
Richtung
Hass
und
Hetze
driften.″
Bildtexte:
Eigentlich
ganz
süß:
Die
Nutrias
vermehren
sich
in
Osnabrück
allerdings
rasant.
Der
Osnabrücker
Naturfotograf
Hans-
Detlev
Kampf
lichtete
dieses
Exemplar
an
der
Hase
in
Eversburg
ab.
Die
neuen
Lebendfallen
der
Jägerschaft
Osnabrück.
Nutria-
Höhlen
an
der
Hase.
Nutria-
Nachwuchs
an
der
Hase
in
Eversburg.
Fotos:
Hans-
Detlev
Kampf,
Reinhold
Rethschulte
Autor:
Lea Becker