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1.
Erscheinungsdatum:
02.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Einfach nur traurig″
Zwischenüberschrift:
So erleben Kunden und Angestellte den letzten Tag im Real-Markt im Fledder
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
OneRepublic-
Song
„
Apologize″
(Entschuldigung)
schallt
den
Kunden
an
diesem
Samstag
beim
Betreten
des
Marktes
entgegen.
Der
Real-
Markt
in
der
Carl-
Fischer-
Straße
hat
heute
zum
letzten
Mal
seine
Türen
geöffnet.
Um
18
Uhr
ist
Schluss
–
für
immer.
Die
meisten
Warengondeln
sind
abgebaut.
Farbige
Produktlogos,
die
bis
vor
Kurzem
noch
für
Orientierung
zwischen
den
Gängen
sorgten,
braucht
es
nicht
mehr.
Die
gut
5000
Quadratmeter
sind
fast
zu
einer
einzig
großen
leeren
Fläche
verschmolzen.
Nur
hier
und
da
steht
einsam
ein
Regal,
eine
Palette
oder
ein
ausgeräumtes,
abgeschaltetes
Tiefkühlregal.
Und
dennoch
schieben
Besucher
ihren
Einkaufswagen
vor
sich
her,
greifen
zu
den
letzten
Restposten
von
Baby-
Hartwaren,
Gewürzen,
Nudeln
oder
probieren
schnell
noch
ein
paar
Schuhe
an.
Alles
reduziert
um
50
Prozent.
Emotionaler
Tag
Christian
Steinkamp
steht
vor
einem
Regal
mit
einer
pfeffrig-
würzigen
Schaschliksauce.
Er
reduziert
und
etikettiert
die
Flaschen
ein
letztes
Mal
mit
einem
neonorangefarbenen
Etikett.
„
Heute
ist
für
viele
ein
emotionaler
Tag″,
sagt
er.
Und
tatsächlich
sind
viele
Mitarbeiter
bedrückt
und
schwanken
zwischen
einem
Gefühl
von
Wehmut
und
Endgültigkeit.
Zwar
erfuhren
sie
bereits
am
15.
November
des
vergangenen
Jahres,
dass
der
Markt
geschlossen
werden
sollte.
„
Aber
nach
über
30
Jahren
Arbeit
hier
ist
man
heute
einfach
traurig″,
sagt
eine
Mitarbeiterin,
die
ihren
Namen
nicht
in
der
Zeitung
lesen
will.
Wie
es
für
sie
jetzt
weitergeht,
wisse
sie
noch
nicht.
So
wir
ihr
geht
es
vielen:
dem
„
Abseits″-
Verkäufer,
der
seit
einem
Jahr
regelmäßig
auf
einem
Stuhl
sitzen
und
seine
Zeitung
verkaufen
darf.
Sino
Belid,
der
seit
15
Jahren
mit
seinem
„
lecker,
lecker″-
Ausruf
Passanten
auf
die
griechischen
Spezialitäten
aufmerksam
macht.
Oder
den
Mitarbeitern,
die
im
Lotto-
und
Zigarettenladen
die
letzten
Kisten
packen.
„
Nicht
nur
wir
sind
wahnsinnig
traurig,
auch
unsere
Kunden.
Denn
eine
Lotto-
Annahme
oder
eine
Postannahmestelle
gibt
es
hier
weit
und
breit
nicht.″
Währenddessen
nehmen
viele
Stammkunden
Abschied.
Stammkunde
Akija
Boshati
wohnt
in
unmittelbarer
Nachbarschaft,
kommt
schnell
noch
einmal
vorbei,
um
„
Tschüss″
zu
sagen.
Und
Hobbyfotograf
Laurenz
Klecker
kauft
noch
die
letzten
Schnäppchen
und
nimmt
nebenbei
mit
seiner
Handykamera
die
leeren
Kühltheken
auf,
sagt:
„
Es
sind
freudlose
Schnappschüsse.″
Vier
Registrierkassen
sind
noch
besetzt,
auf
den
Warenbändern
liegen
Hülsenfrüchte
in
durchsichtigen
Cellophanbeuteln,
Konservendosen
oder
eben
Schuhe.
Große
Schlangen
und
Wartezeiten
gibt
es
nicht.
Während
die
Mitarbeiter
des
Real-
Marktes
an
zwei
Tagen
noch
hinter
verschlossenen
Türen
die
nicht
verkauften
Waren
umlagern
und
kommenden
Samstag
ihr
Abschiedsfest
feiern
werden,
weiß
Lennart
Linzen
nicht,
wie
es
für
ihn
weitergeht.
Auf
dem
Parkplatz
steht
seine
Imbiss-
Bude,
an
der
er
und
seine
Mitarbeiterin
seit
Jahren
Bratwurstspezialitäten
verkaufen.
„
Wir
wurden
in
der
Schwebe
gehalten.
In
einer
Woche
muss
hier
alles
geräumt
sein,
und
wir
müssen
woanders
etwas
suchen″,
sagt
er
und
gibt
zu
verstehen,
wie
existenziell
dieser
Umstand
für
ihn
ist.
Seinen
Stand
wird
er
erst
einmal
in
einer
Halle
zwischenlagern
müssen,
und
seine
Stammkundschaft
von
den
nahen
Firmen,
die
bei
ihm
ihren
Mittagstisch
einnahmen,
wird
er
vermissen.
„
Mal
schauen″,
sagt
er
und
ergänzt:
„
Was
hier
passiert,
weiß
keiner
so
genau.
Von
einem
Amazon-
Lager
bis
hin
zum
Zoogeschäft
wurde
alles
schon
gehandelt.
Zurzeit
hält
sich
hier
hartnäckig
die
Vermutung,
dass
sich
ein
Decathlon-
Markt
ansiedeln
werde″,
berichtet
Linzen
von
den
aktuellen
Gerüchten.
Vielleicht
kann
er
sich
dann
wieder
ansiedeln-
und
den
Kunden
seine
deutsche
Bratwurst
verkaufen.
Bildtexte:
Der
finale
Ausverkauf:
Die
letzten
Kunden
schlendern
durch
den
zum
Großteil
bereits
geleerten
Real-
Markt.
Die
Mitarbeiter
verabschieden
sich.
Und
auch
Lennart
Linzen
und
seine
Angestellte
Birgül
Korkut
müssen
sich
für
ihren
Imbiss
eine
neue
Stätte
suchen.
Eine
Woche
bleibt
ihnen
noch.
Dann
müssen
auch
Lennart
Linzen
und
seine
Angestellte
Birgül
Korkut
für
ihren
Imbiss
eine
neue
Stätte
suchen.
Ein
letztes
Mal
reduziert.
Letzter
Tag
-
die
Mitarbeiter
sind
traurig.
Leere
Regale.
Die
letzten
Schnäppchen
landen
im
Einkaufswagen.
Fotos:
Monika
Vollmer
Autor:
Monika Vollmer
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