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1.
Erscheinungsdatum:
23.11.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrücker Leinwand-Tempel
Zwischenüberschrift:
Zum zehnjährigen Bestehen von Cinema-Arthouse und Cinestar: Kinogeschichte(n) aus der Stadt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Vor
zehn
Jahren
entstanden
in
Osnabrück
zwei
neue
Anziehungspunkte
für
Filmliebhaber:
Cinema-
Arthouse
und
Cinestar.
Mit
einem
Schlag
änderte
sich
die
Kinolandschaft
der
Stadt.
Aber
wie
sah
es
eigentlich
davor
aus?
Ein
Rückblick
auf
die
wichtigsten
Wegmarken.
Die
Filmpaläste:
Anfang
1972
wurde
ein
legendäres
Stück
Osnabrücker
Kinogeschichte
abgerissen.
Das
repräsentative
„
Ritz″-
Filmtheater
an
der
Ecke
Lotter
Straße/
Bergstraße
war
seit
seiner
Eröffnung
am
13.
Januar
1950
für
viele
Osnabrücker
der
Inbegriff
schöner
Kinostunden.
Der
Saal
mit
1000
Plätzen
war
ein
Schmuckstück
der
glorreichen
Filmpalast-
Kultur
der
Fünfzigerjahre
und
lockte
selbst
internationale
Filmstars
zu
Premieren
in
die
Hasestadt.
Bei
den
Abschiedsvorstellungen
mit
dem
Disney-
Klassiker
„
Das
Dschungelbuch″
am
16.
September
1971
ließ
es
sich
Besitzer
Josef
Stuchtrup
nicht
nehmen,
allen
Damen
persönlich
ein
Rosensträußchen
zu
überreichen.
Bereits
1953
hatte
der
Osnabrücker
Kinopionier
mit
den
neuen
„
Rosenhof-
Lichtspielen″
am
Rosenplatz
einen
weiteren
traditionsreichen
Kinosaal
mit
780
Plätzen
positioniert.
Ein
ruhmreicher
Filmpalast
für
knapp
1000
Zuschauer
war
auch
das
1953
eröffnete
„
Astoria″
an
der
Ecke
Möser-
und
Georgstraße,
als
dessen
architektonische
Besonderheit
der
vom
Parkett
aus
stufenartig
ansteigende
Rang
galt.
Das
„
Astoria″
trotzte
der
Kinokrise
der
60er-
und
70er-
Jahre
noch
länger,
aber
am
1.
Februar
1979
schloss
sich
auch
hier
der
Vorhang.
Auf
dem
Tiefpunkt
der
lokalen
Kinogeschichte
gab
es
1980
in
Osnabrück
dann
nur
noch
drei
gewerbliche
Kinosäle:
„
Rosenhof″,
„
Universum″
und
das
„
Filmtheateram
Hasetor″.
Das
„
andere
Kino″:
Angesichts
des
Dahinsiechens
des
kommerziellen
Kinos
forderten
zu
Beginn
der
70er-
Jahre
bundesweit
Kulturpolitiker
und
Filmenthusiasten
die
Einrichtung
kommunaler
Spielstätten.
In
Osnabrück
gab
es
zwar
nie
ein
reines
kommunales
Kino,
aber
ein
reges
Interesse
am
„
Kino
zum
Selbermachen″.
Neben
der
traditionsreichen
„
Jungen
Filmgemeinde″
im
Haus
der
Jugend
bereicherten
insbesondere
die
1975
gegründete
studentische
„
Initiative
Unifilm″
und
ab
1977
das
„
Kino
in
der
Lagerhalle″
ihr
Publikum
mit
einem
alternativen
Angebot
an
Filmkultur.
Einige
Aktivisten
aus
dieser
nicht
gewerblichen
Filmarbeit
gründeten
1980
den
„
Förderkreis
Osnabrücker
Kinokultur
e.
V.″
und
die
aus
diesem
Verein
hervorgegangene
„
KiOS
Filmtheater
GmbH″.
Diese
Gruppe
wollte
am
Rande
der
Altstadt
ein
vom
damaligen
Kultusdezernat
begrüßtes
Programmkino
betreiben,
musste
ihre
ambitionierten
Kinoträume
aber
bald
begraben.
Wirtschaftsdezernent
Dr.
Schubert
brachte
für
den
Standort
an
der
Bocksmauer
19
überraschend
einen
gewerblichen
Mitbewerber
ins
Spiel.
So
beendeten
die
finanzkräftigeren
„
Atlantis
Filmtheater
Betriebe″
im
September
1981
mit
der
Eröffnung
der
„
Atlantis
Filmstudios″
die
Bemühungen
um
ein
„
etwas
anderes
Kino″.
Schachtel-
und
Studiokinos:
Dennoch
bescherten
die
beiden
„
Atlantis″-
Kleinstkinos
(97
und
47
Plätze)
den
Filmfreunden
mit
bis
zu
sieben
verschiedenen
Filmen
an
einem
Tag
ein
vielfältiges
Programmkino-
Angebot.
Ein
halbes
Jahr
vor
dem
„
Atlantis″
startete
im
Frühjahr
1981
in
der
Spichernstraße
das
„
Cinema″
in
einer
flachen
Container-
Halle
seinen
Spielbetrieb.
Durch
den
Betreiber
Rolf
Schrader
entwickelte
sich
das
Service-
und
Raucherkino
zu
einem
beliebten
Treff
für
Nachtschwärmer.
Allerdings
sorgten
die
täglichen
Spätvorstellungen
auch
für
Ärger
und
Prozesse
mit
Anwohnern.
Gleich
fünf
„
Zimmer
kinos″mit
zusammen
513
Plätzen
bot
das
an
alter
Stätte
neu
gebaute
„
Astoria″-
Kinocenter
ab
März
1982
zur
Auswahl
an.
Betrieben
vom
Göttinger
Kinounternehmer
„
Porno
Krause″,
erwarb
sich
insbesondere
das
„
Kino
E″
mit
seinen
„
Lebensgeister
weckenden″
Filmen
und
„
Partnertime
am
Wochenende″
einen
leicht
anrüchigen
Ruf.
Wie
man
ein
großes,
aber
unrentables
Einzelhaus
zu
hässlichen,
aber
gewinnbringenden
Schachtelkinos
verbaut,
demonstrierte
1983
Deutschlands
berühmtberüchtigter
Kinokönig
Heinz
Riech,
der
aus
dem
„
Rosenhof″
fünf
buchstäblich
schräge
Kinokartons
schnitzte.
Filmkunsttheater
und
Kinokrieg:
Von
einem
„
Kinokrieg″
in
Osnabrück
war
1990
zu
lesen.
Der
Hannoveraner
„
CinemaxX″-
Gründer
Hans-
Joachim
Flebbe
hatte
drei
Jahre
zuvor
den
Rosenhof
vom
Immobilienbesitzer
erworben,
was
Riechs
betreibende
Ufa-
Theater
AG
aber
nicht
akzeptieren
wollte.
Als
die
gerichtliche
Zwangsräumung
dennoch
folgte,
hinterließ
Riechs
Abrisskommando
ein
verwüstetes
Kino.
Knapp
zwei
Jahre
nach
der
Schließung
erstanden
die
„
Rosenhof-
Lichtspiele″
wieder
auf
als
großes
Filmtheater
mit
420
roten
Komfortsesseln.
Zur
Neueröffnung
am
18.
März
1992
konnte
Hans-
Joachim
Flebbe
bei
der
Premiere
der
deutschen
Komödie
„
Schtonk″
auch
den
einstigen
„
Rosenhof″-
Erbauer
Josef
Struchtrup
begrüßen.
Der
unnachgiebige
„
Kinokrieg″-
Verlierer
Heinz
Riech
hatte
aber
bereits
zu
voreigenhändig
die
Baugrube
für
einen
Kinocenter-
Neubau
an
der
Johannisstraße
ausgehoben.
Die
später
auf
insgesamt
neun
Bildwände
ausgebaute
„
Ufa-
Filmpassage″
nahm
1990
den
Spielbetrieb
mit
zunächst
zwei
Sälen
auf.
Osnabrücks
letzter
ortsansässiger
Kinobetreiber
Rolf
Schrader
musste
im
April
1991
Abschied
von
seinem
geliebten
„
Cinema″
nehmen,
konnte
sein
Stammpublikum
aber
bereits
zwölf
Tage
später
in
einem
Neubau
mit
zwei
Sälen
an
der
Pagenstecherstraße
begrüßen.
Schraderbetrieb
seit
1986
auch
das
„
Filmtheater
Hasetor″
mit
den
beiden
Geschäftsführern
Hans-
Christian
Saßnick
und
Herman
Thieken
erfolgreich
als
Filmkunst-
und
Programmkino.
Saßnick
und
Thieken
führten
als
mittlerweile
selbstständige
Betreiber
ab
1996
auch
das
„
Cinema″
als
Programmkino
in
eigener
Regie
und
bis
zur
wilden
Abrock-
Party
im
September
2001
auch
das
„
Universum″
in
der
Großen
Straße.
Multiplex
und
Arthouse:
Im
Herbst
2001
erlebte
Osnabrück
eine
rekordmäßige
Großkino-
Offensive.
Im
Abstand
von
nur
sechs
Wochen
wurden
das
„
Cinema-
Arthouse″
am
Erich-
Maria-
Remarque-
Ring
(fünf
Säle)
und
der
„
Ufa-
Palast″
(sieben
Säle)
am
Hauptbahnhof
eröffnet.
Das
von
Verleger
Leo
Victor
Fromm
als
Bauherr
verantwortete
und
von
der
S&
T
Kinokunst
GmbH
(Saßnick
und
Thieken)
betriebene
„
Cinema-
Arthouse″
rundete
ab
Oktober
2001
den
„
Medieninsel″-
Neubau
am
Berliner
Platz
ab.
Pläne
für
ein
Freizeit-
und
Geschäftszentrum
mit
Kinocenter
am
Bahnhofsvorplatz
hatte
es
bereits
1997
gegeben.
Durch
die
zwischenzeitliche
Kooperation
und
erneute
Trennung
der
beiden
Kinogiganten
Ufa-
Theater
GmbH
und
CinemaxX
AG
gab
es
zunächst
Irritationen
um
den
Betreiber
und
den
Start
des
Multiplex-
Kinos.
Das
Cine-
maxX
kam
am
Bahnhof
überraschend
nicht
zum
Zug.
Im
November
2001
öffnete
der
„
Ufa-
Palast″
mit
einer
Gesamtkapazität
von
2090
Plätzen
seine
Pforten.
Bereits
im
Jahr
2003
übernahm
das
Lübecker
Kinounternehmen
Kieft
&
Kieft
das
Großkino
von
der
insolventen
Ufa,
das
seitdem
unter
dem
„
Cinestar″-
Logo
firmiert.
Seit
der
Einstellung
des
Kinobetriebs
im
„
Rosenhof″
Anfang
Oktober
2002
buhlen
gegenwärtig
in
Osnabrück
noch
22
gewerblich
betriebene
Leinwände
um
die
Gunst
der
Kinogänger.
Bildtext:
Gute
Laune
im
Filmpalast:
Von
1950
zum
Abriss
im
Jahr
1972
begeisterte
das
Osnabrücker
„
Ritz″
an
der
Lotter
Straße/
Ecke
Bergstraße
seine
Zuschauer.
1000
Gäste
passten
in
den
Saal.
Foto:
Archiv
Autor:
Reinhard Westendorf