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1.
Erscheinungsdatum:
22.02.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadtwerke streichen Schulbusse
„Wie die Ölsardinen″
Zwischenüberschrift:
Liniennetz-Reform 2020: Schulbus-Fahrten in Osnabrück stark eingedampft / Eltern entsetzt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Anfang
Februar
wurde
über
Osnabrück
ein
neues
Linienbus-
Netz
ausgerollt.
Im
Zuge
dessen
gestalteten
die
Stadtwerke
auch
den
öffentlichen
Schülerverkehr
um:
ein
System
von
Sonderfahrten,
bei
denen
sogenannte
Einsatzwagen
die
Kinder
und
Jugendlichen
morgens
einsammeln
und
direkt
zu
den
Schulen
bringen
–
nach
Unterrichtsschluss
mitunter
auch
zurück.
Doch
seit
der
Schülernetz-
Reform
sind
deutlich
weniger
Einsatzwagen
in
Osnabrück
unterwegs
als
vorher.
Teilweise
wurden
Routen
verkürzt,
teilweise
verlegt
–
und
teilweise
komplett
gestrichen.
Eltern
vor
allem
jüngerer
Schulkinder
aus
verschiedenen
Stadtteilen
sind
darüber
entsetzt.
Sie
fordern,
dass
die
Abschaffung
bestimmter
Schulbusse
rückgängig
gemacht
wird.
Die
Stadtwerke
zeigen
bereits
Reaktionen.
Osnabrück
Herbe
Einschnitte
im
Osnabrücker
Schülerverkehr
stellen
Familien
vor
Probleme.
Kinder
müssten
sich
in
die
Busse
„
quetschen
wie
Ölsardinen″
–
und
manchmal
sogar
an
den
Haltestellen
zurückbleiben,
klagen
Eltern.
Am
5.
Februar
2020
wurde
über
Osnabrück
ein
ganz
neues
Buslinien-
Netz
ausgerollt.
Im
Zuge
dessen
gestalteten
die
Stadtwerke
auch
den
öffentlichen
Schülerverkehr
um:
ein
System
von
Sonderfahrten,
bei
denen
sogenannte
Einsatzwagen
die
Kinder
und
Jugendlichen
morgens
einsammeln
und
direkt
zu
den
Schulen
bringen
–
nach
Unterrichtsschluss
mitunter
auch
zurück.
Bei
der
Schülernetz-
Reform
wurde
gut
ein
Drittel
der
bisherigen
Einsatzwagen-
Fahrten
angepasst,
das
heißt:
Routen
wurden
teils
verkürzt,
teils
verlegt
–
oder
auch
komplett
gestrichen.
„
Die
Einschnitte
erfolgten
an
den
Stellen,
wo
wir
ein
verbessertes
Linienangebot
vorhalten
und
ein
gesonderter
Schülerverkehr
nicht
mehr
zwingend
erforderlich
ist″,
erklärt
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Zahlen
zum
Umfang
des
Schülerverkehrs
vor
und
nach
der
Netzumstellung
nennt
er
nicht.
Die
Veränderungen
würden
jedoch
vor
allem
die
drei
Achsen
Neumarkt-
Eversburger
Platz,
Neumarkt-
Schinkel
und
Neumarkt-
Hellern
betreffen.
Widerstand
regt
sich
In
vielen
Familien
formiert
sich
nun
Widerstand.
Eltern
aus
verschiedenen
Stadtteilen
fordern,
dass
die
Abschaffung
bestimmter
Schulbusse
rückgängig
gemacht
wird.
Im
Stadtteil
Widukindland
hat
sich
die
Gruppe
der
selbst
ernannten
„
Wutmütter″
gegründet.
Jennifer
Schwarz
gehört
dazu.
Sie
wohnt
gut
eineinhalb
Kilometer
Luftlinie
von
der
Gesamtschule
Schinkel
(GSS)
entfernt.
Ihre
Tochter
besucht
dort
die
sechste
Klasse.
Die
Stadtwerke
bieten
für
sie
und
andere
Kinder
dieser
Gegend
den
Einsatzwagen
E
161
an:
Um
7.41
Uhr
vom
Haster
Weg
aus
Dodesheide
kommend,
nimmt
er
auch
in
Widukindland
Schüler
auf
und
erreicht
sein
Ziel
auf
der
anderen
Seite
des
Schinkelbergs
um
8.02
Uhr.
Allerdings,
klagt
Schwarz,
sei
dieser
Schulbus
ständig
überfüllt.
„
Die
Kinder
quetschen
sich
wie
Ölsardinen.″
Früher
habe
es
immerhin
zwei
Schulbusse
auf
diesem
Stück
gegeben.
Doch
schlimmer
noch
als
das
Gedränge
am
Morgen
sei
die
Situation
nach
Unterrichtsschluss.
„
Denn
zurück
ins
Widukindland
fährt
auf
einmal
gar
kein
Schulbus
mehr.″
Eltern
sähen
sich
deshalb
veranlasst,
ihre
Kinder
nachmittags
mit
dem
Auto
von
der
GSS
abzuholen.
„
Wir
bilden
jetzt
Fahrgemeinschaften″,
berichtet
die
„
Wutmutter″.
Linienbusse
wie
die
M3,
M4
oder
die
Ringlinie
10/
20
würden
sich
für
den
Heimweg
kaum
anbieten.
„
Zu
viele
Umstiege,
das
dauert
zu
lange.″
Und
die
Schüler
hin
und
zurück
laufen
oder
radeln
zu
lassen,
sei
auch
keine
Option.
„
Zu
gefährlich.″
Ähnlich
argumentieren
Katrin
Bäumer
und
ihr
Mann
Jörg
Wellmann-
Bäumer
aus
dem
Stadtteil
Schölerberg.
Ihr
Sohn
geht
aufs
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
(GSG)
im
Stadtteil
Kalkhügel.
Für
die
knapp
drei
Kilometer
lange
Strecke
steigt
der
Sechstklässler
jeden
Morgen
in
den
Bus.
An
der
Haltestelle
„
Klump″
hält
um
7.20
Uhr
der
Einsatzwagen
E
172,
kommend
vom
Gretescher
Turm
–
planmäßige
Ankunft
am
GSG:
7.34
Uhr.
Doch
auf
diese
Sonderfahrt
greift
der
Junge,
wenn
überhaupt,
nur
noch
widerwillig
zurück.
Denn
auch
hier
haben
die
Stadtwerke
die
Anzahl
der
Schulbusse
zurückgefahren.
„
Vor
der
Netzumstellung
gab
es
drei
Einsatzwagen,
berichtet
Bäumer.
Jetzt
fahre
nur
noch
ein
kleinerer
Solobus,
und
der
sei
oft
„
dermaßen
voll,
dass
er
an
der
Haltestelle
,
Klump′
nicht
einmal
mehr
anhält″.
Weil
auch
in
dem
nachfolgenden
Bus
der
Linie
17
(Voxtrup-
Hellern
über
Eversburg
und
Atter)
unerträgliche
Enge
herrsche
und
die
Kinder
„
kaum
Luft
bekommen″,
wie
die
Mutter
sagt,
würden
ihr
Sohn
und
seine
Freunde
inzwischen
freiwillig
einen
Bus
früher
nehmen.
Auch
wenn
sie
dann
ab
Lutherkirche
ein
paar
Hundert
Meter
zu
Fuß
gehen
müssten
und
weit
vor
Unterrichtsbeginn
am
GSG
ankämen.
Von
unserer
Redaktion
mit
den
Vorwürfen
konfrontiert,
räumen
die
Stadtwerke
Startschwierigkeiten
im
neuen
Schülernetz
ein.
„
Wir
haben
im
Vorfeld
–
insbesondere
im
Dialog
mit
den
Schulleitern
–
darauf
hingewiesen
und
betont,
dass
wir
in
den
ersten
Tagen
nach
Betriebsstart
ganz
genau
prüfen
werden,
wo
es
im
Schülerverkehr
zu
Problemen
kommt,
und
dann
bewerten,
ob
und
inwiefern
wir
nachsteuern″,
sagt
Sprecher
Hörmeyer.
Inzwischen
habe
der
Verkehrsbetrieb
bereits
an
einigen
Stellen
reagiert.
Stadtwerke
reagieren
So
werde
in
den
beiden
aufgeführten
Fällen
wieder
ein
Gelenkbus
anstatt
eines
Solobusses
(Einsatzwagen
172
Schölerberg
zum
GSG)
beziehungsweise
ein
zweites
Fahrzeug
zur
Verstärkung
(Einsatzwagen
161
Widukindland
zur
GSS)
eingesetzt.
„
Wir
werden
die
Situation
auch
weiterhin
beobachten″,
versichert
Hörmeyer.
Zudem
finde
Ende
Februar
ein
erneutes
Treffen
mit
Schulamt
und
Schulleitungen
statt.
Auf
die
Wiedereinführung
eines
Schulbusses
von
der
Gesamtschule
Schinkel
zurück
ins
Widukindland
dürften
Eltern
und
Kinder
jedoch
vergeblich
hoffen.
„
Die
Schüler
der
GSS
mit
Ziel
Widukindland
können
nach
Schulschluss
mit
der
M3
stadteinwärts
fahren,
an
den
Haltestellen
,
Tannenburgstraße′/
,
Rosenburg′
in
die
Ringlinie
umsteigen
und
bei
Bedarf
in
die
M4
wechseln″,
erklärt
der
Stadtwerke-
Sprecher.
Dies
sei
zwar
mit
einem
oder
zwei
Umstiegen
verbunden
– „
ist
aber
unseres
Erachtens
dank
der
guten
neuen
Verbindung
nebst
guter
Taktung
zumutbar.″
Bildtext:
Wie
viele
Kinder
passen
in
einen
Schulbus?
Viele
Schüler
müssen
sich
dieser
Frage
in
Osnabrück
laut
ihren
Eltern
tatsächlich
täglich
stellen,
anstatt
–
wie
hier
im
Bild
–
freiwillig
bei
einem
ADAC-
Test.
Foto:
dpa/
Jan
Potente
Das
Schülernetz
Das
Osnabrücker
Schülernetz
umfasst
nach
der
Liniennetz-
Reform
Fahrten
zu
18
Zielen
in
12
Stadtteilen.
Schinkel-
Ost:
Diesterwegschule,
Gesamtschule
Schinkel
Haste:
Angelaschule,
Thomas-
Morus-
Schule
Sonnenhügel:
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasium,
Wittekind-
Realschule,
Felix-
Nussbaum-
Schule,
Anne-
Frank-
Schule
Wüste:
Erich-
Maria-
Remarque-
Realschule,
Gymnasium
„
In
der
Wüste″
Kalkhügel:
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
Lüstringen:
Wald-
und
Bergschule
Lüstringen
Nahne:
Franz-
Hecker-
Schule
Eversburg:
Integrierte
Gesamtschule
Eversburg
Atter:
Grundschule
Atter
Hellern:
Grundschule
Hellern
Voxtrup:
Grundschule
Voxtrup
Innenstadt:
Rosenplatzschule
Kommentar
Kindern
mehr
zutrauen
Die
Reaktion
ist
menschlich:
Wird
jemandem
etwas
Liebgewonnenes
weggenommen,
löst
das
beim
Betroffenen
mitunter
harschen
Protest
aus.
Fahrgäste
im
öffentlichen
Nahverkehr
ticken
da
erst
mal
nicht
viel
anders
als
Kinder
im
Sandkasten.
Was
dem
einen
sein
Schippchen,
ist
dem
anderen
seine
Direktverbindung.
Damit
keine
Missverständnisse
aufkommen:
Die
von
den
Stadtwerken
im
Zuge
der
Liniennetz-
Reform
vorgenommene
Kürzung
des
Schulbusangebots
fiel
hier
und
da
zu
heftig
aus.
Entsprechend
berechtigt
ist
Kritik.
Aber
der
Verkehrsbetrieb
bessert
bereits
punktuell
nach
und
will
dies
bei
Bedarf
auch
weiterhin
tun.
Auf
der
anderen
Seite
sollten
Familien,
deren
Kinder
den
Schulweg
vorzugsweise
mit
dem
Bus
absolvieren,
aus
den
veränderten
Rahmenbedingungen
nicht
die
falschen
Schlüsse
ziehen.
Warum
immer
gleich
Elterntaxi
spielen?
Warum
nicht
Kinder
bei
überschaubaren
Strecken
begleitet
oder
in
Gruppen
mit
Roller
oder
Fahrrad
fahren
lassen?
Sicherheit
im
Straßenverkehr
lernt
man
am
besten
durch
eigene
Teilnahme.
Selbst
Busfahren
wird
nicht
unmöglich,
nur
weil
man
statt
auf
separate
Einsatzwagen
plötzlich
auf
den
(an
vielen
Stellen
verbesserten)
Taktverkehr
zurückgreifen
muss.
Umstiege
mögen
unbequem
sein,
sie
sind
aber
nicht
per
se
unzumutbar.
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker