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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vom Leben am Rand der Gesellschaft
Zwischenüberschrift:
Führung zeigt Orte, an denen Obdachlose verkehren
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Himmel
über
Osnabrück
ist
strahlend
blau.
Die
Sonne
wärmt
sogar
etwas.
Heinz
Hermann
Flint
durchbricht
diese
Idylle.
Am
Beginn
der
Kälteperiode
führt
er
eine
kleine
Gruppe
Interessierter
während
einer
alternativen
Stadtführung
an
Orte,
die
sonst
von
Obdachlosen
besucht
werden.
Die
Führung
ist
Bestandteil
der
Aktion
egen
Wohnungslosigkeit
und
soziale
Ausgrenzung
„
Gemeinsam
gegen
Kälte″,
die
der
Cellist
Thomas
Beckmann
angestoßen
hat.
Sie
wird
Anfang
November
veranstaltet,
damit
die
Teilnehmer
die
Härte
des
Lebens
auf
der
Straße
spüren.
Los
geht
es
auf
dem
Nikolaiort.
Dort
haben
mehrere
Sozialarbeiter
des
Sozialdienstes
Katholischer
Männer
(SKM)
mit
mehreren
Obdachlosen
„
Platte
gemacht″,
sie
haben
im
Freien
beim
ersten
Frost
in
diesem
Jahr
übernachtet.
„
Es
war
kalt″,
sagt
Flint
lapidar.
Er
erzählt,
dass
die
momentane
Wohnungssituation
durch
die
in
die
Stadt
strömenden
Studenten
angespannt
sei.
Er
weiß
von
70
obdachlosen
Menschen,
die
in
Abbruchhäusern,
Zelten,
Bauwägen
und
Gartenlauben
übernachten.
Die
erste
Station
der
alternativen
Stadtführung
ist
der
Dom.
Dort
sitzt
wie
auch
sonst
häufig
jemand,
der
um
Geld
bittet.
„
Viele
von
ihnen
leben
vom
Betteln,
sie
nehmen
häufig
keine
Sozialleistungen
in
Anspruch″,
sagt
Flint.
Jeden
zweiten
Mittwoch
im
Monat
erhielten
sie
jedoch
im
Dom
Gutscheine
für
Lebensmittel,
die
durch
Spenden
bezahlt
werden,
und
Beratungen
in
finanziellen
Dingen.
Der
Dom
ist
wie
die
nächste
Station
am
Pernickelturm
ein
Platz,
der
in
der
Nähe
einer
Beratungsstelle
(hier:
SKM
an
der
Bramscher
Straße)
und
einer
Versorgungsstelle
liegt.
Im
Supermarkt
an
der
Hasestraße
könne
schnell
mal
ein
Conti
Bier
geholt
werden,
erzählt
Flint.
Wichtig
für
Obdachlose
sei
auch,
dass
sie
am
gesellschaftlichen
Leben
an
dem
Ort
teilnehmen
könnten,
wo
sie
sich
aufhielten.
Sie
beobachteten
halt
gern
die
Menschen.
Dass
ihnen
das
Gucken
nicht
immer
gestattet
wird,
zeigt
eine
Anekdote,
die
Heinz
Hermann
Flint
erzählt.
An
der
Hasestraße
gabes
mal
eine
runde
Bank,
die
sich
um
einen
Baum
schlängelte.
Auf
Druck
der
anliegenden
Geschäftsleute
baute
die
Stadt
für
damals
5000
Mark
ein
Gitter
um
den
Baum
und
verminderte
damit
schlagartig
die
Aufenthaltsqualität
des
Platzes.
Heutzutage
werden
Obdachlose
mit
modernen
Mitteln
wie
Kreischanlagen
oder
Wassersprinklern
vertrieben.
Flint
sagt,
es
sei
absolut
nicht
in
Ordnung,
wenn
aggressiv
gebettelt
oder
auf
der
Straße
die
Notdurft
verrichtet
würde.
Es
gebe
aber
unter
Obdachlosen
nicht
nur
schwarze
Schafe.
„
Die
Gesellschaft
sollte
auch
mit
ihren
Armen
umgehen
können.″
Eine
weitere
Station
der
alternativen
Stadtführung
ist
die
Hasebrücke
beim
Benediktinerinnen-
Kloster.
Dort
habe
eineinhalb
Jahre
lang
eine
Frau
gelebt,
die
von
den
Nonnen
unterstützt
worden
sei,
berichtet
Flint.
Von
der
Brücke
geht
es
über
den
Hasefriedhof
bis
zur
Wärmestube
im
Franziskanerkloster,
wo
die
Führung
endet.
Auf
der
Straßenseite
gegenüber
vom
Kloster
hat
ein
anonymer
Geschäftsmann
einen
von
drei
Seiten
geschlossenen
Unterstand
errichten
lassen,
die
sogenannte
Säuferbude.
In
Reichweite
steht
ein
Dixie-
Klo,
dass
der
Geschäftsmann
regelmäßig
säubern
lässt.
Ellen
Kües
sagt,
sie
habe
die
Führung
interessant
gefunden,
weil
sie
etwas
über
Menschen
erfahren
habe,
die
am
Rande
der
Gesellschaft
existierten,
und
vom
harten
Leben
auf
der
Straße.
„
Ohne
Dusche,
ohne
Toilette
und
ohne
Kochstelle
zu
leben,
dasist
für
mich
schwer
vorstellbar.″
Bildtext:
Unter
eine
Brücke
zu
leben
ist
nicht
einfach.
Heinz
Hermann
Flint
zeigte
bei
einer
alternativen
Stadtführung
die
Orte,
wo
Obdachlose
leben.
Foto:
Elvira
Parton
Autor:
Thomas Wübker