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1.
Erscheinungsdatum:
18.02.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viel Zündstoff bei Wefels „Heimatabend″
Zwischenüberschrift:
„Quatsch!″ – „Unverschämtheit!″: Heiße Diskussion um Stadtentwicklung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Wenn
es
um
die
Stadtentwicklung
und
den
Straßenverkehr
in
Osnabrück
geht,
ist
Streit
fast
schon
programmiert
–
das
gilt
für
Diskussionen
unter
Politikern
der
verschiedenen
Lager,
aber
auch
für
wütende
Bürger-
Wortmeldungen,
in
denen
Politik
und
Verwaltung
gerne
mal
pauschal
völlige
Unfähigkeit
oder
sogar
böser
Wille
unterstellt
wird.
So
war
es
nun
auch
bei
Kalla
Wefels
„
Heimatabend″,
bei
dem
die
Emotionen
zwischenzeitlich
heftig
hochkochten.
Die
Themen
VfL-
Nachwuchsleistungszentrum
und
eventueller
Stadion-
Neubau,
Güterbahnhof,
Kultur
und
Theater,
Neumarkt,
Dominikanerkloster-
Parkplatz
sowie
der
Verkehr
standen
auf
der
pickepackevollen
Agenda
des
„
Heimatabends″.
Geladen
waren
Vertreter
fast
aller
Ratsfraktionen
sowie
Stadtbaurat
Frank
Otte.
Moderiert
wurde
der
Abend
von
Heiko
Schulze
und
Kabarettist
Kalla
Wefel,
der
den
„
Heimatabend″
vor
einigen
Jahren
aus
der
Taufe
gehoben
hat
–
ursprünglich
als
Satire-
Format.
Auf
der
Bühne
wurden
diese
Themen
weitgehend
harmonisch
abgehakt.
Krawanich
(laut
Wefels
Osnabrück-
Wörterbuch
gleichbedeutend
mit
„
wütend″)
wurde
es,
als
ein
Mikrofon
ins
Publikum
gereicht
wurde
und
einige
Gäste
der
Veranstaltung
ihrem
Unmut
Luft
machten.Albrecht
vs.
Otte
So
prangerte
die
ehemalige
Ratsfrau
Kerstin
Albrecht
(BOB)
an,
dass
der
tödliche
Unfall
einer
Fahrradfahrerin,
die
vor
einem
Monat
an
der
Pagenstecherstraße
unter
bislang
noch
ungeklärten
Umständen
von
einem
Lkw
überfahren
wurde
(s.
Artikel
unten)
,
überhaupt
passieren
konnte.
Sie
selbst
habe
die
Gefährlichkeit
der
Stelle
bereits
vor
längerer
Zeit
in
einem
Bürgerforum
thematisiert,
doch
es
sei
nichts
passiert.
Stadtbaurat
Otte
hatte
daraufhin
sichtlich
Mühe,
seine
Emotionen
in
Schach
zu
halten.
„
Es
ist
eine
Unverschämtheit,
dass
Sie
diesen
tragischen
Unfall
instrumentalisieren″,
wandte
er
sich
direkt
an
Albrecht.
Der
Bericht
der
Polizei
sage
aus,
dass
die
Verkehrssituation
in
der
Pagenstecherstraße
mit
dem
Unfall
nichts
zu
tun
gehabt
habe.
„
Wir
schauen
uns
aktuelle
Gefahrenzonen
an″,
versicherte
Otte.
In
einem
Gewerbegebiet
wie
der
Pagenstecherstraße
könne
beispielsweise
die
Zahl
der
Grundstückseinfahrten
aber
nicht
so
einfach
reduziert
werden.
Und
ohnehin
müsse
es
für
jeden
Autofahrer
zumutbar
sein,
auf
andere
Verkehrsteilnehmer
zu
achten.
Ein
anderer
„
Heimatabend″-
Besucher
attackierte
Frank
Henning
(SPD)
mit
der
Frage:
„
Wann
treten
Sie
zurück?
″
Er
machte
den
Sozialdemokraten
persönlich
für
das
Desaster
am
Neumarkt
verantwortlich.
Henning
ließ
sich
nicht
provozieren
und
meinte
bloß:
„
So
einen
Quatsch
beantworte
ich
nicht.″Umdenken
gefordert
Das
Thema
Verkehr
erhitzte
die
Gemüter
auch
weiterhin.
Es
sei
eine
Frechheit,
dass
der
Politik
die
Anwohner
am
Wall
offenkundig
egal
seien,
schimpfte
ein
Mann.
Er
selbst
habe
300
E-
Mails
mit
Lösungsvorschlägen
an
den
Oberbürgermeister
und
die
Verwaltung
geschrieben.
Eine
Antwort
habe
er
nicht
bekommen.
Er
finde
keine
Ruhe
in
seiner
Wohnung,
sagte
er
weiter
und
beklagte
zudem,
dass
die
Tiefgarage
an
der
Lohstraße
ebenfalls
für
ein
erhöhtes
Verkehrsaufkommen
und
Lärm
sorge.
Es
sei
schizophren,
dass
Leute,
die
30
Jahre
am
Wall
lebten,
keinen
Recht
auf
Lärmschutz
hätten,
entgegnete
Otte.
„
Das
ist
aber
nicht
die
Sache
der
Kommunen,
sondern
des
Bundes.″
Denn
oft
seien
es
Bundesstraßen,
die
durch
die
Städte
führten.
„
Wir
brauchen
ein
Umdenken
in
der
Verkehrspolitik″,
forderte
der
grüne
Dezernent.
Durch
Park
&
Ride,
den
öffentlichen
Personennahverkehr
(ÖPNV)
und
den
Ausbau
des
Radwegenetzes
könne
der
immer
weiter
zunehmende
innerstädtische
Verkehr
eingedämmt
werden.
Giesela
Brandes-
Steggewentz
von
der
Linkspartei
stimmte
zu,
ergänzte,
dass
Park
&
Ride
schon
im
Landkreis
anfangen
müsse,
und
forderte:
„
Durch
eine
City-
Maut
soll
ein
kostenloser
ÖPNV
finanziert
werden.″
Als
die
Sprache
auf
den
Parkplatz
gegenüber
der
Dominikanerkirche
kam,
wo
die
Verwaltung
gerne
ein
neues
Gebäude
gebaut
hätte,
meldete
sich
der
ehemalige
städtische
Denkmalpfleger
Bruno
Switala
zu
Wort.
Es
sei
ein
glücklicher
Umstand,
dass
Osnabrück
trotz
der
umfassenden
Zerstörung
im
Zweiten
Weltkrieg
heute
als
historische
Stadt
gelte,
sagte
der
Fachmann.
Unter
dem
Parkplatz
neben
dem
ehemaligen
Dominikanerkloster
lägen
für
die
Stadtentwicklung
wichtige
archäologische
Artefakte,
sagte
Switala
und
kündigte
an:
„
Ich
werde
mich
an
die
Bäume
anketten,
wenn
der
Platz
bebaut
wird.″Denken
von
gestern?
Oberirdische
Parkplätze
sollen
vielmehr
in
Grünflächen
umgewandelt
werden,
war
der
fast
einhellige
Tenor.
Thomas
Thiele
(FDP)
forderte
zudem
mehr
Gründächer.
Volker
Bajus
(Grüne)
verwies
darauf,
dass
die
Ventilation
mit
Frischluft
wichtig
für
die
Stadt
sei.
Er
brachte
das
Stichwort
„
Urban
Gardening″,
also
Gärtnern
in
der
Stadt,
ins
Spiel
und
sagte
an
die
Adresse
von
Ralph
Lübbe
(BOB)
: „
Am
Erhalt
von
Parkplätzen
festzuhalten
ist
Denken
von
gestern.″
Schließlich
nahm
der
„
Heimatabend″
dann
doch
noch
ein
harmonisches
Ende
–
wenn
auch
unbeabsichtigt.
Als
Fritz
Brickwedde
(CDU)
sagte,
er
befürwortete
es,
dass
künftig
Mädchen
und
Jungen
im
neuen
Nachwuchsleistungszentrum
des
VfL
gefördert
würden,
korrigierte
ihn
Wefel:
Der
Gastgeber
wies
den
Ratsherrn
darauf
hin,
dass
es
bei
den
Lila-
Weißen
gar
keine
Frauenfußball-
Abteilung
gibt.
Daraufhin
waren
sich
Politiker
und
Besucher
ausnahmsweise
einig
in
der
Forderung:
„
Mädchen
für
den
VfL!
″
Bildtext:
Der
Verkehr
in
Osnabrück
war
eines
der
Reizthemen
beim
Heimatabend
am
Sonntag.
So
wie
hier
am
Natruper-
Tor-
Wall
treffen
Rad-
und
Autofahrer
häufig
aufeinander.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Thomas Wübker