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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ein Riesen-Kissen auf der Neumarkt-Baustelle
Zwischenüberschrift:
Wie weit sind die Arbeiten am Osnabrücker Zauberwürfel?
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Wer als Kind gerne im Schlamm spielte, wird sich beim Blick auf die Unterwasserbaustelle auf dem Osnabrücker Neumarkt kindlich freuen können: Am Mittwoch ist wieder eines dieser Kissen auf der Baustelle des Zauberwürfels″ ausgerollt worden. Geotube heißen sie in der Baubranche und funktionieren wie ein Kaffeefilter. 15 Meter lang, sieben Meter breit und in voller Ausdehnung gut zwei Meter hoch ist das aktuelle Stück. Es ist das vierte, das auf dem Neumarkt zum Einsatz kommt. Geotubes sind Einwegfilter. Nach Gebrauch werden sie zerschnitten, entsorgt, recycelt.

Die Firma Eiffage-Wittfeld muss sich einiges einfallen lassen, um auf dem minimalen Baufeld klarzukommen. Der Zauberwürfel″, der eines Tages Geschäfte, Büros und ein Hotel beherbergen soll, reicht zwei Stockwerke in die Tiefe. In diesem Keller soll unter anderem die Haustechnik Platz finden.

Im Sommer 2019 wurden zunächst 140 Bohrpfähle 22 Meter in den Boden getrieben und mit Beton gefüllt. Das Klong-Klong-Klong″ der Bohrmaschinen klang den Anliegern wochenlang in den Ohren. Anschließend wurde die 35 mal 25 Meter große Baugrube geflutet, ein Ponton zu Wasser gelassen und ein Bagger darauf platziert, der den Boden aushob. Die Baugrube hat inzwischen fast die gewünschte Tiefe von elf Metern erreicht. Der letzte Rest ist so schlammig, das er nicht ausgebaggert, sondern an die Oberfläche gepumpt wird.

Und an dieser Stelle kommen die Geotubes ins Spiel: Der Schlamm wird in das Riesenkissen geleitet, wo ein besonderes Flockungsmittel dafür sorgt, dass der feine Sand im Netz des Geotubes hängen bleibt. Das saubere Wasser sprudelt heraus und fließt zurück in die Baugrube. Ein ziemlich nasses Verfahren. Betreten der Baustelle nur mit Gummistiefeln.

Die Geotubes kommen auf engen Baustellen zu Einsatz. Wenn wir Platz haben, arbeiten wir mit Absetzbecken″, sagt Bauleiterin Hildegard Sauer. Der aktuelle Geotube wird sich nach und nach auf gut zwei Meter Höhe aufblähen. Ist er voll, wird er aufgeschnitten und der Sand mit Lastwagen abgefahren.

Am Ende werden es über 10 000 Kubikmeter Erde sein, die das Wallenhorster Unternehmen aus der Baugrube geholt und abtransportiert haben wird. Das entspricht 800 Lkw-Ladungen.

Bisher läuft die Baustelle störungsfrei, wie Hildegard Sauer sagt. Wenn es so weitergeht, kann in der kommenden Woche die Betonsohle gegossen werden unter Wasser. Industrietaucher erledigen in dem 13 Grad kalten Wasser zurzeit die letzten Arbeiten. 137 Metallanker, jeder armdick und elf Meter lang, stecken schon im Boden, um die künftige Betonsohle fest im Untergrund zu verankern. Ohne sie würde die Platte mit dem Grundwasser aufschwimmen.

Die Betonsohle muss einige Wochen aushärten. Danach wird das Wasser aus der Baugrube gepumpt und der Hochbau kann beginnen. Hildegard Sauer ist guter Dinge, dass ihre Hochbau-Kollegen im Frühjahr an die Arbeit gehen können.

Die unteren drei der sieben Geschosse des künftigen Zauberwürfels″ sollen an Einzelhändler vermietet werden. Oben wird die Hamburger Hotelgruppe Centro ein Boutique-Hotel mit 80 Zimmern eröffnen. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.

Bildtexte:
Polier Florim Beqiraj neben dem Geotube.
9.April 2019.
08.07.2019.
09.12.2019.
Der Zauberwürfel.
Fotos:
Michael Gründel, Jörn Martens
Grafik:
B& B Projekt GmbH
Autor:
Wilfried Hinrichs


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