User Online: 3 |
Timeout: 19:18Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
10.02.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Villa Schlikker wird Erinnerungsort für Calmeyer
Zwischenüberschrift:
Kulturausschuss stellt die Weichen und beruft neue Mitglieder in den wissenschaftlichen Beirat
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Ein
Erinnerungsort
für
Hans
Calmeyer,
ein
Bildungsort
zur
NS-
Geschichte
–
so
charakterisiert
die
Stadt
Osnabrück
die
Ansprüche
an
die
Einrichtung,
die
in
der
Villa
Schlikker
entstehen
soll.
Der
Kulturausschuss
habe
mit
der
Auswahl
einer
Ausstellungsagentur
die
Weichen
für
das
künftige
Konzept
gestellt,
heißt
es
in
einer
Pressemitteilung.
Welche
Agentur
den
Auftrag
bekommt,
wird
noch
nicht
verraten.
In
der
Villa
Schlikker
am
Heger-
Tor-
Wall
will
die
Stadt
einen
Lernort
einrichten,
der
das
Wirken
von
Hans
Calmeyer
(1903–1972)
in
der
Zeit
des
Holocaust
thematisiert.
Der
Osnabrücker
Rechtsanwalt
war
als
Teil
der
deutschen
Besatzungsmacht
in
den
Niederlanden
zum
Leiter
der
Entscheidungsstelle
für
Abstammungsfragen
berufen
worden
–
eine
Entscheidungsstelle
über
Leben
und
Tod.
Auf
seinem
Schreibtisch
landeten
die
Akten,
in
denen
es
um
die
Frage
ging,
ob
Menschen
als
Juden,
als
„
Halbjuden″
oder
„
Vierteljuden″
eingestuft
wurden.
Calmeyer
manipulierte
diese
Akten
in
mehr
als
2500
Fällen
–
verschiedene
Historiker
gehen
von
3500
aus
–
zugunsten
der
Betroffenen
und
rettete
sie
damit
vor
der
Ermordung
in
den
Konzentrationslagern.
Die
Villa
Schlikker
war
die
NSDAP-
Parteizentrale
Osnabrück.
Nun
soll
sie
als
Teil
des
Museumsquartiers
zusammen
mit
dem
Felix-
Nussbaum-
Haus
dieses
düstere
Kapitel
der
Geschichte
reflektieren.
In
dieser
Einbindung
liege
eine
wesentliche
Herausforderung
für
die
Konzeption
der
zukünftigen
Nutzung
des
Gebäudes,
heißt
es
in
der
Pressemitteilung
der
Stadt.
Dass
Menschen
im
nationalsozialistischen
System
unterschiedliche
Handlungsspielräume
hatten
und
unterschiedlich
handelten,
soll
in
der
Villa
Schlikker
thematisiert
werden
–
auch
mit
Fragen,
die
sich
aus
der
Gegenwart
ergeben.
Der
von
der
Stadt
einberufene
wissenschaftliche
Beirat
hatte
eine
einstimmige
Empfehlung
für
das
Konzept
einer
Agentur
abgegeben,
der
jetzt
auch
der
Kulturausschuss
folgte.
Dass
die
Entscheidung
in
nicht
öffentlicher
Sitzung
erfolgte,
begründet
die
Stadt
damit,
dass
es
sich
um
einen
Schritt
des
Vergabeverfahrens
handele.
„
Im
nächsten
Schritt
solle
gemeinsam
mit
dem
Beirat
das
Ausstellungskonzept
geschärft
werden″,
kündigt
Stadtrat
Wolfgang
Beckermann
an.
Für
die
Finanzierung
der
Konzeptideen
werde
dem
Rat
demnächst
eine
Kalkulation
vorgelegt.
Die
Stadt
hoffe,
dafür
weitere
Fördermittel
in
Anspruch
nehmen
zu
können.
Die
Sanierung
der
Villa
sowie
die
Umsetzung
der
neuen
Ausstellung
soll
bis
Ende
2023
abgeschlossen
sein.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
1,
7
Millionen
Euro
Bundesfördermittel
hierfür
eingeworben,
weitere
200
000
Euro
sind
städtischer
Eigenanteil.
Offen
ist
die
Finanzierung
der
Kosten
für
die
Umsetzung
des
Konzeptes,
ebenso
die
der
Folge-
und
Betriebskosten.
Der
Kulturausschuss
Osnabrück
hat
in
seiner
Sitzung
auf
Empfehlung
des
wissenschaftlichen
Beirats
die
Nachbesetzungen
für
ausgeschiedene
Mitglieder
beschlossen.
Drei
anerkannte
Wissenschaftler
aus
der
NS-
Forschung
werden
das
Gremium
verstärken.
Es
handelt
sich
um
Dr.
Hans-
Christian
Jasch,
den
Direktor
der
Gedenkstätte
Haus
der
Wannsee-
Konferenz,
um
Dr.
Christiane
Kuller,
Professorin
für
Neuere
Zeitgeschichte
und
Geschichtsdidaktik
an
der
Universität
Erfurt,
und
um
Dr.
Martin
Liepach
vom
Fritz-
Bauer-
Institut
in
Frankfurt.
Bildtext:
Im
Namen
Calmeyers:
die
Villa
Schlikker.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert