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1.
Erscheinungsdatum:
29.10.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Plötzlich war die nette Nachbarin weg
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten ermordeten Sara Frank im KZ
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Annemarie
Hagedorn
war
ein
kleines
Mädchen,
als
sie
Sara
Frank
die
Post
nach
oben
brachte
bis
die
ältere
Dame
eines
Tages
verschwunden
war.
Es
war
das
Jahr
1942,
und
Nationalsozialisten
verschleppten
Juden
in
Konzentrationslager.
Auch
Sara
Frank
gehörte
zu
den
Opfern.
Sie
wohnte
an
der
Krahnstraße
34,
„
ganz
oben″,
wie
Annemarie
Hagedorn
den
Teilnehmern
der
Stolpersteinverlegung
berichtete.
„
Und
wir
wohnten
in
der
ersten
Etage.
Wenn
ich
zu
Frau
Frank
nach
oben
gegangen
bin,
lag
sie
immer
im
Bett.
Sie
war
sehr
nett.
Zu
meiner
Erstkommunion
hat
sie
mir
ein
Buch
geschenkt.
Es
hieß‚
Mein
Jesus,
ich
hab
dich
lieb′.″
Monika
Ress-
Stadje,
Patin
des
Stolpersteins,
freute
sich
über
die
„
menschliche
Geste,
als
man
keinen
Kontakt
mehr
zu
Juden
aufnehmen
durfte″.
Die
Nationalsozialisten
hatten
bereits
mit
dem
Massenmord
begonnen.
Und
1942
verschleppten
sie
Sara
Frank
nach
Theresienstadt.
Entweder
wurde
sie
bereits
dort
umgebracht
oder,
wie
in
einem
unzuverlässigen
Dokument
vermerkt,
später
in
Minsk
–
eine
Frage,
die
ungeklärt
bleibt.
Sara
Frank
war
1867
unter
dem
Nachnamen
Levy
geboren
worden.
Ihr
Mann
Emil,
mit
dem
sie
in
der
Krahnstraße
lebte
und
dort
ein
Geschäft
mit
Besatzartikeln
und
Seidenwaren
führte,
starb
bereits
1908.
Ihr
Sohn
Alfred
fiel
im
Ersten
Weltkrieg,
ihre
Tochter
Charlotte
heiratete
Adolf
Weinberg,
der
am
Kollegienwall
Inhaber
einer
Tuchgroßhandlung
war
und
mit
dem
sie
eine
Familie
gründete:
Sara
Franks
Enkelkinder
Ruth
und
Ernst
kamen
zur
Welt.
Als
in
den
1930er-
Jahren
der
Judenhass
entflammte,
brach
die
Familie
auseinander.
Martina
Sellmeyer,
Autorin
des
Buches
„
Stationen
auf
dem
Weg
nach
Auschwitz″,
recherchierte,
dass
Charlotte
und
Adolf
Weinberg
ihre
Kinder
nach
England
schickten,
während
sie
selbst
zu
Verwandten
nach
Dortmund
zogen
und
später
nach
Belgien
flüchteten,
wo
sie
sich
vor
den
Nationalsozialisten
retten
konnten.
Sara
Frank
blieb
in
Osnabrück.
Martina
Sellmeyer
besuchte
Jahrzehnte
später
deren
Tochter
Charlotte
Weinberg
in
San
Francisco
und
erfuhr
bei
der
Spurensuche:
„
Sara
Frank
war
so
in
Osnabrück
verwurzelt,
dass
sie
sich
eine
Auswanderung
nicht
vorstellen
konnte.
Stolzer
zählte
mir
Frau
Weinberg,
dass
ihre
Mutter
zum
Vorstand
des
Vaterländischen
Frauenvereins
gehörte.
Die
Präsidentin
Agnes
Schoeller
holte
sie
zu
den
Versammlungen
des
Vereins
in
der
Bierstraße
persönlich
mit
Pferd
und
Wagen
in
der
Krahnstraße
ab.″
All
das
schützte
sie
nicht
vor
dem
Hass
der
Nationalsozialisten
auf
die
Juden,
dem
Verlust
ihres
Eigentums,
den
Qualen
im
Konzentrationslager
und
schließlich
der
Ermordung.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
Sara
Frank
vor
ihrem
damaligen
Hauseingang,
wo
auch
Annemarie
Hagedorn
als
Mädchen
ein
und
aus
ging
–
und
ihr
die
Post
brachte.
Bildtext:
Hier
lebte
einst
Sara
Frank.
Die
Nationalsozialisten
nahmen
ihr
das
Zuhause
an
der
Krahnstraße
34
und
ermordeten
sie
im
Konzentrationslager,
weil
sie
Jüdin
war.
Fotos:
Egmont
Seiler
Stolpersteine
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts
Stolpersteine,
dem
sich
etwa
600
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
weitere
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Polen,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
Patin
des
Stolpersteins
für
Sara
Frank
ist
Monika
Ress-
Stadje.
Gunter
Demnig
kam
nach
Osnabrück
und
verlegte
die
Gedenktafel
an
der
Krahnstraße
34.
Das
städtische
Büro
für
Friedenskulturnimmt
für
künftige
Stolpersteine
Hinweise
über
das
Schicksal
von
NS-
Opfern
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber