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1.
Erscheinungsdatum:
29.10.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Jahrmarkt – so schön wie vor 50 Jahren
Kritik an der „Bedürfnisanstalt″
Zwischenüberschrift:
Vor 50 Jahren zog der Jahrmarkt zur Gartlage um
Artikel:
Originaltext:
Die
Haltung
der
drei
Knaben
lässt
die
sehnsüchtigen
Blicke
erahnen:
einmal
im
Riesenrad
hoch
hinaus.
1961
fand
der
Osnabrücker
Jahrmarkt
erstmals
in
der
Gartlage
statt.
Zuvor
hatten
die
Schausteller
ihre
Fahrgeschäfte
an
verschiedenen
Standorten
der
Innenstadt
aufgebaut.
Trotz
des
50-
jährigen
Jubiläums
würden
die
Schausteller
gerne
in
die
Cityzurückkehren.
Archivfoto:
Kurt
Löckmann
OSNABRÜCK.
Ledenhof,
Domplatz,
Klosterkaserne,
Schwarzer
Platz:
Nachdem
Zweiten
Weltkrieg
fanden
die
Osnabrücker
Jahrmärkte
an
verschiedenen
Standorten
statt.
Die
Schausteller
plädierten
für
ein
Volksfest
mitten
in
der
Stadt,
doch
dann
kam
alles
anders:
1961
erfolgte
der
Umzug
an
die
Halle
Gartlage,
wo
der
Jahrmarkt
auch
50
Jahre
später
noch
stattfindet.
Um
den
richtigen
Standort
gab
es
hitzige
Diskussionen.
„
Wir
hatten
den
Schwarzen
Platz
lieb
gewonnen″,
erinnert
sich
Heinz
Frickenschmidt,
Ehrenvorsitzender
des
Schaustellerverbands
Weser-
Ems,
über
die
Fläche
zwischen
Natruper
und
Nobbenburger
Straße,
die
bis
1961
gemeinsam
mit
der
Klosterkaserne
am
Rissmüllerplatz
zur
Verfügung
stand.
Zuvor
hatte
es
einen
regen
Wechsel
gegeben:
1945
wurden
die
Karussells
am
Ledenhof
aufgebaut.
Von
1946
bis
1954
war
der
Domplatz
der
Standort,
ab
1948
kam
die
Klosterkaserne
dazu.
Das
Aus
für
den
Schwarzen
Platz
kam
mit
der
Entscheidung
für
ein
neues
Bauvorhaben:
Dort
entstand
das
Niedersachsenbad,
das
am
26.Februar
1966
eröffnet
wurde.
Darüber
hinaus
war
der
Standort
einigen
ein
Dorn
im
Auge
gewesen,
weil
er
als
„
Tummelplatz
für
Halbstarke″
galt.
Und
ein
Zeitungsartikel
von
1958
hielt
Unerhörtes
fest:
„
Unzüchtige
Handlungen
bewirken
Schließung
eines
Fahrgeschäfts″,
lautete
der
Titel
über
„
Unsittlichkeiten″
in
der
Raupe.
Darüberhinaus
befand
der
Redakteur,
dass
das
Volksfest
gegenüber
dem
Münsteraner
Send
und
dem
Freimarkt
in
Bremen
abgefallen
sei:
„
Osnabrücks
Jahrmärkte
sind
in
den
letzten
Jahren
nicht
gerade
zugkräftiger
geworden.
Es
fehlten
die
wirklichen
attraktiven
Geschäfte″,
lautete
das
vernichtende
Urteil.
Ein
neuer
Standort
sollte
also
her.
„
Wo
bleibt
der
Osnabrücker
Jahrmarkt?
″,
fragte
das
„
Osnabrücker
Tageblatt″
am
7.
März
1961.
Und
da
schienen
sich
Stadtrat
und
Schausteller
zunächst
einig:
„
Der
Jahrmarkt
gehört
mitten
in
die
Stadt.″
Also
galt
der
Domplatz
als
Favorit.
Vermutlich
auf
Intervention
der
Kirche
wurde
diese
Variante
dann
aber
doch
nicht
umgesetzt.
Für
den
Platz
an
der
Halle
Gartlage
sprach
schließlich,
dass
hier
ein
„
größeres
und
geschlossenes
Betätigungsfeld″
für
das
damals
fünftägige
Fest
zur
Verfügung
stand,
wie
es
in
einem
Zeitungsbericht
vom
31.
Oktober
1961
hieß.
Für
den
neuen
Standort
stellte
die
Stadt
139
000
Mark
zur
Verfügung.
Das
geht
aus
Unterlagen
der
Gewerbeabteilung
des
Ordnungsamts
hervor.
Der
Platz
musste
befestigt
und
mit
Leitungen
sowie
sanitären
Anlagen
ausgestattet
werden,
hat
Karin
Heinrich,
Leitung
Fachbereich
Bürger
und
Ordnung,
den
alten
Akten
entnommen.
In
den
städtischen
Unterlagen
sind
weitere
Details
festgehalten
worden.
So
gab
es
1961
immerhin
schon
94
Geschäfte
(aktuell
sind
es
128)
.
Nach
der
Premiere
in
der
Gartlage
gab
es
aber
auch
Kritik,
und
zwar
an
der
„
Bedürfnisanstalt″,
wie
der
Toilettenwagen
im
damaligen
Amtsdeutsch
bezeichnet
wurde.
Der
reiche
nämlich
bei
Weitem
nicht
aus.
Auf
diesen
„
Übelstand″
wiesen
Marktleiter
und
Polizei
das
Ordnungsamt
hin.
Die
Schausteller
plädierten
im
Übrigen
dafür,
dass
der
Jahrmarkt
über
zwei
Wochenenden
laufen
sollte,
was
1969
auch
umgesetzt
wurde.
Ist
damit
nun
Friede,
Freude,
Eierkuchen?
Nicht
ganz,
denn
auch
heute
würden
die
Schausteller
am
liebsten
wieder
ins
Zentrum,
unterstreicht
Frickenschmidt,
der
über
seine
Eltern,
die
als
Steilwandfahrer
auftraten,
zum
Rummel
gekommen
war.
„
Die
Innenstadtmärkte
laufen
gut″,
verweist
das
Schausteller-
Urgestein
auf
das
Beispiel
anderer
Städte.
Und
auch
in
den
Anfängen
wurde
spekuliert,
ob
der
neue
Standort
dauerhaft
die
Lösung
ist.
Die
zentrale
Frage
in
einem
Zeitungsartikel:
„
Ob
die
getroffene
Entscheidung
der
Verlegung
der
Osnabrücker
Jahrmärkte
zur
Halle
Gartlage
glücklich
war,
wird
die
Zukunft
zeigen
müssen.
Es
mehren
sich
jedoch
schon
heute
die
Stimmen,
die
sagen,
dass
Osnabrücks
Jahrmarkt
damit
die
härteste
Probe
zu
bestehen
haben
werde.″
Bildtexte:
Am
3.
November
1960
erschien
dieses
Bild
des
letzten
Jahrmarkts
auf
dem
Schwarzen
Platz
in
der
„
Neuen
Tagespost″.
Neue
Kulisse
vor
rauchenden
Industrieschloten:
Am
1.
November
1961
fotografierte
Kurt
Löckmann
den
Andrang
auf
dem
ersten
Osnabrücker
Jahrmarkt
an
der
Halle
Gartlage.
Zuckerwatte
schmeckte
schon
1961.
Fotos:
Kurt
Löckmann
Autor:
hmd