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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schneller unterwegs mit Ringlinie
 
Jetzt geht′s rund
Zwischenüberschrift:
Busnetz-Reform 2020: So funktioniert die neue Ringlinie
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Es ist die erste große Liniennetz-Erweiterung seit 1998, die Osnabrück am Mittwoch erwartet und sie bringt eine Neuerung mit sich, die für viele Menschen das Busfahren attraktiver machen dürfte: die Ringlinie. Ausgehend vom Hauptbahnhof und abhängig von Wochentag und Uhrzeit, umkreist sie die City im 20- oder 30-Minuten-Takt ganz oder teilweise sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn. So schaffen die an den runden Nummern 10 und 20 erkennbaren Busse eine Reihe von Direktverbindungen zwischen Stadtteilen, die untereinander mit öffentlichen Verkehrsmitteln bislang nur über Umwege zu erreichen waren. Fahrgäste gelangen dadurch in der Regel um ein Vielfaches schneller ans Ziel als heute. Allerdings: Nicht alle Osnabrücker Stadtteile haben unmittelbar Anschluss an die neue Ringlinie.

Osnabrück Ab dem 5. Februar 2020 geht′s rund im Osnabrücker Busverkehr: Dann umkreist erstmals eine Ringlinie die City. Sie schafft ganz neue Verbindungen zwischen den Stadtteilen und bringt Fahrgästen auf vielen Strecken eine große Zeitersparnis. Wir fassen die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.

Wie lang ist die neue Ringlinie und wo verläuft sie? Die neue Ringlinie ist etwa 23 Kilometer lang und verbindet die Stadtteile Weststadt, Haste, Dodesheide, Schinkel und Fledder erstmals direkt miteinander. Ausgehend vom Hauptbahnhof, verkehrt sie im Uhrzeigersinn als Linie 10 (Richtung Neumarkt) bzw. entgegen dem Uhrzeigersinn als Linie 20 (Richtung Fledder). Entlang der Strecke befinden sich 56 verschiedene Haltestellen, sieben davon sind neu. Eine komplette Rundfahrt dauert planmäßig etwa eineinhalb Stunden und kostet mit einem digitalen Einzelticket 2, 70 Euro.

Wann fährt die Ringlinie und in welchem Takt? Montags bis freitags absolvieren die Busse die gesamte Runde im 20-Minuten-Takt dies allerdings nur vom frühen Morgen bis zum frühen Abend. Danach verkürzt sich die Strecke in beiden Richtungen bis zur Haltestelle Eversburger Platz″. Samstags wird der von Industrie und Gewerbe geprägte Stadtteil Fledder ausgespart, und die Ringlinie verkehrt halbstündlich zwischen Hauptbahnhof und Rosenburg (über Klinikum Finkenhügel). Sonn- und feiertags ist sie lediglich auf dem Abschnitt Hauptbahnhof–Klinikum Finkenhügel–Eversburger Platz im Einsatz, dann ebenfalls im Halbstundentakt. Es handelt sich hier um eine Art Starterpaket″, begründet Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebot bei den Stadtwerken Osnabrück (SWO), die teils eingeschränkte Bedienung der Ringlinie. Das Angebot könne aber aufgestockt werden, wenn Bedarf besteht und Geld dafür da ist″.

Wo besteht Anschluss an die neuen Metrobus-Linien? Die Ringlinie wird montags bis freitags in der Regel von allen fünf Metrobus-Linien (M1 bis M5) jeweils mindestens zweimal geschnitten. Übergänge zur bereits elektrifizierten Linie M1 (Düstrup–Haste) befinden sich an den Haltestellen Kamp-Promenade″, Nikolaizentrum″, Bramstraße″, St. Angela″ und Wilhelm-von-Euch-Straße″, zur Linie M2 (Landwehrviertel-Hauptbahnhof) an den Haltestellen Hauptbahnhof″, Stresemannplatz″, Kamp-Promenade″, Nikolaizentrum″, Heger Tor″ und Eversburger Platz″, zur Linie M3 (Schinkel-Ost–Sutthausen–Hagen) an den Haltestellen Tannenburgstraße″ und Rosenburg″, zur Linie M4 (Belm–Hellern–Hellern-Nord) an der Haltestelle Schützenstraße″ sowie zur Linie M5 (Dodesheide–Kreishaus/ Zoo) an den Haltestellen Kamp-Promenade″, Nikolaizentrum″ und Haster Weg″. An der Haltestelle Neumarkt″ besteht Anschluss an alle Buslinien.

Welche Vorteile haben Fahrgäste von der neuen Ringlinie? Durch die Ringlinie schaffen wir mehr direkte Verbindungen zwischen den Stadtteilen, sodass sich auch ganz neue Wegebeziehungen ergeben″, sagt SWO-Fahrplanleiter Thomas Schniedermann. Der größte Vorteil für Kunden sei jedoch der Zeitgewinn auf allen Relationen, für die bislang ein Umweg über den Neumarkt-Knoten nötig ist. Und das sind viele. Mit der Ringlinie kommen Fahrgäste planmäßig doppelt oder dreimal so schnell ans Ziel wie heute. Beispiele: Von Haste („ Eberleplatz″) nach Eversburg („ Eversburger Platz″) verkürzt sich die Fahrtzeit von 36 auf 14 Minuten, von Schinkel („ Rosenburg″) nach Fledder („ Doppheide″) von 23 auf 7 Minuten, von Dodesheide („ Dammer Hof″) nach Westerberg („ Klinikum Finkenhügel″) von 37 auf 27 Minuten.

Haben die Stadtwerke inzwischen genug Busfahrer für das erweiterte Liniennetz? Ja!″, versichert Verkehrsbetriebsleiter André Kränzke auf Anfrage unserer Redaktion. Nachdem die erste Osnabrücker Busnetz-Erweiterung seit über 20 Jahren hauptsächlich wegen Fahrermangels um vier Monate verschoben werden musste, haben wir jetzt genug Personal, um das Netz in Betrieb zu nehmen es darf uns bloß keine Krankheitswelle dazwischenkommen″. Die Rekrutierung sei ein Kraftakt″ gewesen.

Insgesamt verfügten die Stadtwerke Osnabrück nun über knapp 290 Busfahrer, das sind 20 Prozent mehr als vorher. 41 von ihnen, ein Fünftel Frauen, kamen neu hinzu, meist Quereinsteiger zwischen 40 und 60 Jahren. Manche hatten kurz vorher ihren Job verloren, zum Beispiel beim Real-Supermarkt in Fledder, beim Spielwarenladen Smyth Toys in Wallenhorst oder beim Automobilzulieferer SD Automotive in Georgsmarienhütte. Die Stadtwerke gingen mitunter gezielt auf sie zu und boten ihnen eine Perspektive. Wir suchen weiter, haben immer noch Bedarf″, betont Kränzke. Die Ausbildung dauere acht bis zehn Monate. Kosten für den Busführerschein übernehme die Firma. Auch bei den Arbeitszeiten sei das Unternehmen sehr flexibel.

Bildtext:
Eine Ringlinie, zwei Nummern: Die 10 fährt im Uhrzeigersinn durch Osnabrück, die 20 genau andersrum. Start- und Zielhaltestelle ist jeweils der Hauptbahnhof.
Fotos:
Stadtwerke Osnabrück

Kommentar
Spalt-Tablette für die Fahrgäste

Bislang glich das Osnabrücker Busnetz einem Stern, mit dem Neumarkt als Mittelpunkt. Jetzt kommt mit der Ringlinie ein Kreis hinzu, sodass das Bild mehr einer Sonne ähnelt. Wobei: So richtig rund ist die auch nicht. Sie sieht in der schematischen Übersicht eher aus wie Pac-Man, die berühmte Videospielfigur, oder wie eine Spalt-Tablette. Denn im Südwesten fehlt eine Ecke. Stadtteile wie Hellern, Wüste und Kalkhügel werden ausgespart, obwohl sie nicht gerade im Randgebiet liegen.

Aber vielleicht besteht diese Lücke ja nur vorübergehend. Denn eine Erweiterung ist bei entsprechendem Bedarf möglich. Die Ringlinie aber von Anfang an durch ganz Osnabrück zu führen stand nicht auf dem Bestellzettel der Politik. Vielmehr wurden dort Abstriche gemacht, wo das Angebot am ehesten verzichtbar schien.

Und erinnern wir uns: Im Vergleich zu den ersten Entwürfen von 2018 wurde die Ringlinie bereits enorm ausgebaut. Damals war lediglich die Rede von einer Nordtangente, die bananenförmig vom Heger Friedhof bis zum Gewerbegebiet Hasepark reichte, nur montags bis freitags bedient werden sollte, und das auch bloß im Halbstundentakt. Das war in der Tat zu wenig.

Nicht zuletzt deshalb darf die neue Ringlinie trotz ihrer Unvollständigkeit getrost als ein Prunkstück der Busnetz-Reform 2020 bezeichnet werden. Zusammen mit den dicht getakteten Metrobus-Linien kann sie gute Gründe liefern, in Osnabrück den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen statt das eigene Auto. s.stricker@ noz.de
Autor:
Sebastian Stricker


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