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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Lebensgefährlich, sich in dieser Stadt mit dem Drahtesel fortzubewegen
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel Hier muss sich etwas ändern″ (Ausgabe vom 22. Januar).

Der tragische Unfall einer Radfahrerin müsste die Stadt endlich aufrütteln, die Verkehrssituation an der Pagenstecherstraße insgesamt und nicht nur an den Ausfahrten zu überprüfen. Ich bin Neubürger, wohne in Eversburg und war es aus Bremen und Oldenburg gewohnt, gefahrlos mit dem Fahrrad einkaufen zu fahren. Die chaotische Situation an der Pagenstecherstraße mit teilweise fünf Fahrspuren und einem vielfach nur durch einen weißen Streifen gekennzeichneten, maximal einen Meter breiten Fahrradweg müsste dringend entschärft werden.

Die schon lange in der StVO geregelten Abstände der übrigen Verkehrsteilnehmer zu den Radfahrern werden nirgendwo eingehalten. Dafür dürfen auf beiden Seiten der Straße Hunderte Autos und sogar Lastwagen und Busse parken. Warum wird nicht endlich umgedacht und zugunsten des umweltfreundlichsten Verkehrsmittels ein vernünftiges Radwegenetz geschaffen übrigens nicht nur in der Pagenstecherstraße?

Jürgen Rohdenburg
Osnabrück

Die Stadtverwaltung hat bei Umbauten von Teilstücken des Wallrings und der Hannoverschen Straße gezeigt, dass sie sichere( re) Radwege bauen kann. Dies muss nun auch konsequent weiter umgesetzt werden. Die Bürger hier wie auf der Lotter Straße mit Piktogrammen auf der Fahrbahn beziehungsweise dem Bürgersteig abzuspeisen, kann ich angesichts der jüngsten Unfälle nur als eine Frechheit bezeichnen. Auch der Verweis auf parallele Straßen greift zu kurz, da die Geschäfte, Restaurants, Fitnessstudios oder auch Wohnungen entlang der betroffenen Straßen mit dem Rad erreicht werden können müssen. Auf Pagenstecherstraße, Wersener Straße, Hannoverscher Straße, dem Wall und sicherlich weiteren Straßen wird es nur helfen, auf Park- und Grünstreifen oder auch auf eine Auto-Fahrspur zu verzichten, um Platz für Radwege zu schaffen, die den Namen verdienen.

Sich als fahrradfreundliche Kommune auszeichnen zu lassen oder Plakat-Werbekampagnen durchzuführen steigert hingegen die Sicherheit nicht, wird keinen Unfall verhindern und niemanden, der aus Angst aufs Fahren in der Stadt verzichtet, zum Umstieg bewegen.″

Marc Langer
Osnabrück

Wie es kommt, dass Osnabrück für 2020 den Nachhaltigkeitspreis für Städtebau verliehen bekommen hat, ist gemessen an der Wirklichkeit in etwa so berechtigt wie die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU. Nämlich gar nicht.

In der Friedensstadt herrscht längst Krieg, das Miteinander und der soziale Frieden sind inexistent, vor allem auf den Straßen. Davon zeugen mittlerweile die fünf weißen Fahrräder, zuletzt durch den Tod einer 18-Jährigen. Was tut die Stadt? Die wirklich effektiven Protected Lanes gibt es leider nur an zwei Stellen, der weitaus größte Teil der Radwege sind schmale Hungerstreifen, auf denen man regelmäßig von den immer mehr und immer größer werdenden Autos und Lkws weggedrängt wird.

Auch höchst bedenklich, dass die neuen E-Busse von solcher Größe sind, dass die Verwaltung den für Radler reservierten roten Quadranten an der Ampel wieder abgeschafft hat, die E-Busse können sonst nicht abbiegen. Die Stadt überlässt es den Auto-, Bus- und Lkw-Fahrern, ob diese sich gnädigerweise an die StVO halten und beim Überholen Abstand halten.

An vielen Abschnitten vor allem neu sanierter Straßen ist das technisch nicht möglich. Der Autofahrer müsste hinter dem Radler warten, bis genügend Platz da ist. Die aber traurige Wirklichkeit sieht so aus, dass er es in neun von zehn Fällen nicht tut. Die Stadt wäscht ihre Hand in Unschuld. Schließlich ist sie nicht für die Ungeduld der meisten Verkehrsteilnehmer verantwortlich. Aber sie unterlässt es und bringt dafür viele fadenscheinige Argument vor –, Tempo 30 an den kritischsten Stellen vorzuschreiben. In Osnabrück mahnen mittlerweile fünf weiße Fahrräder an tote Radfahrer […].″

Dr. Gerhard Schmitt
Osnabrück

Als Vielradler mit über fünfzehnjähriger Erfahrung auf den Straßen und Radwegen Osnabrücks kann ich nur bestätigen: Es ist teilweise leider wirklich lebensgefährlich, sich in dieser Stadt mit dem Drahtesel fortzubewegen. An manchen Stellen ist das Fahren auf dem Bürgersteig schlicht existenzielle Notwendigkeit nicht nur in der Pagenstecherstraße!

Was also tun? Die Fahrradwege gehören an vielen Stellen besser markiert und vor allem deutlich verbreitert und zwar zulasten des Autoverkehrs. Wie aber diesen von weiterer Überlastung befreien, herrschen dort doch schon heute Hektik und Stau?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Sie alle scheitern am nötigen politischen Willen. Osnabrück könnte sich beispielsweise mit einem Modell, wie es in Paris schon vor Jahrzehnten erprobt wurde, an die Spitze urbaner Verkehrsgestaltung in Deutschland setzen: Dienstag, Donnerstag, Samstag Fahrerlaubnis nur für geradzahlige Autokennzeichen; Montag, Mittwoch, Freitag nur für ungeradzahlige (oder umgekehrt). Die Überwachung könnte stichprobenartig erfolgen, bewehrt mit saftigen Geldbußen für Verstöße. Dann ginge es auf Osnabrücks Straßen auch schnell wieder etwas entspannter und gesitteter zu, nicht nur für Radler.″

Stefan Rümmele
Hasbergen

Die Parkstreifen an der Pagenstecherstraße müssen dringend weg. Sie sind überflüssig und extrem gefährlich für Radfahrer. Überflüssig, weil die meisten Unternehmen an der Straße ausreichend Parkplätze auf ihrem Gelände haben. Gefährlich für Radler, weil parkende Autos das Ein- und Ausfahren von den Grundstücken auf die Straße völlig unübersichtlich machen. Aus dem vorhandenen Schutzstreifen und den Parkflächen kann man einen breiten, rot geteerten Radweg machen. Die Straße könnte weiterhin vierspurig bleiben. Die Stadt ist am Zug.″

Ralf Brand
Osnabrück
Autor:
Jürgen Rohdenburg, Marc Langer, Dr. Gerhard Schmitt, Stefan Rümmele, Ralf Brand


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