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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Endlich Mähnenwolf-Nachwuchs im Zoo
Zwischenüberschrift:
Tapsiger Welpe auf Erkundungstour
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Im Südamerikaareal des Zoos Osnabrück tapst seit Kurzem ein kleiner Welpe durch das Gehege der Mähnenwölfe. Es ist der erste Nachwuchs seit 2005. Der Zootierarzt konnte nun das Geschlecht feststellen: Es ist ein Weibchen.

Seit etwas über drei Jahren lebt unser Mähnenwolf-Zuchtpaar gemeinsam im Südamerikaareal, und wir haben schon seit Längerem auf Nachwuchs gehofft″, wird Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück, in einer Pressemitteilung zitiert. Deswegen waren wir auch sehr froh, dass einige Tage nachdem ein Rascheln aus der Wurfbox kam, tatsächlich ein Jungtier auf der Anlage zu sehen war.″

Häufig trägt die vier Jahre alte Mähnenwolf-Mutter Frieda ihr Junges auf die Anlage, oder es unternimmt erste eigene Versuche, die Umgebung zu erkunden. Der kleine Mähnenwolf liegt auch gerne unter der Wärmelampe und beginnt, Gänge in den Boden zu buddeln″, berichtet Klumpe. Nachdem die junge Mähnenwolf-Familie für die ersten Wochen der Jungenaufzucht von den Zoomitarbeitern in Ruhe gelassen und nur von außen beobachtet wurde, untersuchte Tierarzt Thomas Scheibe den Welpen nun das erste Mal.

Die Untersuchung bestätigt die Beobachtungen der Tierpfleger: Dem Nachwuchs geht es gut, der Welpe wächst, nimmt an Gewicht zu, und auch seine Augen sehen klar aus ein wichtiges Indiz für den Gesundheitszustand. Außerdem konnte bei der Gelegenheit das Geschlecht festgestellt werden: Es ist ein Weibchen″, erzählt Zootierarzt Thomas Scheibe. Bei der Untersuchung war es besonders wichtig, dass wir schnell und leise arbeiten, damit das Jungtier möglichst wenig gestresst wird und schnell wieder zu seinen Eltern kann.″

Fuchs″ auf Stelzen

Der kleine Mähnenwolf wurde von den Tierpflegern auf den Namen Luna getauft. Mutter Frieda und Vater Ichu teilen sich nach Angaben des Zoos die Aufzucht ihres Nachwuchses und leben während dieser Zeit in einem Familienverbund. Anschließend halten die Eltern bis zur nächsten Paarungszeit wieder friedlich Abstand voneinander. Etwa 15 Wochen lang wird der Welpe von seiner Mutter gesäugt, aber schon jetzt probiert Luna vom Futter ihrer Eltern″, berichtet Klumpe.

Im Gegensatz zu seinen ausgewachsenen Artgenossen hat das Jungtier noch ein dunkles bis schwarzes Fell, das sich erst nach einigen Wochen in ein Rotbraun, ähnlich dem des Rotfuchses, umfärbt. Lange Beine sind ein Merkmal der hundeartigen Raubtiere, durch die sie sehr gut an die Graslandschaft ihrer südamerikanischen Herkunft angepasst sind. So sehen sie fast wie die artverwandten Füchse auf Stelzen aus.

Ein weiteres Merkmal ist der sogenannte Passgang, das bedeutet, dass Mähnenwölfe Vorder- und Hinterbein der gleichen Körperseite immer in dieselbe Richtung bewegen. Dadurch entsteht der charakteristische, leicht schaukelnde Gang.

Auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere wird der Mähnenwolf mit noch 17 000 in der Wildbahn lebenden Tieren als potenziell gefährdet″ eingestuft.

Bildtexte:
Bei Mähnenwolfswelpe Luna″ stand bereits die erste Untersuchung vom Zootierarzt an.
Bei Mähnenwolfswelpe Luna″ stand bereits die erste Untersuchung von Zootierarzt Thomas Scheibe (rechts) an. Tobias Klumpe und Sabine Springmeier unterstützten den Tierarzt
Fotos:
Zoo Osnabrück/ Marilena Koch

Wissenswertes zu Mähnenwölfen (Crysocyon Brachyurus)
Mähnenwölfe sind die größten Wildhunde Südamerikas und stammen aus Bolivien, Brasilien, Paraguay und Argentinien. Dort leben sie in Buschländern, Grassavannen oder auch Überschwemmungsgebieten. Mit ihren langen Beinen sind die Mähnenwölfe sehr gut an hohes Gras angepasst. Sie werden bis zu 115 Zentimeter lang, 30 Kilogramm schwer und bis zu 16 Jahre alt. Die Wildhunde leben in der Natur einzelgängerisch oder teilen sich monogam paarweise ein Revier. Außer in der Paarungszeit halten sie meist Abstand voneinander. In dieser Zeit sondern sie einen intensiven Geruch ab, den man oft schon von weitem riechen kann. Nach einer Tragzeit von 56 bis 66 Tagen kommen meist bis zu drei Welpen zur Welt. Diese haben erst ein schwarzes Fell und färben sich nach etwa vier Wochen um.
Autor:
leb


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