User Online: 2 |
Timeout: 17:49Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
22.10.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Statt Heilung kam die „Tötungsermächtigung″
Zwischenüberschrift:
Karl Brake wurde Opfer der Nationalsozialisten, weil er psychisch krank war
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Arbeiter
Karl
Brake
geriet
auf
die
Todesliste,
weil
er
psychisch
krank
war.
Als
im
April
1941
Busse
auf
dem
Gertrudenberg
vor
der
damaligen
Heil-
und
Pflegeanstalt
hielten,
war
er
einer
der
180
Patienten,
die
einsteigen
mussten.
Sie
wurden
nach
Eichberg
gebracht
und
sechs
Wochen
später
nach
Hadamar,
wo
die
unfreiwilligen
Fahrgäste
gleich
nach
ihrer
Ankunft
mit
Gas
ermordet
wurden.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
Karl
Brake.
Die
Täter
versuchten,
die
Morde
an
den
Patienten
gegenüber
den
Angehörigen
zu
vertuschen.
In
Briefen
an
sie
formulierten
sie
unterschiedliche
Todesursachen,
die
sich
Ärzte
in
Tötungsanstalten
wie
Hadamar
zurechtgelegt
hatten.
Gleichzeitig
handelte
es
sich
um
einen
Auftrag
der
Regierung
mit
einem
eigenen
Namen:
„
Aktion
T4″
–
nach
der
Adresse
Tiergarten
4
in
Berlin.
Es
war
die
Anschrift
einer
Behörde,
der
Adolf
Hitler
eine
„
Tötungsermächtigung″
ausgestellt
hatte.
Staatsbedienstete
erfassten
psychisch
kranke
und
behinderte
Menschen
in
ganz
Deutschland,
und
Ärzte
in
Heil-
und
Pflegeanstalten
entschieden
nach
Aktenlage,
70
000
Menschen
mussten
1940
und
1941
sterben,
viele
weitere
in
den
Jahren
bis
1945;
wie
viele
noch,
ist
schwer
festzustellen,
denn
1942
begann
die
sogenannte
„
wilde
Euthanasie″
ohne
zentrale
Erfassung.
Die
Nationalsozialisten
selbst
sprachen
nicht
von
Mord,
sondern
von
„
Euthanasie″
(Sterbehilfe)
.
Hintergrund
der
Taten
war
ihre
Vorstellung
einer
„
arischen
Rasse″.
Ihre
Ideologie
unterteilte
Leben
in
„
wert″
und
„
unwert″.
Psychisch
kranke
und
behinderte
Menschen
zutöten
galt
als
„
Desinfektion″,
die
der
„
Rassenhygiene″
dienen
sollte,
wie
es
nationalsozialistische
Sprecher
formulierten.
Karl
Brake
war
45
Jahre
alt,
als
er
sterben
musste.
Sein
Zuhause
befand
sich
an
der
Natruper
Straße
154.
Dort
verlegte
der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
jetzt
einen
Stolperstein,
deran
den
Ermordeten
erinnert.
Während
der
Zeremonie
kam
auch
Margret
Brake
zu
Wort.
„
Karl
Brake
war
der
Bruder
meines
Schwiegervaters″,
berichtete
sie.
Sie
konnte
sich
erinnern,
dass
in
ihrer
Familie
von
einem
Brief
aus
Hadamar
die
Rede
gewesen
war.
„
Darin
stand,
dass
er
eine
ansteckende
Krankheit
hatte.″
Wie
Margret
Brake
erzählte,
war
Karl
Brake
Soldat
im
Ersten
Weltkrieg:
„
Davon
hatte
er
Depressionen.″
In
ihrer
Familie
sei
auch
die
Rededa
von
gewesen,
dass
er
„
in
Frankreich
verschüttet″
gewesen
sei.
Danach
habe
Karl
Brake
unter
einem
Kriegstrauma
gelitten,
vermuteten
Teilnehmer
der
Stolpersteinverlegung.
Statt
den
Patienten
zu
heilen,
vergifteten
sogenannte
„
Vergasungsärzte″
ihn
mit
Kohlenmonoxid.
Bildtexte:
In
diesem
Haus
an
der
Natruper
Straße
154
lebte
Karl
Brake.
Weil
er
psychisch
erkrankt
war,
wurde
er
Opfer
der
Nationalsozialisten.
Sie
ermordeten
ihn
in
Hadamar
mit
Gas.
Fotos:
Seiler
Stolpersteine
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
bisher
etwa
600
Kommunen
in
vielen
Ländern
angeschlossen
haben.
Patin
des
Stolpersteins
für
Karl
Brake
ist
Roswitha
Erfling.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
jweb