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1.
Erscheinungsdatum:
29.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Einmaliges Projekt: Gestapo-Kartei wird öffentlich zugänglich
Zwischenüberschrift:
Recherche-Station soll bis April aufgebaut sein / Daten über 48 000 Menschen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Was
hat
die
Geheime
Staatspolizei
in
der
Zeit
des
Nationalsozialismus
den
Menschen
angetan?
Ist
auch
mein
Großvater
in
die
Fänge
der
Gestapo
geraten?
Antworten
auf
diese
Fragen
kann
die
Kartei
der
Osnabrücker
Gestapo-
Stelle
geben,
die
ab
April
öffentlich
zugänglich
sein
wird.
Das
ist
ein
einmaliges
Projekt.
Am
Tag,
an
dem
in
Auschwitz
der
Befreiung
vor
75
Jahren
gedacht
wird,
bilden
in
einer
früheren
Gestapo-
Zelle
im
Keller
des
Osnabrücker
Schlosses
Forscher
und
Geldgeber
einen
Kreis,
um
ein
deutschlandweit
einmaliges
Projekt
vorzustellen.
Die
Kartei
der
Osnabrücker
Gestapo-
Dienststelle
ist
vollständig
erhalten
geblieben
–
als
eine
von
nur
insgesamt
sechs
deutschlandweit.
49
000
Karteikarten
über
48
000
Menschen,
die
in
der
Nazi-
Zeit
in
den
Griff
des
Verfolgungsapparates
geraten
sind,
werden
im
Landesarchiv
an
der
Schlossstraße
sicher
verwahrt.
Die
Digitalisierung
macht
es
möglich,
dass
bald
jeder
–
ob
aus
Forschungsinteresse
oder
privatem
Antrieb
–
Einblick
nehmen
kann.
48
000
Menschen
–
das
heißt:
Die
Gestapo-
Stelle
Osnabrück
hatte
zwischen
1933
und
1945
jeden
Zehnten
Einwohner
im
damaligen
Regierungsbezirk
Osnabrück
unter
Beobachtung.
In
den
ersten
Jahren
richtete
sich
der
Blick
der
politischen
Polizei
vor
allem
auf
Einheimische,
die
dem
Nationalsozialismus
kritisch
gegenüberstanden.
Nach
Beginn
des
Krieges
verlagerte
sich
der
Arbeitsschwerpunkt
der
Gestapo
dann
auf
die
Zwangsarbeiter
in
der
Region.
Der
erste
Versuch,
diese
Kartei
des
Bösen
digital
zugänglich
machen,
scheiterte
am
immensen
Arbeitsaufwand.
Das
Abschreiben
hätte
mehrere
Jahre
gedauert.
In
einem
Forschungsprojekt
der
Uni
Osnabrück
unter
Leitung
von
Professor
Christoph
Rass
werden
die
Karteikarten
seit
2017
digital
eingelesen
und
maschinenlesbar
macht.
Moderne
Computertechnik
macht
es
möglich,
dass
der
papierne
Wissensspeicher
der
Gestapo
bald
mit
Suchbegriffen
durchkämmt
werden
kann.
Schicksale
nachzeichnen
Bis
April
soll
im
Gestapokeller
im
Schloss
eine
Recherche-
Station
installiert
werden.
An
dem
Terminal
kann
dann
jeder
nach
Namen
oder
Orten
suchen
lassen,
können
Schulklassen
ermitteln,
wie
viele
Jugendliche
in
die
Fänge
der
Gestapo
gerieten
und
was
ihnen
vorgeworfen
wurde.
Das
Schicksal
einzelner
Menschen
lässt
sich
nachzeichnen.
Die
Datenbank
hilft
aber
auch
der
Forschung:
„
Wir
können
das
System
und
die
Verfolgungspraktiken
rekonstruieren″,
sagte
Historiker
Christoph
Rass.
Bei
dem
Projekt
arbeiten
Uni,
Landesarchiv
und
die
Gedenkstätten
Gestapokeller
und
Augustaschacht
eng
zusammen.
Die
Kosten
von
knapp
25
000
Euro
bringen
der
Landschaftsverband
Osnabrücker
Land
und
die
Stiftung
Stahlwerk
Georgsmarienhütte
auf.
Michael
Gander,
Geschäftsführer
der
Gedenkstätten,
dankte
den
Geldgebern,
die
es
ermöglichten,
der
Öffentlichkeit
und
der
Forschung
eine
„
einzigartige
Quelle″
zugänglich
zu
machen.
Die
Gestapo
Osnabrück
war
zunächst
in
der
früheren
Bezirksregierung
untergebracht.
1937
bezog
sie
den
Westflügel
des
Schlosses.
Im
Keller
befanden
sich
drei
Zellen,
in
denen
Verfolgte
auch
der
Folter
ausgesetzt
waren.
In
den
Zellen
werden
Besucher
künftig
Zugriff
auf
die
Datenbank
bekommen,
wie
Projektkoordinatorin
Janine
Doerry
berichtete.
Der
authentische
Ort
trete
unmittelbar
in
Beziehung
zu
den
menschlichen
Schicksalen.
Die
Namen
aller
Verfolgten
sollen
auf
einer
Namenswand
dargestellt
werden.
Bildtext:
Die
Kartei
des
Bösen
ist
bald
dank
des
Einsatzes
von
Forschern
und
Geldgebern
zugänglich.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs