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1.
Erscheinungsdatum:
24.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Explosion mit enormer Wucht
Zwischenüberschrift:
Warum der Blindgänger in Osnabrück gesprengt werden musste
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mehr
als
2200
Menschen
haben
am
Donnerstag
ihre
Häuser
verlassen
müssen:
Im
Heger
Holz
legte
der
Kampfmittelbeseitigungsdienst
des
Landes
Niedersachsen
(KBD)
in
rund
2,
50
Meter
Tiefe
eine
britische
Fünf-
Zentner-
Bombe
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
frei.
Da
diese
einen
chemischen
Langzeitzünder
hatte,
war
eine
Entschärfung
zu
gefährlich.
Der
Blindgänger
wurde
kontrolliert
gesprengt.
In
einem
rund
1000
Meter
großen
Radius
um
den
Fundort
des
Blindgängers
mussten
die
Anwohner
am
Donnerstag
ihre
Häuser
bis
9
Uhr
verlassen.
Danach
kontrollierten
60
bis
70
Einsatzkräfte
von
Feuerwehr,
Technischem
Hilfswerk
(THW)
,
Polizei
und
Ordnungsamt,
ob
auch
wirklich
alle
Anwohner
der
Anweisung
Folge
geleistet
hatten.
Ab
11
Uhr
konnte
Sprengmeister
Michael
Crölle
den
Sprengkörper
freilegen.
Zuvor
antwortete
er
auf
die
Frage,
was
die
größte
Herausforderung
seiner
Arbeit
sei:
„
Das
ist
immer
die
Bestimmung
des
Zünders.″
Und
Thomas
Bleicher,
Leiter
des
Kampfmittelbeseitigungsdienstes,
erklärte:
„
Wenn
es
sich
heute
um
ein
chemisch
unterstütztes
Zündsystem
handelt,
ist
das
Restrisiko
sehr
hoch.″
In
diesem
Falle
würde
der
KBD
von
einer
manuellen
und
auch
von
einer
Fernentschärfung
absehen
und
das
Kampfmittel
vor
Ort
sprengen.
Während
die
Männer
vom
KBD
den
Blindgänger
freilegten,
war
Günter
Wolff
einer
der
wenigen
betroffenen
Anwohner,
die
ins
Evakuierungszentrum
im
Jugendzentrum
an
der
Lerchenstraße
gekommen
waren:
„
Wir
haben
zwar
mit
wenigen
Menschen
gerechnet,
aber
mit
so
wenigen
nun
auch
nicht″,
sagte
Jürgen
Wiethäuper
vom
städtischen
Fachbereich
Bürger
und
Ordnung,
der
die
Evakuierung
betreute.
Wolff
hatte
zuvor
Einkäufe
und
Besorgungen
erledigt
und
wollte
ursprünglich
anschließend
in
einem
Möbelhaus
Kaffee
trinken
und
etwas
bummeln.
„
Aber
da
bekomme
ich
ja
nicht
mit,
wann
alles
vorbei
ist″,
erklärt
Wolff,
warum
er
sich
dann
doch
umentschieden
hatte.
Derweil
konnten
der
Sprengmeister
und
sein
Team
trotz
Beschädigung
eindeutig
erkennen,
um
was
für
einen
Zünder
es
sich
im
Heger
Holz
handelte:
einen
Säurezünder.
„
So
einer
ist
federvorgespannt
und
kann
bei
einer
Temperaturveränderung
oder
einer
mechanischen
Einwirkung
–
selbst
einer
leichten
–
selbstständig
detonieren″,
berichtete
Crölle
später,
und
Bleicher
fügte
hinzu:
„
Aufgrund
des
Alterungsprozesses
und
der
Auslöse-
Situation
des
Zündsystems
wussten
wir
nicht,
in
welchem
Zustand
sich
der
Zünder
befand.″
Mit
anderem
Worten:
Eine
Entschärfung
wäre
zu
gefährlich
gewesen.
„
Die
Entscheidung,
dass
gesprengt
werden
muss,
ist
gefallen,
nachdem
wir
den
Zünder
identifiziert
hatten.
Da
haben
wir
gar
nicht
lange
überlegt.
Denn
es
war
Gefahr
im
Verzug″,
so
Crölle.
„
Alles,
was
an
Personal
vor
Ort
war,
haben
wir
weggeschickt.″
Von
diesem
Moment
an
arbeiteten
nur
noch
der
Sprengmeister
und
zwei
seiner
Kollegen
am
Fundort
des
250-
Kilo-
Sprengkörpers.
Um
die
in
der
Nähe
gelegene
Paracelsus-
Klinik
zu
schützen,
hatte
der
KBD
gemeinsam
mit
den
Einsatzkräften
von
Feuerwehr
und
THW
bereits
in
den
Tagen
vor
der
Bombenräumung
vier
Container
aufgebaut.
Diese
schirmten
die
Fundstelle
in
Richtung
Krankenhaus
ab.
Mit
jeweils
23
Kubikmeter
Wasser
gefüllte
Kissen
in
den
Containern
sowie
eines
auf
dem
Schacht
des
Blindgängers
sorgten
zusätzlich
dafür,
dass
die
Detonation
des
Blindgängers
möglichst
gerade
nach
oben
gelenkt
und
die
Druckwelle
gedämpft
wurde.
Das
Team
vom
KBD
war
mit
dem
Ergebnis
zufrieden.
Die
starken
Verformungen
der
Container
sowie
die
durch
umherfliegende
Splitter
entstandenen
Schäden
an
Bäumen
im
Umfeld
sowie
die
zerborstenen
Glasscheiben
in
den
Gartenlauben
in
der
Nähe
dokumentierten
jedoch
die
Wucht
der
Explosion.
„
Der
Gesamteinsatz
ist
hervorragend
gelaufen.
Wir
haben
eine
super
Unterstützung
durch
die
Feuerwehr,
das
THW
und
alle
anderen
Hilfskräfte
erfahren,
sodass
wir
jetzt
den
Tag
mit
Sonnenuntergang
erfolgreich
beenden
können″,
resümierte
Bleicher,
der
sich
nach
getaner
Arbeit
mit
Crölle
und
seinem
Team
zurück
auf
den
Weg
nach
Hannover
machte.
Für
35
Einsatzkräfte
von
Feuerwehr
und
THW
war
jedoch
noch
lange
kein
Feierabend.
Sie
mussten
den
Ort
der
kontrollierten
Sprengung
noch
aufräumen
und
den
Explosionskrater
sichern.
Bildtexte:
Nach
dessen
Sprengung
erinnern
an
den
Blindgänger
nur
noch
ein
relativ
kleiner
Krater,
viel
Wasser
und
Matsch
sowie
verbeulte
Container.
Im
Einsatz
waren
rund
60
bis
70
Einsatzkräfte
von
Feuerwehr,
Technischem
Hilfswerk
(THW)
,
Polizei
und
der
Stadt.
Kontrolle
im
Evakuierungsgebiet:
Sind
die
Anwohner
raus?
Sprengmeister
Michael
Crölle
(links)
und
Thomas
Bleicher,
Leiter
des
Kampfmittelbeseitigungsdienstes.
Ein
Rollstuhlfahrer
wird
aus
dem
Evakuierungsbereich
gebracht.
Container
haben
die
Wucht
der
Explosion
abgefangen.
Die
Einsatzkräfte
beobachten.
Die
Einsatzkräfte
des
THW.
Fotos:
Jörn
Martens,
Sarrazin
Autor:
Claudia Sarrazin