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1.
Erscheinungsdatum:
23.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Streit um Restaurant in der Altstadt
Streit um Restaurant-Schließung in der Altstadt
Zwischenüberschrift:
SPD und FDP kritisieren Umgang der Verwaltung mit dem „La Vecchia Citta″
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
überraschende
Ende
des
italienischen
Restaurants
„
La
Vecchia
Citta″
in
der
Osnabrücker
Altstadt
hat
eine
Grundsatzdebatte
über
den
Umgang
der
Stadt
mit
ihren
Immobilien
ausgelöst.
Die
Stadtverwaltung
will
das
Erdgeschoss
in
dem
Gebäude
an
der
Ecke
Bierstraße/
Lohstraße
nicht
wieder
verpachten,
sondern
in
Büros
für
die
Verwaltung
umwandeln.
Dagegen
lehnt
sich
die
SPD-
Fraktion
auf:
Sie
bringt
zur
nächsten
Ratssitzung
im
Februar
den
Antrag
ein,
die
Fläche
an
Gewerbetreibende
oder
Gastronomen
zu
vermieten,
um
einer
Verödung
der
Altstadt
nicht
Vorschub
zu
leisten.
FDP-
Kreisvorsitzender
Moritz
Gallenkamp
übt
scharfe
Kritk
an
der
Stadtspitze,
die
sich
offenbar
„
mit
neuen
Büroflächen
ein
Denkmal″
setzen
wolle
und
wohl
„
im
falschen
Jahrtausend″
lebe.
Osnabrück
Die
SPD
macht
das
Ende
des
italienischen
Restaurants
„
La
Vecchia
Citta″
zum
Politikum.
Die
Stadt,
der
das
Gebäude
in
der
Bierstraße
gehört,
will
dort
Büros
schaffen.
Die
SPD-
Fraktion
stellt
sich
quer,
und
auch
aus
der
FDP
kommen
scharfe
Töne.
Die
SPD
bringt
zur
Ratssitzung
am
11.
Februar
den
Antrag
ein,
das
Restaurant
nicht
in
Büros
für
die
Stadtverwaltung
umzuwandeln.
Das
Erdgeschoss
des
Gebäudes
an
der
Ecke
Bierstraße/
Lohstraße
solle
„
weiterhin
als
öffentlich
zugänglicher
Raum
für
gastronomische
bzw.
kulturelle
oder
andere
publikumswirksame
Einrichtungen
zur
Vermietung
bereitgestellt
werden″,
heißt
es
in
dem
Antrag
der
Sozialdemokraten.
Und
weiter:
„
Gerade
die
Nutzung
für
Gastronomie,
Handel
und
Gewerbe
ist
für
die
öffentliche
Wahrnehmung
in
diesem
Bereich
der
Altstadt
von
besonderem
Interesse
und
wird
durch
eine
seit
Jahren
praktizierte
Umwidmung
in
Büroräume
in
Erdgeschosslage
unterlaufen.″
Wo
die
Stadt
selbst
der
Verödung
von
Quartieren
entgegenwirken
könne,
sollte
sie
das
tun,
sagt
die
SPD-
Fraktion.
Büros
sollte
es
nur
in
den
oberen
Geschossen
geben.
Pächter
vertröstet
22
Jahre
betrieb
Cosimo
Vitale
das
italienische
Restaurant
in
der
Bierstraße.
Schon
vor
Jahren
sollte
die
Küche
renoviert
werden,
wie
Vitale
unserer
Redaktion
berichtete,
aber
die
Stadt
habe
ihn
immer
wieder
vertröstet.
Es
ging
lange
hin
und
her
zwischen
dem
Mieter
und
dem
Eigenbetrieb
Immobilien
der
Stadt.
Vitale
kürzte
zwischenzeitlich
die
Pacht,
bis
sich
beide
Seiten
schließlich
auf
eine
Aufhebung
des
eigentlich
bis
Ende
2022
befristeten
Vertrages
zum
31.
Dezember
2019
einigten.
Dass
das
Restaurant
zu
einem
politischen
Thema
wird,
hat
mit
der
Personalsituation
in
der
Verwaltung
zu
tun.
Nach
Jahren
des
Stillstands
oder
Personalabbaus
hat
die
Stadt
2019
wieder
neue
Stellen
geschaffen.
Allein
in
diesem
Jahr
sollen
90
zusätzliche
Arbeitsplätze
entstehen.
Deshalb
ist
die
Stadtverwaltung
auf
der
Suche
nach
Büroflächen.
Gekauft
hat
die
Stadt
2019
die
Konzernzentrale
der
Paracelsus-
Kliniken
an
der
Sedanstraße,
die
nach
einem
Auszug
der
Para-
Verwaltung
für
städtische
Mitarbeiter
zur
Verfügung
stünde.
Wenn
das
Gesundheitsamt
zum
Kreishaus
umgezogen
ist,
werden
außerdem
Räume
an
der
Hakenstraße
für
die
Verwaltung
frei.
Diskutiert
und
verworfen
wurde
zwischenzeitlich
der
Gedanke,
das
ehemalige
Finanzamt
an
der
Hannoverschen
Straße
zu
kaufen.
Der
Vorschlag,
den
Parkplatz
am
Dominikaner-
Kloster
mit
einem
Stadthaus
3
zu
bebauen,
ruht
zurzeit.
Die
SPD
fordert
von
der
Verwaltung
ein
Gesamtkonzept,
aus
dem
hervorgeht,
welche
externen
Flächen
die
Verwaltung
zurzeit
nutzt
und
wie
viele
Büros
in
Zukunft
gebraucht
werden.
Dieselbe
Forderung
war
im
Herbst
schon
im
Stadtentwicklungsausschuss
laut
geworden.
SPD
verlangt
Aufklärung
Darüber
hinaus
verlangt
die
SPD
Aufklärung
über
die
Streitereien
mit
dem
Restaurantpächter.
„
Sollte
sich
diese
Vorgehensweise
des
,
Immer-
wieder-
Vertröstens′
tatsächlich
bestätigen,
wäre
dies
schon
ein
einmaliger
Vorgang
gegenüber
einem
jahrzehntelang
in
Osnabrück
ansässigen
Gewerbetreibenden″,
wird
Ratsherr
Heiko
Schlatermund
in
einer
Mitteilung
zitiert.
„
Wir
hoffen
nicht,
dass
es
eine
absichtliche
Vertreibung
des
Gastronomiebetriebs
war.″
Auch
aus
der
FDP
kommt
harsche
Kritik
am
Umgang
mit
dem
„
La
Vecchia
Citta″
(italienisch
für
„
Altstadt″)
. „
Anscheinend
wollen
sich
manche
Stadtverantwortliche
mit
zahlreichen
neuen
Büroflächen
ein
Denkmal
setzen,
ohne
dabei
Rücksicht
auf
die
Innenstadt
zu
nehmen″,
kritisiert
der
FDP-
Kreisvorsitzende
Moritz
Gallenkamp
in
einer
Mitteilung.
Und
weiter:
„
Vielleicht
sollten
die
Verantwortlichen
mal
darüber
nachdenken,
was
die
Altstadt
belebt.
Büroflächen
der
Stadtverwaltung
sind
es
sicherlich
nicht.″
Es
sei
nicht
nachvollziehbar,
warum
in
Osnabrück
immer
mehr
Flächen
für
die
Stadtverwaltung
benötigt
würden.
Man
habe
den
Eindruck,
dass
der
Verwaltungsapparat
„
immer
mehr
aufgebläht″
werde.
„
Wie
kann
das
sein,
dass
das
in
der
heutigen
Zeit
der
Digitalisierung
passiert?
″,
fragt
Gallenkamp.
„
Leben
die
Verantwortlichen
im
falschen
Jahrtausend,
und
ist
ihnen
nicht
bewusst,
dass
dieses
irrationale
Verhalten
der
Stadt
Osnabrück
nachhaltig
schaden
wird?
″
Bildtext:
Kann
das
„
La
Vecchia
Citta″
den
Hunger
der
Stadt
auf
Büroflächen
stillen?
SPD
und
FDP
haben
ein
Problem
mit
entsprechenden
Plänen.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Wo
ist
die
Strategie?
Die
Verwaltung
sagt,
sie
brauche
mehr
Platz.
Der
Wunsch
erscheint
verständlich
angesichts
der
zusätzlichen
70
Stellen
im
vergangenen
und
90
Stellen
in
diesem
Jahr
–
wobei
von
diesen
90
die
meisten
in
Kitas
entstehen.
Verständlich
ist
auch,
dass
die
Stadt
ihren
Mitarbeitern
ein
attraktives
Arbeitsumfeld
bieten
muss,
um
im
Wettstreit
um
die
besten
Köpfe
mit
der
Wirtschaft
halbwegs
mithalten
zu
können.
Nicht
verständlich
ist
allerdings,
dass
Büroarbeitsplätze,
die
keinen
Publikumsverkehr
haben,
dort
geschaffen
werden
sollen,
wo
sie
nicht
hingehören.
Erdgeschosslagen
in
belebten
Fußgängerzonen
oder
der
Altstadt
sollten
solche
Tabuzonen
sein.
Dort
gilt
der
Grundsatz:
unten
Geschäfte
und
Gastro,
oben
Büros
und
Wohnungen.
Als
im
Herbst
in
öffentlicher
Sitzung
darüber
diskutiert
wurde,
ob
der
Parkplatz
am
Dominikaner-
Kloster
für
den
Bau
eines
Stadthauses
geeignet
wäre,
erhielt
der
Stadtbaurat
den
Auftrag,
eine
Gesamtübersicht
vorzulegen.
Die
Politik
wollte
wissen:
Wo
überall
sitzen
städtische
Ämter?
Nutzen
sie
eigene
Immobilien
oder
angemietete?
Diese
Übersicht
liegt
bis
heute
nicht
vor.
Sie
scheint
dringend
nötig,
um
Struktur
in
die
Raumsuche
zu
bringen
und
eine
Strategie
zu
entwickeln,
wo
welche
Ämter
in
Zukunft
am
besten
aufgehoben
sind.
Weil
dieses
Konzept
fehlt,
ist
so
ein
fragwürdiges
Hin
und
Her
wie
im
Fall
des
Italieners
an
der
Bierstraße
möglich.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs