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1.
Erscheinungsdatum:
04.10.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Plötzlich war das Volk auf der Straße″
Zwischenüberschrift:
Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer sprach im Rathaus über das Ende des SED-Regimes
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Wenn
Friedrich
Schorlemmer
den
Sieg
der
friedlichen
Demonstranten
über
die
DDR
beschreibt,
klingt
es,
als
wäre
alles
eben
erst
geschehen.
Schließlich
war
er,
der
evangelische
Theologe,
als
Bürgerrechtler
damals
mittendrin.
Am
Sonntag
trug
er
sich
in
das
goldene
Buch
der
Stadt
ein
und
hielt
als
Redner
der
Osnabrücker
Friedensgespräche
einen
Vortrag
zum
20.
Jahrestag
der
deutschen
Einheit.
Die
Geschichte
der
friedlichen
Revolution
von
1989
beginnt
für
Friedrich
Schorlemmer
mit
der
Friedensbewegung
etwa
sechs
Jahre
davor.
Damals
hatte
er
während
des
Kirchentages
auf
dem
Lu-
herhof
in
Wittenberg
ein
Schwert
zu
einer
Pflugscharumschmieden
lassen.
Doch
das
SED-
Regime
hatte
vorher
alleine
schon
die
mündliche
Aufforderung
„
Schwerter
zu
Pflugscharen″
für
illegal
erklärt.
„
So
ein
blödes
System.″
Wenn
Friedrich
Schorlemmer
über
die
DDR
spricht,
dann
mit
spitzer
Zunge.
Das
damalige
SED-
Regime
litt
für
ihn
unter
einer
„
Wirklichkeitsallergie″.
Die
DDR
siehter
als
„
politisches
Schmierenstück″.
Und
deren
Protagonisten
so:
„
Hinterher
waren
sie
Witzfiguren
–
weshalb
hatten
wir
eigentlich
Angst?
″
Doch
die
war
wohl
begründet.
Und
auch
die
Demonstrationen
hätten
furchtbar
ausgehen
können.
„
Wer
am
9.
Oktober
1989
nach
Leipzig
ging,
um
zu
demonstrieren,
musste
damit
rechnen,
nicht
wieder
zurückzukommen.″
Niemand
habe
geahnt,
dass
70
000
Menschen
kommen
würden
–
und
das
Regime
nichts
unternehmen
würde.„
Wäre
das
schon
vorher
bekannt
gewesen,
wären
700
000
gekommen.″
In
der
Tat
demonstrierten
Wochenspäter
eine
halbe
Million
Menschen.
„
Es
waren
nicht
die
minutiös
überwachten
Staatsfeinde,
sondern
die
Massen
–
plötzlich
war
dasVolk
auf
der
Straße.″
Der
Aufbruch
war
gleichzeitig
gefährlich.
Friedrich
Schorlemmer
beschreibt
es
so:
„
Wir
sind
1989
nur
knappan
einer
Katastrophe
vorbeigekommen.
Dass
wir
hier
sitzen
–
wie
wunderbar.
Wir
hatten
ein
Wahnsinnsglück″.
Denn:
„
Ein
einziger
Schuss
hätte
die
Welt
verändert.″
Und
schließlich
war
Kalter
Krieg
zwischen
West
und
Ost:
„
In
Deutschland
standen
sich
Soldaten
gegenüber.″
Friedrich
Schorlemmer
ist
überzeugt:
„
Man
wird
noch
lange
darüber
streiten,
wie
es
wirklich
zu
all
dem
kam.″
Doch
klar
ist
für
ihn:
Am
Gelingen
der
friedlichen
Revolution
hatten
die
Kirchen
in
der
DDR
einen
bedeutenden
Anteil.
Dankbar
ist
er
dem
damaligen
Außenminister
Hans-
Dietrich
Genscher,
denn:
„
Er
hatte
das
Konzept
der
Entspannung
fortgesetzt.″
Und
dann
kam
es
zur
Einheit.
„
Ihr
musstet
uns
alle
nehmen
–
das
war
hart.
Und
ihr
übernahmt
Euch
auch
ein
bisschen.″
Zum
Beispiel
mit
der
frühen
Annahme
von
„
blühenden
Landschaften″.
Doch
die
Formulierung
von
Helmut
Kohl
findet
Friedrich
Schorlemmer
nicht
völlig
verfehlt:
Städte
wurden
vor
dem
Verfall
gerettet
und
übel
mitgespielte
Landschaften
renaturiert.
Den
Nichtwählern
wünscht
Friedrich
Schorlemmer
die
DDR
zurück.
Doch
die
Zukunft
gehört
nach
seiner
Überzeugung
„
weder
Marxismus
noch
Marktismus″.
Bildtext:
Mit
spitzer
Zunge
sprach
Friedrich
Schorlemmer
über
das
SED-
Regime.
Foto:
Uwe
Lewandowski
Autor:
jweb