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1
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1.
Erscheinungsdatum:
22.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
750 000 Euro für Ratssaal-Renovierung?
Zwischenüberschrift:
Warum eine Sanierung so teuer ist / Technik über 30 Jahre alt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Für
750
000
Euro
kann
man
in
Osnabrück
ein
solides
Einfamilienhaus
in
ruhiger
Lage
bauen
–
oder
den
Ratssitzungsaal
renovieren.
Warum
es
so
teuer
ist,
einen
Raum
im
Rathaus
zu
modernisieren.
Ein
Arbeitsgruppe
aus
Vertretern
des
Rates
und
der
Verwaltung
hatte
2018
den
Anstoß
gegeben,
dem
Ratssitzungssaal
frische
Farbe
zu
verleihen
und
ihn
technisch
auf
den
Stand
der
Zeit
zu
bringen.
Im
September
2019
legte
die
Verwaltung
der
Arbeitsgruppe
ein
Konzept
vor,
das
danach
weiter
verfeinert
wurde.
Ziel
ist
es,
den
Sitzungssaal
in
der
Sommerpause
umzubauen.
Am
kommenden
Dienstag
werden
sich
die
Ausschüsse
für
Immobilien
und
Finanzen
erstmals
mit
den
Plänen
befassen,
der
Rat
soll
im
Februar
final
entscheiden.
Die
Fraktionen
bilden
sich
zurzeit
eine
Meinung.
Warum
ist
der
Saal
so
wichtig?
Er
ist
der
Tagungsort
des
Rates
der
Stadt
Osnabrück,
der
dort
mindestens
achtmal
im
Jahr
zusammentritt.
Hier
finden
nach
Angaben
der
Verwaltung
jährlich
mindestens
70
Ausschuss-
und
Gremiensitzungen
statt.
Wichtiger
aber
sind
die
etwa
35
öffentlichen
Veranstaltungen
mit
weiter
Ausstrahlung
wie
Friedensgespräche,
die
Abendveranstaltung
der
Friedenspreisverleihung
oder
Festakte
zu
verschiedenen
Anlässen.
Maximal
190
Besucher
finden
bei
Reihenbestuhlung
dort
Platz.
Der
Ratssitzungssaal
ist
der
einzige
große
und
repräsentative
Saal
der
Stadtverwaltung.
In
welchem
Zustand
ist
der
Saal?
Es
fällt
kein
Putz
von
der
Wand.
Aber:
Gestaltung
und
Möblierung
stammen
aus
den
Siebziger-
und
Achtzigerjahren
des
vorigen
Jahrhunderts.
„
Die
im
Jahr
1991
beschafften
Stühle
sind
durchgesessen
und
müssen
dringend
aufgearbeitet
werden″,
heißt
es
in
der
Vorlage
für
die
Ausschusssitzungen.
Die
Lüftung
sei
an
heißen
Tage
völlig
überlastet.
Die
Mikrofonanlage
ist
ein
historisches
Schätzchen:
Sie
stammt
aus
dem
Jahr
1986
–
und
funktioniert
noch.
Aber:
Es
gibt
keine
Ersatzteile
mehr.
Bei
Defekten
muss
improvisiert
werden.
Was
soll
gemacht
werden?
Lüftung
und
Akustikdecke:
182
000
Euro.
Die
Lüftungsanlage
ist
„
abgängig″,
wie
es
im
Behördendeutsch
heißt.
Die
Beleuchtung
wird
auf
LED
umgestellt,
zwei
Beamer
sollen
fest
installiert
werden.
Boden
und
Wände:
97
000
Euro.
Der
Teppichboden
wird
durch
einen
neuen
ersetzt.
Der
alte
Boden
ist
mit
giftigen
Klebern
behaftet
und
muss
aufwendig
entsorgt
werden.
Wände,
Holzfenster
und
Heizungsverkleidung
erhalten
einen
hellen
Farbanstrich.
Elektrische
Rollos
ersetzen
die
Vorhänge.
Ob
auch
Fenster
erneuert
werden
müssen,
wird
geprüft.
Stühle:
126
000
Euro.
Die
110
Stühle
aus
dem
Jahr
1992
sind
robust
und
sollen
lediglich
neu
gepolstert
werden.
Neue
Stühle
wären
um
knapp
50
000
Euro
teurer.
Tische
und
Rednerpult:
95
000
Euro.
Die
Verwaltung
favorisiert
den
Kauf
moderner
Tische,
die
über
Kabelkanäle
verfügen.
Das
würde
die
Zahl
der
sogenannten
Bodentanks
für
Anschlüsse
im
Saal
verringern.
Gebraucht
wird
nach
Verwaltungsmeinung
auch
ein
höhenverstellbares
Rednerpult
(10
000
Euro)
.
Medientechnik:
229
000
Euro.
An
jedem
Platz
soll
es
eine
Mikrofonanlage
geben,
sodass
Redner
nicht
mehr
ihren
Platz
wechseln
müssen,
wenn
sie
das
Wort
haben.
Auch
wenn
die
Stadt
zurzeit
keine
Livestreams
aus
dem
Sitzungssaal
anbietet,
sollen
die
technischen
Voraussetzungen
dafür
bereits
eingebaut
werden.
Der
Ratssitzungssaal
und
das
Foyer
erhalten
erstmals
eine
Brandmeldetechnik.
Bildtexte:
Der
große
Sitzungssaal
im
historischen
Rathaus
ist
renovierungsbedürftig.
Die
Mikrofonanlage
zum
Beispiel
stammt
aus
dem
Jahr
1986.
Solide
Qualität:
Die
Stühle
sind
28
Jahre
alt
und
werden
neu
bezogen.
Fotos:
Stadt
Osnabrück/
Janin
Arntzen,
Archiv/
JörnMartens
Kommentar
Renovieren
und
für
alle
öffnen
Die
Summe
klingt
gewaltig:
eine
Dreiviertelmillion
für
die
Renovierung
eines
Raumes
im
Rathaus.
Ist
das
wirklich
nötig?
Vielleicht
sind
nicht
alle
technischen
Feinheiten
geboten,
die
die
Verwaltung
gern
hätte.
Aber
da
geht
es
wirklich
nur
um
Kleinigkeiten
wie
die
Frage,
ob
die
Präsidiumstische
unbedingt
mit
versenkbaren
Bildschirmen
versehen
sein
müssen.
Wer
auf
das
Ganze
blickt,
wird
schnell
feststellen:
Dieser
Saal
braucht
dringend
eine
Runderneuerung.
Die
hohe
Summe
ist
ein
Indiz
für
das,
was
in
der
Vergangenheit
versäumt
worden
ist.
Die
Politik
hat
sich
in
den
finanzschwachen
Zeiten
nicht
getraut,
den
Ratssitzungssaal
anzufassen,
wenn
gleichzeitig
Zuschüsse
gekappt
und
Stellen
gestrichen
werden
mussten.
Das
ist
nachvollziehbar.
Deshalb
ist
es
viele
Jahre
nur
bei
kosmetischen
Korrekturen
geblieben.
Doch
jetzt
sind
das
Geld
und
der
Zeitpunkt
da,
den
Ratssaal
in
die
Gegenwart
zu
holen.
Wir
reden
hier
schließlich
nicht
über
einen
x-
beliebigen
Tagungsraum,
sondern
um
den
zentralen
Ort
unserer
lokalen
Demokratie,
der
–
wenn
er
denn
wieder
vorzeigbar
ist
–
künftig
noch
mehr
für
öffentliche
Veranstaltungen
und
bürgerschaftliches
Engagement
genutzt
werden
sollte.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs