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1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klares Ja zum Hans-Calmeyer-Haus
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Leserbrief
von
Dr.
Volker
Issmer
„
Ein
handfester
Skandal″
(Ausgabe
vom
27.
Dezember)
mit
Bezug
auf
die
Diskussion
über
ein
Calmeyer-
Haus.
„[…]
Es
geht
nicht
darum,
ob
Calmeyer
selbst
die
Umbenennung
der
Villa
Schlikker
in
,
Calmeyer-
Haus′
bejaht
hätte.
Sondern
es
geht
darum
zu
verdeutlichen,
dass
dieser
Mann
zu
den
wenigen
Vertretern
des
gebildeten
deutschen
Bürgertums
gehörte,
die
nicht
weggeschaut
haben,
denen
sehr
früh
schon
bewusst
war,
dass
Ungeheuerliches
in
dieser
NS-
Diktatur
geschah.
Und
der
sich
entschied,
auf
welche
Weise
auch
immer,
das
mörderische
Tun
zu
unterlaufen.
Die
Juristin
Ruth
van
Galen,
eine
der
von
Calmeyer
Geretteten,
betont
in
ihrem
Buch
,
Calmeyer
–
Täter
oder
Menschenretter?
′,
dass
es
nicht
in
erster
Linie
um
Calmeyers
Mitwirkung
an
der
Verfolgung
geht,
sondern
um
sein
Handeln
als
Lebensretter
in
einer
für
ihn
selbst
immer
gefährlicher
werdenden
Situation.
[…]
Wir
alle
wissen,
wie
unendlich
lange
es
nach
dem
Krieg
gedauert
hat,
ehe
die
Aufarbeitung
des
Geschehenen
wirklich
begann.
Und
Mitte
der
90er-
Jahre
unterstreicht
Peter
Schreiber
in
der
,
Spiegel′-
Serie
,
Die
Gegenwart
der
Vergangenheit′:
,
Es
waren
Nachkriegspolitiker,
die
über
die
Ehren-
und
Schandplätze
der
Erinnerung
entschieden
und
bestimmten,
wer
darin
fortlebt
und
wer
vergessen
wird.′
Das
erklärt,
warum
die
stillen
Helfer,
die
Juden
das
Leben
retteten,
von
der
Nachkriegsrepublik
so
wenig
beachtet,
warum
diese
Mutigen
planmäßig
vergessen
wurden.
Dr.
Paldiel
von
der
Gedenkstätte
Yad
Vashem
in
Jerusalem,
erklärt
dazu:
,
Außerdem
zeigen
diese
Menschen,
dass
der
Rest
der
Gesellschaft
versagt
hat.′
Die
erneut
ausgebrochene
Debatte
um
Calmeyer
und
sein
Handeln
ist
nicht
nur
in
meinen
Augen
erschreckend
[…].
Die
jüdische
Seite
weiß,
was
sie
Menschen
wie
Calmeyer
zu
verdanken
hat
–
trotz
des
Wissens
darum,
dass
er
nur
einen
Bruchteil
vor
Deportation
und
Vernichtung
in
den
Gaskammern
bewahren
konnte.
Hätte
es
nur
mehr
Menschen
mit
dem
Mut
und
der
Kühnheit
eines
Hans
Calmeyer
gegeben!
Ein
Haus,
das
seinen
Namen
trägt,
stünde
der
Friedensstadt
Osnabrück
wohl
zu
Gesicht.″
Karin
Jabs-
Kiesler
Bürgermeisterin
a.
D.
Osnabrück
„
War
Hans
Calmeyer
wirklich
eine
,
ambivalente
Persönlichkeit′,
wie
Alfons
Krenkmann
vom
Wissenschaftlichen
Beirat
und
Volker
Issmer
im
Leserbrief
betonen?
,
Ambivalent′
heißt
,
widersprüchlich′.
War
Calmeyer
in
seinem
Denken
und
Planen
widersprüchlich?
[…]
Er
war
meines
Erachtens
keine
widersprüchliche
und
keine
ambivalente,
sondern
eine
eindeutige,
geradlinige
Persönlichkeit.
Dazu
gehörte
seine
Selbstanklage
,
Ich
habe
Schuld
auf
mich
geladen′
beziehungsweise,
wie
Mathias
Middelberg
ihn
zitiert:
,
Wer
bin
ich,
dass
ich
über
Leben
und
Tod
entscheide?
′
Freilich,
er
war
ein
Schreibtischretter
und
nicht
wie
Kurt
Gerstein
an
der
Front
der
Vernichtungslager.
Aber
auch
in
dieser
Funktion
hatte
er,
wäre
der
Schwindel
aufgeflogen,
täglich
sein
Leben
aufs
Spiel
gesetzt.
Er
hätte
sich
versetzen
lassen
können,
hat
das
aber
ablehnt,
weil
er
retten
wollte.
Das
hat
besonders
die
jüdische
Seite
erkannt:
Avi
Primor,
ehemals
israelischer
Botschafter
in
Deutschland,
hat
mir
bei
seinen
Besuchen
in
Osnabrück
mehrfach
gestanden,
dass
Calmeyer
wirklich
ein
,
Gerechter
unter
den
Völkern′
gewesen
sei,
wie
ihn
Yad
Vashem
ausgezeichnet
hatte.
Und
Michael
Grünberg,
Vorsitzender
der
jüdischen
Gemeinde
Osnabrück,
betont:
,
Calmeyer
hat
bewiesen:
Es
war
möglich,
im
System
des
Terrorstaates
Juden
zu
retten.′
Viele
mir
bekannte
Rabbiner
(aus
Hannover,
Oldenburg
und
Hamburg)
argumentieren
ähnlich.
[…].
Es
ist
meines
Erachtens
besser,
die
Villa
Schlikker,
ehemalige
Nazi-
Zentrale,
,
Hans-
Calmeyer-
Haus′
zu
benennen
und
in
ihren
Räumen
Aufklärung
und
politische
Bildung
durchzuführen,
als
diese
Villa
als
,
Friedenslabor′
zu
betiteln
und
in
ihr
einen
Raum
mit
einer
Dauer-
Ausstellung
über
Calmeyer
zu
gestalten.″
Prof.
Dr.
Reinhold
Mokrosch
Osnabrück
Bildtext:
Die
Villa
Schikker,
einst
Sitz
der
NSDAP
und
heute
Museum,
soll
zum
Hans-
Calmeyer-
Haus
werden.
Doch
es
gibt
Widerstände.
Foto:
Archiv/
Gert
Westdörp
Autor:
Karin Jabs-Kiesler, Prof. Dr. Reinhold Mokrosch