User Online: 2 |
Timeout: 12:10Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Land stoppt Zuschüsse für Ehrenamtliche
Kein Geld mehr für Flüchtlingshelfer
Zwischenüberschrift:
Land Niedersachsen schafft Fördertopf ab
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Land
Niedersachsen
stellt
die
finanzielle
Förderung
von
ehrenamtlichen
Flüchtlingshelfern
ein.
2,
6
Millionen
Euro
stehen
nach
Angaben
des
Sozialministeriums
noch
landesweit
zur
Verfügung.
Wenn
dieses
Geld
aufgebraucht
ist,
ist
Schluss.
Die
Streichung
betrifft
auch
die
Ehrenamtlichen
in
Osnabrück,
die
Flüchtlinge
betreuen,
ihnen
Sprachunterricht
geben
und
bei
Behördengängen
behilflich
sind.
„
Das
Wichtigste
ist,
dass
das
nicht
der
Einstieg
in
den
Ausstieg
der
Förderung
von
Flüchtlingen
ist″,
sagt
Osnabrücks
Sozialdezernentin
Katharina
Pötter.
„
Dann
hätten
wir
ein
echtes
Problem.″
Denn
es
kämen
zwar
kaum
neue
Flüchtlinge
an,
aber
die
Integration
derer,
die
schon
da
seien,
sei
ja
nicht
abgeschlossen.
„
Wir
brauchen
das
ehrenamtliche
Engagement
weiterhin.″
Osnabrück
Seit
2015
bietet
eine
Gruppe
pensionierter
Lehrer
und
anderer
Ehrenamtlicher
Sprachkurse
im
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
an.
Jetzt
bricht
ihnen
ein
Teil
der
Mittel
weg,
mit
denen
sie
unter
anderem
einen
Stammtisch,
Lehrbücher
und
Fahrtkosten
finanzieren.
Sie
sind
nicht
die
Einzigen,
die
ab
Oktober
leer
ausgehen,
weil
das
Land
die
Förderung
auslaufen
lässt.
Zwischen
12
000
und
17
000
Euro
an
Landesmitteln
konnte
die
Stadt
seit
2015
an
Ehrenamtliche
verteilen,
die
sich
in
der
Flüchtlingshilfe
engagieren.
Sie
können
sich
Auslagen
erstatten
lassen,
etwa
für
Eintrittskarten,
Fahrtkosten
oder
auch
Bastelmaterialien.
„
Das
ist
ganz
kleinteilig″,
erläutert
Sozialdezernentin
Katharina
Pötter,
„
zeigt
aber,
dass
der
Bedarf
da
ist.″
In
diesem
Jahr
stehen
landesweit
noch
2,
6
Millionen
Euro
an
Restmitteln
zur
Verfügung,
doch
danach
ist
Schluss.
Ein
Sprecher
des
niedersächsischen
Sozialministeriums
begründete
das
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mit
„
der
in
den
letzten
Jahren
stark
rückläufigen
Zahl
von
Geflüchteten,
die
in
Niedersachsen
Schutz
suchen.″
Seit
2015
hatte
das
Land
Niedersachsen
angesichts
des
starken
Zuzugs
von
Geflüchteten
Mittel
in
Höhe
von
10,
76
Millionen
Euro
zur
Verfügung
gestellt,
um
das
bürgerschaftliche
Engagement
in
der
Flüchtlingshilfe
zu
fördern.
Großer
Brocken
Betroffen
ist
in
Osnabrück
auch
der
Verein
Exil,
der
allein
voriges
Jahr
12
500
Euro
an
Landesmitteln
für
sämtliche
Projekte
nutzte,
die
ehrenamtlich
durchgeführt
werden,
zum
Beispiel
Sprachlernangebote,
aber
auch
das
Café
International,
ein
Begegnungstreff
für
Einheimische,
Geflüchtete
und
Migranten,
oder
die
„
Freizeit
für
Flüchtlingskinder″:
Ehrenamtliche
holen
dabei
Kinder
aus
der
Erstaufnahmeeinrichtung
in
Bramsche-
Hesepe
ab
und
machen
mit
ihnen
Ausflüge.
„
Das
ist
schon
ein
sehr
großer
Brocken,
der
wegfallen
wird″,
sagt
Sara
Höweler,
Vorsitzende
bei
Exil.
Für
den
Verein
„
Solidarisches
Osnabrück″,
der
im
Flüchtlingshaus
am
Natruper
Holz
seit
2015
ehrenamtlichen
Sprachunterricht
anbietet,
bedeutet
die
Kürzung
ebenfalls
einen
herben
Einschnitt.
Einmal
im
Monat
organisiert
der
Verein
einen
Flüchtlingsstammtisch
mit
Ehrenamtlichen,
alten
und
neuen
Kursteilnehmern
im
Grünen
Jäger
und
bekam
die
Kosten
für
den
Verzehr
bislang
erstattet.
„
Der
Stammtisch
ist
integrativ
sehr
stark
tätig
und
uns
sehr
wichtig″,
sagt
der
Vereinsvorsitzende
Rainer
Hafke,
der
die
Sprachschule
organisiert.
Auch
Lehrbücher
haben
die
Ehrenamtlichen
bislang
mit
dem
Geld
vom
Land
bezahlt.
Sechs
pensionierte
Lehrer
und
14
Studierende
sind
in
der
Sprachschule
im
Flüchtlingshaus
aktiv,
zwischen
60
und
80
Kursteilnehmer
besuchen
laut
Hafke
jeden
Vormittag
ihre
Kurse.
Die
Osnabrücker
Grünen
sind
über
das
Ende
der
Fördermittel
sauer.
„
Das
ist
ein
Schlag
ins
Gesicht
der
Ehrenamtlichen,
die
hier
mit
großem
Einsatz
aktiv
sind″,
lassen
sich
der
Fraktionsvorsitzende
Volker
Bajus
und
die
sozialpolitische
Sprecherin
Anke
Jacobsen
in
einer
Mitteilung
zitieren.
„
Dafür
haben
wir
kein
Verständnis.
Sprache
ist
der
Schlüssel
für
erfolgreiche
Integration
und
ein
friedliches
Zusammenleben.″
Die
Grünen
wollen
das
Thema
auf
die
Tagesordnung
des
nächsten
Sozialausschusses
setzen.
Dabei
soll
es
auch
um
Alternativen
gehen.
Aus
dem
Sozialministerium
heißt
es
dazu:
Künftig
hätten
alle
ehrenamtlich
Tätigen
„
denselben
Anspruch
und
die
gleichen
Rahmenbedingungen,
egal
ob
sie
sich
in
der
Arbeit
mit
Geflüchteten,
im
Sportverein
oder
bei
der
Feuerwehr
einbringen″.
Und
was
sagt
die
Stadt?
„
Das
Wichtigste
ist,
dass
das
nicht
der
Einstieg
in
den
Ausstieg
der
Förderung
von
Flüchtlingen
ist″,
betont
Sozialdezernentin
Katharina
Pötter.
„
Dann
hätten
wir
ein
echtes
Problem.″
Denn
es
kämen
zwar
kaum
neue
Flüchtlinge
an,
aber
die
Integration
derer,
die
schon
da
seien,
sei
ja
nicht
abgeschlossen.
„
Wir
brauchen
das
ehrenamtliche
Engagement
weiterhin.″
Echtes
Problem
Sozialvorstand
Pötter
möchte
nun
einen
genauen
Blick
darauf
werfen,
welche
Ehrenamtlichen
und
welche
Projekte
konkret
gefördert
werden
und
ob
sie
noch
dem
Bedarf
entsprechen.
Wenn
gute
dabei
seien,
müsse
die
Stadt
prüfen,
wie
sie
sie
alternativ
finanzieren
könne,
entweder
mit
externen
Fördermitteln
oder
mit
eigenen,
sagt
sie.
Dem
Sprachunterricht
im
Flüchtlingshaus
erteilt
sie
aber
schon
jetzt
eine
Absage.
„
Wir
unterstützen
das
natürlich
sehr,
aber
das
Flüchtlingshaus
ist
eine
Einrichtung
des
Landes.″
In
den
Sprachkursen
seien
damit
auch
viele,
die
aus
der
Erstaufnahmeeinrichtung
auf
andere
Kommunen
in
Niedersachsen
verteilt
würden
und
nicht
in
Osnabrück
blieben.
Bildtext:
Im
Flüchtlingshaus
bieten
Ehrenamtliche
seit
2015
Sprachkurse
an.
Dieses
Bild
entstand
im
Mai
2018.
Foto:
Archiv/
Philipp
Hülsmann
Kommentar
Schlechtes
Signal
für
Integrationsarbeit
Es
waren
Ehrenamtliche,
die
in
den
Jahren
2015
und
2016
dafür
sorgten,
dass
Deutschland
den
starken
Zuzug
von
Flüchtlingen
bewältigte.
Und
es
sind
bis
heute
Ehrenamtliche,
die
dafür
sorgen,
dass
die
Hinzugezogenen
die
Chance
bekommen,
Anschluss
zu
finden
und
die
Sprache
zu
lernen.
Die
Integration
geschieht
im
Kleinen:
Freiwillige
setzen
sich
mit
Geflüchteten
zusammen
und
lernen
mit
ihnen
Deutsch.
Sie
treffen
sich
mit
ihnen
in
Cafés.
Sie
helfen
beim
komplizierten
Umgang
mit
Behörden.
Sie
nehmen
sie
mit
in
den
Sportverein.
Und
all
das
ist
wertvoller
und
effektiver
als
jeder
staatlich
verordnete
Integrationskurs.
Bislang
können
sich
die
Freiwilligen
recht
unkompliziert
Kosten,
die
ihnen
dabei
entstehen,
erstatten
lassen.
Nicht
jeder,
der
etwa
am
Stadtrand
wohnt,
kann
sich
Fahrten
in
die
Innenstadt
leisten,
um
sich
dort
mit
Geflüchteten
zu
treffen.
Nicht
jeder
hat
das
Geld
für
einen
gemeinsamen
Besuch
im
Museum.
Für
dieses
kleine,
aber
sehr
wertvolle
Engagement
war
der
Fördertopf
da.
Ihn
auslaufen
zu
lassen
ist
das
falsche
Signal.
Denn
diejeningen,
die
da
sind
–
und
das
sind
in
Osnabrück
mehr
als
5000
–,
sind
noch
lange
nicht
alle
integriert.
Im
Gegenteil.
Viele
haben
inzwischen
vielleicht
eine
Wohnung,
aber
damit
stellt
sich
ihnen
jetzt
die
Frage,
wie
es
weitergehen
soll
und
wie
sie
heimisch
werden
können
in
Osnabrück.
2018
stand
schon
die
Finanzierung
der
Flüchtlingssozialarbeit
auf
der
Kippe,
denn
auch
auf
Bundesebene
nehmen
die
Bestrebungen
zu,
bei
den
Leistungen
für
Geflüchtete
zu
kürzen.
Das
ist
der
falsche
Weg.
s.dorn@
noz.de
Autor:
Sandra Dorn