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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum das „La Vecchia Citta″ schließen musste
Zwischenüberschrift:
Inhaber enttäuscht vom Vermieter: Stadt will Räume nicht mehr für Gastronomie nutzen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seit
Anfang
des
Jahres
bleiben
beim
italienischen
Restaurant
„
La
Vecchia
Citta″
in
der
Osnabrücker
Bierstraße
die
Türen
geschlossen.
Dabei
hätten
die
Betreiber
gerne
noch
weitergemacht.
Die
Räume
des
Restaurants
„
La
Vecchia
Citta″
(deutsch:
Die
Altstadt)
an
der
Bierstraße
gehören
der
Stadt
Osnabrück.
In
Zukunft
sollen
sie
von
der
Stadt
als
Büros
genutzt
werden.
Allerdings
scheint
es
um
die
Räume
und
ihren
Zustand
schon
seit
mehreren
Jahren
Unfrieden
zwischen
Vermieter
und
Mietern
zu
geben.
Marode
Küche
Die
nutzen
die
Immobilie
seit
22
Jahren
– „
und
schon
damals
hatte
man
uns
versprochen,
die
Küche
zu
renovieren″,
sagt
der
ehemalige
Betreiber
Cosimo
Vitale
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Im
März
1998
übernahm
er
zusammen
mit
seinem
Bruder
Francesco
das
damals
noch
von
einer
Brauerei
gepachtete
Restaurant,
2003
wurden
er
und
sein
Bruder
Hauptmieter,
und
seit
2017
war
er
alleiniger
Mieter.
Sein
Bruder
ist
seitdem
alleiniger
Inhaber
des
„
Ristorante
Pizzeria
Da
Pietro″
in
der
Osnabrücker
Weststadt.
Erst
2006
seien
die
Renovierungspläne
der
Stadt
konkret
geworden,
sagt
Vitale.
Damals
wurde
geplant,
Innenräume
und
Küche
im
Jahr
2007
zu
modernisieren.
„
Wir
haben
dann
eine
Schließung
von
etwa
vier
Wochen
eingeplant″,
so
Vitale.
„
Nur
wenige
Tage
vor
Beginn
der
Arbeiten
stellte
sich
dann
raus,
dass
lediglich
Elektrik
und
Decke
der
Innenräume
vom
Vermieter
erneuert
werden.″
Die
Fliesen
und
den
Rest
der
Räume
habe
Vitale
dann
auf
eigene
Kosten
modernisiert.
„
Aber
nicht
die
Küche.
Denn
ein
Mitarbeiter
der
Stadt
hatte
uns
zugesagt,
dass
diese
im
darauffolgenden
Jahr
nun
wirklich
erneuert
wird.″
„
Aber
auch
2008
geschah
nichts,
2009
auch
nicht,
und
wir
wurden
Jahr
für
Jahr
vertröstet.″
Letztendlich
sei
die
Küche
so
klein
und
marode
gewesen,
dass
es
Vitale
immer
schwerer
gefallen
sei,
in
Zeiten
des
ohnehin
grassierenden
Fachkräftemangels
in
der
Gastronomie
Mitarbeiter
zu
finden,
die
dort
arbeiten
wollten.
2017
investierte
er
laut
eigenen
Angaben
noch
einmal
mehrere
Zehntausend
Euro
in
die
Gasträume.
Bei
der
Küche
hoffte
er,
dass
die
Versprechungen
der
Stadt
eines
Tages
wahr
werden
würden.
Die
Stadt
bestätigt
Vitales
Aussagen
teilweise
–
und
erklärt,
warum
es
sich
immer
wieder
verzögert
hat:
„
Bereits
seit
längerer
Zeit
gab
es
Überlegungen,
nach
einer
bereits
erfolgten
Sanierung
der
sanitären
Anlagen
auch
eine
Umgestaltung
beziehungsweise
Verlagerung
der
Küche
vorzunehmen″,
sagt
Stadtsprecher
Gerhard
Meyering
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
„
Eine
dem
Pächter
avisierte
Umsetzung
ist
jedoch
aufgrund
der
Haushaltssituation
der
Stadt
Osnabrück
in
den
vergangenen
Jahren
und
dringender
anderer
Prioritäten
wie
Schulsanierungen
nicht
erfolgt.″
2019
schien
eine
Renovierung
dann
wieder
konkreter
zu
werden:
„
Im
vergangenen
Jahr
gab
es
erneut
Gespräche
mit
dem
Ziel,
die
notwendigen
Umbaumaßnahmen
durchzuführen.
Die
Umsetzung
sollte
2020
erfolgen″,
so
Meyering.
Die
anvisierten
Kosten
lagen
im
sechsstelligen
Bereich,
die
ungefähre
Dauer
der
Arbeiten
war
mit
sechs
Monaten
veranschlagt.
Aber:
„
In
mehreren
Gesprächen
hat
die
Stadt
Osnabrück
die
Pächter
darauf
hingewiesen,
dass
ein
Umbau
der
Küche
auf
Kosten
der
Stadt
nur
dann
erfolgen
kann,
wenn
die
Pächter
ihren
Vertragspflichten
nachkommen″,
sagt
der
Pressesprecher.
Darüber
hinaus,
habe
es
seitens
des
Pächters
kein
Signal
gegeben,
dass
er
seinen
Anteil
an
einer
Renovierung
der
Küche
würde
leisten
können.
Was
damit
gemeint
ist,
erklärt
Vitale
selbst:
„
Aus
Frust,
dass
sie
nichts
tat,
habe
ich
die
Miete
einige
Monate
selbst
gekürzt
und
dann
wieder
bezahlt.″
Vitale
hatte
jedoch
genug:
„
Ich
habe
mich
an
die
Stadt
gewandt
und
gesagt,
dass
ich
langfristig
das
Restaurant
aufgeben
will.
Zudem
kannte
ich
schon
wen,
der
es
übernehmen
wollte
und
mir
das
Inventar
abkauft,
damit
ich
so
den
Rest
meiner
Schulden
zahlen
kann.
Mein
Mietvertrag
galt
aber
noch
bis
Ende
2022.″
Zur
Kündigung
gedrängt?
Ein
Mitarbeiter
der
Stadt
habe
Vitale
dann
dazu
überredet,
diesen
vorzeitig
zu
kündigen.
„
Nur
dann,
so
sagte
er,
könne
die
Stadt
über
die
amtlichen
Bekanntmachungen
die
Räume
annoncieren,
und
der
Interessent
könne
sich
offiziell
bewerben.″
Von
so
einer
„
Überredung″
des
Mieters
weiß
Meyering
nichts.
Fest
steht
aber,
dass
der
Pächter
„
im
Herbst
des
vergangenen
Jahres
um
Aufhebung
des
Pachtvertrages
zum
31.
Dezember
2019
gebeten″
und
auch
einen
möglichen
Nachfolger
benannt
hat.
Der
Aufhebungsvertrag
mit
vorzeitiger
Beendigung
des
Pachtverhältnisses
in
gegenseitigem
Einverständnis
wurde
zwischen
Pächter
und
Stadt
zum
31.
Dezember
2019
abgeschlossen.
„
Bedingt
durch
rechtliche
Vorgaben,
musste
die
Stadt
Osnabrück
die
Neuverpachtung
jedoch
öffentlich
ausschreiben″,
sagt
Meyering.
Dies
geschah
auch.
Eine
entsprechende
Anzeige
erschien
am
26.
Oktober
2019
in
der
„
Neuen
Osnabrücker
Zeitung″,
laut
Vitale
bewarb
sich
der
Interessent
daraufhin
auch
–
doch
nichts
passierte.
„
Ich
habe
immer
wieder
bei
der
Stadt
nachgefragt,
aber
keiner
konnte
mir
etwas
sagen.″
Im
Dezember
folgte
dann
die
Hiobsbotschaft
für
Vitale:
„
Ein
Mitarbeiter
der
Stadt
teilte
uns
mit,
dass
die
Räume
zukünftig
nicht
mehr
als
Gastronomie
genutzt
werden
sollen.
Das
kam
vollkommen
überraschend.″
Stadtsprecher
Meyering
erklärt
das
Umdenken
der
Verwaltung
damit,
dass
diese
„
aus
grundsätzlichen
strategischen
Überlegungen
zur
künftigen
Nutzung
des
Gebäudes
zwischenzeitlich
von
einer
Neuverpachtung
Abstand
genommen″
habe.
Unter
anderem
brauche
man
für
die
Neustrukturierung
von
Verwaltungsbereichen
in
der
Innenstadt
Räume.
Zudem
sei
eine
„
umfangreiche
Investition
in
eine
Neugestaltung
des
Küchenbereiches
nur
bei
einer
langfristigen
gastronomischen
Nutzung
wirtschaftlich
vertretbar
und
sinnvoll
gewesen″.
Anderweitige
Nutzung
„
Wenn
ich
das
gewusst
hätte,
hätte
ich
den
Mietvertrag
niemals
gekündigt,
sondern
die
zwei
Jahre
noch
weitergemacht,
um
meine
Restschulden
so
gut
es
geht
zu
tilgen″,
sagt
Vitale.
Diese
Zeit
bleibt
ihm
jetzt
nicht
mehr.
Inventar
und
Küchengeräte
müssen
raus.
„
Zudem
hat
man
mir
im
Dezember
mündlich
zugesagt,
dass
ich
bis
Ende
März
Zeit
hätte,
das
Restaurant
zu
räumen.
Anfang
Januar
konnte
man
sich
seitens
der
Stadt
aber
nicht
mehr
daran
erinnern
und
gab
mir
eine
Frist
bis
Ende
Februar.″
Von
einer
Verschiebung
des
Räumungsdatums
weiß
Meyering
nichts.
„
Im
bislang
letzten
Gespräch
am
7.
Januar
2020
wurde
dem
Pächter
mitgeteilt,
dass
eine
Freistellung
der
Räumlichkeiten
bis
zum
29.
Februar
2020
–
also
mehr
als
acht
Wochen
nach
Auslauf
des
Pachtvertrags
–
anzustreben
ist.″
Cosimo
Vitale
ist
jedenfalls
sauer.
Denn
er
vermutet,
dass
die
Stadt
längst
beschlossen
hatte,
das
Haus
anderweitig
zu
nutzen,
um
damit
die
Kosten
für
die
Renovierung
zu
umgehen.
Er
ärgert
sich
aber
auch
über
sich
selbst,
weil
er
sich
all
die
Jahre
auf
mündliche
Zusagen
verlassen
hat.
„
Schriftlich
habe
ich
nur
die
Kündigung
und
die
diversen
niemals
umgesetzten
Umbaupläne
für
die
Räume.″
Was
ihm
sonst
noch
bleibe,
seien
Schulden.
Bildtext:
Türen
zu
und
Licht
aus
im
„
La
Vecchia
Citta″
in
der
Osnabrücker
Bierstraße.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Corinna Berghahn