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1.
Erscheinungsdatum:
17.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Finanzamt im Fledder ist verkauft
Hat die Stadt eine Chance verpasst?
Zwischenüberschrift:
SPD verärgert über Verkauf des alten Finanzamts
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
ehemalige
Finanzamt
Osnabrück-
Land
an
der
Hannoverschen
Straße
bekommt
einen
neuen
Besitzer:
Eine
bislang
unbekannte
Immobilienfirma
hat
zugeschlagen.
In
der
aktuellen
Drucksache
18/
5568
des
Niedersächsischen
Finanzministeriums
teilt
Finanzminister
Reinhold
Hilbers
lapidar
mit,
dass
das
knapp
50
Jahre
alte
Gebäude
im
Stadtteil
Fledder
für
1,
21
Millionen
Euro
an
die
Depot
Commercial
Grundbesitz
GmbH
veräußert
werden
wird.
20
Interessenten
hatten
für
das
4000
Quadratmeter
große
Grundstück
geboten.
Das
Land
hatte
850
000
Euro
verlangt,
was
dem
Bodenrichtwert
entsprach.
Das
alte
Finanzamt
ist
stark
mit
Asbest
belastet,
weshalb
die
Stadt
auf
einen
Kauf
verzichtete.
SPD-
Fraktionschef
Henning
ist
darüber
sauer:
Die
Stadt
habe
eine
Chance
verpasst,
sagt
er.
Osnabrück
850
000
Euro
wollte
das
Land
haben,
1,
21
Millionen
Euro
bekommt
es
für
das
ehemalige
Finanzamt
Osnabrück-
Land
an
der
Hannoverschen
Straße.
Damit
kommt
Bewegung
in
ein
Viertel,
das
nach
dem
Auszug
der
Finanzbeamten
und
der
Flüchtlinge
in
Starre
verfallen
war.
Den
Zuschlag
bekam
die
Depot
Commercial
Grundbesitz
GmbH,
wie
aus
einer
Veröffentlichung
des
Finanzministers
in
Hannover
hervorgeht.
Die
Firma
ist
bislang
ein
unbeschriebenes
Blatt.
Der
Geschäftsführer
war
am
Donnerstag
für
eine
Stellungnahme
nicht
erreichbar.
Das
viergeschossige
Gebäude
ist
1951
errichtet
und
1965
erweitert
worden.
Es
war
bis
Februar
2015
Sitz
des
Finanzamtes
Osnabrücker
Land,
das
in
die
ehemalige
Kaserne
am
Hafen
umgezogen
ist.
Auf
dem
Höhepunkt
der
Flüchtlingswelle
wurde
das
Gebäude
umgebaut
und
diente
2016
und
2017
als
Notunterkunft
für
Flüchtlinge.
Seit
drei
Jahren
steht
es
leer.
Auch
die
Stadt
hatte
Interesse
an
der
Immobilie.
Vor
allem
der
SPD-
Landtagsabgeordnete
und
Ratsherr
Frank
Henning
machte
sich
für
einen
Kauf
stark
und
zog
in
Hannover
die
Fäden.
Der
Rat
beschloss
auf
Vorschlag
der
SPD-
Fraktion,
in
konkrete
Verhandlungen
mit
dem
Land
einzutreten.
Asbest
im
Putz
Das
Niedersächsische
Landesamt
für
Bau
und
Liegenschaften
verlangte
850
000
Euro
für
die
Liegenschaft.
760
000
Euro
sollte
das
3987
Quadratmeter
große
Grundstück
kosten,
das
marode
Gebäude
wurde
mit
90
000
Euro
bewertet.
Im
Januar
2019
schien
der
Kauf
schon
in
trockenen
Tüchern.
Einschließlich
der
Sanierung
kalkulierte
die
Stadt
mit
Gesamtkosten
von
6,
5
Millionen
Euro.
Doch
dann
die
Wende:
Gutachter
stellten
fest,
dass
das
Gebäude
von
oben
bis
unten
mit
asbesthaltigem
Material
verputzt
ist.
Solange
das
nicht
angerührt
wird,
besteht
keine
Gefahr.
Doch
bei
einer
Renovierung
müsste
das
Haus
komplett
entkernt
werden.
Die
Kosten
einer
Grundsanierung
wurden
sehr
unterschiedlich
eingeschätzt.
Während
Frank
Henning
von
2,
4
Millionen
Euro
sprach
und
sich
dabei
auf
ein
Schreiben
des
Finanzministeriums
berief,
kam
der
Eigenbetrieb
Immobilien
auf
Kosten
von
knapp
16
Millionen
Euro.
Abriss
und
Neubau
würden
sogar
23,
6
Millionen
Euro
kosten.
Angesichts
dieser
Zahlen
stimmten
CDU/
BOB
und
Grüne
im
Oktober
vergangenen
Jahres
gegen
den
Kauf
der
mutmaßlichen
Schrottimmobilie
ab.
„
Jetzt
zeigt
sich:
Das
war
ein
Fehler″,
sagte
Henning
am
Donnerstag
unserer
Redaktion.
Die
SPD
habe
sich
immer
dafür
eingesetzt,
dass
die
Stadt
die
Federführung
zur
Entwicklung
dieses
„
attraktiven
Standortes″
übernehme,
so
Henning.
Die
Fläche
hätte
für
die
Stadtverwaltung,
für
kulturelle
Projekte
oder
Flüchtlingswohnungen
genutzt
werden
können.
„
Diese
einzigartige
Chance
wurde
verpasst,
und
wir
ärgern
uns
sehr
über
die
Kurzsichtigkeit
der
anderen
Parteien.″
Henning
wirft
CDU,
BOB
und
Grünen
vor,
der
Stadt
mit
ihrer
Verweigerungshaltung
einen
Vermögensschaden
zugefügt
zu
haben.
Die
Stadt
hätte
die
Chance
gehabt,
ein
städtebaulich
wichtiges
Grundstück
zum
Bodenrichtwert
von
850
000
Euro
zu
kaufen.
Der
Marktwert
liege
offensichtlich
höher,
wie
das
1,
2-
Millionen-
Gebot
des
Investors
zeige.
„
Wenn
CDU
und
Grüne
weiterhin
so
leichtfertig
mit
Grundstücken
umgehen,
geben
wir
immer
mehr
die
Stadtentwicklung
aus
den
Händen
und
verlieren
Einfluss
und
Gestaltungsmöglichkeiten″,
so
Henning.
34
Interessenten
Das
Finanzministerium
hatte
die
Liegenschaft
in
Immobilienportalen
angeboten.
34
Interessenten
hatten
Exposés
angefordert,
wie
aus
der
Drucksache
des
Ministeriums
hervorgeht.
20
Interessenten
besichtigten
das
Objekt,
am
Ende
reichten
zwölf
Angebote
ein.
Nach
der
zweiten
Gebotsrunde
erhielt
die
Meistbietende
–
die
Depot
Commercial
Grundbesitz
GmbH
–
den
Zuschlag.
Bildtext:
Das
ehemalige
Finanzamt
an
der
Hannoverschen
Straße
ist
verkauft
worden.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
Mehr
Risiko
Grünen-
Ratsherr
Michael
Hagedorn
warnte
in
der
Ratssitzung
im
Oktober
vor
einer
Fehlinvestition.
Mit
einem
Kauf
des
asbestverseuchten
Finanzamtes
ginge
die
Stadt
ein
zu
großes
Risiko
ein.
Aber:
Wer
gestalten
will,
muss
gelegentlich
Risiken
eingehen.
In
einem
Punkt
lagen
die
Skeptiker
schon
mal
daneben:
Der
ursprüngliche
Preis
von
850
000
Euro,
der
sich
auf
den
Bodenrichtwert
stützte,
ist
deutlich
übertroffen
worden.
Der
Markt
gibt
es
her.
Und
daher
wäre
es
für
die
Stadt
überhaupt
kein
Risiko
gewesen,
die
Liegenschaft
vorsorglich
zu
kaufen,
um
dann
in
Ruhe
Sanierung,
Abriss
und
Nutzung
zu
prüfen.
Vergessen
wir
nicht:
Die
in
Gründung
begriffene
Wohnungsbaugesellschaft
braucht
auch
Bauflächen.
Und
wenn
am
Ende
die
Erkenntnis
gestanden
hätte,
dass
die
Stadt
die
Fläche
nicht
sinnvoll
nutzen
kann,
wäre
immer
noch
ein
Weiterverkauf
möglich
gewesen.
Der
verpasste
Kauf
des
Güterbahnhofs
müsste
doch
eigentlich
eine
Lehre
gewesen
sein,
risikobereiter
zu
sein
und
solche
Chancen
nicht
zu
verpassen.
Oder
hat
die
Verwaltung
den
Kauf
hintertrieben?
Im
Rat
wurde
öffentlich
gemutmaßt,
die
Verwaltung
habe
die
Sanierungskosten
mit
knapp
24
Millionen
Euro
extra
hoch
angesetzt,
weil
sie
keine
Büros
im
Fledder
will,
sondern
lieber
zentral
in
der
Innenstadt
arbeitet.
Das
hört
sich
doch
sehr
nach
Verschwörungstheorie
an.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs