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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Und der gelbe Sack?
Zwischenüberschrift:
So aufwendig ist das Leeren der gelben Tonnen in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück 1000 gelbe Tonnen pro Tag: Das ist das Pensum der neuen Teams, die mit den großen orangefarbenen Müllwagen in Osnabrück seit Anfang Januar unterwegs sind, um den Verpackungsmüll einzusammeln. Gelbe Säcke, die eigentlich nicht mehr genutzt werden sollen, werden zur Herausforderung.

Zwar hatte der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) angekündigt, dass der gelbe Sack ab Januar nicht mehr abgeholt werde. Doch in der Anfangszeit nehmen die OSB-Mitarbeiter ihn doch noch mit. Wir treffen ein Lade-Team in der Meller Straße. Der Rand der Straßen auf ihrer Tour ist gesäumt von gelben Tonnen, vereinzelt liegen daneben auch gelbe Säcke.

Mit Schwung wirft Vito Schönfelder einen der Säcke in den Müllwagen, während sein Kollege Dennis Danowsky eine gelbe Tonne an die Kippvorrichtung des Lasters hängt. Die gelben Säcke machen den beiden die Arbeit schwerer. Gestern waren die Klamotten um 8 Uhr schon nass″, sagt Schönfelder. Es hatte geregnet. Die Säcke waren nass und durch das Hochwuchten und Werfen recht bald auch die beiden Lader.

Die vollen Tonnen ziehen sie zügig zum Wagen und hängen sie an eine Vorrichtung. Dann werden die Behälter von der Maschine hochgehievt und zwei-, dreimal gegen eine Kante geschlagen, damit der Inhalt in den Wagen fällt.Da bleibt was stecken

Das klappt nicht immer sofort. Hier wird deutlich, warum der Osnabrücker Servicebetrieb immer wieder appelliert, dass die Osnabrücker den Verpackungsmüll lose in die Tonnen füllen sollen und nicht in Säcken: Sind zu viele Säcke drin, bleiben sie stecken. Und im Übrigen passe lose mehr hinein, sagt OSB-Presseprecherin Katrin Hofmann.

Vito Schönfelder setzt die randvolle 240-Liter-Tonne erneut an und diesmal fällt der Müll heraus. Zwei Milchtüten und ein Plastikdeckel landen nicht im Wagen, sondern auf der Straße, der OSB-Mitarbeiter bückt sich rasch, hebt sie auf und wirft sie hinterher in den Müllwagen. Wenige Sekunden später haben er und sein Kollege die Tonnen schon wieder zurück an den Straßenrand geschoben und steigen auf die Plattformen am Wagen: Weiter geht′s. Wer versucht, neben dem Wagen herzulaufen, merkt, wie schnell das Team arbeitet.

Es ist 10.30 Uhr, und das Trio aus einem Fahrer und zwei Ladern ist schon seit 6 Uhr unterwegs. Ihre Schicht geht noch bis 14 Uhr. Du musst den ganzen Tag in Bewegung bleiben″, sagt Vito Schönfelder. Für ein ausführlicheres Gespräch ist keine Zeit. Radfahrer fahren vorbei, Autos überholen. Man muss auf alles achten.″ Erst seit zwei Monaten arbeitet er beim OSB. Insgesamt sind sechs Mitarbeiter neu eingestellt worden für die Leerung der gelben Tonnen.Alles neu

Am Lenkrad sitzt Oliver Laue, leise läuft in der Fahrerkabine das Radio. Auch er ist neu beim OSB und bewahrt bei all dem Gewusel ringsum trotzdem die Ruhe. Rasend schnell überholt ein Auto und schert knapp vor ihm wieder ein. Nicht nur auf den Autoverkehr muss er achten, sondern auch auf die Tonnen am Straßenrand, auf Radfahrer und auf seine beiden Kollegen. Die sieht er durch eine nach hinten gerichtete Kamera und in den beiden großen Rückspiegeln links und rechts. Und dann muss er noch die Liste mit den Haushalten im Blick haben, die einen kostenpflichtigen Vollservice abonniert haben. Die beiden Lader holen dort beispielsweise die Tonnen vom Hof oder sogar aus dem Keller. Es ist ein tolles Team″, sagt er.

Jede Tour, die sie in diesen Tagen fahren, ist ihre erste. Bis Ende Dezember war die Osnabrücker Abfallwirtschaftsgesellschaft (OAG) mit dem Einsammeln des gelben Sacks beauftragt. Deren Gelände am Fürstenauer Weg ist laut OSB-Sprecherin Hofmann nach wie vor der Umschlagplatz für den Verpackungsmüll. Die OSB-Mitarbeiter laden dort ab, in der Regel nach Ende ihrer Tour falls der Wagen nicht schon früher voll ist. Von dort lassen die Systembetreiber des Dualen Systems das sind derzeit neun Unternehmen wie etwa der Grüne Punkt den Verpackungsmüll abholen und zu den großen Sortieranlagen bringen, unter anderem nach Porta Westfalica.

Insgesamt ist der OSB weiterhin zufrieden, wie es nach der Umstellung vom gelben Sack auf die gelbe Tonne läuft. Es komme zwar noch vor, dass die eine oder andere volle Tonnen stehen bleibe, aber die Beschwerden würden in Listen erfasst und den Teams mitgeteilt, sagt OSB-Logistik-Leiter André Richtering.

Und OSB-Sprecherin Katrin Hofmann will noch ein großes Lob an die Osnabrücker″ loswerden: Es klappt sehr gut.″

Bildtexte:
Die erste Tour: Dennis Danowsky (links) und Vito Schönfelder bei der Leerung der gelben Tonnen in der Meller Straße in Osnabrück.
Der ein oder andere gelbe Sack steht noch an den Straßen.
Nimmt Beschwerden ernst: Logistik-Leiter André Richtering.
Muss die Ruhe bewahren: Oliver Laue.
Fotos:
Michael Gründel, Sandra Dorn
Autor:
Sandra Dorn


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