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1.
Erscheinungsdatum:
07.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nach Krefeld: Raketenfreie Zone rund um Schölerberg gefordert
Auch Zoo Osnabrück erlebte Brandkatastrophe
Zwischenüberschrift:
Sicherheit der Tiere Thema bei Neujahrsempfang der Zoogesellschaft / Mehr als eine Million Besucher 2019
Dutzende Tiere starben: Vor 42 Jahren schlugen Flammen aus dem Mehrzweck-Warmhaus am Schölerberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Beim
Neujahrsempfang
der
Zoogesellschaft
Osnabrück
hat
Zoopräsident
Fritz
Brickwedde
vor
220
Gästen
als
Konsequenz
aus
den
Vorgängen
in
Krefeld
die
Stadtverwaltung
aufgefordert,
eine
Verordnung
für
eine
raketenfreie
Zone
rund
um
den
Schölerberg
am
Jahreswechsel
zu
erlassen.
„
Die
schrecklichen
Vorgänge
im
Krefelder
Zoo
mit
über
30
verbrannten
Tieren
müssen
auch
in
Osnabrück
Konsequenzen
haben″,
wird
Brickwedde
in
einer
Mitteilung
der
Zoogesellschaft
zitiert.
Zum
Hintergrund:
Bei
einem
der
schwersten
Zoo-
Unglücke
der
vergangenen
Jahrzehnte
ist
in
der
Nacht
zu
Neujahr
in
Krefeld
das
Affenhaus
ausgebrannt.
Mehr
als
30
Tiere
starben.
Ausgelöst
wurde
das
Feuer
von
einer
sogenannten
Himmelslaterne.
Für
den
Feuerfall
sei
der
Zoo
„
gut
gerüstet″,
da
zwei
Zoomitarbeiter
auf
dem
Zoogelände
wohnten
und
so
ein
Brand
auch
nachts
frühzeitig
bemerkt
werden
könnte,
heißt
es
seitens
der
Zoogesellschaft.
Er
habe
ein
nahezu
flächendeckendes
Netz
von
Hydrantenanschlüssen
und
eigene
Feuerwehrschläuche,
sodass
im
Falle
eines
Brandes
auch
schon
vor
Eintreffen
der
Feuerwehr
gelöscht
werden
könnte.
Trotzdem
müsse
alles
getan
werden,
um
schreckliche
Ereignisse
wie
in
Krefeld
zu
verhindern.
Deshalb
müsse
es
eine
Zone
rund
um
den
Zoo
geben,
in
der
keine
Raketen
gezündet
werden
dürften,
fordert
die
Zoogesellschaft.
Die
Stadt
könne
und
solle
eine
entsprechende
Verordnung
erlassen.
In
Osnabrück
gibt
es
nur
im
Unterirdischen
Zoo
ein
Brandmeldesystem,
das
an
das
Brandmeldesystem
des
benachbarten
Museums
angeschlossen
ist,
wie
eine
Sprecherin
gegenüber
der
Deutschen
Presse
Agentur
sagte.
Ihr
zufolge
funktionieren
Brandmelder
in
Tiergehegen
mitunter
nicht
zuverlässig,
denn
Staub
oder
durchfliegende
Tiere
könnten
Fehlalarme
auslösen.
„
Der
Nutzen
ist
dann
nicht
mehr
gegeben.″
Aber:
„
Der
Zoo
Osnabrück
hat
nun
schon
angestoßen,
dass
die
Gebäude
erneut
geprüft
werden.″
Zoopräsident
Fritz
Brickwedde
informierte
beim
Neujahrsempfang
der
Zoogesellschaft
aber
auch
darüber,
dass
es
2019
wieder
mehr
als
eine
Million
Besucher
gegeben
habe.
Der
Zoo
Osnabrück
sei
mit
mehr
als
2000
Tieren
aus
rund
290
Arten
eine
„
große
Arche
Noah
des
Artenschutzes″.
Die
Zoogesellschaft
habe
2271
Mitglieder,
der
Zoo
182
Mitarbeiter.
Der
Verein
„
Löwen
für
Löwen″
habe
bisher
450
000
Euro
gesammelt,
um
die
Löwenanlage
zu
erweitern
und
wieder
Löwennachwuchs
zu
ermöglichen.
Osnabrück
Der
verheerende
Brand
im
Krefelder
Zoo
bestimmte
in
den
vergangenen
Tagen
bundesweit
die
Schlagzeilen.
Was
viele
nicht
mehr
wissen:
Vor
fast
genau
42
Jahren
gab
es
auch
im
Osnabrücker
Zoo
ein
Feuer,
das
Dutzende
Tiere
das
Leben
kostete.
„
Rauchgeschwärzte
Betonpfeiler,
ausgeglühte
Eisenträger,
eingestürzte
Decken,
verkohlte
Holzbalken
und
zersplittertes
Glas
boten
gestern
Morgen
ein
Bild
wie
nach
einem
Bombenangriff″,
stand
am
5.
Januar
1978
in
der
Lokalausgabe
der
„
Neuen
Osnabrücker
Zeitung″
geschrieben.
Was
war
passiert?
In
der
Nacht
vom
3.
auf
den
4.
Januar
hatte
ein
Lkw-
Fahrer
gegen
3
Uhr
einen
Feuerschein
über
dem
Schölerberg
bemerkt.
Er
alarmierte
die
Feuerwehr,
die
mit
17
Einsatzkräften,
drei
Löschfahrzeugen,
einer
Drehleiter
und
zwei
Leiterwagen
ausrückte.
Bei
ihrer
Ankunft
schlugen
ihr
die
Flammen
aus
dem
erst
drei
Jahre
zuvor
eröffneten
Mehrzweck-
Warmhaus
entgegen
–
grob
gesagt,
steht
dort
heute
unter
anderem
die
Angkor-
Wat-
Themenwelt.
Mit
Atemschutzgeräten
ausgestattet,
machten
sich
die
Brandbekämpfer
an
die
Arbeit.
Als
verhängnisvoll
erwies
sich,
dass
das
Feuer
im
aus
Sperrholz
und
Dachpappe
bestehenden
Dach
reiche
Nahrung
fand.
Als
Löschwasserteich
diente
der
Feuerwehr
seinerzeit
unter
anderem
das
Seelöwenbecken.
Hoher
Sachschaden
Einen
Teil
des
Gebäudes
und
die
Zooschule
konnte
die
Feuerwehr
durch
ihr
beherztes
Eingreifen
vor
den
Flammen
retten,
doch
dass
Dutzende
Tiere
den
Tod
fanden,
konnte
sie
nicht
verhindern.
25
Affen,
30
Vögel,
mehrere
Reptilien
sowie
See-
und
Süßwasserfische
in
vier
Aquarien
kamen
bei
dem
Feuer
ums
Leben.
Der
Sachschaden
an
dem
versicherten
Gebäude
wurde
auf
rund
zwei
Millionen
D-
Mark
geschätzt.
Allerdings
waren
die
Tiere
und
das
Inventar
nicht
versichert.
Diesen
(Wert-
)
Verlust
bezifferte
der
Zoo
seinerzeit
auf
etwa
150
000
D-
Mark.
Viel
schwerer
noch
wog
jedoch,
dass
dem
Tod
der
Tiere
teilweise
jahrelange
Zuchtbemühungen
vorausgegangen
waren,
die
in
nur
einer
Nacht
zunichtegemacht
wurden.
Die
Brandursache
blieb
auch
in
den
Tagen
und
Wochen
nach
dem
Feuer
unklar.
Eine
Brandstiftung
schloss
die
Polizei
schnell
aus,
sodass
die
Vermutung
blieb,
dass
möglicherweise
Mäuse
oder
Ratten
elektrische
Leitungen
angeknabbert
hatten
und
es
deswegen
zu
einem
verhängnisvollen
Kurzschluss
kam.
Erst
im
Mai
1975,
also
nur
rund
drei
Jahre
zuvor,
war
das
Mehrzweck-
Warmhaus
seiner
Bestimmung
übergeben
worden.
Der
Bau
war
bis
zu
diesem
Zeitpunkt
das
größte
Projekt,
das
jemals
im
Zoo
in
Angriff
genommen
worden
war.
In
zentraler
Lage
und
auf
rund
1300
Quadratmetern
bot
das
Haus
verschiedenen
Tierarten
eine
Heimat.
21
Gehege
fasste
der
Bau,
davon
zehn
im
Inneren.
Hauptsächlich
verschiedene
Affen,
aber
auch
Meerkatzen,
Vögel
und
Reptilien
wurden
im
Neubau
auf
der
damaligen
Erweiterungsfläche
untergebracht.
Schon
in
den
Tagen
nach
dem
Brand
entwickelte
sich
eine
Welle
der
Hilfsbereitschaft,
die
schnell
die
Grenzen
des
Osnabrücker
Landes
überschritt.
Die
Stadtsparkasse
Osnabrück
spendete
der
Zoogesellschaft
schon
einen
Tag
nach
dem
Feuer
10
000
D-
Mark.
Wenige
Tage
später
schlossen
sich
die
Kreissparkasse
und
der
Landkreis,
die
Firma
Heinrich
Dieckmann
und
die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
mit
der
gleichen
Summe
an.
Auch
die
Stadt
schoss
Geld
aus
ihrem
Haushalt
zu.
Firmen
boten
sich
für
die
Aufräumarbeiten
an,
Jugendliche
standen
vor
dem
Zooeingang
in
einer
Schlange,
um
beim
Wiederaufbau
zu
helfen.
Ein
Tankstellenwart
an
der
Sutthauser
Straße
warb
mit
einem
großen
Schild
um
Spenden,
die
er
in
einer
leeren
Öldose
sammelte.
Und
ein
kleines
Mädchen
aus
Osnabrück
bot
an,
das
eigene
Taschengeld
zu
spenden.
Im
Februar
überschritt
das
Spendenaufkommen
schließlich
die
100
000-
D-
Mark-
Marke.
Fünf
Tage
nach
dem
Brand
und
nach
Abschluss
der
Ermittlungen
begannen
die
Aufräumarbeiten
am
Schölerberg.
Ein
Kran
hob
den
Trümmerschutt
und
verkohlte
Balken
aus
dem
niedergebrannten
Mehrzweckhaus.
Die
einigermaßen
erhalten
gebliebene
untere
Abteilung
des
Gebäudes
wurde
mit
einer
Trennwand
von
der
Ruine
abgeschirmt.
Noch
im
Januar
begannen
hier
die
Sanierungsarbeiten,
sodass
ein
Teil
der
Tiere,
die
teilweise
in
letzter
Sekunde
vor
den
Flammen
gerettet
worden
waren,
noch
vor
Ostern
wieder
einziehen
konnte.
Sicherheitsdebatte
Damals
wie
heute
wurde
über
Sicherheitskonzepte
für
den
Brandfall
im
Zoo
diskutiert.
Zoogesellschafts-
Präsident
Herbert
Sprado
sagte:
„
Tierhäuser
können
nicht
wie
Kaufhäuser
gesichert
werden!
″
Ein
Nachtwächter
biete
beispielsweise
bei
einem
solch
großen
Gelände
keine
absolute
Sicherheit.
Nach
Rücksprache
mit
den
Brandexperten
der
Polizei
bestehe
kein
Vorschlag,
der
die
Situation
grundlegend
verbessern
würde,
so
Sprado
einige
Tage
nach
dem
Brand.
Bildtext:
Ein
Raub
der
Flammen
wurde
in
der
Nacht
auf
den
4.
Januar
1978
das
Mehrzweck-
Warmhaus
im
Osnabrücker
Zoo.
Nach
der
Katastrophe
erlebte
der
Zoo
eine
Welle
der
Hilfsbereitschaft.
Fotos:
Archiv/
Petschkuhn
Autor:
COB, Sebastian Philipp