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1.
Erscheinungsdatum:
06.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mangel an Erziehern wird zum Problem
Konkurrenzkampf um Erzieher
Zwischenüberschrift:
Zum Kitaplatzmangel in Osnabrück kommt jetzt auch noch der Personalnotstand
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Auch
in
diesem
Jahr
müssen
viele
Osnabrücker
Eltern
bangen,
ob
sie
einen
Kitaplatz
für
ihr
Kind
bekommen.
Die
Stadt
versucht,
den
Mangel
durch
neue
Betreuungsplätze
zu
beheben,
allein
38
neue
Stellen
für
pädagogische
Fachkräfte
entstehen
2020
bei
der
Stadt.
Doch
wo
sollen
die
Mitarbeiter
für
all
die
neuen
Krippen-
und
Kindergartenplätze
herkommen?
Allein
bei
den
größeren
Trägern
–
der
Stadt
Osnabrück
sowie
den
evangelischen
und
den
katholischen
Kirchengemeinden
–
sind
in
Osnabrück
32
Personalstellen
im
Erzieherbereich
nicht
besetzt.
Im
Landkreis
sieht
es
nicht
viel
besser
aus,
wie
die
Kita-
Verantwortlichen
beim
Bistum
und
beim
evangelischen
Kirchenkreis
unserer
Redaktion
sagten.
Der
Personalmangel
droht
den
weiteren
Ausbau
der
Betreuungsplätze
zu
bremsen.
Osnabrück
„
Das
hier
ist
reiner
Überlebenskampf″,
sagt
Anne
Grosenick
und
zeigt
auf
den
Dienstplan
in
der
St.-
Michaelis-
Kita
in
Eversburg.
Anfang
Dezember
fehlten
der
Leiterin
sechs
Mitarbeiter:
drei
schwanger,
drei
krank.
Außerdem
waren
zwei
Vertretungsstellen
nicht
besetzt.
Eine
Krippengruppe
hätte
sie
im
Dezember
komplett
schließen
müssen,
wenn
nicht
eine
Kollegin
auf
ihren
Urlaub
verzichtet
hätte.
Nur
so
konnten
sie
eine
Betreuung
von
7
bis
14
Uhr
gewährleisten,
nachmittags
organisierten
die
betroffenen
Familien
sich
untereinander.
Viele
Stellen
nicht
besetzt
An
anderen
Kitas
ist
die
Situation
ähnlich.
Sie
reduzieren
während
Krankheitswellen
die
Betreuungszeiten,
richten
Notgruppen
ein
oder
schließen
im
Ausnahmefall
einzelne
Gruppen
tageweise
komplett.
Bei
den
20
Osnabrücker
Kitas
in
Trägerschaft
der
evangelischen
Kirchengemeinden
sind
derzeit
zwölf
Stellen
nicht
besetzt.
Bei
den
23
Kitas
in
Trägerschaft
der
katholischen
Kirchengemeinden
waren
Mitte
November
acht
Planstellen
vakant
–
plus
drei
Ausfälle
durch
Schwangerschaft
und
fünf
Langzeiterkrankte.
Und
bei
den
neun
Kitas
in
städtischer
Trägerschaft
waren
im
Dezember
zwölf
Stellen
nicht
besetzt
–
dabei
hat
die
Stadt
ihre
Erzieherstellen
im
Mai
2019
schon
extra
entfristet,
um
sie
attraktiver
zu
machen.
Der
Personalmangel
wird
sich
weiter
verschärfen.
Allein
die
Stadt
schafft
in
diesem
Jahr
38
neue
Stellen,
knapp
25
davon
in
der
neuen
städtischen
Kita
im
Landwehrviertel,
die
derzeit
gebaut
wird.
Auch
andere
Träger
vergrößern
ihre
Kitas
oder
starten
neue
Einrichtungen.
Das
alles
führt
dazu,
dass
unter
den
Kitas
ein
Kampf
um
die
Mitarbeiter
tobt.
„
Die
Fluktuation
ist
hoch″,
sagt
Karin
Vornhülz
vom
Bistum
Osnabrück.
„
Sobald
es
in
einem
Team
nicht
so
gut
funkt,
suchen
sich
die
Mitarbeiter
woanders
einen
Job.″
Für
die
Kinder
sei
der
ständige
Wechsel
nicht
gut
und
für
die
Teams
ebenfalls
nicht.
Auch
für
den
weiteren
Ausbau
der
Betreuungsplätze
hat
der
Fachkräftemangel
Konsequenzen.
Permanent
versucht
die
Stadt
Osnabrück
die
Träger
zu
überzeugen,
durch
An-
oder
Neubauten
weitere
Kitaplätze
zu
schaffen
–
und
das
wird
immer
schwieriger,
nicht
nur,
weil
sämtliche
Flächen
inzwischen
bebaut
sind,
sondern
auch
wegen
des
Personalmangels.
„
Die
Kirchengemeinden
werden
zurückhaltender″,
sagt
Vornhülz.
„
Das
war
vor
zwei
Jahren
anders.″
Gewinner
der
Entwicklung
sind
die
Absolventen
der
Erzieherschulen.
Sie
können
sich
ihre
Arbeitgeber
frei
auswählen.
„
Die
Not
ist
groß″,
sagt
Schwester
Eva-
Maria
Siemer,
Leiterin
der
Berufsbildenden
Schulen
im
Marienheim.
Sie
erhalte
viele
Mails
von
Kitas,
die
händeringend
Personal
suchen.
„
Während
ihres
unterrichtsbegleitenden
Praxiseinsatzes
werden
die
meisten
schon
abgeworben.″
Doch
auch
wenn
die
meisten
Absolventen
in
der
Region
bleiben,
heuern
bei
Weitem
nicht
alle
in
den
Kindergärten
von
Stadt
und
Landkreis
an.
„
Etwa
ein
Drittel
geht
ins
Studium″,
sagt
Schwester
Maria
Magdalena
Holzhaus,
Leiterin
der
Franz-
von-
Assisi-
Schule.
Einige
Absolventen
gehen
zudem
in
die
Bereiche
Jugendhilfe
oder
Hort,
sagt
Ulrike
Kläfker,
Leiterin
der
Evangelischen
Fachschulen.
Bei
ihren
Absolventen
entscheiden
sich
etwa
zehn
Prozent
fürs
anschließende
Studium
und
arbeiten
studienbegleitend
bereits
als
Erzieher.
Mehr
Job-
Anreize
Land
und
Bund
haben
einiges
getan,
um
die
vierjährige
Ausbildung
attraktiver
zu
machen.
Seit
2019
ist
sie
kostenlos.
Quereinsteiger
und
Abiturienten
können
die
ersten
beiden
Jahren
auf
eines
verkürzen
und
haben
zudem
die
Möglichkeit,
schon
während
der
Ausbildung
vormittags
in
einer
Kita
zu
arbeiten
und
abends
die
Schulbank
zu
drücken.
Früher
durften
sie
erst
in
der
Kita
arbeiten,
wenn
sie
den
Abschluss
in
der
Tasche
hatten.
Zu
höheren
Bewerberzahlen
an
den
drei
Osnabrücker
Fachschulen
hat
all
das
aber
nicht
geführt.
Kita-
Leiterin
Anne
Grosenick
aus
Eversburg
ist
vor
allem
sauer,
dass
die
Arbeitsbedingungen
sich
seit
Jahren
nicht
verbessern.
„
Bei
kleineren
Gruppen
würden
sofort
mehr
Mitarbeiter
sagen,
dass
sie
den
Job
machen
würden″,
ist
sie
sich
sicher.
Aktuell
liegt
die
Gruppengröße
im
Kindergarten
bei
25
und
bei
den
unter
Dreijährigen
bei
15.
Bildtext:
Der
Erziehermangel
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
macht
den
weiteren
Ausbau
von
Kitaplätzen
nicht
leichter.
Foto:
Jens
Büttner/
dpa
Kommentar
Krise
mit
Ansage
Es
war
abzusehen:
Wenn
die
Stadt
Osnabrück
immer
mehr
Kita-
Plätze
schafft,
wird
es
mit
dem
Personal
irgendwann
eng.
Für
die
Kinder
und
die
Eltern
ist
das
eine
schlechte
Nachricht.
Schuld
an
dieser
Entwicklung
ist
nicht
die
Stadt.
Denn
die
kann
an
den
Rahmenbedingungen
in
der
Kinderbetreuung
nichts
ändern
und
steht
jetzt
vor
dem
Problem,
dass
der
Fachkräftemangel
den
weiteren
Kita-
Ausbau
zu
bremsen
droht.
Jahrelang
hat
die
Politik
versucht,
das
Kinderkriegen
attraktiver
zu
machen.
Jetzt
steigen
die
Geburtenraten
–
und
das
Land
ist
nicht
darauf
vorbereitet.
Es
gibt
zu
wenige
Hebammen,
weil
deren
Arbeitsbedingungen
zu
schlecht
sind,
es
gibt
bei
Weitem
nicht
genug
Kitaplätze,
und
jetzt
mangelt
es
auch
am
Personal.
Der
Job
als
Erzieher
ist
anspruchsvoll.
Eltern
geben
ihre
Kinder
voll
und
ganz
in
ihre
Verantwortung
und
möchten
sich
darauf
verlassen
können,
dass
die
Kinder
in
der
Kita
gut
aufgehoben
sind.
Wenn
dort
zwei
Pädagogen
für
25
Kindergartenkinder
zuständig
sind,
dann
ist
das
für
die
Mitarbeiter
anstrengend
und
laut.
Allzu
verständlich
ist
also
die
Forderung
einer
Kita-
Leiterin
nach
kleineren
Gruppen.
Irgendeinen
Grund
muss
es
ja
haben,
dass
die
Zahl
der
Erzieherschüler
nicht
steigt,
obwohl
das
Schulgeld
weggefallen
ist
und
das
Gehalt
nach
mehreren
Tariferhöhungen
gar
nicht
mehr
so
kümmerlich
ist
wie
noch
vor
ein
paar
Jahren.
Leidtragende
der
Entwicklung
sind
die
Kinder
und
die
Eltern,
die
keine
Planungssicherheit
haben.
s.dorn@
noz.de
Autor:
Sandra Dorn