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1.
Erscheinungsdatum:
04.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wenn die böse Raupe wiederkommt
Zwischenüberschrift:
Mit einem eigenen Spezialtrupp will Osnabrück gegen den Eichenprozessionsspinner vorgehen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Verbreitung
des
Eichenprozessionsspinners
hat
im
vergangenen
Jahr
in
der
Region
Osnabrück
nahezu
dramatische
Ausmaße
angenommen.
Im
Südkreis
in
Dissen
zum
Beipiel
mussten
wegen
der
Raupe
Gehwege
gesperrt
werden.
Dem
Landkreis
waren
an
mehreren
Schulstandorten
„
Vorkommen
der
Eichenprozessionsspinner″
gemeldet
worden.
Zu
den
betroffenen
Schulen
gehört
auch
das
Gymnasium
Oesede.
Der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
will
in
der
Stadt
Osnabrück
mit
einem
Aktionsplan
gegen
die
gefährliche
Raupe
vorgehen.
Darum
geht
es:
Der
Eichenprozessionsspinner
hat
sich
mittlerweile
in
der
Region
Osnabrück
eingerichtet.
„
Die
Raupen
des
Eichenprozessionsspinners
fallen
durch
ihre
von
einem
dünnen
Gespinst
bedeckten
Nester
oder
durch
ihre
abendlichen
prozessionsartigen
Wanderungen
in
die
Baumkrone
auf″,
erläuterte
Wallenhorsts
ehemaliger
Umweltbeauftragter
Udo
Stangier.
Im
Vergleich
zum
Vorjahr
hat
sich
die
Ausbreitung
des
Insekts
sogar
massiv
erhöht.
Waren
es
im
Jahr
2018
noch
acht
Nester,
die
im
Osnabrücker
Stadtgebiet
entfernt
wurden,
wurden
im
vergangenen
Sommer
Hunderte
Eichen
von
den
Tieren
heimgesucht.
Der
OSB
beauftragte
Spezialfirmen
mit
der
mechanischen
Entfernung
der
Tiere.
Da
die
Unternehmen
angesichts
der
epidemischen
Verbreitung
der
Raupe
viel
Arbeit
hatten,
kam
es
bisweilen
zu
mehrwöchigen
Wartezeiten,
ehe
die
giftigen
Krabbler
abgesaugt
wurden.
Um
für
die
kommende
Raupensaison
vorbereitet
zu
sein,
hat
der
OSB
einen
Aktionsplan
zur
Bekämpfung
des
Eichenprozessionsspinners
erarbeitet,
der
jetzt
umgesetzt
wird.
Wie
will
der
OSB
der
Raupe
nun
zu
Leibe
rücken?
Geplant
ist,
zwei
Stellen
für
einen
speziell
geschulten
Einsatztrupp
zu
schaffen,
der
sich
vor
allem
in
den
Monaten
zwischen
Mai
und
August
um
die
Entfernung
der
Tiere
kümmert.
Konkret
schwebt
dem
OSB
vor,
die
Raupen
in
ihrem
für
den
Menschen
gefährlichen
Stadium
weiterhin
abzusaugen.
Die
benötigte
Ausrüstung
dafür,
also
in
erster
Linie
Schutzkleidung
und
Sauger,
müssen
dafür
beschafft
werden.
Einen
eigentlich
bald
ausrangierten
Hubsteiger
will
die
Stadt
zunächst
behalten
und
zusätzlich
ein
weiteres
Exemplar
anmieten,
bis
ein
neues
Modell
geliefert
wurde,
wie
Detlef
Schnier,
Leiter
Abfallwirtschaft
beim
OSB,
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
erklärt.
Der
OSB
hat
errechnet,
dass
sich
der
interne
Spezialtrupp
gegenüber
einer
Beauftragung
von
Fremdfirmen
finanziell
lohnt:
Pro
Nest
und
Standort
würden
demnach
rund
230
Euro
anfallen.
„
Bei
einer
externen
Beauftragung
an
ein
Fachunternehmen
liegen
die
Kosten
bislang
bei
bis
zu
350
Euro
in
Abhängigkeit
der
jeweiligen
Situation
vor
Ort″,
heißt
es
in
der
Beschlussvorlage.
Da
der
Raupen-
Einsatztrupp
nicht
das
ganze
Jahr
mit
der
Entfernung
beschäftigt
sein
dürfte,
will
der
OSB
das
neue
Personal
für
andere
wichtige
Aufgaben
einsetzen.
Dazu
gehört
beispielsweise
die
Baumpflege,
die
angesichts
möglicher
Trockenperioden
immer
wichtiger
wird.
Viele
Bäume
in
der
Stadt
haben
auch
jetzt
noch
mit
dem
sehr
trockenen
Sommer
des
vergangenen
Jahres
zu
kämpfen,
immer
öfter
muss
der
OSB
ausrücken
und
tote
Äste
entfernen,
damit
sie
nicht
zur
Gefahr
für
Fußgänger
werden.
Werden
weiterhin
Fremdfirmen
beauftragt?
Das
zu
schaffende
Einsatzteam
könnte
in
der
Zeit
zwischen
Mai
und
August
bis
zu
300
Nester
entfernen.
Ergänzend
dazu
will
der
OSB
in
den
Spitzenzeiten
auch
weiterhin
externe
Fachfirmen
beauftragen.
Dazu
soll
ein
Rahmenvertrag
mit
einem
Spezialunternehmen
geschlossen
werden.
„
Wir
erhoffen
uns
dadurch
mehr
Verlässlichkeit
und
auch
Klarheit,
was
die
Preise
für
die
Entfernung
angeht″,
erklärt
Schnier.
Wo
wird
der
OSB
tätig?
Angesichts
der
epidemischen
Ausbreitung
der
Raupe
hat
sich
der
OSB
im
vergangenen
Sommer
auf
sogenannte
Hotspots
konzentriert,
also
Orte,
an
denen
eine
Entfernung
aus
verschiedenen
Gründen
Vorrang
hatte.
Dieses
Vorgehen
hat
der
Servicebetrieb
nun
konkretisiert
und
eine
Prioritätenliste
erarbeitet.
Dabei
gibt
es
drei
unterschiedlich
gewichtete
Kategorien:
Künftig
will
der
OSB
in
weniger
frequentierten
Bereichen,
in
denen
nicht
abgesaugt
wird,
Warnschilder
aufstellen
oder
im
schlimmsten
Falle
Absperrungen
einrichten.
Zudem
soll
die
Öffentlichkeit
noch
mehr
als
zuvor
über
den
Umgang
mit
der
Raupe
informiert
werden.
Welche
Methoden
werden
außerdem
noch
getestet?
In
der
ein
oder
anderen
Kommune
in
der
Region
Osnabrück
wird
aktuell
erprobt,
ob
Meisen
das
Raupen-
Problem
auf
natürliche
Art
und
Weise
lösen
können.
200
Nistkästen
lässt
zum
Beispiel
die
Gemeinde
Hasbergen
in
der
Werkstatt
der
Heilpädagogischen
Hilfe
Osnabrück
(HHO)
in
Hasbergen
bauen,
damit
sich
im
kommenden
Sommer
Meisen
darin
einnisten
können.
Auch
in
Lotte
soll
die
natürliche
Raupenbekämpfung
gefördert
werden.
100
Nistkästen
für
je
rund
12
Euro,
50
vormontierte
und
50
Bausätze,
hat
Umweltbeauftragte
Ursula
Wilm-
Chemnitz
bei
den
Ledder
Werkstätten
bestellt.
Dem
OSB
schwebt
vor,
versuchsweise
zunächst
bis
zu
100
Nistkästen
für
Blau-
und
Kohlmeisen
im
Osnabrücker
Stadtgebiet
aufzuhängen.
Zusätzlich
sollen
Blühstreifen
auf
geeigneten
städtischen
Flächen
als
Pollen-
und
Nektarquelle
für
Insekten
angelegt
werden.
Andere
Kommunen
testen
momentan
auch
die
Möglichkeit,
den
Raupen
mit
Heißschaum
zu
Leibe
zu
rücken.
Nach
Angaben
des
OSB
bietet
diese
Alternative
jedoch
ausrüstungstechnisch
keine
Vorteile
gegenüber
dem
Absaugverfahren.
Zudem
würde
die
Rinde
der
Bäume
möglicherweise
geschädigt.
Und
was
ist
mit
dem
Experiment,
das
momentan
im
westfälischen
Hörstel
erprobt
wird?
Dort
testet
die
Kommune,
ob
Homöopathie
gegen
den
Befall
helfen
könnte.
Schnier
ist
eher
skeptisch:
„
Sollten
wissenschaftliche
Erkenntnisse
ergeben,
dass
das
hilft,
werden
wir
uns
damit
beschäftigen.″
Wird
auch
Gift
gespritzt?
Nein.
Der
OSB
will
auf
Toxine
verzichten,
weil
sie
nicht
nur
auf
den
Eichenprozessionsspinner
wirken,
sondern
auch
auf
alle
anderen,
möglicherweise
nützlichen
Insekten.
Was
kostet
es?
Für
2020
rechnet
der
OSB
mit
Kosten
von
rund
170
000
Euro.
Bildtext:
Mechanische
Entfernung
des
Eichenprozessionsspinners.
Raubenjäger
Blaumeise.
Foto:
David
Ebener,
Bernd
von
Jutrczenka/
dpa