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1.
Erscheinungsdatum:
03.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wer kehrt die Reste der Böller auf?
Hat die Böller-Debatte Spuren hinterlassen?
Zwischenüberschrift:
Fazit der Silvesternacht: Wer den Müll wegräumt und wie sich die Feinstaubbelastung entwickelt hat
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Am
zweiten
Tag
nach
der
Silvesterknallerei
sahen
einige
Straßen
in
Osnabrück
gestern
noch
aus
wie
ein
Partykeller
nach
einem
rauschenden
Fest.
Auf
Gehwegen,
etwa
an
der
Mindener
Straße,
hatten
Feiernde
die
Reste
ihrer
Böller
achtlos
zurückgelassen.
Sieben
Trupps
des
Osnabrücker
Service-
Betriebes
(OSB)
sind
seit
gestern
unterwegs,
die
Straßen
zu
fegen.
Für
die
Gehwege
sind
die
jeweiligen
Anlieger
zuständig,
wie
OSB-
Sprecherin
Katrin
Hofmann
sagte.
Im
Extremfall
kann
die
Stadt
Bußgelder
verhängen,
wenn
Anwohner
ihrer
Reinigungspflicht
nicht
nachkommen.
Schmutzig
war
auch
die
Luft
in
der
Silvesternacht,
wie
aus
den
Daten
des
Lufthygienischen
Überwachungssystems
hervorgeht.
Die
Feinstaubbelastung
stieg
ab
23
Uhr
deutlich
an,
jedoch
nicht
so
stark
wie
in
anderen
Städten.
Osnabrück
Knallen,
böllern,
zündeln:
Genau
24
Stunden
ist
es
den
Menschen
erlaubt,
das
alte
Jahr
auf
diese
Weise
zu
verabschieden
und
das
neue
zu
empfangen.
In
dieser
kurzen
Zeitspanne
fällt
stets
enorm
viel
Müll
an,
der
teilweise
nicht
weggeräumt
wird.
In
wessen
Verantwortung
die
Aufräumarbeiten
fallen
und
wie
hoch
die
Feinstaubbelastung
in
der
Silvesternacht
war.
Müll:
Am
Morgen
nach
der
Silvesternacht
sind
die
Straßen
in
Osnabrück
rotbraun
verschmiert
von
der
Tonerde
in
den
Böllern
und
übersät
mit
den
Raketenkappen,
Batteriekartons
und
aufgeweichten
Böllerresten.
Eigentlich
sind
die
Bürger
aufgefordert
und
verpflichtet,
ihre
Hinterlassenschaften
selbst
zu
entsorgen.
Doch
trotz
möglicher
Strafen
bleibt
vieles
an
den
Mitarbeitern
der
Stadt
hängen.
Die
erste
Tour
der
Stadtreinigung
startete
am
Donnerstagmorgen.
Alle
sieben
Trupps
waren
unterwegs,
um
die
Straßen
wieder
frei
zu
kehren
–
aber
auch
nur
die
Straßen.
„
Die
Gehwege
sind
Anliegersache,
da
räumen
wir
nicht″,
erläutert
Katrin
Hofmann
von
den
Osnabrücker
Service-
Betrieben
(OSB)
.
Ob
Anwohner
ihren
Gehweg
räumen,
kontrolliert
der
Fachbereich
Bürger
und
Ordnung.
Bleibt
der
Müll
liegen,
können
auch
Bußgelder
verhängt
werden.
Laut
der
Pressesprecherin
der
Stadt
ist
dies
jedoch
in
den
seltensten
Fällen
notwendig.
Ärgerlich
wird
es,
wenn
Personen
ihren
Feuerwerksmüll
vor
dem
Haus
anderer
liegen
lassen.
Denn
auch
dann
sind
nicht
die
Verursacher,
sondern
die
Anlieger
für
ihren
Abschnitt
zuständig.
Während
in
den
meisten
Stadtteilen
etwa
gleich
viel
geböllert
wird,
haben
die
Anwohner
der
Innenstadt
besonders
viel
zu
tun:
Laut
Hofmann
ist
hier
die
„
Partymeile″.
Doch
auch
in
diesem
Jahr
hat
die
muslimische
Gemeinde
Khuddam-
ul-
Ahmadiyya
zusammen
mit
Mitarbeitern
des
OSB
den
Neujahrsputz
übernommen
und
bereits
am
1.
Januar
die
Innenstadt
vom
Müll
befreit.
Und
in
diesem
Jahr,
so
war
zumindest
der
Eindruck
der
Reinigungstrupps,
kam
etwas
weniger
Silvesterschutt
zusammen
als
in
den
vergangenen
Jahren.
Feinstaub:
Und
dann
ist
da
noch
die
Frage
nach
dem
Dreck,
der
zwar
nicht
auf
der
Straße
liegt,
aber
in
der
Luft
hängt.
Schon
vor
Mitternacht
war
die
Belastung
mit
Feinstaub
(PM10)
in
Osnabrück
sukzessiv
angestiegen.
Um
23
Uhr
maß
die
Station
am
Schlosswall
35
Mikrogramm
pro
Kubikmeter
Luft
–
um
1
Uhr
bereits
43
Mikrogramm.
Mit
51
Mikrogramm
wurde
von
4
bis
6
Uhr
der
Höchstwert
erreicht,
wie
aus
Zahlen
des
Lufthygienischen
Überwachungssystems
Niedersachsen
hervorgeht.
Damit
war
die
Belastung
in
diesem
Jahr
deutlich
höher
als
im
vergangenen
Jahr,
als
von
9
bis
11
Uhr
34
Mikrogramm
gemessen
worden
waren.
2016
indes
hatte
die
Station
im
Tagesverlauf
bis
zu
67
Mikrogramm
registriert.
Seit
2005
begrenzt
die
EU
den
Tagesmittelwert
für
Feinstaub
(PM10)
auf
50
Mikrogramm
pro
Kubikmeter
Luft.
Allerdings
darf
dieser
Wert
35-
mal
im
Jahr
überschritten
werden.
Am
Neujahrsmorgen
gab
es
in
Osnabrück
folglich
mit
51
Mikrogramm
die
erste
Überschreitung.
Im
landesweiten
Vergleich
schneidet
Osnabrück
sehr
gut
ab.
Von
allen
sieben
Verkehrsstationen
in
Niedersachsen
registrierte
die
am
Schlosswall
die
geringste
Belastung.
In
Hannover
wurden
vom
Mittag
bis
zum
Abend
Stundenwerte
von
mehr
als
200
Mikrogramm
erreicht.
In
Braunschweig
waren
es
am
Neujahrsabend
105
Mikrogramm,
in
Hildesheim
95.
Die
bislang
vorliegenden
Spitzenwerte
an
Neujahr
im
Land:
Hannover:
203
Mikrogramm
(20
Uhr)
,
Braunschweig:
105
Mikrogramm
(20
Uhr)
,
Hildesheim:
95
Mikrogramm
(15
bis
20
Uhr)
,
Göttingen:
88
Mikrogramm
(7
bis
20
Uhr)
,
Oldenburg:
74
Mikrogramm
(18
bis
20
Uhr)
,
Wolfsburg:
61
Mikrogramm
(20
Uhr)
,
Osnabrück:
51
Mikrogramm
(4
bis
6
Uhr)
.
Eine
Erklärung
für
die
vergleichbar
geringen
Werte
in
Osnabrück:
weniger
Böller.
Schon
im
vergangenen
Jahr
hatte
der
OSB
den
Eindruck
gehabt,
weniger
Feuerwerksmüll
als
in
den
Vorjahren
auf
den
Straßen
vorgefunden
zu
haben.
Vor
einem
Jahr
hatten
zudem
Wind
und
Nieselregen
die
Feinstaubbelastung
gering
gehalten.
Diese
Faktoren
halfen
in
diesem
Jahr
nicht,
die
Belastung
gering
zu
halten.
Im
Oktober
hatte
die
Deutsche
Umwelthilfe
(DUH)
wegen
der
Feinstaubbelastung
ein
Böllerverbot
für
Osnabrück
und
97
weitere
Städte
beantragt.
Osnabrücks
Verwaltung
prüfte
und
kam
zu
der
Einschätzung:
Ein
generelles
Böllerverbot
lasse
sich
rechtlich
nicht
durchsetzen
und
sei
nicht
zu
kontrollieren.
Ohnehin
sei
ein
solches
Verbot
in
Osnabrück
nicht
gewollt.
Lediglich
die
Grünen
sprachen
sich
dafür
aus.
Den
Jahresmittelwert
begrenzt
die
EU
auf
40
Mikrogramm
pro
Kubikmeter
Luft.
Hier
liegt
Osnabrück
gänzlich
im
Rahmen:
Bis
Ende
November
2019
lag
der
Mittelwert
bei
lediglich
20
Mikrogramm
–
sechsmal
wurden
die
50
Mikrogramm
gerissen.
Bildtexte:
Was
von
der
Party
übrig
bleibt:
Feuerwerksmüll
lag
am
Donnerstag
noch
auf
den
Straßen,
hier
auf
der
Mindener
Straße.
Viel
zu
sehen
war
in
der
Silvesternacht
nicht
–
erst
aufgrund
des
Nebels,
dann
aufgrund
des
Rauchs.
Fotos:
Gert
Westdörp,
David
Ebener
Kommentar
Gegenwind
für
die
Knallerfraktion
Den
Feinstaub
verwirbelt
der
Wind,
die
ausgebrannten
Raketen
landen
in
Nachbars
Garten,
und
für
die
Hinterlassenschaften
am
Boden
gibt
es
ja
die
Stadtreinigung.
So
denken
viele,
die
in
der
Silvesternacht
unbeschwert
böllern.
Aber
wer
seinen
Dreck
so
nonchalant
anderen
hinterlässt,
kann
sich
heute
nicht
mehr
so
einfach
herausreden.
Es
sei
denn,
er
offenbart
seine
schlechte
Erziehung.
Daran
zeigt
sich:
Die
Diskussion
um
ein
Böllerverbot
wirkt.
Wer
es
knallen
lässt,
muss
auch
aufräumen.
Eigentlich
eine
Selbstverständlichkeit,
aber
bisher
wurde
stets
ein
Auge
zugedrückt,
wenn
am
Neujahrstag
die
Hinterlassenschaften
der
nächtlichen
Licht-
und
Donnerorgien
zum
Vorschein
kamen.
Es
ist
eine
Zumutung,
wenn
Fußgänger
auf
den
Gehwegen
ganzen
Batterien
rußgeschwärzter
Startrampen
und
leeren
Flaschen
ausweichen
müssen.
Und
es
ist
eklig,
wenn
sich
die
Pappreste
beim
ersten
Niederschlag
in
einen
zähen
Brei
verwandeln,
der
gerne
an
den
Schuhsohlen
kleben
bleibt.
Gut,
dass
es
zu
Neujahr
keinen
Regen
gab.
Gut
aber
auch,
dass
die
Knallerfraktion
den
Gegenwind
zu
spüren
bekommt,
den
manche
Hallodris
mit
ihren
Böller-
und
Müllexzessen
provoziert
haben.
Es
kann
auch
nicht
schaden,
wenn
mal
ein
Bußgeld
fällig
wird.
Dass
in
diesem
Jahr
nicht
mehr
ganz
so
viel
Silvester-
Dreck
liegen
blieb,
ist
schon
mal
ein
guter
Anfang.
Weiter
so!
rll@
noz.de
Autor:
Finja Jaquet, Jörg Sanders, Rainer Lahmann-Lammert