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1.
Erscheinungsdatum:
02.01.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
vor
100
Jahren
Überschrift:
Auf und nieder, immer wieder
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Aufzug-Firma Osma besteht seit 100 Jahren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Falls
Familie
Schenk
und
die
Mitarbeiter
der
kürzlich
100
Jahre
alt
gewordenen
Firma
Osma-
Aufzüge
zum
Geschäftsjubiläum
das
Lied
„
Auf
und
nieder,
immer
wieder″
angestimmt
haben
sollten,
dann
nur,
um
die
fahrplanmäßige
Bewegung
ihrer
Produkte
zu
charakterisieren,
und
nicht
die
geschäftliche
Entwicklung.
Denn
die
kannte
seit
1919
nur
eine
Richtung:
aufwärts.
Das
Gründungsjahr
ist
dabei
eigentlich
nicht
dazu
angetan,
Aufbruchstimmung
zu
erzeugen:
Der
Erste
Weltkrieg
ist
verloren,
Reparationsforderungen
erdrosseln
den
Staatshaushalt,
die
Wirtschaft
liegt
darnieder,
die
Menschen
hungern.
Gleichzeitig
ist
es
aber
auch
die
Geburtsstunde
der
Demokratie,
die
zahllose
neue
Perspektiven
eröffnet
und
Hoffnungen
begründet.
Nicht
nur
öffentliche
Einrichtungen
in
Osnabrück
wie
die
Volkshochschule,
die
Arbeiterwohlfahrt,
das
Konservatorium,
das
Sinfonieorchester
und
einige
Sportvereine
wagen
den
Start
in
die
neue
Zeit,
auch
mutige
Unternehmer.
Zwei
davon
sind
der
Ingenieur
Wilhelm
Adler
und
der
Schlossermeister
Friedrich
Dreier.
Sie
gründen
im
Mai
1919
in
der
Redlingerstraße
den
„
Osnabrücker
Maschinen-
und
Aufzugbau
Adler
&
Dreier″.
Zum
Programm
gehören
Eisenkonstruktionen,
feuersichere
Türen,
Bauaufzüge,
Sackaufzüge,
Speisen-
und
Wäscheaufzüge.
Es
geht
nicht
nur
senkrecht
nach
oben,
sondern
auch
schräg,
beispielsweise
für
den
Kohlentransport,
jeweils
„
für
Hand-
und
Kraftbetrieb″.
Ein
erster
Umzug
an
einen
geeigneteren
Standort
geht
in
den
Hinterhof
der
Firma
Titgemeyer,
Seminarstraße
34.
1933
neuer
Inhaber
Dreier
verlässt
das
Unternehmen
bereits
ein
Jahr
nach
der
Gründung.
Adler
macht
alleine
weiter.
Doch
der
Aufschwung
stoppt,
als
er
1928
stirbt.
Seine
Witwe
sieht
sich
nach
neuen
Geldgebern
mit
Sachverstand
und
Führungswillen
um.
Jetzt
kommt
erstmals
ein
Schenk
ins
Spiel:
Der
gelernte
Schlosser
und
studierte
Maschinenbauer
Albert
(I.)
Schenk
wird
1933
Inhaber.
Das
Unternehmen
wächst,
neue
Mitarbeiter
werden
eingestellt,
darunter
auch
Sohn
Albert
(II.)
als
Lehrling.
Im
zweiten
Weltkrieg
ausgebombt
und
dann
vorübergehend
nach
Dissen
ausgelagert,
bringen
Vater
und
Sohn
den
Betrieb
zunächst
wieder
in
der
Seminarstraße
in
Schwung,
bevor
1950
eine
Parzelle
an
der
Hirtenstraße
im
Industriegebiet
Fledder
gekauft
wird
–
die
Keimzelle
des
heutigen
Firmensitzes.
In
den
Jahren
des
Wiederaufbaus
der
jungen
Bundesrepublik
rücken
die
Schenks
den
Schwerpunkt
auf
die
Fertigung
von
Personenaufzügen.
Das
erweist
sich
als
goldrichtige
Entscheidung.
Bereits
1961
wird
der
1000.
Aufzug
ausgeliefert.
Der
etwas
sperrige
Firmenname
„
Osnabrücker
Maschinen-
und
Aufzugbau″
wird,
auf
„
Osma″
eingekürzt,
zur
geschützten
Handelsmarke.
1968
entsteht
ein
Testturm
für
Aufzüge.
Er
erlaubt
es,
eigene
und
zugekaufte
Komponenten
im
Dauereinsatz
zu
prüfen,
alle
denkbaren
Störungen
zu
simulieren
und
Maßnahmen
ihrer
Vermeidung
zu
testen.
Er
ist
bis
heute
in
Gebrauch.
1975
hält
die
dritte
Generation
der
Schenks
Einzug.
Albert
(III.)
setzt
nach
Ausbildungs-
und
Studienjahren
frische
Akzente
insbesondere
in
Verwaltung
und
Vertrieb,
wobei
er
professionelles
Marketing
als
Voraussetzung
für
die
weitere
Expansion
erkennt.
Er
lässt
sich
bei
IBM
zum
Programmierer
ausbilden,
absolviert
Fortbildungen
zum
Offset-
Drucker
und
Fotografen.
Er
reist
kreuz
und
quer
durch
Deutschland,
um
die
schönsten
Osma-
Aufzüge
in
ihren
Einbausituationen
zu
dokumentieren.
Das
Bildarchiv
ist
mittlerweile
auf
mehr
als
300
000
Aufnahmen
angewachsen
und
dient
zur
Erstellung
professioneller
Verkaufsunterlagen.
Genauso
rasant
steigen
die
Verkaufszahlen.
1990
wird
der
10
000.
Aufzug
ausgeliefert,
die
Zahl
der
Mitarbeiter
klettert
bis
1994
auf
300.
Hinter
den
großen
Konzern-
Unternehmen
wie
Thyssen-
Krupp,
Otis,
Kone
oder
Schindler
wird
Osma
zum
sechstgrößten
Aufzugbauer
in
Deutschland.
Den
starken
Wettbewerbsdruck
fängt
der
Osnabrücker
Mittelständler
auf,
indem
er
den
Schwerpunkt
auf
individuelle
Lösungen
in
Design
und
Technik
setzt.
So
führt
Osma
1998
einen
platzsparenden
Aufzugsantrieb
ein,
der
keinen
eigenen
Maschinenraum
mehr
benötigt.
Albert
Schenk
(III.)
sagt
von
sich
selbst,
dass
er
„
vom
Herzen″
ein
Techniker
geblieben
ist.
Er
besitzt
mehrere
eigenentwickelte
Patente.
Bei
einem
Ranking
der
Zeitschrift
„
Wirtschaftswoche″
landete
Osma
unter
den
50
„
innovativsten
Mittelständlern
Deutschlands″.
„
Maßaufzüge″
nach
Kundenwunsch
kann
Osma
schnell,
flexibel
und
kostengünstig
schneidern,
weil
fast
alle
Komponenten
selbst
hergestellt
werden,
man
also
kaum
von
Zulieferern
abhängig
ist.
Eigene
Mitarbeiter
entwickeln
die
Computerprogramme
und
bauen
die
Steuerungseinheiten
für
die
Lifte,
sie
schweißen
die
Stahlträger
zusammen
und
drehen
die
Treibscheiben,
sie
formen
die
Bleche,
sie
fräsen
Etagenziffern
ins
Tableau,
sie
fahren
die
Bauteile
zur
Baustelle,
montieren
sie
und
gewährleisten
nicht
zuletzt
die
Sicherheit
und
Wartung.
Wenn
ein
Aufzug
einmal
stecken
bleibt,
erreicht
der
Fahrgast
über
die
Notruftaste
im
Fahrkorb
die
rund
um
die
Uhr
besetzte
Notrufzentrale
im
Fledder.
Dort
entscheidet
man,
welcher
der
350
Servicewagen
in
Marsch
gesetzt
wird
und
die
Störung
behebt.
Albert
Schenk
(III.)
spricht
von
Aufzügen
als
den
„
sichersten
Verkehrsmitteln
der
Welt″.
Geschenk
an
die
Stadt
Ein
schönes
Beispiel
für
ein
individualisiertes
Design
ist
der
Aufzug
im
Osnabrücker
Rathaus,
den
die
Firma
2006
der
Stadt
zum
Geschenk
macht.
Ihn
ziert
das
Stadtwappen
des
Osnabrücker
Rades
auf
Spiegelblech
und
Edelstahl
an
Türen
und
unter
der
Decke.
„
Aufzüge
gelten
neben
Empfangs-
und
Konferenzräumen
als
Visitenkarten
einer
Institution″,
hebt
Marketingleiter
Odo
Hake
die
Bedeutung
von
Ausstattung
und
Design
hervor.
Seit
zehn
Jahren
ist
die
vierte
Generation
im
Unternehmen
aktiv.
Jens-
Albert
Schenk
(IV.)
wird
2009
neben
seinem
Vater
zweiter
Geschäftsführer.
30
000
Osma-
Aufzüge
sind
mittlerweile
im
Markt,
von
denen
die
Mehrzahl
per
Wartungsvertrag
weiterhin
betreut
wird.
Um
im
Störungsfall
schnell
vor
Ort
zu
sein,
sind
bundesweit
18
Niederlassungen
eingerichtet.
Etwa
die
Hälfte
des
Jahresumsatzes
von
83
Millionen
Euro,
den
die
650
Mitarbeiter
erwirtschaften,
entfällt
auf
Wartungsverträge.
Der
Stammsitz
ist
durch
Zukäufe
und
Anmietungen
von
Nachbargrundstücken
beständig
erweitert
worden.
Fast
die
gesamte
Bebauung
der
Hirtenstraße
steht
im
Unternehmenseigentum.
Erweiterungsmöglichkeiten
im
Rahmen
des
angestrebten
„
maßvollen
Wachstums″
sind
auch
im
zweiten
Jahrhundert
der
Firmengeschichte
reichlich
gegeben.
Bildtexte:
Bescheidene
Anfänge
der
Firma
"
Osnabrücker
Maschinen-
und
Aufzugbau"
im
Hinterhof
des
Titgenmeyer-
Komplexes
in
der
Seminarstraße.
Die
Keimzelle
des
heutigen
Firmensitzes
in
der
Hirtenstraße
im
Industriegebiet
Fledder
im
Jahr
1951.
Gläserne
Aufzüge
gehören
zu
den
Osma-
Paradepferden.
Der
Stammsitz
in
seiner
heutigen
Ausdehnung.
Der
Test-
Turm
für
Aufzüge
ist
rechts
von
der
Bildmitte
erkennbar.
Fotos:
Osma-
Firmenarchiv
Autor:
Joachim Dierks