User Online: 1 |
Timeout: 03:27Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
21.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Natürlicher Garten ist die beste Futterquelle
Zwischenüberschrift:
Über Nistkästen und Fütterung: Tipps der Biologischen Station zum Schutz der Vogelwelt
Artikel:
Originaltext:
Alfhausen
Unterschlupf
und
Nahrung
benötigen
unsere
heimischen
Vögel
besonders
im
Winter.
Muss
oder
sollte
„
Otto
Normalgartenbesitzer″
etwas
dafür
tun?
Wir
sprechen
mit
dem
Diplom-
Biologen
Jürgen
Christiansen,
dem
Leiter
der
Biologischen
Station
Haseniederung
am
Alfsee.
„
Ein
zweischneidiges
Schwert″
ist
für
Jürgen
Christiansen
das
Thema
Vogelfütterung.
Wenn
im
Garten
gefüttert
werde,
entstehe
schnell
der
Eindruck,
die
Vogelpopulation
sei
doch
gar
nicht
gesunken.
Das
Gegenteil
sei
aber
der
Fall.
Wenn
viele
Vögel
unsere
Futterhäuschen
besuchen,
sei
das
nur
ein
Zeichen
dafür,
dass
in
der
freien
Landschaft
Nahrung
nicht
mehr
ausreichend
vorhanden
ist,
meint
der
Experte.
Alles
werde
gemäht,
viele
Pflanzen
kämen
nicht
mehr
zur
Saat,
nennt
er
eine
Ursache
dafür.
Er
selbst
füttert
nur
im
Winter,
wenn
das
Wetter
strenger
wird.
Wer
unbedingt
im
Sommer
füttern
wolle,
brauche
eiweißhaltiges
Spezialfutter.
Fettfutter
für
den
Winter
könne
gut
selbst
hergestellt
werden.
Jürgen
Christiansen
nimmt
dazu
Kokosnussschalenhälften
und
Sonnenblumenkerne
und
Samen
zum
Beispiel
vom
Topinambur
aus
dem
Garten.
Äpfel,
die
am
Baum
verbleiben
oder
auf
Äste
gespießt
werden,
seien
auch
beliebtes
Futter,
empfiehlt
der
Fachmann.
Wenn
Eichelhäher
oder
Eichhörnchen
sich
Futter
stibitzen,
findet
der
Biologe
das
überhaupt
nicht
schlimm.
Bei
der
Station
seien
einmal
die
Meisenknödel
täglich
verschwunden,
bis
die
Fotofalle
einen
Steinmarder
dabei
erwischte.
Am
besten
sei
es
ganz
klar,
für
ein
natürliches
Nahrungsangebot
im
Garten
zu
sorgen
und
dafür
möglichst
viele
Pflanzen
stehen
zu
lassen,
betont
er,
aber
in
vielen
Gärten
laufe
es
anders:
„
Im
Herbst
räumen
wir
alles
ab,
was
sollen
denn
die
Nachbarn
sagen.″
„
Home
Sweet
Home″
Ein
ähnlicher
Tenor
herrscht
in
puncto
Nistkästen.
„
Wir
machen
uns
die
Welt
schön″,
sagt
Jürgen
Christiansen.
Ein
möglichst
bunt
lackiertes
Häuschen
„
Home
Sweet
Home″
mitten
im
Rasen
–
ein
netter
Anblick
vielleicht,
aber
auch
ein
Präsentierteller
für
Katzen
und
Raubvögel.
Vögel
nisten
immer
möglichst
versteckt
und
unscheinbar.
Das
zeigt
der
Diplom-
Biologe
anhand
von
vielen
Fotos,
die
er
im
Lauf
der
Jahre
an
der
Biologischen
Station
gemacht
hat.
Besonders
die
Meisen
suchen
sich
gerne
winzige
Spalten
und
Risse
zum
Beispiel
im
Fachwerk.
Im
Sommer
richtete
sich
bei
der
Biologischen
Station
ein
Kohlmeisenpärchen
in
einem
großen
Hornissenkasten
ein.
Bevor
die
Jungvögel
flügge
wurden,
musste
Christiansen
den
Einflugspalt
erweitern,
weil
die
wohlgenährten
Kleinen
sonst
nicht
hindurchgepasst
hätten.
Möglichst
schlicht
und
einfach
sollten
selbst
gebaute
Nistkästen
sein.
Leicht
zu
reinigen,
denn
das
muss
im
Herbst
immer
gründlich
geschehen,
um
die
Parasiten
zu
vertreiben.
Der
Boden
von
Nistkästen
und
Futterhaus
sollte
aus
Hygienegründen
ohne
Kante
gebaut
werden.
Mit
einem
Spachtel
räumt
Jürgen
Christiansen
alles
restlos
heraus
und
spült,
wenn
möglich,
mit
heißem
Wasser
durch.
Futterplätze
müssten
wegen
der
Keime
bei
feuchtwarmem
Wetter
häufiger
gereinigt
werden
als
bei
strengem
Frost.
Futterautomaten
seien
die
bessere
Variante,
findet
er.
Nicht
zu
vergessen
seien
auch
Tränken
im
Sommer
wie
im
Winter.
Aber
auch
hier
gelte:
Regelmäßig
säubern.
PVC-
Rohr
als
Todesfalle
Im
Winter
suchen
manchmal
mehrere
Vögel
gleichzeitig
Unterschlupf
in
einem
Nistkasten
und
nutzen
das
als
„
Wärmestube″,
hat
der
Stationsleiter
festgestellt.
Ganz
wichtig:
Die
Wände
müssen
innen
rau
sein,
sonst
finden
die
Jungvögel
keinen
Halt
für
die
Füße
und
schaffen
es
nicht
heraus.
Negativbeispiele
mit
verstopftem
oder
verklebtem
Einflugloch
hängen
an
der
Werkstattwand
der
Station.
Ein
Zeitgenosse
habe
ein
PVC-
Rohr
genutzt
–
eine
Todesfalle
für
die
Jungen,
erfahren
wir.
Wenn
ein
alter
oder
abgestorbener
Baum
nicht
aus
Sicherheitsgründen
gefällt
werden
müsse,
sollte
man
ihn
im
Garten
belassen,
sagt
der
Biologe.
Sie
seien
„
interessant
für
Höhlenbrüter″.
Eine
kleine
Holzlatte
an
der
Wand
helfe
Schwalben,
ihre
Nester
stabil
anzubringen.
Jürgen
Christiansen
kennt
einige
Landwirte,
die
für
diese
Hilfestellung
sorgen,
weil
sie
wissen,
dass
„
Schwalben
gute
Fliegenjäger″
sind.
Völlig
unnötig
sei
dagegen
die
Sitzstange
vor
dem
Einflugloch,
sagt
Jürgen
Christiansen.
Die
Elternvögel
warten
nämlich
futterbepackt
zunächst
in
sicherer
Entfernung,
um
dann
blitzschnell
im
Nistkasten
zu
verschwinden,
damit
keine
Feinde
auf
das
Nest
aufmerksam
werden.
Möglichst
bald
sollten
jetzt
neue
Nistkästen
aufgehängt
werden.
Die
Kohlmeise
lege
beispielsweise
bei
schönen
hellen
Tagen
schon
im
Januar
los,
während
der
Star
erst
später
komme.
Eine
andere
Ausrichtung
als
Osten
sei
übrigens
kein
Problem.
Beschattet
könne
es
auch
der
Süden
sein.
Schlagregen
und
pralle
Sonne
müssten
allerdings
auf
jeden
Fall
vermieden
werden.
Ungünstig
platzierte
Kästen
nähmen
die
meisten
Vögel
auch
gar
nicht
erst
an,
weiß
er.
Etwas
über
Kopfhöhe
sollten
die
Kästen
aufgehängt
werden,
damit
die
regelmäßige
Reinigung
keine
schwierige
Kletteraktion
wird.
Wer
Nistkästen
benötigt,
kann
diese
bei
der
Biologischen
Station
erwerben.
Für
Schleiereulen-
oder
Steinkauz-
Röhren
wird
außerdem
eine
kostenlose
Zusammenarbeit
angeboten.
Die
Mitarbeiter
der
Station
prüfen
den
Standort
und
hängen
die
Bruthöhlen
auf.
Danach
werde
auch
der
Bruterfolg
kontrolliert,
berichtet
Jürgen
Christiansen.
Unser
Fazit
lautet:
Jeder
Gartenbesitzer
kann
etwas
zum
Schutz
der
Vögel
tun,
es
sollte
aber
das
Richtige
sein.
Christiansen
stellt
außerdem
klar:
„
Man
könnte
einen
Garten
so
gestalten,
dass
die
Vögel
selbst
zurechtkommen.″
Weitere
Infos
bei
der
Biologischen
Station
Haseniederung
unter
Tel.
05464/
5090.
Bildtexte:
Dieser
Nistkasten
muss
noch
geleert
und
gereinigt
werden,
stellt
Jürgen
Christiansen
fest.
Der
Eichelhäher,
er
gehört
zu
den
Rabenvögeln,
bedient
sich
auch
gern
am
Futterplatz.
Aus
diesem
hohlen
Baumstamm
wurde
mit
wenig
Aufwand
eine
Nisthöhle
für
Stare.
Todesfallen
als
NegativbeispieleI
Fotos:
Ilona
Ebenthal,
Jürgen
Christiansen
Autor:
Ilona Ebenthal