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1.
Erscheinungsdatum:
18.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Amprion will jetzt doch unter die Erde
380 kV in Osnabrück komplett unterirdisch
Zwischenüberschrift:
Amprion gibt den Bürgerprotesten nach und wechselt den Korridor
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Jahrelang
hat
sich
der
Netzbauer
Amprion
gesträubt,
Teile
der
geplanten
380-
kV-
Höchstspannungstrasse
zwischen
Wehrendorf
und
Gütersloh
unter
die
Erde
zu
verlegen,
doch
jetzt
lenkt
das
Unternehmen
ein.
Nach
den
aktuellen
Plänen
soll
die
Leitung
in
Osnabrück
komplett
als
Erdkabel
ausgeführt
werden,
in
Bissendorf
zu
einem
Teil.
Auch
die
von
Amprion
favorisierten
Korridore
ändern
sich.
Dort,
wo
es
spürbaren
Widerstand
gegeben
hatte
wie
in
Voxtrup,
Lüstringen
und
Natbergen,
soll
jetzt
nicht
gebaut
werden.
Aber
auch
der
jetzt
ins
Auge
gefasste
Korridor
für
die
Freileitung
nach
Wehrendorf
birgt
noch
einigen
Konfliktstoff.
Osnabrück
Netzbetreiber
Amprion
gibt
dem
Druck
nach:
Im
Stadtgebiet
von
Osnabrück
soll
die
geplante
380-
kV-
Trasse
jetzt
komplett
unterirdisch
verlegt
werden.
Für
den
Abschnitt
zwischen
Wehrendorf
und
Lüstringen
favorisiert
das
Unternehmen
eine
Linie,
die
der
Schelenburg
sehr
nahekommt.
Die
Amprion
GmbH
hatte
sich
bislang
mehrere
Varianten
offengehalten.
Kurz
vor
dem
Abschluss
des
Raumordnungsverfahrens
wird
die
Planung
für
Bissendorf
und
das
östliche
Stadtgebiet
jetzt
sehr
konkret.
Am
Donnerstag
findet
beim
Landkreis
Osnabrück
ein
Erörterungstermin
für
Vertreter
kommunaler
und
öffentlicher
Belange
statt,
allerdings
nicht
öffentlich.
Amprion-
Pressesprecher
Michael
Weber
hat
unsere
Redaktion
über
den
neuesten
Stand
informiert.
Was
gebaut
wird:
Mit
der
380-
kV-
Höchstspannungsleitung
soll
eine
leistungsfähige
Verbindung
die
vorhandene
220-
kV-
Leitung
zwischen
den
Umspannwerken
in
Wehrendorf,
Osnabrück
und
Gütersloh
ersetzen.
Amprion
sieht
sie
als
Teil
eines
überregionalen
Versorgungsnetzes,
das
mit
dem
Ausbau
stabilisiert
werden
soll.
Dies
geschieht
auch
in
der
Absicht,
dass
Windstromüberschüsse
aus
dem
Norden
ohne
große
Leitungsverluste
in
den
Süden
Deutschlands
geleitet
werden
können.
Erdverkabelung:
In
Osnabrück
haben
sich
Bürgerinitiativen
aus
Voxtrup
und
Lüstringen-
Ost
gegen
den
Bau
einer
Freileitung
gewehrt.
Jetzt
gibt
Amprion
nach
und
stellt
in
Aussicht,
innerhalb
des
Stadtgebiets
die
gesamte
Trasse
und
in
Bissendorf
einen
Teil
unter
die
Erde
zu
verlegen.
Der
Nordkorridor:
Zwischen
dem
Umspannwerk
Lüstringen
und
dem
Bissendorfer
Ortsteil
Stockum
soll
ein
gemeinsamer
Kabeltunnel
beide
380-
kV-
Leitungen
aufnehmen,
also
sowohl
die
nach
Wehrendorf
als
auch
die
nach
Gütersloh.
Am
Stockumer
Berg
teilt
sich
das
Erdkabel
dann
in
einen
nördlichen
und
einen
südlichen
Zweig
auf.
Der
Südkorridor:
Für
die
Weiterführung
der
Strecke
in
Richtung
Borgloh
hatte
die
Amprion
GmbH
bislang
drei
Varianten
vorgesehen.
Gegen
Korridor
1
gab
es
lautstarke
Proteste
in
Voxtrup,
Korridor
2
stieß
in
Natbergen
auf
heftigen
Widerstand.
Jetzt
favorisiert
der
Netzbauer
den
weiter
östlich
gelegenen
Südkorridor
3,
der
bei
Uphausen
die
Trasse
der
Autotobahn
30
unterqueren
soll.
Übergabestationen:
Für
den
Übergang
von
der
Freileitung
zum
Erdkabel
aus
Richtung
Wehrendorf
favorisieren
die
Planer
eine
noch
nicht
genau
benannte
Stelle
am
Hengstbrink
zwischen
Wissingen
und
Jeggen.
Nach
Auskunft
von
Amprion-
Pressesprecher
Weber
wird
das
Erdkabel
zwischen
dieser
Übergabestation
und
der
Umspannanlage
Lüstringen
etwa
neun
Kilometer
lang
sein.
Für
die
Trasse
zwischen
Lüstringen
und
Gütersloh
soll
der
Übergabepunkt
auf
Georgsmarienhütter
Gebiet
in
Holsten-
Mündrup
liegen.
Von
dort
führt
eine
Freileitung
weiter
in
Richtung
Borgloh.
Welche
Trasse?
Auf
dem
Abschnitt
zwischen
Wehrendorf
und
Lüstringen
waren
bislang
drei
mögliche
Trassen
im
Gespräch,
von
denen
Netzbetreiber
Amprion
bisher
der
nördlichen
Variante
A
zuneigte.
Sie
sollte
über
den
Golfplatz
in
Jeggen
und
von
dort
nach
Lüstringen-
Ost
führen.
Jetzt
ist
stattdessen
Korridor
B
der
Favorit:
Er
kommt
der
Schelenburg
sehr
nahe
und
schafft
eine
relativ
geradlinige
Verbindung
zur
geplanten
Übergabestation
am
Hengstbrink
in
Jeggen.
Die
Masten:
Auf
die
Höhe
der
Masten
will
sich
das
Unternehmen
nicht
festlegen,
weil
es
dabei
auf
die
Topografie
ankomme,
sagt
Amprion-
Sprecher
Weber.
Fest
steht
aber,
dass
sie
höher
sein
werden
als
die
der
vorhandenen
220-
kV-
Trasse,
weil
sie
mehr
Stromkreise
aufnehmen
müssen.
Auf
einigen
Abschnitten
können
110-
kV-
Freileitungen
in
das
neue
System
integriert
werden.
Der
Zeitplan:
Geplant
wird
die
380-
kV-
Trasse
in
einem
beschleunigten
Verfahren.
Auf
nordrhein-
westfälischer
Seite
haben
die
Bauarbeiten
schon
begonnen.
Für
den
niedersächsischen
Abschnitt
läuft
zurzeit
das
Raumordnungsverfahren,
das
voraussichtlich
in
wenigen
Wochen
mit
der
landesplanerischen
Feststellung
enden
wird.
Es
folgt
das
Planfeststellungsverfahren,
in
dem
die
Landesbehörde
auch
die
Einwände
von
Betroffenen
und
von
Trägern
öffentlicher
Belange
zu
prüfen
hat.
Mit
dem
Planfeststellungsbeschluss
in
der
Tasche
kann
Amprion
die
Bauarbeiten
starten.
Nach
der
aktuellen
Planung
soll
die
neue
Leitung
2026
in
Betrieb
gehen.
Kommentar
Teufelswerk
Erdkabel
Technisch
unausgegoren,
juristisch
fragwürdig,
vor
allem
aber
viel
zu
teuer
–
das
waren
die
Argumente,
mit
denen
die
Bürgerinitiativen
immer
wieder
abgespeist
wurden,
wenn
sie
anstelle
der
geplanten
Hochspannungsfreileitung
eine
Erdverkabelung
forderten.
Sechs
Jahre
wurde
gestritten,
und
jetzt
geht
es
doch.
Jedenfalls
in
Osnabrück
und
in
einem
Teil
von
Bissendorf.
Da
hat
sich
die
Beharrlichkeit
also
gelohnt.
Amprion
stand
unter
Druck,
weil
Bürger,
Stadtplaner
und
Politiker
an
einem
Strang
gezogen
haben.
2022,
wenn
die
letzten
Atomkraftwerke
vom
Netz
gehen,
sollte
die
neue
Trasse
zwischen
Wehrendorf
und
Gütersloh
ursprünglich
in
Betrieb
gehen.
Der
Zeitplan
war
schon
lange
Makulatur,
und
das
lag
vor
allem
an
der
Starrköpfigkeit,
mit
der
die
Trassenbauer
lange
Zeit
ihre
Position
verteidigten.
Bloß
keinen
Meter
nachgeben,
lautete
die
Devise.
Die
Erdverkabelung
wurde
behandelt,
als
wäre
sie
ein
Werk
des
Teufels.
Eine
unhaltbare
Position.
Beim
Blick
aufs
Ganze
stellt
sich
die
Frage,
wie
es
möglich
war,
dass
in
Hellern
ein
mächtiges
380-
kV-
Monstrum
durch
enge
Wohnsiedlungen
gezogen
wurde.
Aus
heutiger
Sicht
eine
Planungssünde,
die
wohl
nur
damit
zu
erklären
ist,
dass
der
Protest
nicht
laut
und
die
Zeit
noch
nicht
reif
genug
war.
Die
Einsicht,
dass
Erdkabel
eine
realistische
Option
sind,
wird
die
Landschaft
an
vielen
Stellen
vor
Schaden
bewahren.
Und
was
die
Kosten
betrifft:
Das
werden
wir
schon
stemmen.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert