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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Radfahrer in der Klemme
Zwischenüberschrift:
Konflikte auf der Bramscher Straße und auf der Knollstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Mit dem Fahrrad in der Zwickmühle: Die Bramscher Straße zwischen der Haster Mühle und dem Hasetor ist überwiegend noch ein Provisorium mit Engstellen für Radfahrer. Eine Initiative hofft auf Verbesserungen bei der geplanten Neugestaltung. Doch auch auf der neuen Knollstraße fühlen sich Radfahrer nicht wohl. Die Akteure der Initiative Bramscher Straße Süntelstraße″ (Inibras) freuen sich zwar über das Vorhaben der Stadt Osnabrück, im Laufe des kommenden Jahrzehnts zu den radverkehrsfreundlichsten″ Städten Deutschlands zu werden, doch was in ihrem Quartier geschieht, lässt sie am Erfolg zweifeln. Die Verkehrsknoten am Hasetor und an der Haster Mühle, also an den beiden Enden der südlichen Bramscher Straße, sind zwar fertig, ebenso die Verbindung zur Süntelstraße, aber die Strecke zwischen den Knotenpunkten ist noch ein Provisorium. Es fehlen Radwege, und die Fahrbahn ist zum großen Teil ein Flickenteppich. Nachdem die Busse jetzt durchgängig die Bramscher Straße und die Süntelstraße befahren, stellt die Initiative fest, dass es für Radfahrer vor allem dort zu Engpässen kommt, wo Autos auf der Straße parken. Für Radfahrer habe sich die Situation sogar verschlechtert.

Die Initiative vom Sonnenhügel wünscht sich, dass die Bramscher Straße zur Fahrradstraße wird nach dem Vorbild der Katharinenstraße. So wie es jetzt ist, bestehe die Gefahr, dass ihre Straße zum Bypass für die Hansastraße wird nach der Beobachtung von Anwohnern ist dies bereits jetzt der Fall. Außerdem bitten die Akteure dringend″ darum, dass die Busse der Landkreis-Linien von der Bramscher Straße auf die Hansastraße verlegt werden.

Was wird aus den Wünschen? Wie Ulla Bauer vom Fachbereich Städtebau im Bürgerforum für die Stadtteile Dodesheide, Haste und Sonnenhügel berichtete, arbeitet die Verwaltung an verschiedenen Varianten für die Gestaltung der Bramscher Straße zwischen dem Hasetor und der Haster Mühle: Wir haben keinen fertigen Plan.″ Es gebe mehrere Belange zu berücksichtigen. Ziel sei es, gute Lösungen für alle zu finden. Im kommenden Jahr werde die Verwaltung mit den Plänen in die Politik gehen. Doch eine Variante für eine Fahrradstraße wird offenbar nicht dabei sein: Die wäre für die Busse von Nachteil.″

Busse auf der Radspur

Auch die Verlegung von Regionalbussen auf die Hansastraße dürfte nicht in Betracht kommen. Joachim Kossow von den Stadtwerken berichtete, dass damit eine direkte Stadt-Umland-Verknüpfung das Osnabrücker Modell″ unterbrochen werde. Umstiege sind für Fahrgäste unattraktiv.″ Außerdem: Auf der Hansastraße gibt es keine Möglichkeit für eine sichere Bushaltestelle.″ Es sei sinnvoll, auch künftig alle Buslinien über die Bramscher Straße zu führen.″ Für Stadtplanerin Ulla Bauer ist es wichtig, eine für alle erträgliche Form″ zu finden. Und: Für uns sind Fahrräder und Busse keine Gegner.″

Radfahrer ärgern sich auch darüber, dass Busse vor der Ampel am Hasetor auf der neuen Radspur halten. Einer von ihnen ist Paul Uppenkamp, der es so sieht: Die Busse könnten gar nicht in die Innenstadt abbiegen, ohne den Radweg zu blockieren. Doch offenbar dürfen sie auf dem rot markierten Streifen fahren und stehen obwohl es nicht dem Osnabrücker Standard entspricht, wie Stadtplanerin Ulla Bauer feststellte. Verkehrsrechtlich sei dies möglich, weil die Linie des Schutzstreifens unterbrochen ist. Doch der Fachbereich Städtebau kündigt an, dass die Markierung bei den weiteren Straßenarbeiten geändert werden soll.

Auch der neu angelegte Radweg von der Bramscher Straße aus in die Innenstadt stößt auf Kritik. Fahrradfahrer am Hasetorwall erleben vor der Ampel oft eine Schrecksekunde: Sie wollen bereits in die Pedale treten, wenn es auf der gegenüberliegenden Seite also an der Ecke zur Vitischanze bereits grün leuchtet, aber auf ihrer Seite die Ampel noch ein paar Sekunden lang rot ist. Paul Uppenkamp stellt fest: Erst müssten Radfahrer vor dem Hasetorwall warten und wenn sie nicht ganz schnell unterwegs sind erneut vor der Hasestraße. Ob dort nicht ein Grünpfeil für Radfahrer möglich wäre? Stadtplanerin Bauer erläuterte, dass die Ampelanlage derzeit überarbeitet wird. Und mit einem Grünpfeil werde sich die Stadt erst dann beschäftigen, nachdem es der Gesetzgeber getan hat. Demnach sind entsprechende Änderungen in der Straßenverkehrsordnung geplant.

Im Gegensatz zur Bramscher Straße ist die Knollstraße bereits fertig. Doch auch dort fühlen sich die Radfahrer nicht wohl. Der Anwohner Jörg Hillmann formulierte es im Bürgerforum so: Die Radschutzstreifen seien absolut lebensgefährlich″, weil Autofahrer nicht in der Lage sind, dort einen Sicherheitsabstand einzuhalten″. Besonders betroffen seien Engstellen auf Höhe der Langen Wand und der Potsdamer Straße. Den Grund für die Enge sehen er und weitere Anwohner in den neuen Mittelinseln. Für Hillmann ist es zwingend notwendig″, entweder die Inseln zurückzubauen oder Überholverbote einzurichten.

Doch die Mittelinseln sollen bleiben. Stadtplanerin Bauer erläuterte, dass sie dem Schutz der Fußgänger beim Überqueren der Knollstraße dienen. Und das Überholverbot? Das besteht offenbar bereits überall dort, wo sich die Mittelinseln befinden nur wissen es viele Autofahrer nicht. Die müssten einen Abstand von 1, 50 Metern zu Radfahrern einhalten, berichtete Bauer. Und diese Breite sei auf den Abschnitten mit Mittelinseln nicht vorhanden. Dort müssten Autofahrer hinter den Radfahrern bleiben. An der Liebigstraße gebe es damit keine Probleme. Doch die rechtliche Sichtweise reicht den Anwohnern nicht. Eine von ihnen sagte es so: Ich habe Angst davor, mit dem Fahrrad auf der Knollstraße zu fahren.″

Bildtext:
Bedrängt auf der Knollstraße: Wo sich die Mittelinseln befinden, dürfen Autofahrer keine Radfahrer überholen. Und sie tun es doch. Dabei reicht der Sicherheitsabstand an diesen Stellen nicht aus.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Jann Weber


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