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1.
Erscheinungsdatum:
11.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auch Hauseigentümer kritisieren Vonovia
Zwischenüberschrift:
Wie andere Osnabrücker Vermieter handeln, wenn die Heizung erneuert werden muss
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Selbst
der
Eigentümerverband
Haus
und
Grund
Osnabrück
kritisiert
Vermieter
Vonovia
wegen
überhöhter
Kosten
für
Heizungssanierungen.
Geschäftsführer
Christian
Biemann
sagt:
„
Ich
halte
es
nicht
für
statthaft,
wenn
allein
beim
Austausch
von
Jahrzehnte
alten
Heizungsanlagen
Ingenieursleistungen
in
nahezu
vollständiger
Höhe
auf
den
Mieter
umgelegt
werden.″
Warum
andere
Osnabrücker
Vermieter
anders
handeln.
Haus
und
Grund
vertritt
die
Belange
von
privaten
Haus-
und
Wohnungseigentümern
in
Osnabrück
und
somit
die
Seite
der
Vermieter.
Insofern
ist
es
umso
bemerkenswerter,
wie
Geschäftsführer
Biemann
das
offenbar
systematische
Vorgehen
von
Vonovia
bei
der
Erneuerung
von
Heizungsanlagen
bewertet.
Dabei
verweist
er
darauf,
dass
Baunebenkosten
wie
Architekten-
und
Ingenieurshonorare
natürlich
zu
Modernisierungskosten
gehören
–
allerdings
„
nur
dann,
wenn
Art
und
Umfang
der
Arbeiten
die
Beauftragung
eines
Architekten
oder
Ingenieurs
notwendig
machen″.
Der
entscheidende
Punkt
für
Biemann
ist:
Wenn
eine
Maßnahme
auch
ohne
Architekt
oder
Ingenieur
möglich
ist,
müssen
die
Mieter
auch
nicht
für
diese
Kosten
bezahlen.
Warum
kritisierte
die
Heizungsinnung
Vonovia?
Dabei
bezieht
er
sich
darauf,
dass
Vonovia
in
einem
Osnabrücker
Fall
für
den
Einbau
der
Brennwertanlage
„
Wolf
CGB-
50″
Kosten
für
Ingenieursleistungen
in
Höhe
von
14
547
Euro
abrechnete
und
zu
98
Prozent
auf
die
Mieter
umlegte,
obwohl
die
alte
Heizung
obendrein
noch
37
Jahre
alt
war.
Schon
der
Obermeister
der
Heizungsinnung
Osnabrück,
Kai
Schaupmann,
bemängelte,
dass
diese
Kosten
gar
nicht
hätten
abgerechnet
werden
dürfen,
weil
ein
Ingenieur
dafür
gar
nicht
nötig
sei.
Wo
fielen
Vonovia-
Fälle
nach
Osnabrücker
Muster
auf?
Eine
Stichprobe
des
Deutschen
Mieterbunds
von
mehr
als
40
bundesweit
ausgewerteten
Fällen
zeigt
nun
aber,
dass
Vonovia
dieses
Muster
offenbar
in
ganz
Deutschland
anwendet.
In
jedem
dokumentierten
Fall
wurden
fast
30
Jahre
alte
Heizungen
ausgetauscht
und
für
den
Einbau
von
Standard-
Heizungsanlagen
Kosten
für
Architekten
und
Ingenieure
von
im
Schnitt
deutlich
mehr
als
10
000
Euro
abgerechnet
und
zu
im
Schnitt
98
Prozent
auf
die
Mieter
umgelegt.
Legen
andere
Osnabrücker
Vermieter
solche
Kosten
auf
Mieter
um?
Haus-
und-
Grund-
Geschäftsführer
Biemann
schließt
sich
der
Meinung
der
Heizungsinnung
an
und
sagt:
„
Der
Einbau
einer
heutzutage
üblichen
Brennwertanlage,
also
eines
Standardprodukts,
dürfte
für
einen
Meisterbetrieb
der
Sanitär-
,
Heizungs-
,
Klima-
und
Klempnertechnik
zum
Tagesgeschäft
gehören
und
keine
Herausforderung
an
einen
Fachhandwerker
darstellen.
Hierfür
ist
die
Beauftragung
eines
Architekten
oder
Ingenieurs
nicht
notwendig.″
Biemann
sind
zudem
unter
den
4800
Mitgliedern
von
Haus
und
Grund
Osnabrück
auch
keine
Fälle
bekannt,
in
denen
Architekten-
oder
Ingenieursleistungen
für
den
Einbau
einer
neuen
Heizungsanlage
abgerechnet
und
auf
Mieter
umgelegt
wurden.
Aus
seiner
Sicht
kommt
die
Beauftragung
eines
Architekten
oder
Ingenieurs
nur
in
Betracht,
wenn
im
Bestand
umfangreiche
Modernisierungsarbeiten
mit
mehreren
Gewerken
durchgeführt
werden.
Was
sagt
der
zweitgrößte
Osnabrücker
Vermieter?
Ähnlicher
Auffassung
ist
die
Osnabrücker
Wohnungsbaugenossenschaft
WGO,
die
über
mehr
als
2900
Wohnungen
verfügt
und
der
zweitgrößte
Vermieter
Osnabrücks
ist.
Der
größte
ist
Vonovia
mit
rund
4000
Wohnungen.
WGO-
Vorstand
Thomas
Droit
bestätigt:
„
In
der
Regel
werden
bei
Austausch
abgängiger
Heizungsanlagen
keine
Fachplaner
hinzugezogen.
Dies
geschieht
lediglich
in
Ausnahmefällen,
wenn
zum
Beispiel
von
Gasetagenheizung
auf
Zentralheizung
umgerüstet
wird.″
Zudem
betont
Droit,
dass
der
alleinige
Austausch
von
Heizungsanlagen
nicht
genutzt
werde,
um
die
Miete
zu
erhöhen.
Wie
handeln
Stephanswerk
und
HVO
in
solchen
Fällen?
Auch
der
Geschäftsführer
der
Stephanswerk
Wohnungsbaugesellschaft,
Johannes
Baune,
konstatiert,
dass
beim
Austausch
von
Heizungen
keine
Ingenieurbüros
eingeschaltet
werden.
Im
Normalfall
würden
die
Heizungs-
Fachfirmen
den
Austausch
von
Kesseln
und
Brennern
alleine
schaffen.
Der
Geschäftsführer
des
Heimstättenvereins
Osnabrück
(HVO)
,
Jürgen
Silies,
erinnert
sich
daran,
dass
vor
neun
Jahren
in
Osnabrück
eine
alte
Heizzentrale
in
der
Wersener
Straße
89
erneuert
und
ein
Blockheizkraftwerk
errichtet
wurde,
das
80
Wohnungen
versorge.
Da
die
alte
Heizzentrale
aufgrund
des
Alters
ausgetauscht
werden
musste,
hat
der
HVO
die
Kosten
laut
Silies
als
Instandhaltungskosten
komplett
übernommen
und
auf
eine
Mieterhöhung
verzichtet
–
ganz
im
Kontrast
zum
Geschäftsgebaren
von
Osnabrücks
größtem
Vermieter
Vonovia.
Bildtext:
Wegen
starker
Mieterhöhungen
nach
Heizungssanierungen
kritisiert
auch
Haus
und
Grund
Vermieter
Vonovia.
Foto:
Gründel
Kommentar
Nicht
alle
sind
wie
Vonovia
Osnabrücker
Vermieter
dürfen
nicht
in
Sippenhaft
für
das
Geschäftsgebaren
von
Vonovia
genommen
werden.
Dafür
steht
die
Reaktion
von
Haus
und
Grund
exemplarisch,
denn
die
meisten
Wohnungsanbieter
in
Osnabrück
sind
private
Vermieter
mit
nur
wenigen
Mietwohnungen.
Ihnen
geht
es
–
genauso
wie
WGO,
HVO
und
Stephanswerk
–
um
ein
langfristiges
und
gutes
Verhältnis
zu
ihren
Mietern.
Der
Geschäftsführer
von
Haus
und
Grund,
Christian
Biemann,
spricht
wohl
allen
Osnabrückern
aus
der
Seele,
wenn
er
es
als
„
nicht
statthaft″
bezeichnet,
dass
beim
Austausch
von
mehr
als
30
Jahre
alten
Heizungsanlagen
Ingenieursleistungen
in
nahezu
vollständiger
Höhe
auf
den
Mieter
umgelegt
werden.
Erst
nach
dem
entsprechenden
öffentlichen
Druck
hatte
Vonovia
im
Osnabrücker
Fall
von
Bernd
Mühle
die
Mieterhöhung
für
die
vier
Mietparteien
um
70
Prozent
gesenkt.
Als
eine
Vonovia-
Mieterin
in
Gießen
sich
vor
Gericht
wehrte,
zog
der
Dax-
Konzern
die
geforderte
Mieterhöhung
sogar
komplett
wieder
zurück.
Das
Problem
ist,
dass
nur
wenige
den
Mut,
die
Nerven
oder
das
Geld
haben,
um
sich
juristisch
zu
wehren.
Deshalb
schlucken
viele
im
Zweifelsfall
lieber
zu
Unrecht
geforderte
Mieterhöhungen.
Wenn
sich
herausstellt,
dass
Vonovia
die
Mieter
über
die
wahren
Modernisierungskosten
täuscht,
dann
darf
das
zum
Wohle
aller
nicht
straflos
bleiben.
j.fays@
noz.de
Autor:
Jean-Charles Fays