User Online: 2 |
Timeout: 16:25Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.09.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
vor
100
Jahren
Überschrift:
Feiern, Rauchschwaden und Wilhelm Busch
Zwischenüberschrift:
September 1911: In Osnabrück prägen Umzüge und Paraden das wiederbelebte Sedanfest
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Im
September
1911
beherrscht
das
Sedanfest
die
Stadt.
Außerdem
kommt
Licht
in
manche
dunkle
Ecke
–
zumindest
wenn
nicht
gerade
Rauchschwaden
den
Himmel
verhängen.
Dazu
besuchen
Max
und
Moritz
Osnabrück.
Mit
großem
Aufwand
wurde
1911
das
Sedanfest
begangen.
Jahre
zuvor
war
der
2.
September
kaum
noch
in
den
Zeitungen
erschienen.
Schulfrei
zu
diesem
Tag
war
abgeschafft
worden,
wohl
aber
hatten
die
Kinder
an
Paraden
und
Aufmärschen
teilgenommen.
Zwischenzeitlich
war
das
Fest
auf
den
Sonntag
gelegt
worden,
der
dem
Datum
am
nächsten
lag.
1911
kam
der
Feier
des
Sieges
bei
Sedan
von
1870
wieder
vermehrte
Bedeutung
zu.
Festvorstand
und
Kriegervereine
riefen
in
Zeitungsannoncen
dazu
auf,
die
Häuser
zu
schmücken,
am
Fackelzug
teilzunehmen
und
überhaupt
„
Flagge
zu
zeigen″.
Man
gedachte
des
vergangenen
Sieges
und
der
Gefallenen
an
den
Kriegerdenkmälern.
Ein
Sonderzuschuss
des
Magistrats
zum
Sedantag
unterstrich
die
neue
Identifikation
mit
der
säbelrasselnden
Feier.
Ebenfalls
einen
Gedenkanlass
bot
Anfang
September
der
40.
Geburtstag
der
Bahnstrecke
Osnabrück
–
Münster
mit
den
Zwischenstationen
Hasbergen,
Lengerich,
Kattenvenne
und
Westbevern.
1865
war
die
Genehmigung
zum
Bau
der
Trasse
ergangen,
und
1911
zählte
die
Gesamtstrecke
Wanne
-
Hamburg
zu
den
bedeutendsten
des
Reiches.
Lange
Güterzugreihen
frequentierten
die
Strecke,
die
mittlerweile
zweigleisig
ausgebaut
worden
war,
zahlreiche
Personen-
,
Schnell-
und
D-
Zügeverkehrten
täglich
auf
ihr.
In
der
Overbergschule
war
eine
neue
Kochschule
gegründet
worden,
wofür
das
städtische
Kollegium
eine
Sonderzahlung
bewilligte.
Um
dem
Stadtbild
ein
freundliches
Aussehen
zu
geben,
so
argumentierte
Stadtbaurat
Lehmann,
plante
die
Stadt
weitere
Baumanpflanzungen.
Der
Blumenhaller
Weg,
Meller-
und
Iburger
Straße
und
der
Kollegienwall
sollten
entlang
ihres
Verlaufs
mit
kleinen
Bäumen
eingefasst
werden.
Auch
die
Zwischenwege
und
Trassen
wurden
eingeplant.
360
Mark
veranschlagte
man
für
die
Bäume
an
der
Miquelstraße
und
Am
Riedenbach.
Etwa
um
den
25.
September
war
der
Termin
für
den
Abflug
der
Rauchschwalben
zu
erwarten
–
schon
war
der
Sommer
wieder
vorbei.
Bereits
seit
Anfang
August
waren
die
Turmschwalben
fortgeflogen.
Im
Osnabrücker
Tageblatt
erfolgte
alle
Jahre
wieder
auch
der
Hinweis,
dass
es
den
Zugvögeln
in
Afrika
zwar
recht
gut
ginge,
sie
aber
auf
den
Zugbahnen
vom
Tode
durch
Fang
und
Jagd
bedroht
waren.
Zwanzig
Gas-
Bogenlampen
prangten
ab
September
in
der
Innenstadt
und
beleuchteten
die
abendlichen
Geschäftsstraßen.
Die
oft
monierte
Dunkelheit
in
den
Hauptstraßen
der
Stadt
hatte
damit
ein
Ende.
Die
Militärbehörde
teilte
dem
Denkmalamt
mit,
dasssie
die
Klosterkaserne
veräußern
oder
niederlegen
wolle.
In
einem
Gutachten
dazu
empfahlder
Verfasser
der
Stadt,
dagegen
Einspruch
einzulegen.
Die
alte
Kaserne
musste
geschützt
werden.
Heiteres
und
trockenes
Spätsommerwetter
kündigte
die
Wetterstation
auf
dem
Brocken
an.
Für
die
Landwirtschaft
war
dies
eine
schlechte,
für
die
Menschen
in
der
Region
eine
erfreuliche
Vorhersage.
Am
Nordhang
des
Dörenberges
zerstörte
ein
Waldbrand
eine
große
Fläche,
während
aus
Diepholz
ein
umfangreicher
Heidebrand
vermeldet
wurde.
Gerade
noch
rechtzeitig
konnten
zahlreiche
Bienenstöcke
aus
den
betroffenen
Gebieten
gerettet
werden.
Wieder
war
Kartoffelerntezeit.
Seit
zwei
Jahren
bestand
das
Verbot,
Kartoffelkraut
zu
verbrennen.
In
der
Zeitung
wurden
alle
Gärtner
noch
einmal
daran
erinnert.
Nur
mittwochs
und
freitags
im
September
und
Oktober
durften
die
Feuer
qualmen.
Zusammen
mit
den
Wald-
und
Heidebränden
gab
es
1911,
trotz
des
Gesetzes,
beißenden
Rauch
über
der
Stadt
–
aus
allen
Windrichtungen
zogen
Schwaden
heran.
Der
projektierte
Ems-
Weser-
Kanal
rückte
ins
Bewusstsein
der
Bürger,
als
einelange
Reihe
von
Gewerken
in
den
Tageszeitungen
ausgeschrieben
wurde.
Das
Königliche
Kanalbauamt
ließ
Erd-
und
Dichtungsarbeiten
sowie
„
Kunstbauten″
von
Betrieben
der
jeweiligen
Region
ausführen.
Dazu
gehörten
vor
allem
Schleusen
und
Düker,
Brückenpfeiler
und
Widerlager.
Für
insgesamt
sechs
Wochen
stellte
der
Dürerbund
im
Kulturhistorischen
Museum
einige
Werke
des
Humoristen
Wilhelm
Busch,
des
Erschaffers
von
Max
und
Moritz,
aus.
Bildtext:
Platz
zum
Exerzieren:
ein
Foto
der
Klosterkaserne
aus
dem
Jahr
1938.
Über
dem
Eingang
steht:
„
II.
Bataillon
Infanterie
Regiments
Herzog
Friedrich
von
Braunschweig″.
Foto:
Karl
Ordelheide/
aus
dem
Buch
Alt-
Osnabrück,
Bd.
3,
hrsg.
von
Wido
Spratte,
Verlag
Wenner
Autor:
Christiana Keller