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1.
Erscheinungsdatum:
06.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rohrkrepierer und Seifenblasen: Die Geld-Debatte im Rat im Zeitraffer
Zwischenüberschrift:
Eine Übersetzungshilfe zur Haushaltsdebatte in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
„
Ein
Zahlenfeuerwerk,
das
zur
Sternschnuppe
wurde,
Frank
Henning
als
König
der
Luftbuchungen.″
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
teilte
in
der
Haushaltsdebatte
des
Osnabrücker
Rates
aus,
und
sein
SPD-
Kollege
Henning
schüttelte
pikiert
bei
diesen
Worten
den
Kopf.
Die
Haushaltsdebatte
im
Rat:
Ein
zufälliger
Zuhörer
kann
kaum
nachvollziehen,
worüber
die
Politiker
da
eigentlich
streiten.
Deshalb
hier
die
Übersetzung.
Das
Verfahren
im
Rat:
Die
Aussprache
über
den
Haushaltsplan
ist
auf
zwei
Stunden
begrenzt.
Zu
Wort
kommen
zunächst
die
Fraktionsvorsitzenden,
deren
Redezeit
nach
Größe
ihrer
Fraktion
gestaffelt
ist.
Der
CDU
(19
Sitze)
stehen
13
Minuten
zu,
der
SPD
(13
Sitze)
zehn
Minuten,
den
Grünen
(9
Sitze)
acht
Minuten
und
den
kleinen
Fraktionen
FDP
(3)
,
Linkspartei
(2)
und
BOB
(2)
jeweils
fünf
Minuten.
Da
UWG
und
Piraten
keinen
Fraktionsstatus
haben,
kommen
sie
nur
in
der
anschließenden
allgemeinen
Aussprache
zu
Wort.
Es
ist
die
einzige
Debatte
im
Jahresverkauf,
in
der
die
Grundsatzreden
am
Rednerpult
gehalten
werden.
Bildtext:
Zum
Glück
stabil
gebaut
ist
das
Osnabrücker
Rathaus
–
denn
hier
geht
es
heiß
her,
wenn
die
Haushaltsdebatte
stattfindet.
Foto:
Michael
Gründel
CDU:
Nie
mehr
Ausgaben
auf
Pump
Am
Rednerpult:
CDU-
Chef
Fritz
Brickwedde.
Der
erste
Absatz
in
seiner
Rede:
„
Osnabrück
hat
eine
gute
Zukunft.
Osnabrück
steht
vor
dem
größten
Investitionsprogramm
seiner
Geschichte.
Wir
setzen
die
Schwerpunkte
auf
Schulen
und
Sportanlagen,
Kitas,
Straßen
und
die
Feuerwehr.″
Das
ist
der
CDU
jetzt
wichtig:
Die
Neuverschuldung
von
180
Millionen
Euro
in
vier
Jahren
für
Investitionen
in
den
Schul-
und
Sportstättenbau
begrüßt
die
CDU,
denn
diesen
Krediten
stünden
Werte
gegenüber.
Brickwedde
verbindet
damit
aber
die
Forderung,
dass
die
Stadt
ihr
Minus
auf
dem
Girokonto
(zurzeit
77
Millionen
Euro)
bis
2023
auf
unter
30
Millionen
Euro
reduziert.
Jahrelang
hat
die
Stadt
ihr
Girokonto
überzogen,
um
Gehälter
und
Sachkosten
zu
bezahlen.
Brickwedde:
„
Niemals
wieder
sollen
laufende
Ausgaben
auf
Pump
finanziert
werden.″
Das
will
die
CDU
in
Zukunft
erreichen:
„
Wir
wollen
keine
höheren
Belastungen
der
Bürger.
Deshalb
lehnen
wir
seit
Jahren
Erhöhungen
der
Grundsteuer
und
Gewerbesteuer
konsequent
ab.
Und
wir
wollen
keine
höheren
Parkgebühren,
wie
von
den
Grünen
vorgeschlagen.
Im
Gegenteil:
Wir
wollen
kostenlose
Parkplätze
am
Stadtrand,
damit
vor
allem
möglichst
viele
der
55
000
Einpendler
mit
preiswerten
Bussen
und
kurzen
Taktenzeiten
in
die
Innenstadt
gelangen
können.″
Abteilung
Attacke:
Die
Abschaffung
aller
Elternbeiträge
in
der
Kinderbetreuung,
die
die
SPD
fordert,
hält
die
CDU
für
nicht
finanzierbar.
4,
1
Millionen
würde
das
die
Stadt
kosten.
Das
Konzept
zur
Gegenfinanzierung
zerriss
Brickwedde
in
der
Luft:
„
Die
Vorschläge
haben
sich
als
Seifenblasen
und
Rohrkrepierer
erwiesen.
Die
Vorschläge
der
SPD
sind
im
Laufe
der
Haushaltsberatungen
zusammengeschmolzen
wie
ein
Eisblock
in
der
Sonne.
[. . .]
Zusammengefasst:
Ein
Zahlenfeuerwerk,
das
zur
Sternschnuppe
wurde,
Frank
Henning
als
König
der
Luftbuchungen.″
Bildtext:
Fritz
Brickwedde
Foto:
André
Havergo
FDP:
Es
fehlen
Zukunftsvisionen
Am
Rednerpult:
FDP-
Chef
Thomas
Thiele
Der
erste
Satz
seiner
Rede:
„
Zunächst
möchte
ich
den
fleißigen
Bürgern
dieser
Stadt
danken,
die
mit
ihrem
Geld
die
gemeinsamen
Aufgaben,
die
wir
stemmen
müssen,
finanzieren.″
Das
ist
der
FDP
jetzt
wichtig:
Die
Liberalen
begrüßen
die
hohen
Investitionen
im
Bildungsbereich,
warnen
aber
vor
eine
„
Aufblähen″
der
Verwaltung.
„
Wir
fordern
die
Verwaltung
auf,
mindestens
zwei
Millionen
Euro
an
Personalkosten
zu
sparen.″
Das
will
die
FDP
in
Zukunft
erreichen:
Die
Bürger
sollen
finanziell
entlastet
werden.
Die
Grundsteuer
für
bebaute
Grundstücke
soll
reduziert
und
die
jüngste
Erhöhung
der
Hundesteuer
um
20
Euro
zurückgedreht
werden.
„
Es
ist
an
der
Zeit,
in
Zeiten
steigender
Mieten
und
knappen
Wohnraums
die
Bürger
zu
entlasten.″
Abteilung
Attacke:
„
Wir
sind
überzeugt,
dass
wir
nur
mit
Veränderungen
Zukunft
gestalten
können.
dazu
gehört
Mut.
[. . .]
Doch
wenn
die
Verwaltung
und
die
anderen
Parteien
nicht
mitspielen,
ist
unser
Einsatz
vergeblich.″
Bildtext:
Thomas
Thiele
Foto:
André
Havergo
BOB:
Umwelt
ist
unser
Thema
Am
Rednerpult:
BOB-
Sprecher
Ralph
Lübbe
Der
erste
Absatz
seiner
Rede:
„
Die
Einnahmesituation
ermöglicht
uns,
Osnabrück
jetzt
für
die
Zukunft
fit
zu
machen.″
Das
ist
dem
BOB
jetzt
wichtig:
„
Die
Sanierung
der
Schulen,
die
Förderung
der
Radwege
als
Velorouten
liegen
uns
am
Herzen.
Kultur
ist
Geist
und
Herz
einer
Kommune,
ihre
Förderung
ist
daher
für
ein
Oberzentrum
essenziell.
Dennoch
müssen
wir
auch
hier
den
Rotstift
ansetzen.″
Das
will
BOB
in
Zukunft
erreichen:
Der
Bund
Osnabrücker
Bürger
gelte
ja
als
Schutzmacht
des
Autos,
sagte
Lübbe.
Aber
BOB
wolle
„
eine
klimaaktive
Kommune
mit
einer
lebenswerten,
erreichbaren
Innenstadt,
die
zwingend
Grünflächen
benötigt.
Umwelt
und
Bäume
sind
stringente
BOB-
Themen.″
Abteilung
Attacke:
„
BOB
sieht
sich
als
Bremser
bei
allzu
teuren
Prestigeobjekten.
Es
darf
nicht
sein,
dass
,
extra
3′
und
der
Bund
der
Steuerzahler
in
Osnabrück
eine
feste
Bastion
haben.″
Bildtext:
Ralph
Lübbe
Foto:
André
Havergo
SPD:
Kostenfreie
Bildung
von
Anfang
an
Am
Rednerpult:
SPD-
Chef
Frank
Henning
Der
erste
Absatz
in
seiner
Rede:
„
Die
SPD-
Ratsfraktion
hat
in
ihrer
Haushaltsklausur
vier
wesentliche
Schwerpunkte
festgelegt:
Klimaschutz
durch
CO2-
Einsparung,
frühkindliche
Bildung
durch
Entlastung
der
Eltern
von
Krippenbeiträgen,
die
Förderung
der
Sportvereine
und
die
Kulturpolitik
als
Standortfaktor.″
Das
ist
der
SPD
jetzt
wichtig:
„
Die
SPD
steht
für
eine
kostenfreie
Bildung
von
Anfang
an.
Nur
so
kann
für
Chancengleichheit
in
unserer
Gesellschaft
gesorgt
werden.
Unser
Ziel
ist
klar:
die
gesamte
Bildungskette
soll
beitragsfrei
sein.
Denn
auch
frühkindliche
Bildung
darf
nicht
vom
Geldbeutel
der
Eltern
abhängen.″
Henning
sagte,
die
SPD
habe
Vorschläge
zur
Gegenfinanzierung
der
Elternbeiträge
im
Umfang
von
3,
6
Millionen
Euro
eingebracht.
Das
will
die
SPD
in
Zukunft
erreichen:
„
Auch
die
Kneipen-
,
Altstadt-
und
Veranstaltungskultur
gehört
zur
Attraktivität
einer
Stadt.
Um
dies
aktiv
mitzugestalten,
werden
wir
nach
vielversprechenden
Gesprächen
mit
Gastronomen
und
Veranstaltern
nun
im
nächsten
Jahr
einen
Vorschlag
für
die
Einrichtung
eines
sogenannten
Nachtbürgermeisters
unterbreiten,
der
die
Szene
moderierend,
ordnend
und
als
möglichst
konfliktfrei
weiterentwickeln
soll.″
Abteilung
Attacke:
„
Alle
Ratsfraktionen
mit
Ausnahmen
von
Linken
und
SPD
haben
sich
verweigert,
den
Eltern
in
dieser
Stadt
eine
Entlastung
zu
geben
und
gleichzeitig
etwas
für
die
frühkindliche
Bildung
und
soziale
Gerechtigkeit
in
dieser
Stadt
zu
tun.
Vor
allem
Grüne
und
CDU
zeigen
sich
hier
beratungsresistent.″
Bildtext:
Frank
Henning
Foto:
André
Havergo
Grüne:
Heute
schon
an
morgen
denken
Am
Rednerpult:
Grünen-
Chef
Volker
Bajus
Der
erste
Absatz
in
seiner
Rede:
„
Grüne
Haushaltspolitik
folgt
dem
Leitbild
der
Nachhaltigkeit.
Also,
bei
der
inhaltlichen
Schwerpunktsetzung
konsequent
auf
Zukunft
setzten
und
bei
den
Ausgaben
Maß
halten.″
Das
ist
den
Grünen
jetzt
wichtig:
Das
kommunale
Förderprogramm
von
einer
Million
Euro
zur
energetischen
Sanierung
von
Altbauwohnungen
geht
auf
eine
Initiative
der
Grünen
zurück.
„
Ausdrücklichen
Dank
dafür
an
die
anderen
Fraktionen.
Offensichtlich
kommt
die
Botschaft
von
Fridays
for
Future
an.
Für
uns
ist
Klimaschutz
nicht
Last,
sondern
Chance,
für
nachhaltigen
Wohlstand
und
mehr
Lebensqualität
zu
sorgen.″
Das
wollen
die
Grünen
in
Zukunft
erreichen:
„
Wer
will,
dass
die
Menschen
auf
Bus
und
Rad
umsteigen,
der
muss
Anreize
schaffen,
auch
finanzielle!
Zum
Beispiel
mit
der
Lastenradförderung.
Aber
auch
mit
einer
Erhöhung
der
Parkgebühren.
Damit
ließen
sich
weitere
Maßnahmen
für
den
ÖPNV
finanzieren.″
Abteilung
Attacke:
103
neue
Stellen
wollte
die
Verwaltung,
90
gewährte
der
Rat
auf
Druck
von
Grünen,
SPD
und
CDU.
„
Angesichts
der
Konjunkturaussichten
und
eines
Zuwachses
von
über
300
Stellen
seit
2014,
Herr
Oberbürgermeister,
muss
der
Rat
handeln,
wenn
Sie
es
nicht
tun.″
Bildtext:
Volker
Bajus
Foto:
André
Havergo
Linke:
Falsche
Personalpolitik
Am
Rednerpult:
Linken-
Chefin
Giesela
Brandes-
Steggewentz
Der
erste
Absatz
ihrer
Rede:
„
Mit
einem
Steuersystem
aus
dem
letzten
Jahrhundert
können
Probleme
von
heute
nicht
gelöst
werden.″
Das
ist
der
Linkspartei
jetzt
wichtig:
Die
Stadt
müsse
die
Kinderarmut
stärker
bekämpfen
und
den
Runden
Tisch
Kinderarmut
personell
mit
einer
halben
Stelle
unterstützen.
Die
neue
Wohnungsbaugesellschaft
brauche
ein
Startkapital
von
fünf
Millionen
Euro
und
nicht
nur
100
000
Euro.
Das
will
die
Linkspartei
in
Zukunft
erreichen:
Die
Verwaltung
brauche
mehr
Personal.
Dort
zu
kürzen
gehen
zulasten
der
Gesundheit
der
Beschäftigten.
Und:
„
Wir
brauchen
endlich
eine
Abkehr
von
der
schwarzen
Null
und
mehr
öffentliche
Investitionen.″
Abteilung
Attacke:
„
In
Osnabrück
hält
man
mehrheitlich
fest
an
fetten
Ausgaben
zum
Beispiel
für
den
FMO
und
weitgehenden
Zusagen
für
den
VfL,
während
DFB
und
DFL
Gewinne
machen
und
die
Vereine
und
ihre
Fans
im
Regen
stehen
lassen.″
Bildtext:
Giesela
Brandes-
Steggewentz
Foto:
André
Havergo
Autor:
Wilfried Hinrichs