User Online: 2 |
Timeout: 16:26Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Emaf stellt Plan B für den Neumarkt vor
Zwischenüberschrift:
Plädoyer für mehr Urbanität bei Filmveranstaltung „Stadt als Raum und Ressource″ in leerer Sportarena
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Publikum
in
der
Abbruchkulisse
des
leer
stehenden,
unterkühlten
Kaufhauses,
in
dem
sich
vormals
das
Geschäft
Sportarena
befand,
ist
irritiert.
Was
haben
Verkehrskreisel
in
Frankreich
und
die
neuen
neoklassizistischen
Fassaden
der
mazedonischen
Hauptstadt
Skopje
mit
dem
Osnabrücker
Neumarkt
zu
tun?
Zunächst
einmal
nicht
viel
–
außer,
dass
sie
Gegenstand
des
Filmprogramms
„
Stadt
als
Raum
und
Ressource″
waren,
dass
das
European
Media
Art
Festival
(Emaf)
zwischen
nackten
und
kopflosen
Schaufensterpuppen
und
stillgelegten
Rolltreppen
gezeigt
hat,
um
anschließend
den
„
Plan
B″
für
die
zentrale
offene
Wunde
der
Stadt
vorzustellen.
Als
Repräsentant
der
vor
rund
zwei
Jahren
gegründeten
Bürgerinitiative
hielt
der
Osnabrücker
Architekt
Stephan
Zech
einen
Impulsvortrag,
mit
dem
er
gestalterische
und
raumplanerische
Alternativen
zu
den
geplatzten
Einkaufszentrumsplänen
skizzierte.
Kein
Flächenraub
Nicht
nur
eine
Monofunktion
steht
dabei
im
Fokus,
sondern
eine
möglichst
vielfältige
„
Mischnutzung″
der
insgesamt
9000
Quadratmeter
großen
Flächen,
für
die
Plan
B
sogenannte
Volumenstudien
hat
anfertigen
lassen.
Auf
dieser
Grundlage
könnten
dort
Räume
für
Wohnen,
Arbeiten,
Studieren,
Einkaufen
und
Freizeit
gleichermaßen
entstehen.
Im
Mittelpunkt
soll
dabei
eine
neue
Bibliothek
stehen
als
zentraler
Baustein
nicht
nur
für
das
neue,
„
hybride″
Quartier,
sondern
mit
Ausstrahlung
auf
die
gesamte
Stadt.
„
Mut
zur
Urbanität
und
Verdichtung″
mahnte
Zech
an
–
und
meinte
damit
auch
eine
Bauweise,
die
kleinteilig
in
die
Höhe
geht,
dadurch
weniger
Flächen
verbraucht
und
Raum
für
„
grüne
Finger″
lässt,
die
öffentlich
bespiel-
und
belebbare
Aufenthaltsqualität
versprechen.
Eine
hohe
„
Gestaltungsqualität″
soll
durch
die
Ausschreibung
von
Wettbewerben
und
eine
Vielfalt
an
unterschiedlichen
Investoren
erreicht
werden.
Gastronomie
und
Einzelhandel
sollten
inhabergeführt
und
die
Wohnformen
divers
sein.
Wohneinheiten
sowohl
für
Familien
als
auch
für
Singles,
Studierende,
Senioren,
mobilitätseingeschränkte
Menschen
oder
mehrere
Generationen
unter
einem
Dach
schweben
den
Alternativplanern
vor.
Bibliothek
als
Treffpunkt
Einen
Film
hat
der
Architekt
auch
gezeigt.
Dabei
wurde
die
Bibliothek
Dokk1
im
dänischen
Aarhus
als
weg-
und
zukunftsweisendes
Beispiel
dafür
vorgestellt,
wie
eine
solche
Einrichtung
unterschiedlich
genutzt
werden
kann
–
nämlich
als
Kompetenz-
und
Medienzentrum,
kommunikativer
Treffpunkt
für
Bürger
sowie
Kultur-
und
Veranstaltungsort,
in
den
man
nicht
nur
hineingeht,
sondern
der
umgekehrt
im
bildsprachlichen
Sinn
auch
„
auf
die
Menschen
zugeht″,
so
Zech.
Ein
Beispiel
dafür,
dass
Bürger
sich
nicht
mit
städtebaulichen
Entscheidungen
identifizieren
können,
gab
es
zuvor
in
Adnan
Softics
Film
„
Bigger
Than
Life″
zu
sehen,
der
die
geschichtsverfälschende
Rekonstruktion
Skopjes
als
antike
Stadt
nach
dem
kopierten
Vorbild
von
Rom
oder
Athen
zeigt.
„
Heimweh″
nach
ihrer
vertrauten
alten
Stadt
beklagen
darin
die
entfremdeten
Bewohner,
und
wer
wollte,
konnte
dies
auch
auf
den
Osnabrücker
Neumarkt
beziehen,
der
einst
Alt-
und
Neustadt
miteinander
verband.
Das
galt
ebenso
für
Volko
Kamenskys
Dokumentation
„
Divina
Obsesión″,
die
den
Vorteil
von
Kreisverkehren
gegenüber
Kreuzungen
mit
Ampelanlagen
abwägt.
Der
Verkehr
wird
durch
geringere
Auflaufzeiten
flüssiger,
es
gibt
nachweislich
weniger
Unfälle
und
durch
den
Gestaltungsraum
auf
der
Mittelinsel
„
mehr
Heimatgefühl″,
heißt
es
darin
auf
der
Grundlage
von
wissenschaftlichen
Expertisen.
Und
im
Musikvideo
„
Der
Investor″
zum
gleichnamigen
Song
der
Hamburger
Funpunk-
Band
Die
Goldenen
Zitronen
ist
die
Rede
davon,
dass
„
Möglichkeitenschaffer″
große
Visionen
verwirklichen,
in
denen
man
dann
arbeiten
und
wohnen
kann.
Mitmach-
Einladung
Ein
derartiges
raumplanerisches
und
städtebauliches
Konzept,
das
die
Stadt
stets
als
Lebensraum
von
Bürgern
mitdenkt,
steht
auch
im
Zentrum
von
Plan
B.
Im
Stadtrat
habe
man
mittlerweile
einen
„
parteiübergreifenden
Konsens″
dafür
erreicht,
betonte
Zech
–
und
berichtete
auch
davon,
dass
es
mit
dem
Eigentümer
Unibail-
Westfield,
der
nun
das
Einkaufszentrum
doch
nicht
realisieren
möchte,
„
Gespräche″
gebe.
Des
Weiteren
lud
der
Vertreter
der
Initiative
die
Bürger
dazu
ein,
sich
für
einen
solchen
oder
einen
ähnlichen
Plan
B
„
starkzumachen″.
Bislang
gibt
es
zwar
noch
keine
konkreten
Bau-
oder
Nutzungspläne.
Aber
eins
dürfte
wohl
feststehen:
Neoklassizistische
Fassaden
werden
das
zerrissene
Herz
der
Stadt
in
Zukunft
wohl
ebenso
wenig
zieren
wie
ein
Kreisverkehr.
Andererseits:
Man
weiß
ja
nie.
Schließlich
ist
es
der
Neumarkt.
Bildtexte:
Ein
leeres
Kaufhaus
wird
zum
Kino:
Für
die
Emaf-
Veranstaltung
„
Stadt
als
Raum
und
Ressource″
wurden
die
verlassenen
Räume
der
früheren
„
Sportarena″
noch
einmal
geöffnet.
Ideen
für
die
Umgestaltung
des
Osnabrücker
Neumarktes
präsentierte
Architekt
Stephan
Zech
bei
einer
EMAF-
Veranstaltung
in
der
ehemaligen
Sportarena.
Kurzzeitig
besetztes
Kaufhaus:
Das
EMAF
in
der
ehemaligen
Sportarena.
Kein
Durchgang.
Offene
Türen.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Matthias Liedtke