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OSNABRÜCK. Vor zweihundert Jahren, zu Zeiten der Kriegszüge Napoleons, herrschten in weiten Teilen Europas Not und Elend. Die Idee, den katastrophalen Zuständen in der Gesundheitsversorgung auf kommunaler Ebene entgegen zuwirken, wurden vielerorts konkreter und sollte bald auch in Osnabrück erste kleine Früchte tragen. Als Keimzelle der kommunalen Gesundheitsvorsorge in Osnabrück gilt das 1811 gegründete „ Stadt-Krankenhaus für Arme″. Auf dem Gelände des Tecklenburger Hofes an der Großen Gildewart, dem heutigen Haus der Jugend, wurden erstmals einzelne Räume zur städtischen Gesundheitsversorgung genutzt. Anfangs wurde das „ Stadt-Krankenhaus für Arme″ durch die Armenversorgungsanstalt verwaltet, später schloss sich auch ein Versorgungsinstitut für reisende Handwerksgesellen an. 1864 (eine gemeinsame Pflegekasse steckte noch in den Kinderschuhen), erfolgten die Umbenennung in „ Stadt-Krankenhaus am Heger Tor″ und der Umzug in das damals neu errichtete Stüvehaus, in dem sich heute die Volkshochschule der Stadt Osnabrück befindet. Geplant war die Errichtung des Neubaus, den sich die Bürgerschaft stolze 50 000 Taler kosten ließ, eigentlich schon ein paar Jahre eher. Doch 1859 machte eine Cholera-Epidemie, die auch zur Entstehung des Osnabrücker Marienhospitals führte, diese Pläne vorerst zunichte. Mehr als 30 Jahre nach der Einweihung des Stadtkrankenhauses mit einer Kapazität von circa 70 Betten, genau gesagt im Jahre 1897, wurde das Gebäude um einen eigenen Chirurgie-Pavillon ergänzt. Doch die vorhandenen Möglichkeiten am damaligen Standort reichten bald trotzdem nicht mehr aus. Ein weiterer, größerer Neubau wurde für die immer lückenloserer folgende medizinische Versorgung der Bevölkerung benötigt. So erfolgte 1931 der Umzug in das sogenannte Hochhaus am Rissmüllerplatz/ Natruper-Tor-Wall, in dem sich heute das Stadthaus 1 befindet. Rund 60 Jahre lang wurde das sechsstöckige Gebäude mit einer Kapazität von 220 Betten als Krankenhaus genutzt. Der Umbenennung im Jahr 1974 in Städtische Kliniken Osnabrück folgte 1991 schließlich der bislang letzte und aufwendigste Umzug: In einem reibungslos verlaufenden, dreitägigen Mammutprojekt wurden die Patienten, medizinischen Gerätschaften und Akten in den 240 Millionen teuren Neubau am Finkenhügel verlegt, dem heutigen Standort des Klinikums, an dem zurzeit weitere Maßnahmen zur Modernisierung laufen. Ein Blick auf die Zahlen, der in den letzten 200 Jahren medizinisch behandelten Fälle in Osnabrück verdeutlicht noch einmal den Bedarf der erfolgten Expansion: Waren 1811 im „ Stadt-Krankenhaus für Arme″ lediglich 600 Fälle gezählt worden, stiegdiese Zahl 1875 (elf Jahrenach dem Umzug zum Heger-Tor) bereits auf 830 an. Nur fünf Jahre später, im Jahr 1880, belief sie sich bereits auf 1433 Fälle. 1950 (knapp zwanzig Jahre nach dem Standortwechsel ins Stüvehaus am Natruper-Tor-Wall) sind 5566 behandelte Patienten vermerkt. 1991, zur Zeit der Zusammenlegung der bisherigen Standorte in den Neubau am Finkenhügel, hatte sich diese Zahl mit 15 875 fast verdreifacht. 2010 lagen die Zahlen der medizinisch behandelten Fälle im Klinikum Osnabrück bei 26 000 Personen. Bildtexte: Die Keimzelle der kommunalen Gesundheitsvorsorge: das „ Stadt-Krankenhaus für Arme″ an der Großen Gildewart 6. Mit dem Standortwechsel ins Stüvehaus am Heger-Tor erfolgte 1884 erstmals der Umzug in einen Neubau. Von 1931 bis 1991 diente das Hochhaus am Natruper-Tor-Wall als zentrales Gebäude des Stadtkrankenhauses. Dann folgte der Umzug zum Finkenhügel. Fotos: Archiv OSNABRÜCK. Im September 1991 erfolgte der Umzug in den Neubau des städtischen Klinikums am Finkenhügel. Seit dieser beispiellosen, dreitägigen Transportaktion sind zwei Dekaden ins Land gegangen. Seit den vorangegangen Planungen und dem ersten Spatenstich noch einmal knapp 30 Jahre mehr. Beweggründe für den Krankenhausneubau am Finkenhügel gab es viele: Einerseits waren die Expansionsmöglichkeiten im Altbau am Natruper-Tor-Wall erschöpft. Andererseits sollten das Haupthaus und die bislangan der Caprivistraße befindliche Frauenklinik und die urologische Abteilung unter ein Dach gebracht werden. Doch gut Ding braucht bekanntlich Weile: Knapp 30 Jahre gingen ins Land, nachdem der Rat der Stadt Osnabrück am 1. September 1964 einen Neubau des Stadtkrankenhauses beschlossen hatte. Mit 40 Millionen DM wurden die damals erwarteten Baukosten zudem recht optimistisch geschätzt. Die tatsächlich entstandenen Kosten des Neubaus beliefen sich schließlich auf 242, 80 Millionen DM, vondenen 185 Millionen das Land Niedersachsen und 57, 8 Millionen die Stadt beisteuerte. Lange Zeit bereitete auch die Frage nach dem geeigneten Standort des Vorhabens den Entscheidungsträgern Kopfzerbrechen. Mit dem landschaftlich reizvoll, zwischen Rubbenbruchsee, Haken-Holz und Heger-Friedhof gelegenen Finkenhügel wurde dieser 1969 schließlich gefunden. Nach jahrelangen zähen Verhandlungen erfolgte am 18. Oktober 1985 schließlich der erste Spatenstich für den modernen, vom Architektenbüro Novotny & Mähner konzipierten Krankenhausneubau. Am neuen Standort erwarteten die Patientinnen und Patienten wesentlich geräumigere, freundlichhelle Zimmer mit Blick ins Grüneund eine weitläufige, parkähnliche Außenanlage. Doch nicht nur für die Patienten sollte der Standortwechsel angenehme Aspekte mit sich bringen. Das Pflegepersonal etwa durfte sich über eine neue zentrale Bettenaufbereitungsanlage freuen, für die 583 neue Betten angeschafft wurden. In diesen Betten wurden im Umzugsjahr sage und schreibe 15 875 Patienten stationär behandelt. Die Notaufnahme des Klinikums, das nun über 25 000 Quadratmeter Nutzfläche verfügte, zählte im selben Jahr rund 12 000 Patienten. Bereits im Juni 1991 konnten die Osnabrücker Bürger verschiedene Stationen und Bereiche des neuen Klinikums bei einem „ Wochenende der offenen Tür″ in Augenschein nehmen. Bei den Rundgängen durch den vielfach gegliederten Neubau wurden den Besuchern zwei wesentliche Bestandteile der architektonischen Gesamtkonzeption verdeutlicht: Alle Patientenzimmer wurden auf den Außenraum und die Landschaft orientiert. Des Weiteren sollte eine funktionale, kammerartige Zuordnung der Pflegebereiche zu den Funktionstrakten kurze Wege für alle Benutzer gewährleisten und unnötige Bettentransporte vermeiden. Bis heute haben sich die Standortwahl und das architektonische Gesamtkonzept weitestgehend bewährt. Kleinere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen sowie der aktuell angegangene Anbau eines hochmodernen Neurozentrums sollen auch in Zukunft dafür sorgen, das sich das Klinikum medizinisch am Puls der Zeit bewegt. Bildtext: Seit 20 Jahren am Finkenhügel etabliert: Das Klinikum Osnabrück bietet eine umfassende medizinische Gesundheitsversorgung in der Region Osnabrück an. Foto: Gert Westdörp OSNABRÜCK. 200 Jahre städtische Gesundheitsversorgung und 20 Jahre Klinikum Osnabrück am Standort Finkenhügel sind zwei gute Gründe zum Feiern. Geschehen soll das am Sonntag, 18.September, von 10 bis 17 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. 2005 wurde das Klinikum Osnabrück zum ersten Mal mit dem KTQ-Zertifikat für seine Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen geehrt. In den Jahren 2008 und 2011 wurde diese Auszeichnung rezertifiziert. Beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 18. September, ermöglicht das Klinikum am Finkenhügel den Besuchern viele spannende und lehrreiche Einblicke in die Arbeitsabläufe eines modernen Krankenhausbetriebes. „ Geplant ist ein breit gefächertes Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie″, sagt Annika Wagner, Leiterin der Abteilung Unternehmenskommunikation und Marketing. So haben die Besucher am Tag der offenen Tür zum Beispiel die Möglichkeit, Bekanntschaft mit dem ferngesteuerten OP-Roboter „ da Vinci″ zumachen oder einen Blick hinter die Kulissen eines hochmodernen Hybrid-OPs zu werfen. Neben der Altersimulation beim Durchlaufen eines Parcours in einem speziellen, Gewicht beschwerenden Anzug, können sich Groß und Klein in einem begehbaren Organmodell auf eine spannende Entdeckungsreise durch den menschlichen Körper machen. Eine Autogrammstunde mit Spielern des VfL Osnabrück (Anstoß pünktlich um 14 Uhr!) und die Präsenz eines echten Rettungshubschraubers sind zwei weitere Programmhighlights. „ Außerdem erwartet die Besucher ein großes Kinderprogramm″, sagt Annika Wagner und zählt eine Fotoaktion, beider sich die Kids als Chefarzt oder Pflegekraft verkleiden können und einen Gipskursus auf. Blutdruck- und Blutzuckermessungen, Anleitungen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, eine Hüftschule sowie Führungen und witzig aufbereitete Gesundheitsvorträge wie „ Liebling, schnarch woanders!″, binden auch die Großen direkt ins bunte Geschehen ein. Ein kostenloser Park& Ride-Service von den Supermärkten an der Blankenburg/ Hans-Wunderlich-Straße rundet die Veranstaltung ab und soll für eine reibungslose An- und Abreise der Besucher sorgen. Bildtext: Am Tag der offenen Tür erwartet die Besucher des Klinikums Osnabrück ein buntes Programm für Jung und Alt. Geben Auskunft bei Fragen rund ums Haus: Karen Helsig, Tobias Mutschler und Daniela Spreckelmeyer sind drei von 20 Mitarbeitern an der Information des Klinikums. Fotos: Johanna Kollorz OSNABRÜCK. Wer seinen Nachwuchs in guten Händen weiß, hat den Kopf frei für die täglichen Anforderungen am Arbeitsplatz. Dass hat auch die Geschäftsführung der Klinikum Osnabrück GmbH erkannt und sich entschlossen, am 7. Oktober, eine Kinderkrippe zu eröffnen.„ Wir wollen unseren Mitarbeitern ermöglichen, Familie und Beruf zu vereinbaren″, begründet Klinikum-Geschäftsführer Dr. Hansjörg Hermes die Initiative. Der Grundstein für die Kinderkrippe des Klinikums wurde am 14. Juni 2011 nach alter Tradition gelegt. In einer Kupferrolle wurden an diesem Tag Zeitzeugnisse wie Münzen, eine aktuelle Ausgabe der Tageszeitung, ein Bauplan sowie eine Urkunde mit einer Beschreibung der aktuellen gesellschaftlichen Situation für die Nachwelt in den Bau eingemauert. Unter den Gästen, die beim Entstehen des Neubaus und bei der späteren Nutzung allzeit gutes Gelingen wünschten, befand sich Osnabrücks Superintendent Friedemann Pannen, der gemeinsam mit den Pastoren der Evangelisch-lutherischen Martinsgemeinde in Hellern eine Andacht hielt. Die Krippe, die „ Finkennest″ heißen und am 7. Oktober eingeweiht werden soll, ist ein Gemeinschaftsprojekt: Bauherr des Gebäudes, das in ökologischer Holzrahmenbauweise auf einem naturnahen Grundstück östlich des Haupthauses am Finkenhügel entsteht, sind die Evangelischen Stiftungen. Die Martinsgemeinde Hellern soll dagegen die fachlich kompetente Betreuung gewährleisten. Geplant ist die Unterbringung von insgesamt 30 Kindern zwischen zwei Monaten und zwölf Jahren. Aufgeteilt in zwei unterschiedliche Gruppen, sollen diese von 6 bis 17 Uhr in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes eines Elternteils spielen, lernen und Spaßhaben. „ Das Klinikum zählt mit diesem Anliegen immer noch zu den ganz wenigen Ausnahme-Arbeitgebern hier in Osnabrück″, unterstrich der Vorsitzende der Evangelischen Stiftungen, Eckard Fasold. Übrigens: Der Besuch der Krippe am Finkenhügel ist nicht auf Kinder von Klinikum-Mitarbeitern begrenzt. Auch Eltern, die nicht am Krankenhaus beschäftigt sind, können sich um einen Betreuungsplatz bewerben. Bildtext: In drei Wochen soll das „ Finkennest″ am Klinikum eingeweiht werden. Ab diesem Tag füllen rund 30 Kinder den holzverkleideten Neubau mit jeder Menge Leben. Foto: Johanna Kollorz OSNABRÜCK. Vor 20 Jahren, genau gesagt am 15. September 1991, erfolgte für die Belegschaft des Klinikums und viele weitere helfende Hände der Startschuss zum Umzug in den Neubau am Finkenhügel. Das logistische Mammutunternehmen wurde innerhalb von drei Tagen in einer beispiellosen Transportaktion gemeistert. Der Ablauf dieser für Osnabrück beispiellosen Verlegungsaktion war im Vorfeld von der Klinikverwaltung (unter der Leitung von Dieter Keese) gemeinsam mit der Ärztlichen Leitung, der Pflegedienstleitung, den beteiligten Behörden und Rettungsorganisationen bis ins Detail durchgeplant worden. Namentlich verantwortlich für das logistische Mammutunternehmen zeichnete sich Jochen Götz, damaliger Leiter der Neubauabteilung. Am ersten Tag der Transportaktion wurden ab 8 Uhr morgens zu allererst die „ schweren Fälle″ mit ungeklärter Diagnose aus der Aufnahmestation und Wachstation sowie die Patienten aus den Intensivstationen der chirurgischen und internistischen Abteilungen verlegt. Insgesamt waren dies 29 Patienten und jede Menge parallel transportierte, am neuen Standort schnell wieder benötigte medizinische Gerätschaften. Am zweiten Tag des Generalstabsunternehmens folgten die Patienten der Kliniken an der Caprivistraße - genau gesagt 39 Wöchnerinnen und Patientinnen der Frauenklinik und 17 Patienten der urologischen Abteilung. Nach einem Tag Verschnaufpause folgten 312 Patienten aller weiteren Abteilungen sowie die gesamte Verwaltung. Die Belegung des Klinikums war zum Zeitpunkt des Umzugs an den alten Standorten auf circa 70 Prozent heruntergefahren worden und wurde nach der Verlegung schrittweise wieder erhöht. Ausgestattet mit Laufzetteln, denen das richtige Bett am neuen Bestimmungsort zu entnehmen war, machten die Patienten den Umzug ohne große Schwierigkeiten mit. Wer nicht in der Lage war, die circa fünf Kilometer lange Strecke vom engen, dunklen Altbau am Natruper-Tor-Wall mit den Sonderbussen der Stadtwerke zurückzulegen, wurde in einem der insgesamt 36 im Einsatz befindlichen Kranken- und Rettungswagen transportiert. Neben der städtischen Feuerwehr und der Sanitätsstaffel des Fernregiments 71 der Bundeswehr waren auch alle sechs Osnabrücker Möbelspeditionen zum Schultern des dreitägigen Mammutprojektes vor Ort. Am 18. September (genaudem Tag, an dem das Klinikum in diesem Jahr zum Tag der offenen Tür lädt) war es dann geschafft: Rund 600 Patienten und die gesamte Verwaltung des Klinikums waren sicher am neuen Bestimmungsort angelangt. Während der gesamten, circa 1 Millionen DM teuren Verlegungsaktion, war die volle ärztliche und pflegerische Betreuung sowohl im Alt-, als auch im Neubau gewährleistet gewesen. Auch wenn diesbezüglich alles reibungslos verlaufen war, musste es bei einem Unterfangen solchen Ausmaßes an irgendwelchen anderen Stellen zu kleinen Pannen kommen: So wurde ein herrenloses Gebiss als einzige Fundsache vermerkt, während das Transportband für die Speisenportionierung in der neuen Großküche beim ersten Funktionstest in die falsche Richtung lief. Bildtext: Beeindruckendes Zeitdokument: Eine Luftaufnahme vom September 1986 – knapp ein Jahr nach dem ersten Spatenstich – zeigt die Dimension des Bauvorhabens am Finkenhügel. Fünf Jahre später konnte das neue Klinikum endlich bezogen werden. Foto: Archiv/ Gert Westdörp Ein paar Zahlen rund ums Klinikum Als größtes Krankenhaus der Zentralversorgung für die Region Osnabrück hält das Klinikum für die Patienten rund 700 Betten in 14 verschiedenen Fachabteilungen und Instituten bereit. Für operative Eingriffe stehen insgesamt 17 hochmoderne OP-Säle zur Verfügung. Im Jahr behandeln mehr als 1800 Mitarbeiteram Finkenhügel, dem Medizinischen Vorsorgungszentrum und in mehreren interdisziplinäronkologischen Fachzentren rund 60 000 Patienten stationär und ambulant. Die Zahl der im Klinikum stattfindenden Geburten liegt aktuell bei 1300 pro Jahr. Die Personalkosten des Klinikums belaufen sich jährlich auf circa 73, 5 Millionen Euro. Der Umsatz des Hause betrug 2010 circa 130 Millionen Euro. Sehen lassen kann sich auch die Anzahl der Ausbildungsplätze: 240 an der Zahl stehen jährlich in der Hebammenschule, im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflegeund in der Medizinisch-Technischen-Assistenzbereit. Bildtext: Fahnen mit dem Logo des Klinikums als Willkommensgruß. Foto: Johanna Kollorz OSNABRÜCK. Wer sich den stetig ansteigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung vor Augen führt, wird schnell feststellen, das die Medizin der Zukunft auch eine Medizin der kurzen Wege sein muss. Nicht nur, aber besonders ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, sollten möglichst viele Angebote unter einem Dach vorfinden - so wie im Ärztehaus am Klinikum. 2007 wurde das Ärztehaus, das sich linker Hand vor dem Hauptgebäude des Klinikums befindet, in Betrieb genommen. Seitdem steht es im Dienst dieses Konzepts der kurzen Wege. „ Schließlich helfen diese nicht nur, sonst eventuell entstehende Informationsverluste zu vermeiden, sondern sorgen auch dafür, das medizinische Abläufe von der ersten Diagnose bis zur Behandlung der Beschwerden gestrafft werden können″, so Dr. Hansjörg Hermes, Geschäftsführer der Klinikum Osnabrück GmbH. Um das zu erreichen bündelt das Ärztehaus am Finkenhügel eine Reihe ganz unterschiedlich ausgerichteter Disziplinen und Dienstleistungen unter einem Dach: Im rechten Flügel des Gebäudes befindet sich zum Beispiel das „ aeccos″ - diese Abkürzung steht für Ästhetic Competence Osnabrück. Das Team der sich dahinter verbergenden medizinisch-ästhetischen Abteilung des Klinikums setzt sich aus Fachärzten und Fachkräften verschiedener medizinischer Bereiche zusammen und ist mittels individueller, ausführlicher und kompetenter Beratung um ein frisches und strahlendes Aussehen der Patienten bemüht. Neues Wohlbefinden und neue Zufriedenheit werden dabei sowohl durch Operations- und Überwachungstechnik auf modernstem Niveau, als auch durch nicht operative Methoden erlangt. Um auch beim Bezug der verordneten Medikamente kurze Wege zu gewährleisten, hat sich im rechtem Flügel des Ärztehauses eine Filiale der Sanicare-Apotheke niedergelassen. Neben Praxen der Fachbereiche Gynäkologie, Dermatologie und Chirurgie befindet sich im ersten Stock des Ärztehauses auch eine Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Ambulanz. Seit Januar 2010 ist außerdem auch eine HNO-Praxis im Ärztehaus ansässig. Abgerundet wird das umfassende medizinische Angebot in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes durch ein ambulantes Schlafzentrum, ein Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und das „ Icos″. Hinter letzterem verbirgt sich das Implantat Centrum Osnabrück, das mit mehr als 30 Jahren Erfahrung am Markt als Spezialist für ästhetische Lösungen rund um ein strahlendes Lächeln gilt. Bildtexte: Bringt jede Menge medizinisches Know-how unter ein Dach: Das 2007 eröffnete Ärztehaus befindet sich nur wenige Schritte vom Haupteingang des Klinikums entfernt. Wasser gilt als Quelle des Lebens: Blickt man vom Klinikum in Richtung Ärztehaus entdeckt man diese Brunnenskulptur. Fotos: Johanna Kollorz OSNABRÜCK. Seit dem 17. Januar 2011 ergänzt eine interdisziplinäre Privatklinik das medizinische Versorgungsangebot des Klinikums am Finkenhügel. Die an das Hauptgebäude des Klinikums angeschlossene Privatklinik wurde in nur zehn Monaten Bauzeit realisiert. Die Baukosten der Premiumunterkunft beliefen sich auf circa 5 Millionen Euro. Die Privatklinik verfügt über insgesamt 32 geschmackvoll eingerichtete Zimmer mit Vier-Sterne-Standard. In der komfortablen Hotelatmosphäre des Hauses können zum Beispiel die Patienten genesen, deren private Krankenversicherung die Unterbringung in einem Einbettzimmer und eine gleichzeitige Chefarztbehandlung abdeckt. Aber auch für Kassenpatienten mit einer entsprechenden Zusatzversicherung kommt eine Unterbringung in der Privatklinik infrage. Wer über keinerlei Zusatzversicherung für Wahlleistungen verfügt, kann die anfallenden Kosten für einen Aufenthalt aber auch selbsttragen. Das Konzept des zusätzlichen Versorgungsangebots basiert auf der Idee, hochmoderne Medizin mit einem Maximum an Komfort und Service zu kombinieren. „ Besonders die Patienten, die eine weite Anreise in Kauf nehmen, um sich von unseren Experten behandeln zu lassen, legen großen Wert auf eine hotelähnliche Unterbringung″, erläutert Dr. Hansjörg Hermes, Geschäftsführer der Klinikum Osnabrück GmbH. Zur Erfüllung dieser Ansprüche ist die Privatklinik über das gesamte Diagnose- und Behandlungsspektrum des Klinikums hinaus um die permanente Interaktion aller involvierter Fachabteilungen und eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Arzt und Patient bemüht. Bildtexte: Die große Glasfront einer stilvoll eingerichteten Lounge der Privatklinik gibt den Blick auf den grünen Westerberg frei. Nur wenige Schritte vom Klinikum entfernt ergänzt die interdisziplinäre Privatklinik das Versorgungsangebot am Finkenhügel. Fotos: Johanna Kollorz OSNABRÜCK. Als akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Münster präsentiert sich das Leistungsspektrum des Klinikums Osnabrück am Puls der Zeit. Ein kleiner Überblick über das interdisziplinär ausgerichtete und zeitgleich durch hohes Fachwissen geprägte Profil des Hauses. Insgesamt 14 Kliniken und Institute werden unter dem Dach des Klinikums Osnabrück vereint: Da wäre zuerst einmal die Medizinische Klinik 1, welche die Bereiche Kardiologie und Pulmologie vereint. Alle Patienten der Allgemeinen und Inneren Medizin werden in Klinik 2 mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie behandelt. Die Bereiche Onkologie und Hämatologie werden in Klinik 3 zusammengefasst. Eine zertifizierte Geriatrie und Palliativstation, die sich derzeit noch an einem anderen Standort im Stadtgebiet befindet (siehe Infobox auf dieser Seite), bilden Klinik vier. Weiterhin zählen zum Spektrum die Bereiche Neurologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Urologie und Kinderurologie sowie Anästhesiologie und operative Intensivmedizin. Eine Röntgen- und Strahlenklinik, die über äußerst moderne Geräte verfügt, das Institut für Pathologie sowie ein hauseigenes Labor und ein Medizinisches Versorgungszentrum mit sieben Fachdisziplinen runden das breit gefächerte Leistungsspektrum ab und machen das Klinikum laut Dr. Hansjörg Hermes, Geschäftsführer der 1996 gegründeten Klinikum Osnabrück GmbH, zu einem „ Krankenhaus der Maximalversorgung″. Nachdem gemeinsam mit den Kliniken in Bad Rothenfelde und Ostercappeln ein Herz- und ein Lungenkrebszentrum gebildet wurden, schlossen sich mit den Kliniken Dissen und Georgsmarienhütte vor Kurzem zwei weitere Standorte im Landkreis Osnabrück an. An all diesen Wirkungsstätten realisiert das Klinikum Osnabrück einen hohen medizinischen und pflegerischen Anspruch. Mit der einzigen zertifizierten Schlaganfalleinheit der Region (einer sogenannten Stroke Unit mit Telemedizin) wird zum Beispiel so ein außergewöhnlich anspruchsvolles Angebot vorgehalten. Neben der Rezertifizierung als Gefäßzentrum, einem zertifizierten Darmkrebszentrum und einem speziellen Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie verfügt das Klinikum unter anderem über eine Zulassung zur Behandlung Schwerstverletzter. In Kooperation mit dem Christlichen Kinderhospital Osnabrück betreibt das Klinikum eine Frühgeborenen-Intensivstation im Haus und ist zur Betreuung von Risikogeburten zugelassen. Das Klinikum Osnabrück zeigt sich heute innovativ in Medizin, Pflege, Organisation und Management, nimmt seinen Versorgungsauftrag als kommunales Krankenhaus ernst und hat die interdisziplinäre Strategie, die Fachrichtungen und Dienstleistungen um den Patientenherum zu versammeln, in den vergangenen Jahren konsequent umgesetzt. Bildtext: Am Puls der Zeit: Nicht nur die medizintechnische Ausstattung im Klinikum am Finkenhügel genügt modernsten Anforderungen, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kommunalen Krankenhauses erfüllen täglich höchste Erwartungen und Anforderungen. Foto: Klinikum Osnabrück Geriatrie-Zentrum zieht um Neben dem Klinikum am Finkenhügel verfügt die Klinikum Osnabrück GmbH seit1994 über einen weiteren Standort in Osnabrück: die Geriatrie- und Palliativstation im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus am Natruper-Holz. Der zertifizierte Fachbereich soll nun in einem 30 Millionen Euro teuren Anbau an die Nordseite des Klinikums angeschlossen werden. Ziel der aufwendigen Baumaßnahme ist (wie schon beider 1991 erfolgten Zusammenlegung am neuen Standort Finkenhügel) die Zusammenfassung des gesamtenmedizinischen Leistungsspektrums unter einem Dach. Der Baubeginn des neuen Zentrums für Geriatrie und neurologische Frührehabilitation hat bereits im Juli dieses Jahres begonnen. OSNABRÜCK. Stillstand bedeutet Rückschritt: Von Stillstand kann am Klinikum Osnabrück keine Rede sein. Aktuelle Entwicklungen und Projekte sind klare Beweise dafür, dass sich das Klinikum Osnabrück auch in Zukunft am Puls der Zeit präsentierenwird. Eine dieser aktuellen Entwicklungen ist die angestrebte Einhäusigkeit und der Umzug der Geriatrie vom Natruper Holz zum Finkenhügel. Der Startschuss zum Anbau des neuen Zentrums für Geriatrie und neurologische Frührehabilitation (ZGF) an der Nordseite des Klinikums ist bereits vor ein paar Wochen erfolgt. Die Fertigstellung des innovativen Projektes ist für 2014 geplant. In Zukunft stehen hier 154 Betten für die Behandlung älterer Menschen mit mehreren schweren Erkrankungen (der Medizinerspricht von Multimorbidität) zur Verfügung. Die entsprechenden Disziplinen sollen im ZGF unter einem Dach vereinigt werden. Es handelt sich wieder um ein sehr innovatives Konzept, das das Klinikum umsetzt. Auf diese Weise werden die Fachdisziplinen um den Patienten herum versammelt. Schlaganfallpatienten beispielsweise, bei deren Behandlung jede Sekunde zählt, können in Zukunft auf eine durchgehende Versorgungskette unter einem Dach von der Intensivmedizin über die Überwachungsstation mit Frührehabilitation bis hin zu weiterführenden Rehabilitationsmaßnahmen vertrauen. Angeschlossen an den neuen Anbau des Klinikums wird auch der Fachbereich der Pallativmedizin. Dieses interdisziplinäre Konzept ist nur ein Beispiel für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Klinikums. So soll im Standort Natruper Holz, dem ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus, nach der Zusammenlegung ein Schulungszentrum der Akademie des Klinikums mit MTA-Schule, Gesundheits- und Krankenpflegeschule sowie Hebammenschule eingerichtet werden. Aber nicht nur dort wird gebaut: Im Rahmen des zurzeit realisierten Neu- beziehungsweise Umbaus des Notaufnahmezentrums soll eine Verdoppelung der bisherigen Größe erfolgen: Auf 16 000 Quadratmeter Fläche sollen Ende des Jahres neun Notfallkabinen, zwei Schockräume und eine Aufnahmestation mit 16 Betten zur Behandlung der eingelieferten Patienten zur Verfügung stehen. Das Investitionsvolumen dieser Baumaßnahme beläuft sich auf rund 4 Millionen Euro. Der weitere Ausbau deronkologischen Versorgung ist ein ebenso wichtiges Ziel: Krebspatienten können schon jetzt darauf vertrauen, dass am Klinikum die modernsten Verfahren eingesetzt werden - manche der hier angewandten Therapien gibt es deutschlandweit an nur sehr wenigen Zentren. Auch hier wird Kooperation groß geschrieben: Mediziner und Pflegepersonal stehen in engem Austausch, weil nur so eine optimal auf den Patienten abgestimmte Therapie möglichist. Denn neben Technik und Kompetenz wird auch die Fürsorge am Klinikum Osnabrück weiterhin eine besondere Rolle spielen. Bildtext: Ist für die Zukunft bestens gerüstet: das Klinikum Osnabrück am Finkenhügel. Sinnvolle Erweiterungen und Ergänzungen im medizinischen Versorgungsangebot machen das städtische Krankenhaus gleichzeitig fit für die Zukunft. Foto: Johanna Kollorz
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