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1.
Erscheinungsdatum:
04.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Besucherliebling wird 100 Jahre alt
Zwischenüberschrift:
Ausstellung: Was die Weihnachtskrippe des Osnabrücker Doms so besonders macht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Osnabrücker
Domkrippe
entzückte
erstmals
zu
Weihnachten
1919
junge
und
alte
Gläubige.
Die
Attraktion
wird
jetzt
100
Jahre
alt,
und
das
Diözesanmuseum
nimmt
das
Jubiläum
zum
Anlass,
in
bewährter
Kooperation
mit
dem
Verein
der
Krippenfreunde
Osnabrück-
Emsland
ihrem
Schöpfer
Jakob
Holtmann
eine
Ausstellung
zu
widmen.
Sie
ist
bis
zum
2.
Februar
2020
zu
den
Öffnungszeiten
des
Diözesanmuseums
zu
sehen.
Vergleiche
„
Genau
genommen
hat
die
Ausstellung
ja
zwei
Standorte:
einmal
die
Krippe
selbst
unten
im
,
dicken
Turm′
des
Doms
und
dann
die
Vergleichsstücke
aus
dem
weiteren
Schaffen
Holtmanns
und
seiner
Zeitgenossen
hier
im
Museum″,
sagt
Hermann
Queckenstedt
als
Direktor
des
Diözesanmuseums.
Da
die
Heiligen
Drei
Könige
traditionell
erst
zum
Dreikönigsfest
am
6.
Januar
ihren
Auftritt
in
der
Krippe
im
Dom
bekommen,
sind
sie
bis
dahin
noch
im
Original
im
Museum
zu
sehen.
Die
übrigen
Figuren
aus
der
insgesamt
46
Köpfe
zählenden
Krippe
sind
noch
eingelagert
und
werden
traditionell
kurz
vor
Weihnachten
in
einem
drei
Tage
dauernden
Akt
in
der
Turmkapelle
des
Doms
aufgebaut.
Religiöser
Volkskunst
Jakob
Holtmann
(1863–
1935)
stammt
aus
dem
niederrheinischen
Kevelaer,
Wallfahrtsort
und
Zentrum
religiöser
Volkskunst.
Er
studierte
in
Köln,
Berlin
und
München,
später
in
Paris,
Reims
und
Straßburg.
Er
war
kein
Anhänger
der
Moderne,
sondern
orientierte
sich
mehr
an
klassisch-
romantischen
Darstellungsarten.
„
Er
ist
immer
der
Nazarener
geblieben″,
sagt
Gerhard
Lohmeier
und
meint
damit
nicht
nur
den
romantischen
Ausdruck,
sondern
auch
das
Ambiente
seiner
Krippen.
Die
sind
stets
in
biblisch-
orientalischer
Umgebung
beheimatet
–
und
nicht
etwa
im
Oberbayerischen.
Als
der
Dombildhauer
Heinrich
Seling
im
Jahre
1912
in
Osnabrück
verstarb,
kam
1914
auf
Initiative
des
Bischofs
Berning
der
damals
51-
jährige
Jakob
Holtmann
von
Kevelaer
nach
Osnabrück.
Er
übernahm
die
Wohnung
seines
Vorgängers
in
der
Herderstraße
4,
ebenso
dessen
Atelier
und
die
Mitarbeiter.
In
Holtmanns
Werkstatt
waren
um
1925
etwa
15
Personen
beschäftigt,
darunter
Schnitzer,
Ornamentierer,
Maler
und
Tischler.
Zu
seinen
Lehrlingen
gehörten
Georg
Hörnschemeyer
und
Walter
Mellmann,
die
in
späterer
Zeit
die
Bildhauerszene
in
Osnabrück
nachhaltig
beeinflussten.
„
Es
ist
sehr
wahrscheinlich,
dass
die
an
unseren
Krippenfiguren
auch
schon
mitgeschmirgelt
haben″,
meint
Lohmeier.
Neben
zahlreichen
sakralen
Ausstattungsstücken
für
Kirchen
im
Rheinland
und
im
Bistum
Osnabrück
schnitzte
Holtmann
für
das
Osnabrücker
Land
zwei
große
und
bedeutende
Weihnachtskrippen,
nämlich
eine
für
die
Alexanderkirche
Wallenhorst
(nach
1924)
und
eben
die
für
den
Osnabrücker
Dom.
Deren
Hauptfiguren
waren
1919
fertig.
In
den
Wirren
der
Nachkriegszeit
und
der
Inflation
dauerte
es
weitere
zehn
Jahre,
bis
alle
Figuren
finanziert
und
vollzählig
hergestellt
waren.
„
Unsere
Krippe
ist
auf
jeden
Fall
die
größte,
sowohl
was
die
Anzahl
der
Figuren
als
auch
ihre
Größe
angeht″,
sagt
Ausstellungskuratorin
Friederike
Dorner.
Die
aufrecht
stehenden
Männer
erreichen
mit
143
Zentimetern
fast
Lebensgröße.
„
Dass
wir
die
Figuren
überhaupt
noch
heute
haben,
verdanken
wir
weitsichtigen
Domkapitularen
und
Küstern,
die
dafür
sorgten,
dass
die
Figuren
bereits
1943
vor
den
großen
Angriffen
in
einen
Wallenhorster
Bauernhof
ausgelagert
wurden″,
erzählt
Queckenstedt.
Handgeschnitzte
Holtmann-
Figuren
aus
Holz
sind
äußerst
selten.
Große
Verbreitung
fanden
sie
allerdings
in
kleinerem
Maßstab
als
Gipsgüsse
sowohl
in
Kirchen
als
auch
in
Privathäusern.
Man
erkennt,
dass
die
Domkrippe
kein
Unikat
im
strengen
Sinne
ist,
sondern
einen
Umbruch
in
der
Produktion
von
Volkskunst
markiert:
Die
Figuren
Holtmanns
werden
bis
heute
nach
seinen
Entwürfen
gefertigt
und
sind
damit
ein
Beispiel
der
beginnenden
seriellen
Produktion
Anfang
des
20.
Jahrhunderts.
Als
weiteres
Beispiel
hierfür
wird
eine
Krippe
aus
dem
Atelier
der
Familie
Mazzotti
aus
Münster
gezeigt.
Das
Atelier
spezialisierte
sich
ebenfalls
auf
die
verhältnismäßig
günstige
Fertigung
von
Krippenfiguren.
Gegensätzlich
Die
Ausstellung
trägt
erstmals
unterschiedliche
Krippenserien
von
Jakob
Holtmann
zusammen.
Mit
zeitgenössischen
Krippen
anderer
Künstler
und
Arbeiten
seiner
Schüler
bettet
die
Ausstellung
das
Schaffen
des
Dombildhauers
in
zeitliche
Kontexte
ein.
So
ermöglichen
Krippen
von
Ludwig
Nolde
und
Holtmanns
Schülern
Walter
Mellmann
und
Georg
Hörnschemeyer
Vergleiche
zwischen
verschiedenen
Osnabrücker
Künstlerpersönlichkeiten.
Eindrucksvoll
in
ihrer
Gegensätzlichkeit
ist
die
aus
dem
Marienhospital
ausgeliehene
Krippe,
die
Ludwig
Nolde
1930
Bischof
Berning
zum
Geschenk
machte.
Vortragsprogramm
Es
gibt
ein
begleitendes
Vortragsprogramm
zur
Ausstellung.
Unter
anderem
werden
Okke
T.
Amsing
aus
Bedum/
Niederlande
und
Caroline
Heller
aus
Lindlar
am
14.
Dezember
demonstrieren,
wie
die
Farbe
auf
die
Krippe
kommt
–
Polychromierung
von
Gipsfiguren
ist
nicht
einfach
nur
ein
Anmalen.
Näheres
unter
www.dioezesanmuseum-
os.de.
Die
Ausstellung
„
100
Jahre
Domkrippe.
Der
Bildhauer
Jakob
Holtmann
in
seiner
Zeit″
ist
bis
zum
2.
Februar
2020
im
Diözesanmuseum
dienstags
bis
sonntags
von
10
bis
18
Uhr
zu
sehen.
Führungsbuchungen
werden
unter
Telefon
0541
318481
entgegengenommen.
Bildtexte:
Die
Heiligen
Drei
Könige
aus
der
Domkrippe
sind
derzeit
in
der
Sonderausstellung
des
Diözesanmuseums
zu
betrachten.
Museumsdirektor
Hermann
Queckenstedt,
Krippenvereinsvorsitzender
Gerhard
Lohmeier
und
Kuratorin
Friederike
Dorner
(von
links)
ordnen
sie
in
das
Schaffen
des
Dombildhauers
Jakob
Holtmann
ein.
Anbetender
König,
derzeit
im
Diözesanmuseum.
Gipsfiguren
nach
Holtmann-
Originalen
werden
noch
heute
hergestellt
und
weltweit
vertrieben.
Hauskrippe
für
Bischof
Berning
von
Ludwig
Nolde.
Fotos:
Thomas
Osterfeld
Autor:
Joachim Dierks