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1.
Erscheinungsdatum:
04.12.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Botanischer Garten macht Knöterich platt
Zwischenüberschrift:
Invasiver Art aus Asien den Kampf angesagt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Eine
gebietsfremde
Pflanzenart
überwuchert
den
Steinbruch
am
Westerberg
an
gleich
sechs
Stellen:
Der
aus
Ostasien
eingeschleppte
Japanische
Staudenknöterich.
Auf
einer
Fläche
von
160
Quadratmetern
soll
der
Pflanze
nun
Einhalt
geboten
werden
–
mit
einer
neuen
Methode.
Es
ist
ein
Pilotprojekt
und
eine
innovative
Idee,
um
dem
Japanischen
Staudenknöterich
(Fallopia
japonica)
den
Garaus
zu
machen.
Denn
die
Staude
mit
ihrer
enormen
Wuchskraft
und
einer
Höhe
von
bis
zu
drei
Metern
zählt
zu
den
sogenannten
invasiven
Neophyten.
Sie
ist
also
eine
eingeschleppte
Pflanzenart,
die
sich
in
ihrer
neuen
Umgebung
so
wohlfühlt
und
effektiv
vermehrt,
dass
sie
die
einheimischen
Arten
zu
verdrängen
droht.
Die
Basisknolle
des
Knöterichs
mit
ihren
meterlangen,
unterirdischen
Rhizomen
stellt
für
die
vielfältige
und
schützenswerte
Fauna
und
Flora
des
naturnahen
Steinbruchs
im
Botanischen
Garten
der
Uni
Osnabrück
ein
großes
Problem
dar
–
aber
auch
schon
so
mancher
Hobbygärtner
hat
es
mit
ihr
zu
tun
bekommen.
Gleich
acht
Mann
nahmen
jetzt
im
Botanischen
Garten
den
Kampf
auf.
Sie
errichteten
um
eine
Fläche
von
160
Quadratmetern
eine
Art
Sarkophag.
„
Wir
decken
das
befallene
Areal
mit
einer
unkaputtbaren,
wasserdurchlässigen
Vliesfolie
ab.
Dadurch
wird
die
Pflanze
an
der
Photosynthese
gehindert
und
stirbt
nach
sechs
bis
sieben
Jahren
ab″,
erklärte
Kevin
Sattler
vom
Unternehmen
„
King
Rootbarrier″
aus
den
Niederlanden
die
Methode.
Der
Steinbruch
mit
seinem
Muschelkalk
stellte
das
Team
jedoch
vor
eine
besondere
Herausforderung
–
und
so
gab
es
in
Osnabrück
gleich
zwei
Novitäten.
So
fiel
der
begrenzende
Graben
mit
nur
40
Zentimetern
wesentlich
flacher
aus
als
üblich.
Normalerweise
wird
das
Vlies
im
Randbereich
in
einem
einen
Meter
tiefen
Graben
eingegraben.
Yvonne
Bouillon
von
der
Universität
Osnabrück
hofft
aber,
dass
sich
die
Pflanze
bereits
der
steinigen
Ausgangslage
angepasst
hat
und
im
Steinbruch
sowieso
nicht
tiefer
als
30
Zentimeter
wurzelt.
0,
7
Millimeter
dicke
schwarze
Bahnen
aus
extrem
langen,
übereinander
verschweißten
Fäden
wurden
in
mühevoller
Arbeit
mit
einer
Handnähmaschine
vernäht.
„
Die
kommt
jetzt
zum
ersten
Mal
zum
Einsatz
und
vernäht
den
Polypropylenfaden
durch
drei
Schichten″,
berichtete
Stattler
und
gab
zu
bedenken:
„
Ein
minimaler
Aussetzer
beim
Nähen
genügt,
und
die
Rhizome
dringen
durch.″
Damit
das
eben
nicht
passiert,
wurden
die
Nahtstellen
zusätzlich
mit
einem
31
Zentimeter
breiten
Streifen
dick
verklebt.
Einen
Tag
lang
war
das
Team
bei
der
Arbeit,
gegen
Nachmittag
wurde
die
Vliesfläche
wieder
mit
Boden
aufgefüllt.
Nun
heißt
es
abzuwarten,
wie
der
Knöterich
reagiert.
Dazu
soll
die
Fläche
über
einen
mehrjährigen
Zeitraum
beobachtet
werden.
Wie
die
unliebsame
Staude
den
Weg
in
den
Steinbruch
gefunden
hat,
ist
unklar.
„
Vielleicht
durch
kontaminierte
Gartenabfälle
oder
über
Vögel″,
mutmaßte
Dr.
Peter
Borgmann,
zuständig
für
nationale
Sicherung
wildpflanzengenetischer
Ressourcen.
„
Wir
hoffen,
ihn
mit
dieser
neuartigen
Methode
zum
Absterben
zu
bringen″,
erklärte
Yvonne
Bouillon
die
Maßnahme,
die
zunächst
mit
dem
Fachdienst
Naturschutz
und
Landschaftsplanung
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt
Osnabrück
(UNB)
abgesprochen
werden
musste.
Vertreter
der
Osnabrücker
Haarmann-
Stiftung
Umwelt
und
Natur
sowie
des
Freundeskreises
des
Botanischen
Gartens
waren
ebenfalls
gekommen.
Der
Stiftungsvorsitzende
Antonius
Fahnemann
bestätigte
die
Übernahme
der
Kosten,
die
sich
auf
knapp
4500
Euro
belaufen.
Damit
habe
die
Stiftung
für
den
Botanischen
Garten
seit
2015
bereits
47
000
Euro
Schutz-
und
Pflegekosten
übernommen.
Die
fünf
anderen
Bestandsflächen,
an
denen
sich
der
Japanische
Knöterich
breit
gemacht
hat,
werden
jährlich
nach
wie
vor
von
Hand
gemäht
–
oder
von
den
Ziegen
abgefressen.
Bildtexte:
Mit
einem
von
der
Haarmann-
Stiftung
geförderten
Pilotprojekt
soll
dem
sich
invasiv
vermehrenden
Japanischen
Knöterich
Einhalt
geboten
werden.
So
sieht
er
aus:
der
Japanische
Staudenknöterich
im
Botanischen
Garten.
Botanischer
Garten
der
Uni
Osnabrück
Foto:
Jörn
Martens,
Markus
Karow
Autor:
Monika Vollmer