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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wulff wird Ehrenbürger in Osnabrück
Darum hat Wulff die Ehrung verdient
Zwischenüberschrift:
ANALYSE Ein Gewerkschafter gab dem Stadtrat einen Schubs
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Sieben
Jahre
nach
seinem
Rücktritt
und
fünf
Jahre
nach
seinem
Freispruch
soll
der
frühere
Bundespräsident
Christian
Wulff
zum
Ehrenbürger
seiner
Heimatstadt
Osnabrück
ernannt
werden.
Dem
Stadtrat
liegt
zu
seiner
Sitzung
am
kommenden
Dienstag
der
Vorschlag
vor,
den
60-
Jährigen
mit
der
besonderen
Auszeichnung
zu
ehren.
Eine
Mehrheit
scheint
sicher
zu
sein,
nachdem
sich
der
Rat
viele
Jahre
mit
der
Ehrenbürgerwürde
für
Wulff
schwergetan
hatte.
Wulff
ist
in
Osnabrück
aufgewachsen,
hier
begann
er
seine
politische
Laufbahn.
Gewürdigt
wird
von
allen
Seiten
sein
Brückenbau
zum
Islam
und
der
Einsatz
für
den
Autostandort
Osnabrück
nach
der
Karmann-
Pleite.
So
war
es
auch
ein
Gewerkschaftsfunktionär,
der
mit
einem
Satz
den
Auschlag
gab,
dass
Wulff
doch
noch
Ehrenbürger
wird.
Osnabrück
Es
ist
Tradition
in
Deutschland,
dass
alle
Bundespräsidenten
Ehrenbürger
ihrer
jeweiligen
Heimatstadt
werden.
Nur
Osnabrück
tat
sich
lange
schwer
damit,
Christian
Wulff
in
diesen
Adelsstand
zu
erheben.
Warum
eigentlich?
Der
Schritt
ist
überfällig.
Spätestens
nach
dem
lupenreinen
Freispruch
vor
fünf
Jahren
hätte
der
Stadtrat
die
Initiative
ergreifen
können.
Er
tat
es
nicht,
denn:
Eine
solche
Würdigung
verlangt
eine
große
Mehrheit,
am
liebsten
Einstimmigkeit.
Die
war
zu
dem
Zeitpunkt
im
Rat
nicht
abzusehen.
Die
Idee
geht
zurück
auf
den
Verkehrsverein
Osnabrück
Stadt
und
Land
(VVO)
.
2011
richtete
der
damalige
VVO-
Vorsitzende
Hans-
Jürgen
Fip
–
übrigens
selbst
Ehrenbürger
von
Osnabrück
–
die
Bitte
an
den
Rat,
den
Sohn
Osnabrücks
und
damaligen
Bundespräsidenten
zum
Ehrenbürger
zu
ernennen.
Fips
Brief
ging
just
an
dem
Tage
im
Dezember
2011
dem
Verwaltungsausschuss
zu,
als
die
„
Bild″-
Zeitung
erstmals
über
die
vermeintliche
Kreditaffäre
Wulffs
berichteten
und
die
öffentliche
Demontage
des
Staatsoberhauptes
begann.
Der
Verwaltungsausschuss
legte
den
Vorschlag
beiseite
–
aber
nicht
vom
Tisch.
Als
Wulffs
Freispruch
2014
rechtskräftig
wurde,
ploppte
die
Diskussion
um
eine
Ehrung
Wulffs
in
Osnabrück
erneut
auf.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
legte
sich
damals
eindeutig
fest:
„
In
einem
rechtsstaatlichen
Verfahren
ist
Wulff
ohne
Wenn
und
Aber
von
allen
gegen
ihn
erhobenen
Vorwürfen
freigesprochen
worden.
Somit
ist
aus
meiner
Sicht
der
Weg
frei,
Wulff
die
Ehrenbürgerschaft
anzutragen.″
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
bekräftigte
2014,
die
Union
halte
an
dem
Ziel
fest,
den
großen
Sohn
der
Stadt
mit
der
Ehrenbürgerschaft
zu
würdigen.
Doch
die
Zeit
war
noch
nicht
reif
dafür.
Auch
Brickwedde
mahnte
damals,
die
Entscheidung
„
nicht
übers
Knie
zu
brechen″
und
in
Ruhe
zu
beraten.
Zuletzt
hatte
der
Betriebsratsvorsitzende
von
VW
Osnabrück,
Wolfram
Smolenski,
sich
für
Wulff
in
die
Bresche
geworfen.
Zum
zehnten
Jahrestag
der
Karmann-
Pleite
und
dem
Volkswagen-
Einstieg
in
Osnabrück
sagte
Smolinski
in
einem
Interview
mit
unserer
Redaktion
im
April
dieses
Jahres,
die
Stadt
sollte
Wulff
mit
der
Verleihung
der
Ehrenbürgerwürde
danken.
Wulff
habe
wesentlichen
Anteil
daran
gehabt,
dass
die
Autofabrik
und
damit
über
2500
Arbeitsplätze
erhalten
blieben.
Dieses
Interview
habe
er
zum
Anlass
genommen,
das
Thema
erneut
vorzubringen,
sagte
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
unserer
Redaktion.
In
einer
interfraktionellen
Runde
habe
es
„
positive
Rückmeldungen,
aber
auch
kritische
Nachfragen″
gegeben.
Brickwedde
erstellte
eine
fünfseitige
Dokumentation
über
Wulffs
Wirken
für
Osnabrück,
die
offenbar
die
anderen
Fraktionen
überzeugte.
In
der
SPD-
Fraktion
gab
es
lange
Zeit
Vorbehalte
gegen
eine
Würdigung
Wulffs,
die
aber
in
weiten
Teilen
überwunden
sind.
In
einer
Probeabstimmung
haben
sich
neun
der
13
SPD-
Ratsmitglieder
für
die
Ehrung
ausgesprochen,
vier
enthielten
sich.
Nach
dem
Freispruch
erster
Klasse
sei
Wulff
juristisch
vollständig
entlastet
und
rehabilitiert,
sagte
Henning.
Politisch
allerdings
gebe
es
in
Wulffs
Wirken
Licht
und
Schatten.
Licht
sieht
Henning
im
Einsatz
Wulffs
für
den
Autostandort
Osnabrück
nach
der
Karmann-
Pleite,
Schatten
liegt
nach
seinen
Worten
über
dem
Verkauf
des
früheren
Landeskrankenhauses
an
Ameos.
„
In
der
Abwägung
überwiegen
für
mich
aber
die
positiven
Seiten,
ich
stimme
dafür″,
sagte
Henning.
Die
Ehrenbürgerschaft
sei
bei
den
Grünen
intensiv
diskutiert
worden,
sagte
Fraktionschef
Volker
Bajus.
„
Schließlich
gab
es
wegen
der
Nähe
zu
Wirtschaftsvertretern
und
Boulevardzeitungen
viel
Kritik
an
Wulff,
was
ja
schließlich
auch
zu
seinem
Rücktritt
geführt
hat.″
Überzeugt
habe
die
Grünen
aber
sein
engagierter
Einsatz
für
Toleranz
und
Integration,
der
sich
auch
im
berühmten
Zitat
vom
„
Islam,
der
zu
Deutschland
gehört″
ausdrücke.
Osnabrück
habe
ihm
viel
zu
verdanken,
unter
anderem
das
VW-
Werk
und
die
Unterstützung
von
Uni
und
Hochschule.
Bajus:
„
Grundsätzlich
ist
es
für
jede
Stadt
etwas
sehr
Besonderes,
wenn
sie
die
Heimatstadt
eines
Bundespräsidenten
ist,
und
daher
auch
üblich,
diesem
die
Ehrenbürgerschaft
zu
verleihen.″
In
Russland
unterwegs
Außer
Wulff
sind
alle
bisherigen
Bundespräsidenten
Ehrenbürger
ihrer
Heimatstädte.
Zuletzt
wurde
Joachim
Gauck
diese
Ehrung
in
Rostock
zuteil.
Wulff
ist
ein
Kind
Osnabrücks.
Hier
ging
er
zur
Schule,
studierte
und
begann
seine
politische
Karriere.
Von
1986
bis
2001
war
er
Mitglied
des
Rates,
ab
1989
als
Vorsitzender
der
CDU-
Ratsfraktion.
Ab
1994
vertrat
er
den
Wahlkreis
Osnabrück-
West
im
Landtag,
wo
er
Chef
der
CDU-
Fraktion
wurde.
Im
dritten
Anlauf
gewann
er
2003
die
Landtagswahl
und
wurde
Ministerpräsident.
Nach
dem
Rücktritt
von
Horst
Köhler
als
Bundespräsident
2010
wählte
die
Bundesversammlung
Wulff
zum
Staatsoberhaupt.
Der
Bundespräsident
a.
D.
ist
in
diesen
Tagen
in
offizieller
Mission
in
Russland
unterwegs.
Wir
erreichten
ihn
telefonisch
bei
einem
Zwischenstopp
in
Moskau.
Zu
der
möglichen
Ehrung
will
er
sich
erst
äußern,
wenn
der
Rat
entschieden
hat.
Autor:
Wilfried Hinrichs