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1
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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klima-Demo legt Verkehr lahm
Bundesrat stoppt Teile des Klimapakets
Aktivisten machen Autos die Straßen streitig
Zwischenüberschrift:
Protestler blockieren Wall-Kreuzung / Organisatoren distanzieren sich von Aktion
Fridays for Future: Hunderttausende gehen auf die Straße
Infostände, Sprechchöre, Stinkefinger und Blockaden: So lief der Klimastreik in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
einer
einstündigen
Sitzblockade
auf
dem
Wall
haben
Klima-
Demonstranten
gestern
Nachmittag
den
Osnabrücker
Innenstadtverkehr
zum
Erliegen
gebracht.
Die
Polizei
sprach
von
einer
„
Störung″
der
ansonsten
friedlichen
Veranstaltung.
Für
künftige
Klimademos
in
der
Stadt
werde
sie
sich
auf
solche
Lagen
einstellen
müssen.
Der
offizielle
Teil
der
Fridays-
for-
Future-
Demonstration
mit
nach
Polizeiangaben
mehr
als
3000
Teilnehmern
löste
sich
gegen
15
Uhr
nach
einem
Zug
durch
die
westliche
Innenstadt
auf,
als
sich
eine
Gruppe
von
70
bis
100
Menschen
auf
der
Kreuzung
von
Wall,
Neuem
Graben
und
Martinistraße
niederließ.
Die
hauptsächlich
jungen
Leute
hätten
sich
„
schlagartig″
auf
der
Kreuzung
zusammengefunden,
sagte
Polizeisprecher
Frank
Oevermann.
Mit
ihrer
Blockade
legten
die
Demonstranten
den
gesamten
Innenstadtverkehr
für
rund
eine
Stunde
lahm.
Weil
sich
der
Zug
der
Protestierenden
zuvor
schon
über
den
Schlosswall,
die
Martinistraße
und
die
Lotter
Straße
bewegt
hatte,
war
die
Verkehrssituation
bereits
seit
dem
Mittag
äußerst
angespannt
gewesen.
Einige
Autofahrer
reagierten
mit
Hupkonzerten
auf
den
erzwungenen
Stillstand,
sie
ernteten
laute
Pfiffe
der
Protestierenden.
Die
Polizei
rief
die
Menschen
in
der
Sitzblockade
dazu
auf,
die
Kreuzung
zu
räumen.
„
Im
Sinne
aller″
solle
der
Protest
friedlich
bleiben.
Nachdem
die
Einsatzleitung
eine
dritte
Verwarnung
ausgesprochen
und
angedroht
hatte,
die
Personalien
der
Blockierer
aufzunehmen,
verließen
sie
die
Kreuzung.
Zwischenzeitlich
war
die
Bereitschaftspolizei
angerückt,
um
den
Forderungen
der
Beamten
Nachdruck
zu
verleihen.
Sie
griff
allerdings
nicht
ein.
Da
der
letzten
Verwarnung
gefolgt
worden
sei,
bleibe
die
Sitzblockade
ohne
rechtliche
Konsequenzen
für
die
Beteiligten,
sagte
Sprecher
Oevermann.
Allerdings
müsse
sich
die
Polizei
bei
künftigen
Klimademos
auf
ähnlich
provokative
Protestformen
einrichten.
Die
Organisatoren
von
Fridays
for
Future
in
Osnabrück
distanzierten
sich
offiziell
von
der
Sitzblockade.
Der
angemeldete
Teil
der
Demonstration
sei
beendet
gewesen,
als
die
Menschen
die
Kreuzung
besetzten,
sagte
Lars
Biesenthal
aus
dem
Organisationsteam.
Es
gab
keine
Umweltschutz-
Gruppe,
die
sich
öffentlich
als
Strippenzieher
hinter
der
Blockade
zu
erkennen
gab.
Angesichts
einer
hohen
Zahl
an
mitgebrachten
Isomatten
dürfte
es
allerdings
keine
spontane
Aktion
gewesen
sein.
Der
Osnabrücker
Fridays-
for-
Future-
Protest
war
eine
von
rund
520
Veranstaltungen
in
Deutschland
am
„
Globalen
Klimaaktionstag″.
Im
ganzen
Land
waren
laut
Bundesbewegung
rund
630
000
Menschen
auf
der
Straße,
um
für
eine
Kehrtwende
in
der
Klimapolitik
zu
demonstrieren.
Die
Osnabrücker
Organisatoren
sprachen
von
5000
Teilnehmern
in
der
Hasestadt
–
eine
großzügigere
Schätzung
als
jene
der
Polizei.
Bildtext:
Sitzblockade
auf
der
Kreuzung:
In
der
Osnabrücker
Innenstadt
kam
der
Verkehr
am
Freitagnachmittag
komplett
zum
Erliegen.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Das
ist
der
falsche
Weg
Das
Bundesverfassungsgericht
hat
2011
entschieden,
dass
Sitzblockaden
nicht
per
se
als
Nötigung
strafbar
sind.
Vielmehr
müsse
in
jedem
Einzelfall
beurteilt
werden,
ob
die
von
den
Demonstranten
eingesetzten
Mittel
im
Verhältnis
zum
Ziel
als
verwerflich
anzusehen
sind.
Wie
ist
da
eine
Klima-
Sitzblockade
auf
dem
Wallring
zu
beurteilen,
die
den
Verkehr
an
einem
Freitagnachmittag
vorübergehend
zum
Erliegen
bringt?
Ist
das
verhältnismäßig?
Die
Jugendlichen,
die
sich
auf
die
Straße
gesetzt
haben,
sehen
sich
im
Recht.
Denn
aus
ihrer
Sicht
geht
es
um
nichts
weniger
als
um
die
Rettung
der
Erde.
Viele
Autofahrer,
die
im
Stau
gestanden
haben,
fühlten
sich
dagegen
ihrer
Freiheitsrechte
beraubt.
Möge
jeder
Außenstehende
selbst
entscheiden,
welcher
Sichtweise
er
zuneigt.
Sicher
ist:
Diese
Form
des
Protestes
erreicht
nichts
Gutes.
„
Fridays
for
Future″
muss
aufpassen,
nicht
von
radikalen
Strömungen
benutzt
zu
werden,
die
mehr
wollen
als
eine
Umkehr
in
der
Klimapolitik.
Die
Jugendbewegung
kann
ihre
Ziele
erreichen,
wenn
sie
die
Skeptiker
mitnimmt,
wenn
sie
Überzeugungsarbeit
leistet
und
Lust
auf
Klimaschutz
verbreitet,
statt
Autofahrer
in
Geiselhaft
zu
nehmen.
Dieser
Weg
ist
mühsam,
braucht
Ausdauer
und
einen
langem
Atem
–
wird
aber
erfolgreicher
sein
als
der
Rigorismus,
der
sich
am
Freitag
auf
der
Straße
Bahn
brach.
w.hinrichs@
noz.de
Berlin/
Hamburg
Der
Bundesrat
hat
Pläne
aus
dem
Klimapaket
der
Großen
Koalition
zur
Entlastung
und
Förderung
der
Bürger
vorerst
gestoppt.
Dabei
geht
es
unter
anderem
um
die
Erhöhung
der
Pendlerpauschale,
billigere
Bahntickets
und
die
Sanierung
von
Wohnhäusern.
Die
Länderkammer
rief
gestern
in
Berlin
einstimmig
den
Vermittlungsausschuss
an,
in
dem
Bundesrat
und
Bundestag
möglichst
noch
vor
Weihnachten
einen
Kompromiss
finden
sollen.
Zeitgleich
gab
es
eine
weitere
Protestwelle
der
Klimaschutzbewegung
Fridays
for
Future,
an
der
sich
weltweit
und
in
Deutschland
Hunderttausende
Menschen
beteiligten.
Nach
Angaben
der
Veranstalter
gingen
bundesweit
an
gut
520
Orten
rund
630
000
überwiegend
junge
Menschen
auf
die
Straße.
Allein
in
Berlin
seien
es
rund
60
000
gewesen,
die
Polizei
sprach
von
mehreren
Zehntausend.
In
Hamburg
waren
es
nach
Veranstalterangaben
55
000,
laut
Polizei
rund
30
000.
Die
Große
Koalition
aus
Union
und
SPD
im
Bund
betreibe
„
zerstörerische
Politik″,
erklärte
Fridays
for
Future.
Die
führende
Vertreterin
Luisa
Neubauer
warf
der
Regierung
„
Stagnation″
beim
Thema
Klimaschutz
vor.
Auf
Twitter
schrieb
Neubauer:
„
Diese
Klimapolitik
raubt
uns
unsere
Zukunft.″
Bei
den
Nachverhandlungen
im
Bundesrat
geht
es
vielen
Ländern
vor
allem
um
finanzielle
Fragen.
Insbesondere
die
Grünen
dringen
aber
auch
auf
inhaltliche
Nachbesserungen
–
und
wollen
die
Anhebung
der
Pendlerpauschale
für
weite
Fahrten
verhindern.
Für
andere
wichtige
Teile
des
Klimapakets
machte
der
Bundesrat
den
Weg
frei:
das
Klimaschutzgesetz
mit
festen
Vorgaben
fürs
Einsparen
von
Treibhausgasen
in
Einzelbereichen
wie
Verkehr
oder
Landwirtschaft,
den
CO2-
Preis,
der
fossile
Kraft-
und
Heizstoffe
verteuern
soll,
und
eine
Erhöhung
der
Ticketsteuer
beim
Fliegen.
Im
Inland
und
der
EU
fallen
ab
April
zum
Beispiel
mehr
als
5
Euro
zusätzlich
an
Steuern
an.
Bisher
ist
unter
anderem
geplant,
die
Pendlerpauschale
von
2021
zunächst
bis
2026
ab
dem
21.
Kilometer
von
30
auf
35
Cent
zu
erhöhen,
um
Mehrbelastungen
durch
den
CO2-
Preis
auszugleichen.
Die
Mehrwertsteuer
auf
Bahntickets
soll
von
19
auf
7
Prozent
sinken.
Bildtext:
Klimaproteste:
In
Hamburg
demonstrierten
mindestens
30000
Menschen.
Foto:
imago
images/
Jannis
Grosse
Osnabrück
Mit
markigen
Sprüchen
auf
Plakaten
trotz
des
zeitweise
strömenden
Regens
sind
am
Freitag
mehr
als
3000
Demonstranten
durch
die
Osnabrücker
Straßen
marschiert
–
ein
unbeirrbarerer
Klimaprotestzug.
Schüler,
Studenten,
Eltern,
Großeltern
und
Anhänger
unterschiedlichster
(Umwelt-
)
Organisationen
waren
mit
von
der
Partie.
Mit
bunten
Plakaten,
Gesängen
und
Trommeluntermauerung
brachten
die
Demonstranten
nachdrückliche
Forderungen
zum
Ausdruck.
Ein
umweltfreundlicheres
Wirtschaftssystem,
der
unverzügliche
Kohleausstieg
oder
eine
Mobilitätswende
–
all
das
wollten
die
Teilnehmer
lieber
heute
als
morgen
von
der
Politik
umgesetzt
sehen.
Die
miserablen
Wetterverhältnisse
konnten
die
Demonstranten
nicht
davon
abbringen,
stundenlang
durch
die
Stadt
zu
ziehen.
Der
Streik,
zu
dem
die
Aktivisten
von
„
Fridays
for
Future″
aufgerufen
hatten,
nahm
im
Schlossgarten
seinen
Anfang.
Hier
waren
zahlreiche
Stände
rund
um
das
Thema
Klimawandel
aufgebaut.
„
Wir
wollen
informieren.
Was
bedeutet
die
Erderwärmung,
was
ist
der
Klimawandel,
und
wie
kann
man
ihn
aufhalten?
Damit
unterstützen
wir
Fridays
for
Future″,
beschrieb
Carola
Meyer
ihre
Mission.
Sie
ist
Physikerin
an
der
Uni
Osnabrück
und
Mitglied
der
Osnabrücker
„
Scientists
for
Future″-
Gruppe.
Die
„
Parents
for
Future″
zeigten
währenddessen
in
einem
Workshop,
wie
man
Weihnachtsgeschenke
umweltfreundlich
verpacken
kann.
Am
Foodsharing-
Stand
wurden
gesunde
Snacks
als
Stärkung
für
die
Demonstranten
bereitgestellt.
Verärgerte
Autofahrer
Als
sich
die
Teilnehmer
in
Gang
setzten,
wurde
die
Heterogenität
des
Zuges
augenscheinlich.
Junge
Mütter
mit
kleinen
Kindern
im
Tragetuch
marschierten
neben
Großvätern,
kinderlosen
Paaren
und
Schülergruppen.
Gleich
zu
Beginn
der
Route
begann
es
wie
aus
Eimern
zu
schütten.
Die
Demonstranten
blieben
eisern.
„
Egal,
wir
trotzen
dem
Wetter″,
schrie
eine
Frau.
Überall
spornten
sich
die
Demonstranten
gegenseitig
an,
trotz
des
Wetters
unbehelligt
weiterzudemonstrieren.
„
Wir
sind
stolz
auf
euch″,
rief
eine
Organisatorin
dem
Zug
begeistert
zu.
Inzwischen
waren
Teile
des
Walls
und
die
Martinistraße
vom
Demonstrationszug
eingenommen.
„
Was
ich
gerne
hätte,
sind
autofreie
Städte″,
skandierte
eine
Gruppe
und
ging
selbstbewusst
an
einer
Reihe
wartender
Autos
vorbei.
Eine
elfjährige
Schülerin
sagte
den
Autofahrern,
dass
sie
den
Motor
ausmachen
sollten,
während
sie
warteten.
Einer
habe
ihr
den
Stinkefinger
gezeigt,
erzählt
sie
entrüstet.
Auch
in
der
Lotter
Straße
wurde
der
Verkehr
vorübergehend
ausgebremst.
Polizei
warnt
Schließlich
fanden
sich
die
Demonstranten
wieder
an
der
Wallkreuzung
zum
Neuen
Graben
und
damit
dem
Schlossgarten
als
Ausgangspunkt
ein.
Es
kam
zu
einer
Sitzblockade.
Bei
den
Autofahrern
wuchs
so
langsam
der
Unmut.
Sie
hupten
und
wollten
weiterfahren.
„
Das
ist
echt
scheiße″,
beschwerte
sich
der
Fahrer
eines
Transporters.
In
der
Stadt
staute
sich
der
Verkehr.
Nach
der
dritten
Verwarnung
der
Polizei
löste
sich
der
harte
Kern
des
Protests
auf.
Bildtext:
Da
hört
das
Verständnis
vieler
Autofahrer
auf:
Die
Demonstration
sorgte
für
ein
Verkehrschaos.
Mehr
als
3000
Demonstranten
fordern
mehr
Engagement
für
den
Klimaschutz.
Fotos:
Gert
Westdörp
Autor:
Meike Baars, Lina Thieme, Wilfried Hinrichs, dpa, AFP
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein