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1.
Erscheinungsdatum:
29.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Energiewende in Gefahr
Zwischenüberschrift:
Geplante Abstandsregeln werfen die Frage auf: Wie geht es weiter mit dem Ausbau der Windkraft?
Artikel:
Originaltext:
Hamburg/
Hannover
Damit
Deutschland
die
Ziele
des
Pariser
Klimaabkommens
erreicht,
will
die
Bundesregierung
bis
zum
Jahr
2030
den
Strombedarf
zu
65
Prozent
durch
erneuerbare
Energien
decken.
Die
Windkraft
spielt
im
Kampf
gegen
die
Erderwärmung
eine
Schlüsselrolle.
Doch
die
Große
Koalition
torpediert
diese
Ziele
mit
den
Plänen
für
eine
bundesweit
einheitliche
Mindestabstandsregel.
Demnach
dürfen
Windräder
künftig
nur
noch
dort
gebaut
werden,
wo
sie
mindestens
1000
Meter
Abstand
zu
Wohnsiedlungen
haben.
Das
ist
der
Inhalt
eines
Gesetzentwurfs
von
Wirtschaftsminister
Peter
Altmaier
(CDU)
.
Klagende
Anwohner
Die
Lage
der
Windenergie
in
Deutschland
ist
schon
jetzt
dramatisch:
Der
Ausbau
der
Windenergie
ist
in
diesem
Jahr
praktisch
zum
Erliegen
gekommen.
Hauptgründe
für
die
Flaute:
lange
Genehmigungsverfahren,
zu
wenig
ausgewiesene
Flächen
und
viele
Klagen
von
Anwohnern.
Kritiker
der
1000-
Meter-
Regel
befürchten
nun,
diese
könne
die
Ausbaukrise
weiter
verschärfen.
Der
Präsident
des
Bundesverbands
WindEnergie,
Hermann
Albers,
befürchtet
durch
die
geplante
Regel
„
einen
schweren
Schlag
für
den
Zubau
der
kommenden
Jahre″.
Die
Windkraftbranche
ächzt
schon
seit
Jahren:
Seit
2017
sind
Schätzungen
zufolge
bereits
mehr
als
40
000
Stellen
weggefallen.
Zuletzt
kündigte
der
Anlagenbauer
Enercon
aus
Aurich
an,
rund
3000
Stellen
abzubauen.
Bei
der
Konkurrenz
sieht
es
nicht
besser
aus.
Susanna
Zapreva,
Chefin
von
Energieversorger
Enercity,
sagte
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion:
„
Wind
ist
unsere
heimische
Energiequelle
Nummer
eins.
Es
gilt,
diese
unendliche
Ressource
zu
ernten,
statt
sie
pauschal
einzuschränken
und
zu
blockieren,
zum
Beispiel
über
überzogene
Abstandsregeln.″
Die
Kritik
scheint
nachvollziehbar:
Wie
die
Berliner
Denkfabrik
Agora
Energiewende
ausgerechnet
hat,
müssten
auf
dem
deutschen
Festland
jedes
Jahr
Windräder
mit
einer
Kapazität
von
rund
4000
Megawatt
neu
ans
Netz
gehen.
Im
ersten
Halbjahr
2019
waren
es
gerade
einmal
231
Megawatt.
Den
Effekt
pauschaler
Mindestabstände
auf
die
Windenergie
hatte
zuletzt
das
Umweltbundesamts
in
einer
Studie
thematisiert.
Nach
Einschätzung
der
obersten
Umweltbehörde
würde
ein
solcher
Abstand
von
1000
Metern
die
verfügbaren
Planungs-
und
Bauflächen
um
fast
50
Prozent
reduzieren.
Das
Potenzial
für
neue
Windräder
würde
sich
schlimmstenfalls
fast
halbieren
–
von
etwa
80
auf
rund
43
Gigawatt
(GW)
.
Windräder
sind
meist
zwölf
bis
15
Jahre
im
Einsatz.
Danach
werden
die
Anlagen
meist
durch
sogenanntes
Repowering
durch
neue,
leistungsfähigere
Windräder
ersetzt.
Mit
der
1000-
Meter-
Abstandsregel
wäre
das
in
vielen
Fällen
unmöglich.
Laut
Umweltbundesamt
ist
ein
Repowering
schon
jetzt
nur
an
53
Prozent
der
bestehenden
Standorte
möglich
–
nicht
überall
ließen
sich
kostendeckend
und
regelkonform
höhere
Turbinentürme
errichten.
Eine
bundesweit
einheitliche
Abstandsregel
drückt
den
Anteil
der
Flächen
laut
UBA
auf
unter
35
Prozent.
Die
Konsequenz:
„
65
Prozent
Strom
aus
erneuerbaren
Energien
bis
2030
wären
in
Deutschland
bei
Einführung
eines
Mindestabstands
von
1000
Metern
zu
Wohnbebauung
nicht
erreichbar.″
So
heftig
die
Kritik
an
den
Plänen
von
Wirtschaftsminister
Altmaier
auch
ist:
Er
lässt
den
Bundesländern
ein
Schlupfloch.
Mit
der
sogenannten
Opt-
out-
Chance
können
die
Länder
geringere
Abstände
für
Windräder
zu
Siedlungen
festlegen.
Niedersachsen,
Deutschlands
Windland
Nummer
eins,
hatte
bereits
unmittelbar
nach
Bekanntwerden
der
Pläne
der
Bundesregierung
scharfe
Kritik
an
der
1000-
Meter-
Abstandsregel
geäußert.
Der
Mindestabstand
sei
„
nicht
machbar″.
Schon
jetzt
fallen
große
Gebiete
wegen
Naturschutz,
Flugverkehr
oder
anderer
Nutzung
aus.
Die
Landesregierung
hält
600
bis
800
Meter
für
ausreichend.
Um
schnell
zu
neuen
Windparks
zu
kommen,
fordert
das
Land
schnelle
Zusatzausschreibungen.
Wenige
Genehmigungen
In
Schleswig-
Holstein
sind
dieses
Jahr
fast
keine
neuen
Windräder
gebaut
worden,
weil
wegen
eines
vorübergehenden
Ausbaustopps
nur
wenige
Genehmigungen
für
neue
Anlagen
erteilt
werden.
Das
Land
hat
jedoch
gleich
nach
dem
Bekanntwerden
des
Klimapakets
verkündet,
beim
Repowering
von
der
Opt-
out-
Klausel
Gebrauch
zu
machen.
Altmaier
verteidigt
die
Pläne
der
Bundesregierung
beharrlich.
Viele
Anwohner
empfänden
die
Errichtung
von
Windrädern
„
als
Beeinträchtigung
ihrer
Lebensqualität″.
Heute
planen
die
fünf
norddeutschen
Regierungschefs
in
Berlin
einen
gemeinsamen
Auftritt
„
zur
Zukunft
der
Windenergie″.
Denn
bei
ihnen
geht
die
Angst
um,
dass
diese
Zukunft
finster
wird.
Bildtext:
Wo
bleibt
Raum
für
neue
Windräder?
Die
geplante
Abstandsregelung
gefährdet
aus
Sicht
der
Kritiker
die
Energiewende
und
einen
ganzen
Wirtschaftszweig.
Foto:
dpa/
Julian
Stratenschulte
Autor:
Anna Behrend, Christian Ströhl, Beate Tenfelde, Klaus Wieschemeyer