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1.
Erscheinungsdatum:
29.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
EU-Parlament ruft Klimanotstand aus
Zwischenüberschrift:
Umweltaktivisten halten Beschluss für Symbolpolitik / CDU: Begriff ist vorbelastet
Artikel:
Originaltext:
Strassburg
Das
Europäische
Parlament
macht
ernst.
24
Stunden
vor
dem
heutigen
Aktionstag
für
mehr
Klimaschutz
und
kurz
vor
dem
Umweltgipfel
in
der
kommenden
Woche
in
Madrid
hat
die
europäische
Abgeordnetenkammer
den
Klimanotstand
ausgerufen.
429
Parlamentarier
unterstützten
den
entsprechenden
Beschluss,
225
stimmten
dagegen.
Er
sei
„
stolz,
eine
Mehrheit
im
Parlament
erreicht
zu
haben,
um
Europa
zum
ersten
Kontinent
zu
machen,
der
den
Klima-
und
Umweltnotstand
ausruft″,
sagte
der
Vorsitzende
des
Umweltausschusses,
Pascal
Canfin,
nach
der
Abstimmung.
Die
Parlamentarier
fordern
in
der
Resolution
die
EU-
Kommission,
die
Mitgliedstaaten
und
die
globalen
Akteure
auf,
umgehend
konkrete
Maßnahmen
gegen
den
Klimawandel
zu
ergreifen.
Außerdem
müsse
die
neue
EU-
Kommission
unter
Präsidentin
Ursula
von
der
Leyen
ihre
gesamte
Arbeit
auf
Folgen
für
Klima
und
Umwelt
abklopfen.
Das
klingt
nach
Symbolpolitik
–
und
ist
es
wohl
auch.
Dementsprechend
sieht
man
den
Beschluss
bei
Greenpeace
als
„
nicht
genug″
an.
„
Das
Europäische
Parlament
hat
einen
flammenden
Appell
verabschiedet,
aber
es
reicht
nicht,
daneben
zu
stehen
und
alles
zu
beobachten″,
betonte
Sebastian
Mang,
der
Klimaschutz-
Beauftragter
der
Umweltorganisation.
Der
Text
der
Entschließung
hatte
für
heftigen
Streit
gesorgt.
Vor
allem
die
christdemokratischen
Parlamentarier
aus
Deutschland
wehrten
sich
gegen
den
Begriff
„
Notstand″.
Der
sei
von
den
Nationalsozialisten
nach
1933
missbraucht
worden,
um
die
Demokratie
abzuschaffen,
wie
der
parlamentarische
Geschäftsführer
der
Fraktion,
Markus
Pieper
(CDU)
,
erklärte.
„
Der
Begriff
löst
in
erster
Linie
Angst
aus
und
weckt
Erwartungen
an
Sofortmaßnahmen,
die
Europa
nicht
liefern
kann″,
sagte
Peter
Liese,
der
umweltpolitische
Experte
der
christdemokratischen
EVP-
Fraktion.
Doch
der
Versuch
der
Gegner,
das
Wort
„
Notstand″
durch
„
Notfall″
oder
„
Dringlichkeit″
zu
ersetzen,
scheiterte.
Die
Linken-
Politikerin
Cornelia
Ernst
meinte,
wie
die
Situation
benannt
werde,
sei
ihr
egal.
„
Ein
Symbol
bringt
nichts.
Es
muss
auch
praktische
Konsequenzen
haben.″
Diese
sind
weitgehend
unbestritten.
Die
Bereitschaft,
eine
Reduzierung
der
CO2-
Emissionen
bis
2030
auf
50
oder
gar
55
Prozent
gegenüber
1990
festzuschreiben,
ist
groß.
Doch
nicht
wenige
dringen
auf
eine
Folgenabschätzung
der
einzelnen
Maßnahmen,
um
deren
Wirksamkeit
vorab
zu
prüfen
–
und
auf
Absprachen
mit
Industrienationen
wie
China,
Indien,
Südafrika
und
Kanada.
In
Brüssel
wird
nun
mit
Spannung
ein
Auftritt
des
neuen
Kommissionsvizepräsidenten
Frans
Timmermans
erwartet.
Der
will
Anfang
nächster
Woche
erste
Eckpunkte
des
„
Green
Deals″
vorlegen,
des
Klimaschutzpaketes
des
Von-
der-
Leyen-
Teams.
Die
neue
Präsidentin,
die
am
Sonntag
ihr
Amt
übernimmt,
hatte
vor
dem
Parlament
versprochen,
innerhalb
der
ersten
100
Tage
ein
ehrgeiziges
Programm
zum
Klimaschutz
auf
den
Weg
zu
bringen.
Bildtext:
Markus
Pieper
Foto:
H.
Weßling
Kommentar
Notstand
der
Vernunft
Bei
allem
Respekt
vor
der
europäischen
Idee,
die
Frage
muss
erlaubt
sein:
Hat
eine
Mehrheit
des
Europäischen
Parlaments
die
Nerven
verloren?
Oder
warum
ruft
Europa
den
Klimanotstand
aus,
als
drohe
in
Kürze
die
Apokalypse?
In
der
Menschheitsgeschichte
gab
es
schon
viele
Untergangsszenarien.
Wir
werden
auch
diese
düsteren
Prophezeiungen
aus
Brüssel
überleben.
Doch
es
ist
beängstigend,
wie
immer
größere
Teile
Europas
von
einer
gewissen
Hysterie
ergriffen
werden.
Das
lähmt.
Das
Grundansinnen
von
Fridays
for
Future
ist
ja
nicht
falsch.
Es
muss
mehr
getan
werden:
fürs
Klima,
für
die
Natur,
für
die
Tierwelt.
Doch
eine
bessere
Welt
entsteht
nicht
durch
das
Verabschieden
von
Resolutionen,
die
reine
Symbolpolitik
darstellen.
Vielmehr
bräuchte
es
ein
Europäisches
Parlament,
das
sich
als
streitbarer
Hort
von
Zukunftslösungen
versteht.
Stattdessen
können
nun
so
manche
Klimaschützer
jubeln,
die
im
Namen
eines
vermeintlichen
Klimanotstandes
Demokratie,
Marktwirtschaft
und
technologischen
Fortschritt
einschränken
wollen.
Diese
Kräfte
müssen
politisch
gestoppt
werden.
Allein
um
die
Freiheit
zu
schützen.
Aber
auch,
um
die
Herausforderungen
der
Zukunft
zu
meistern.
Denn
dafür
sind
Erfindergeist
und
nachhaltiges
Wirtschaften
die
Grundvoraussetzungen.
Ob
Europa
das
aber
noch
versteht?
m.clasen@
noz.de
Autor:
Detlef Drewes, Michael Clasen